Andrew C Wahrscheinliche NTE
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Erfahrungsbeschreibung:
Ereignisse 18.- 22. Februar 2018
Ich beginne mit einer kurzer Beschreibung, wer ich war vor meiner Erfahrung und wie es zu meiner Umwandlung kam.
Im Februar 2018 ging es mir nicht gut. Für die meisten Menschen um mich herum wirkte ich wahrscheinlich einigermassen normal – vielleicht abgestumpft und verschroben, aber nur meine Frau sah, wie deprimiert und physisch am Anschlag ich schon seit Jahren war.
Schon viel zu lange arbeitete ich an einem Abschlussprojekt meiner Karriere und hatte kein gutes Gefühl dabei, wer ich war oder welche Zukunftsaussichten ich als Designer und Bauarbeiter hatte. Es verging kein einziger Tag, an dem ich mir nicht überlegte, mich umzubringen. Entweder war ich zu feige, es zu tun oder nicht zufrieden mit den Details meines Abgangs. Ich wollte, dass es sauber war.
Ich kam nie dazu, herauszufinden, ob ich es tatsächlich durchziehen könnte.
Am Abend des 18. Februars 2018 wollte ich gern alleine sein. Eigentlich war es mein Geburtstag und ich auf dem Tiefpunkt meines persönlichen sozialen Rückzugs.
Einige Freunde meiner Frau—die ich heute als Freunde betrachte, luden uns für einen Filmabend in ihr Haus ein. Ich wollte nicht gehen. Filmabende wurden zu etwas regelmässigen für diese anderen Leute, und zu dieser Zeit wurde ich mehr und mehr asozial.
Das bin ich immer noch, aber ich arbeite daran. Das ist eines der Dinge, die ich aus meiner Erfahrung gelernt habe.
Schliesslich wurde ich wütend, weil ich nicht gehen wollte, und fuhr in meinem Auto davon, ohne konkretes Ziel. Meine Frau ging zu der Party und ich bekam mehrere Textnachrichten mit der Aufforderung, doch auch noch zu kommen. Ich teilte ihnen mit, sie sollten mich in Ruhe lassen und parkierte meinen Wagen an einem Ort, wo mich niemand finden würde. Ich hatte einen Schlafsack dabei und schlief deshalb in Abgeschiedenheit.
Als ich aufwachte am Morgen, war die Sonne schon am Himmel und es war ein wunderschöner Wintertag im Februar, aber etwas stimmte ganz und gar nicht mit mir. Mir war extrem schlecht und ich zitterte unkontrollierbar. Ich hatte Fieber.
Mein Auto sprang nicht an. Weil ich die ganze Nacht über Radio gehört hatte, war die Batterie jetzt leer. Ältere Autos können das Radio eine ganze Nacht lang laufen lassen. Mit diesen neuen Touch-Screen-Autoradios geht das nicht mehr. Das weiss ich jetzt.
Ich rief meine Frau an und sie kam, um mich zu holen. Ich hatte so starke Krämpfe, dass ich ihr kaum sagen konnte, wo ich war.
Endlich zuhause brach ich auf dem Wohnzimmersofa zusammen, hatte einen Eimer bei mir, in den ich mich erbrechen konnte und nahm an, ich hätte eine Grippe.
Wenn das eine Grippe war, dann bestimmt keine gewöhnliche. Die nächsten paar Tage kehrte ich mein ganzes Verdauungssystem nach aussen und konnte gleichzeitig nichts mehr bei mir behalten, weder Essen noch Trinken, nicht mal Eissplitter. Ich hatte Fieber, das mir die Kontrolle über meine Körpertemperatur nahm. Meine Körpertemperatur fiel unter den Normalwert und stieg dann wieder auf gut 40°C, innerhalb einer Stunde. Ich krümmte mich auf dem Sofa in Fieberschweiss und auf der Toilette mit trockenem Husten und Durchfall. Keine verstopfte Nase, keine verstopften Nebenhöhlen, keine verstopften Bronchien.
Bis zum 22. Februar war ich erschöpft und sehr schwach. Ich war dehydriert jenseits von durstig, jenseits von dem, was lebensnotwendig war. Es wurde nicht besser, und ich wusste, ein Mensch kann nicht so ausgetrocknet sein, ohne zu sterben. Meine Frau versuchte mich ins Spital zu bringen, aber ich wusste, ich würde auf der Intensivstation landen und stattdessen lieber sterben, als riesige medizinische Rechnungen zu produzieren. Wir sind gut versichert, aber jeder Besuch der Intensivstation ist eine 35‘000-Dollar-Rechnung und selbst mit guter Versicherung war das immer noch mehr Geld als ich ausgeben wollte, um nicht zu sterben.
An diesem Abend sah alles hier normal aus. Meine Frau und meine Tochter machten das Abendessen, als ich mich das letzte Mal auf den Weg von der Couch zur Toilette machte. Die Krämpfe hörten einfach nicht auf und nach einer Weile wusste ich, dass ich jetzt sterben würde.
Ich kroch nach draussen an den Rand meiner Auffahrt und meines Seitengartens. Ich wollte auf keinen Fall eine Unordnung im Haus oder auf dem Pflaster hinterlassen, die sich ereignen konnte, wenn meine Muskeln sich entspannten. Aus irgendeinem Grund war mir diese Tatsache sehr bewusst und ich musste meine ganze Energie aufwenden, um das, was bald meine Leiche sein würde, dorthin zu bewegen, wo meine Erfahrung schliesslich stattfinden würde.
Als ich da angelangt war, gingen die Krämpfe aus meinem tiefsten Inneren so lange weiter, bis ich den Punkt erreichte, an dem ich mich ergab.
Ich dachte bei mir, egal ob ich lebe oder sterbe, ich will jetzt einfach, dass dieses Leiden aufhört.
In genau diesem Moment änderte sich alles vollständig und ich litt nicht mehr länger.
Ich realisierte, dass ich tot war, aber das machte mir keine Angst. Es war mehr so wie ein‚okay, und was passiert jetzt‘-Gefühl. Es war absolut dunkel und ich konnte mich nicht bewegen. Es fühlte sich an, als würde ich in einer zähen Flüssigkeit ruhen, wie ein Stücklein Frucht eingegossen in Wackelpudding.
An diesem Ort gab es überhaupt keine Wahrnehmung von Zeit oder Raum. Ich habe eigentlich Platzangst, aber ich war seltsam ruhig und akzeptierte meinen statischen Zustand.
Dann gab es da ein rötliches Licht in der Dunkelheit und ich fühlte mich ziemlich so, wie wenn Du mit Deinem nackten Fuss im Schlamm stecken bleibst und ihn hinaus ziehst. Es fühlte sich genau so an, aber in jeder Zelle meines Körpers. Ich würde das Gefühl als unangenehm beschreiben, aber nicht schmerzhaft – mehr so benommen – wie wenn man ein Pflaster langsam von einer schorfüberzogenen Wunde zieht.
Für einen kurzen Moment konnte ich mein Garagentor sehen und dann formte sich eine Phantasmagorie und ich bewegte mich in die visuelle Schicht, die zwischen dem Garagentor und meiner Leiche oder einem Perspektivenpunkt erschienen war.
Ich sah meine Leiche nicht. Ich bewegte mich direkt von ihr weg in die Leere/das Portal, das sich vor mir gebildet hatte.
Als das einmal passiert war, war ich in einem Raum scheinbar unendlicher Leere. Es sah ziemlich genau so aus, wie das Weltall in Bildern, oder, wenn Du je das Glück hattest, draussen inmitten der Wüste zu sein in einer klaren Neumondnacht. Riesig. Grenzenlos. Schwarz.
In meinem rechten Gesichtsfeld und weit weg war ein sehr helles weisses Licht, das die Eigenschaft einer Vermittlung hatte, obwohl es sich nicht bewegte, solange ich da war. Ich konnte spüren, dass es Handlungsmacht hatte. Ich weiss nicht, ob ich mit ihm kommunizierte. Wenn ich es tat, weiss ich immer noch nicht wie – vielleicht kommt es mir irgendwann wieder in den Sinn, und vielleicht ist sein Einfluss subtil, verpackt und doch kontinuierlich. Momentan und ohne Ende.
Eine Sache an dieser Erfahrung ist, dass ich jeden Tag mehr daraus lerne, jeden Tag.
Zu meiner Linken und mir ganz nahe vor mir war eine Wesenheit, die ich nicht so leicht beschreiben kann. Sie hatte eine abstrakte Form, die sich beständig änderte. Was ich am ehesten sagen kann, um sie zu beschreiben, ist, dass sie eine Kombination aus drei Dingen war.
Um die Bewegung zu beschreiben, würde ich sagen, es war wie ein dünner Satinstoff in einer starken Brise, so wie die Fläche einer Fahne im Wind weht. Konstante, leicht chaotische, flüssige Wellen, kein Flattern. Ausserdem war es mindestens dreidimensional. Es war nicht nur Oberfläche oder Bild. Es hätte auch ein Hologramm sein können. Nicht wie die Farben hätte diese Wesenheit auch visuell durch ein gut aufgebautes Hologrammprogramm dargestellt werden können. Gefühlsbedingt wäre es schwierig dazustellen. Ich weiss nicht, was seine Funktion war, aber es hat eine. Das weiss ich irgendwie.
Die visuelle physikalische Struktur war schwamm-ähnlich, aber gemacht aus vielen Fasern eines unbekannten, durchscheinenden, scheinbar lebenden Materials.
Ausserdem war diese Wesenheit bewusstseinserweiternd. Die Farben sind nicht Farben, die ich auf der Erde je gesehen habe und ich kann sie in Photoshop nicht wiederherstellen. Zudem verschoben sich die Farben und veränderten sich ständig, wie die Haut eines Tintenfischs.
Ich war vielleicht eine Ewigkeit dort. Zeit hatte überhaupt keine Bedeutung – jedenfalls nicht in dem Ausmass, in dem mein Gehirn das verstehen kann.
Es fühlte sich richtig gut an, dort zu sein. So gut habe ich mich noch nie zuvor gefühlt.
Es fühlte sich nicht gut an – wie man es aus Spitzenerfahrungen im sterblichen Leben kennt.
Es war das Gefühl, um es so zu sagen, von bedingungsloser Liebe.
Es hat mich augenblicklich komplett verändert.
Von meiner rechten Seite her wurde mir eine Wahl präsentiert mit einer dazugehörigen Frage. Wer oder was sie mir präsentiert hat, habe ich nicht gesehen. Es war eine nonverbale Kommunikation. Ich ‚wusste‘ es einfach.
'Du kannst hierbleiben oder zurück gehen – so oder so wird es aufs Gleiche herauslaufen'.
Ich entschied mich zurück zu kommen. Die Frage? Warum? Warum wird es aufs Gleiche herauskommen und ist das etwas Gutes oder Schlechtes? Ich suche nicht nach der Antwort auf diese Frage. Vielleicht ist meine Arbeit die Antwort.
Meine Wahl war egoistisch, aber ich hatte keine Angst weder vor der einen noch der anderen Wahl. Ich hatte das Gefühl, als würde ich mit der Wahrheit kommunizieren.
Manche Leute haben gesagt, dass sie zurück gekommen sind, weil sie kleine Kinder hatten oder andere Leute, um die sie sich kümmern mussten. Ich zum Beispiel.
Ich bin zurück gekommen, weil ich wusste, dass die physischen Überreste meines Lebens für meine Familie schwierig zu verarbeiten wären bei meinem Tod.
Ich wollte nicht, dass sie sich für meine Sammelunordnung schämen müssten. Ich war jahrelang mit Absicht selbstsüchtig und konnte diese Wahrheit aus dieser Perspektive klar erkennen. Es würde meiner Familie zu viel Zeit und Energie, physisch und emotional, abverlangen, die Unordnung meines physischen Lebens zu verarbeiten.
Ich fühlte das Bedürfnis, das aufzuräumen, bevor ich für immer sterbe.
Die Gnade wurde mir gewährt.
Ich fand mich im selben Augenblick zusammengerollt wie ein Ball auf meinen Knien, genau dort wo ich mich vorher verlassen hatte. Als dies passierte, gab es einen quirligen Ton und ich wurde ganz klar wieder in meinen Körper überführt.
Ich stand auf in der eisigen Nachtkälte und ging wieder zurück ins Haus, barfuss und ganz und gar gesund, allerdings so müde wie noch nie in meinem Leben. Mein Fieber war weg und ich hatte Hunger und Durst.
[Es gab noch eine Zeit, an der ich mich nahe an einer solchen Erschöpfung fühlte, und das war ebenfalls nach einer Erfahrung, die unter die Kategorie von etwas nur geistig Erfahrbarem fällt. Eine Geschichte für eine andere Erzählung.]
Die Art, wie ich mir den Grad der Erschöpfung durch dieses Erlebnis erklären kann, die auch für andere Leute nachvollziehbar sein könnte, ist das Bild eines Astronauten, der für eine Weile im Weltall gewesen ist und zurück auf der Erde die Schwerkraft ganz besonders stark erfahren muss. Wie wenn die Ganzheit von mir, physisch und spirituell, doppelt so schwer wäre wie sonst.
In der Küche fand ich meine Frau und meine Tochter, die sich zu mir gesellten, als ich mir ein Sandwich mit gebratenem Käse machte und einen Viertel davon ass, zusammen mit einem Glas Wasser. Ich war glücklich, und in einer Weise, die ich noch nie zuvor gespürt hatte. Fühlte wirkliches, ehrliches Glück. Glück ohne Ego.
Ich begann ausserdem zu realisieren, dass ich in einer sehr realen Weise an einem anderen Ort gewesen war.
Ich ging zu Bett. Mehrere Stunden später wachte ich auf wegen des längsten Furzes, den ich je produziert habe. Ich musste lachen, während er länger als eine Minute oder zwei dauerte.
Diese Röhre, die mein Körper ist, war zu dem Zeitpunkt, als ich das Signal bekam, aus dem Leben zu scheiden, vollständig entleert. Nun wanderte das erste bisschen Nahrung in meinem neuen Ich vom Magen in den Darm. Ein lustiges Bild.
Grossartig und wunderbar.
Ich war etwa einen Monat lang müde, aber meine Psychologie begann sich so völlig zu verändern, dass ich zuerst nicht übermässig besorgt über meinen physischen Zustand war. Ich ging zurück an meine Arbeit, und schon bald war mein grosses Projekt schon fast vollendet. An diesem Punkt zog ich mich mehr oder weniger vom Bauwesen zurück und begann damit, mich darauf zu fokussieren, wie ich das Potenzial meiner "zweiten Chance", als Mensch zu leben, nutzen konnte.
Was seither geschah, ist Gegenstand vieler meiner Blog-Einträge. Das meiste davon dreht sich um die Erweiterung von Kreativität und Empathie.
Bedeutend seit meiner Erfahrung sind:
Zufriedenheit.
Eine Veränderung meines Geschmacks für Lebensmittel.
Abneigung gegen Alkohol.
Fehlen von Angst.
Fehlen des Egos.
Distanzierte Kontrolle der Emotionen. Meine Emotionen informieren ‘mein Selbst’, anstatt mein Selbst zu werden.
Generell mehr Glück und besseren Gebrauch von/ mehr Bewusstheit über Intuition.
Ein enormer Kreativitätsschub und Beständigkeit.
Mehr Aberglauben (nicht paranoid), wie dass ich nie alleine bin.
Am 14. Juni 2018, so nach 9 Uhr, fühlte ich ein Gefühl, von dem ich vermute, dass es Freude war. Ich habe es seither immer wieder mal gefühlt. Vor diesem Morgen hatte ich es nur in einer sehr mässigen Art gefühlt, wenn ich zum Beispiel meiner Tochter beim Lernen zuschaute. Nichts sonst hatte je Freude hervorgerufen.
Jetzt fühle ich es häufiger und sehr stark.
In den folgenden Monaten begann ich in einer viel klareren Weise auf das Leben zu schauen als je zuvor. Ich fühlte und fühle mich meistens noch immer wie synchronisiert mit der Schwingung und Absicht des Bewusstseins oder Gott oder wie auch immer man auf die Tatsache schauen möchte, dass wir ein Teil von etwas Unendlichem sind, und nicht von einander und der Ganzheit des Lebens getrennt.
Ich fühle mich jetzt wieder in der sterblichen Form nicht mehr so damit verbunden wie ich das tat, als mein Bewusstsein wo auch immer hinging, aber manchmal fühle ich mich immer noch nahe.
Ich würde sagen, dass ich in dem Moment, in dem ich mich ergab, absolut umgewandelt wurde. Seither tröpfelt alles, in meinen Rinnsalen der Präsenz und der Absicht, wieder dorthin zurück, wo ich am 22. Februar 2018 war. Jeder Tag fokussiert mich auf die Arbeit, für die mir, nach meinem Gefühl, erlaubt wurde, weiterzuleben. Jeder Tag fokussiert mich in gewissem Ausmass auf die Vorbereitung für den Tod als Mensch. Schritt für Schritt.
Ich lebe jetzt als kreativer Mitfühlender, und damit habe ich mich weit entfernt vom Streben meines Egos während der meisten Zeit meines erwachsenen Lebens.
In etwas, was wohl eine Vision oder ein Nahtoderlebnis war, habe ich mich wiedergefunden. Ich bin wieder zurück gefallen auf die Person, die ich war im Alter von 8 Jahren, aber ohne Angst und mit all der Weisheit meiner vergangenen Fehler.
Jetzt wo ich weitergehe, bin ich fokussiert darauf, meine Energie zu nutzen für Hilfe und um die Idee des Mitgefühls zu nähren, und die Kreativität, die sich durch mich Bahn bricht, (und ich glaube wirklich, dass das wahr ist, meine Kreativität ist nicht meine eigene, ich bin nur eine Verbindung) ist mein Werkzeug dafür. Ich weiss nicht, wie ich der Quelle der Kreativität danken soll, aber ich bin dankbar für mein Geschenk und noch dankbarer, dass ich immer weiter beschenkt damit werde. Ich mache mein Allerallerbestes dieser Tage.
In meinem Alltag ist die Erfahrung präsent in allem was ich mache. Sie leitet jede meiner Entscheidungen, die ich treffe, in subtilen Echos einer Höheren Bewusstheit. Ich bin bewusster.
Ich kann nicht sicher sein, ob das, was ich erlebt habe, ein Nahtodeserlebnis war. In einem Spektrum von Arten des Bewusstseins, die ich in meinem Leben erlebt habe, betrachte ich meine Erfahrung als wahr.
Das Spektrum beginnt mit Träumen, geht über mindestens eine Vision die ich hatte, dann das irdische Leben und jetzt, für mich, einen Moment von etwas, das ich nicht erklären kann, von dem ich aber weiss, dass es wahr ist und realer als das Leben hier. Weniger beschränkt.
Etwas weiteres Bemerkenswertes, von dem ich nicht wusste, wie ich es konzeptuell in den folgenden Wochen nach meinem Erlebnis verarbeiten sollte, war ein seltsamer Mangel an Koordination beim Anwenden meiner normalerweise grossartigen Feinmotorik. Ich musste mich eine Zeit lang unheimlich konzentrieren auf Dinge wie zum Beispiel dem Umgang mit dem Silberbesteck oder beim Schuhebinden, als wäre mein visueller Kortex nicht gut genug verbunden mit meinem Zentralnervensystem und meiner physischen Mechanik. Ich dachte an Hirnschlag, aber ich bin sicher, das war nicht das Problem. Ich hatte keine anderen Symptome eines Schlaganfalls.
Eine Idee, die ich gelesen habe (ich habe nicht nach der Antwort gesucht), ist, dass wenn die Seele wieder in den Körper eintritt, sie einen Moment braucht, um sich wieder ‘ganz zuhause zu fühlen’ bis in jedes Detail, so, wie sie es vorher war. Ein anderer guter Vergleich könnte sein: Wenn man seine schwitzige Hand aus einem gefütterten Handschuh zieht, und die Fütterung mit herauskommt. Nun versucht man, die Finger wieder in den Handschuh zu bringen und die Fältchen dabei wieder zu glätten und auszugleichen… wie auch immer, unterdessen ist physisch alles wieder gut.
Hintergrundinformationen:
Geschlecht: Männlich
Datum an dem die NTE stattfand: 22.02.2018
Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Unsicher Krankheit Extreme Dehydration/Erstickung. Ich war so krank wie noch nie zuvor.
NTE Elemente:
Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Gänzlich angenehm.
Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich verlor die Wahrnehmung meines Körpers
Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal Ich war mir sehr bewusst, dass meine Lebenskraft etwas anderes ist als mein Körper.
Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Als ich realisierte, dass ich tot war.
Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Nein
Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung Zeit war nicht relevant.
Waren Ihre Sinne Lebhafter als gewöhnlich? Lebhafter als gewöhnlich
Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Es war besser. Ich konnte Farben und Texturen sehen, die ich in der irdischen Realität nicht kenne.
Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Ich erinnere mich nicht daran, etwas gehört zu haben ausser diesen quirligen Ton, als ich in meinen Körper zurück ging.
Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Nein
Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Nein
Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Nein
Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Ein ungewöhnlich helles Licht
Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Ja Zwei Lichter. Eines in der Distanz, auf der rechten Seite meines Sichtfelds war ein sehr helles Licht. Das andere Licht war die sich ständig verändernde faserige, stoffartige, hyperbolische Struktur links im Vordergrund. So etwas wie die Haut eines durchsichtigen Tintenfischs.
Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich
Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Schuld, Scham, Verlegenheit, Liebe.
Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl
Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Ein Glücksgefühl
Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich nicht länger im Konflikt mit der Natur
Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Nein
Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Nein
Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Nein
Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein
Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam zu einer definitiven bewussten Entscheidung, ins Leben zurückzukehren. Ich wurde von der Wesenheit gefragt, ob ich bleiben oder zurück ins Leben wollte. Ich wählte mein Leben.
Gott, Spiritualität und Religion:
Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher
Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Ja Ich erforsche viele Ideen, die mich vor der Veränderung nicht interessiert haben.
Welche Religion haben Sie jetzt? Ungebundener Agnostiker
Enthielt Ihre Erfahrung Merkmale die mir Ihren irdischen Überzeugungen übereinstimmten? Inhalte die beides waren, übereinstimmend und nicht übereinstimmend, mit den Überzeugungen die Sie zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung hatten Ich war mein Leben lang Agnostiker, habe aber das Bewusstsein im Hauptfach Anthropologie studiert, also war ich von nichts besonders überrascht.
Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Ja Ich bin sicher, dass es etwas gibt, das Wahrheit ist, und es fühlt sich so an, als wäre das das Gleiche wie Liebe und möglicherweise Gott. Ich verbringe jetzt viel mehr Zeit damit, über diese Idee nachzudenken und über andere spirituelle und philosophische Dinge. Mir war Ehrlichkeit immer schon das Wichtigste, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich ein viel tieferes Verständnis für ihre Verbindung mit Mitgefühl und der Gesamtheit des Bewusstseins habe.
Sahen Sie verstorbene oder religiöse Geister? Nein
Begegneten oder bemerkten Sie irgendwelche Wesen, die vormals auf der Erde lebten und die namentlich in Religionen beschrieben werden (z.B.: Jesus, Mohammed, Buddha usw.)? Nein
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über eine Existenz vor der sterblichen Existenz? Nein
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen eine universale Verbundenheit oder Einheit? Nein
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die Existenz Gottes? Nein
Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel? Nein
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über den Sinn des Lebens? Nein
Glauben Sie nach Ihrer Erfahrung an ein jenseitiges Leben? Unsicher Ja Ich wurde gefragt, ob ich da bleiben wolle. Ich weiss nicht wo ‚da‘ gewesen wäre, aber es ist nicht diese Existenz in dieser Form.
Erhielten Sie Informationen wie wir unsere Leben leben sollen? Nein
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen betreffend die Schwierigkeiten, Herausforderungen und Nöte des Lebens? Nein
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über Liebe? Ja Ich fühlte es. Das war etwas Neues für mich. Nur schon zu wissen, dass es sie gibt, verändert das ganze Leben.
Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Unsicher Ich bin glücklich und mir bewusst über meine Selbstbezogenheit – mein Ego.
Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Ja Meine Beziehungen zu allen sind viel besser geworden. Die Kommunikation ist klarer und ich kann mich besser einfühlen und gleichzeitig in Distanz präsent sein in allem, was ich tue. Ich habe jetzt eine ganz andere Sicht auf die Liebe.
Nach der NTE:
War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Ja Das mit dem Geist zu erkennende hat keine Sprache, mit der man es mitteilen kann. Sobald es um Phänomene geht, gibt es Metaphern, keine Wahrheit.
Wie genau erinnern Sie sich an die Erfahrung im Vergleich zu anderen Lebensereignissen die um dieselbe Zeit stattfanden? Ich kann nicht sagen, wie meine Erinnerung an die Erfahrungen im Vergleich zu meiner Erinnerung an andere Lebensereignisse aus dieser Zeit sich unterscheidet Das ist das, woran ich mich von meinem ganzen Leben am besten erinnere.
Haben Sie irgendwelche übersinnliche, außergewöhnliche oder andere besondere Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Unsicher Ich stelle fest, dass ich mehr Glück habe und mir Entscheidungen leichter fallen – normalerweise mit einem besseren Resultat. Ich bin auf jeden Fall präsenter.
Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Ich war sehr überrascht über die Tiefe meiner spirituellen Umwandlung. Es fühlt sich an wie der richtige Weg, aber ich weiss nicht, wohin es mich führen wird und es bringt mich dazu, meine Überzeugungen und meine generellen Tätigkeiten sehr oft zu hinterfragen, deshalb denke ich, ich finde heraus, was es heisst, sich vom ‚Glauben‘ führen zu lassen. Es scheint zu funktionieren und ich bin so glücklich wie noch nie.
Wenn es um den exakten Moment der Erfahrung geht, würde ich sagen, dass das Ganze die bemerkenswerteste Sache war, die ich in meinem Leben je erlebt habe, aber mein Lieblingsteil war das Fühlen von Liebe.
Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja Ich habe 14 Monate gewartet, bevor ich damit angefangen habe zu erklären, was ich erfahren habe. Ich habe einen Testlauf bei meinem damaligen Mitbewohner meiner Studienzeit, seiner Frau und meiner Tante gestartet, um auszuprobieren, ob ich wenigstens Teile meiner Erfahrung mitteilen konnte. Ich war so ungeschickt wie ich das erwartete hatte, aber ich habe daraus die Überzeugung gewonnen, dass ich eine ausser-irdische Dimension im Zusammenhang mit dem Tod erfahren hatte. Sie hörten mir höflich zu und ich habe seither nicht mehr richtig mit ihnen gesprochen.
Dann erzählte ich es einem anderen alten Mitbewohner und seiner Frau und hatte ungefähr die gleiche Reaktion.
Dann habe ich es meiner grossen Schwester erzählt. Als ich fertig war mit meiner Geschichte, schnappte sie nach Luft und sagte: „Du hast ein Geschäft mit dem Teufel gemacht.“
Ich war überrascht zu erfahren, dass sie überhaupt an den Teufel glaubte. Sie ist dem Glauben nach eine praktizierende Episkopale.
Nach ihr erzählte ich es auch noch meiner Mutter. Meine Mutter ist Erzdiakonin der Episkopalen Kirche im Staat Vermont. Sie arbeitet mit kranken und sterbenden Leuten, das ist ein grosser Teil ihres Jobs. Ich dachte, sie könnte mir vielleicht weiterhelfen. Konnte sie aber nicht, sie sagte mir im Grunde, ich hätte wohl mein Erlebnis halluziniert, es sei eine falsche Erinnerung ohne jeden Wert und ich solle sie vergessen.
Nichts zu lernen da...
Am Ende erzählte ich es meiner Frau und meiner Tochter, etwa 18 Monate nach meinem Erlebnis. Meine Frau, eine neurowissenschaftlich-mathematische Forscherin, steht der Möglichkeit, dass meine Erfahrung echt und nicht geträumt sein könnte, sehr ablehnend gegenüber. Sie schreibt meine plötzliche Genesung von der Krankheit darauf zurück, dass irgendein Überlebens-Schutzschalter ausgelöst wurde, der meinen Körper augenblicklich geheilt hat und ich deshalb denken würde, ich hätte mich verwandelt.
Vielleicht hat sie recht.
Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Nein
Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war wahrscheinlich real Ich war erschöpft nach den Minuten und Stunden nach meiner Erholung/ Rückkehr von diesem Reich. Ich war hungrig und total fokussiert auf diese Tatsache. Ich fühlte mich ein bisschen benebelt, als hätte ich einen Kater, aber nicht schmerzvoll und in meinen Augen sehr klar. Ich wusste, dass alles jetzt total verändert war, aber ich wusste noch nicht wie sehr.
In den darauffolgenden Wochen begann sich mein Geschmack in Bezug auf Essen, Komödie und Musik zu verändern. Ich habe mit relativer Leichtigkeit völlig damit aufgehört, Alkohol zu trinken und habe keinerlei süchtiges Verlangen diesbezüglich.
Am 14. Juni 2018, so nach 9 Uhr fühlte ich zum ersten Mal in meinem Leben Freude. Ich nehme an, es war Freude, ich hatte es zuvor noch nie gespürt.
Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war definitiv real Da ich mich seit meiner Transformation in der Kreativität erweitert habe, habe ich begonnen, mir langsam zu erlauben, die Tatsache zu erforschen, dass ich mit meiner Erfahrung nicht allein bin. Meine Sorge am Anfang war, dass ich dadurch, dass ich darüber nachdachte und redete, meine Erfahrung entweder herabwürdigen oder die Möglichkeit, mich weiterhin gut zu fühlen, damit verspielen würde. Ich befürchtete, dass meine Erinnerung der Erfahrung verschmutzt werden würde von anderen Informationen—dass Löcher in meiner Erinnerung achtlos mit Dingen gestopft werden könnten, die ich von anderen Leuten gehört habe.
Mehr als zwei Jahre später ist es immer noch, als wäre es erst heute morgen passiert. Ich kann mich besser daran erinnern als an die Pfadarbeit, die ich heute morgen gemacht habe. Als ich am Pfad gearbeitet habe, bewegte ich einfach Erde und dachte, wie dankbar ich bin zu leben. Dieses Gefühl geht nicht weg und genau so wenig die Details der Erfahrung. Immer noch hyperreal.
Das realste, was ich je erfahren habe. Wahrheit?
Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Ja Als ich 22 war, verlor ich das Bewusstsein für ein paar Sekunden, weil schlechte Ernährung, Nikotin und Psylocybin in meinem Körper aufeinandertrafen. In diesem Moment hatte ich eine Vision von den nächsten sechs Monaten meines Lebens, die sich daraufhin als mehr oder weniger richtig erwies. Als ich diese Vision hatte, war mein „Selbst“ im Weltall, das ich als abstrakt und unendlich beschreiben könnte, und dort war eine Wesenheit, die erschien als ein transparentes Energiefeld in blauen Farbtönen, sich ständig bewegte und hyperbolisch geformt war – wieder genau wie gerüschter Stoff, der im Wind weht. Es machte einen schnüffelnden Laut in meiner Gegenwart. Diese Stoff-Wesenheit könnte verwandt sein mit dem was ich in meinem jüngsten Erlebnis gesehen habe. In beiden Fällen war es zu meiner Linken im Vordergund des Raums, in dem ich mich befand. Der Raum selbst war in den beiden Erfahrungen verschieden. Der Raum war gut beleuchtet, als ich 22 war, aber nichtssagend, wie im Inneren eines modernistischen Gebäudes, aber ohne eigentliche Form.
Als das passierte, hatte ich erst gerade meine Seelenverwandte getroffen, die später meine Frau wurde. Das war ein Teil meiner Vision. Die anderen beiden Teile waren, dass ich ein Zimmermann werden und mein erstes Haus kaufen würde (mit 23 – beispiellos im Jahre 1995).
Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Ich habe eine siebenteilige Fortsetzung geschrieben über eine einwöchige Fahrradtour, die ich letzten Sommer unternommen habe. Ich verwende den Bericht der Reise, um mein Leben seit der Verwandlung und die Erfahrung selbst zu erforschen, und wie die Erforschung des Lebens seither mir geholfen hat, viel glücklicher, gesünder und weniger egoistisch zu werden.
Gibt es irgendwelche anderen Fragen die wir stellen könnten, um Ihnen zu helfen, Ihre Erfahrung zu vermitteln? Sie haben diese Fragen hervorragend zusammengestellt. Ich fühle mich, als hätte ich etwas gelernt beim Beantworten des Fragebogens, und das ist doch Teil des Sinns der Sache… nicht? Ich weiss nicht, ob Fragen über Zufälle hilfreich wären. Ich bemerke sie jetzt viel häufiger.