Christianne NTE
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Erfahrungsbeschreibung:

In einem verschlafenen Städtchen in Kanada hatte ich um 4 Uhr nachts eine Erscheinung. Es war mein Großvater, den ich auch Papa nannte. Ich wachte aus tiefem Schlaf auf und hörte ihn meinen Namen rufen, quer durch Zeit und Raum. Papa war aber im Krankenhaus sicher untergebracht. Am nächsten Morgen erwachte ich wie gewöhnlich, stand auf, zog mich an und ging hinunter, um zu frühstücken. Ich war noch dabei, da kam meine Mutter ins fliesenbelegte Eßzimmer, und rief sehr aufgeregt, dass ich mich umziehen sollte, wir müßten sofort ins Krankenhaus. Papa sei aus dem Bett gefallen und hätte sich seine Hüfte gebrochen. Im Auto schwiegen wir beide, und meiner Mutter fuhr schneller als jemals sonst. Papa sollte an der Hüfte operiert werden. Das dauerte viele Stunden. Anschließend wurde er zurück in sein Bett gebracht. Ich blieb bei ihm und war auch bei ihm, als er schließlich starb. Er sah direkt in meine Augen und rief einen Namen, den ich nie von ihm gehört hatte: "Tilly". Das war der Name meiner verstorbenen Großmutter; ich hatte sie nie kennengelernt. Papa wurde in zwei Wochen 89, und ich wurde 14 in guten drei Wochen. Ich war von Papas Augen fasziniert. Sie sahen offenbar etwas, was ich nicht sehen konnte. Ich sah ihn nur rufen. War der Tod ein so außergewöhnliches Ereignis, dass wir ihn bisher nur mit Angst und Unwissenheit begegnen konnten?

Zwei Jahre darauf starb meine Mutter. Beerdigungen hatten immer so etwas trauriges und düsteres. Ich würde meine Eltern so vermissen, aber niemand hatte Antworten auf meine Fragen, die Erwachsenen wichen immer aus. Da fragte ich nicht mehr. Ich war sehr irritiert, dass auch der Pastor keine Vorstellung davon hatte, was er mir sagen sollte, und einfach meine Fragen ignorierte. Niemand traute sich, mir zu sagen, dass sich- ihrer Meinung nach - in seelischen Phänomene möglicherweise der Teufel zeige. Tatsächlich halfen sie mir gar nicht - eher half ich ihnen, nämlich durch bestimmte Einsichten oder durch Vorausahnungen.

Als ich 4 ½ war, besuchten meine Mutter und ich Freunde. Ich ging nach draußen in den schönen Garten und fiel in den Fischteich. Plötzlich wurde ich aus dem Teich gehoben, und beim Hochgucken sah ich diesen blendenden Lichtstrahl. Aber auch einen Mann mit blauen Augen, der steckte in einem Anzug und hatte schneeweißes Haar. Ich war klitschnaß und unterhielt mich mit diesem Mann, den ich Norman nannte. Seitdem nannte ich unser höchstes Wesen Norman. Norman schien ein Engel zu sein. Er sagte mir auch, ich hätte einen besonderen Auftrag.

Zunächst einmal bestand er darin, zurück ins Haus zu gehen und mich den Hausherren zu zeigen. Als ich so neben Fred Webster stand (der Besitzer der lokalen Presse), war es nur zu offensichtlich, dass ich in den Teich gefallen war. Ich war triefnaß und stand neben ihm am Eßtisch. "Ich bin in den Teich gefallen, Fred, Fred!" - "Wie bist du denn aus dem gekachelten Teich gekommen? Er ist immerhin eineinhalb Meter tief." - "Ein Engel ist gekommen und hat mich gerettet, Fred!"

Nach dieser Bemerkung entschuldigte sich Fred, stand auf, ging in sein Arbeitszimmer und telefonierte mit einem Freund: "Interessiert mich nicht ob heute Sonntag ist. Ich brauche jemanden, der sofort vorbeikommt und meinen Fischteich zuschüttet." Tatsächlich wurde der Teich zugeschüttet, ich selber getrocknet und im übrigen kein Wort mehr darüber verloren.

Mein nächstes Erlebnis war im Ontario-See. Ich badete mit meinen Cousins und feierte meinen siebten Geburtstag auf einen Ausflug. Plötzlich kam ich ins Tiefe, und mein Leben blitzte vor mir auf, kurz und wechselhaft, wie es gewesen war mit Eltern, die sich haben scheiden lassen. Die nächste Erinnerung war, wie ich in der Luft um den Freizeitpark herumsauste, später sogar Kurs auf die Vereinigten Staaten machte. Als es so schien, als würde ich wieder in meinen Körper fahren, bekam ich gerade erste Hilfe. Dann: als wäre gar nichts passiert. Ich erzählte meiner Cousine von meinem Erlebnis, die erzählte es brühwarm meiner Tante - dann sprach ich nie mehr davon.

Es vergingen viele Jahre zwischen diesem Badeunfall und meiner nächsten Nahtodeserfahrung. Ich war fast 30; ein Zahn mußte sich gerade eine Wurzelbehandlung gefallen lassen. Heute ist das ja eine ganz normale Geschichte, aber 1973 nur selten durchgeführt und ganz neu. Als ich vom Zahnarzt zurückkam, hatte ich noch einen Plausch mit den Nachbarn, aber ich fühlte mich ganz komisch. Also ging ich in mein Haus, in dem ich prompt zusammenbrach. Ich war am Sterben. Mein Nachbar kam zu mir und hat ganz offensichtlich die Feuerwehr gerufen. Ich war inzwischen aus meinem Körper heraus und fühlte mich völlig unbesorgt. Ich folgte meinem Körper im Krankenwagen und fühlte ein grenzenloses Gefühl der Freiheit, ganz unglaublich. Ich flog vom Lansing-See in Michigan nach New York, und dann nach Chicago. Das alles in Rekordzeit. Es war so, als ob ich nur an einen Ort auf der Erde denken müßte, und ich konnte dort sein, ganz ohne Eisenbahn, Schiffe oder Flugzeuge. Wie lange ich so außerhalb meines Körper war, weiß ich nicht. Aber plötzlich war es mir, als ob mich etwas in meiner drolligen Fliegerlaune aufgeschreckt hätte: ich mußte zurück zu meinem Körper. Wie ich in ihn hineinging, konnte ich diesen Körper im Krankenhaus sehen; er sah aus wie tot.

"Ihr Herz schlägt, wir werden ja sehen, ob sie stabil bleibt. Und wenn das so bleibt, kann sie auch entlassen werden." Das sagte ein Arzt, den ich vorher noch nie gesehen hatte. Nun war ich in meinem Körper und im Krankenhaus, lag auf einer Liege und fragte mich, was denn wohl passiert sei.

Noch vor dieser Erfahrung hatte ich schreckliche Angst zu sterben. Sowohl zu früh zu sterben als auch überhaupt zu sterben. Damals hatte ich von NTEs nichts gehört, und der Umgang mit dem Tod, so wie er praktiziert wurde, machte mir Angst und verwirrte mich. NTE schien mir übrigens für das, was ich durchgemacht hatte, gar kein passender Ausdruck. Ich nenne es Sterbephänomen.

Am 6. Juli 1976 hatte ich E. Lansing in Michigan verlassen. Ich lebte dann in San Francisco.

Dort starb ich auf der Straße. Ich schwebte über meinem Körper. Es gab keinen Tunnel, kein Treffen mit Verwandten oder Freunden, es gab nur 40,5°C Fieber und keinen Herzschlag mehr. Ich befand mich an der Ecke Valencia und Market Street. Bin dann einfach umgekippt. Ich schwebte einfach nur über mir und kam dann wieder zurück. Ich kam ins San Francisco General Hospital, weil ich wieder unterwegs gestorben war. Dort wurde ich als Leiche behandelt.

Aber die Leiche bewegte sich irgendwann. Ich zog mir das Laken herunter und stieg von der Liege herunter. Dieser Raum war sehr kalt. Ich trug immer noch meine sauteuren Schuhe von Givenchy, mit denen ich losging um mir ein Antibiotikum zu besorgen. Ich ging in der Halle umher, da kam eine Krankenschwester und dachte, ich wollte mir meine Temperatur messen lassen. Sie konnte gar nicht glauben, dass ich in der Lage war herumzuwandern, wenn ich tatsächlich über 40° Fieber hätte. Also ging sie, um so ein elektronisches Thermometer zu holen. Ich aber trat den Rückweg an, stieg ins Taxi und fuhr ins Presbyterian Hospital.

Dort wollte ich meinen eigenen Arzt, kollabierte aber sofort wieder. Ich erinnere mich noch, wie ich in diesem Raum war, in dem mir eine Spritze ins Herz bekam. Die nächste bewußte Szene spielte im neuen Flügel des San Francisco General Hospital. Man sagte, es würde eine Lumbalpunktion vorbereitet, auch ohne mein Einverständnis. Als ich aufwachte, war mir sehr blümerant. Ich war im neuen Flügel ganz alleine, aber ich konnte Musik hören, Dampforgelmusik. Und ich konnte Burgess Meredith sehen, wie er seine riesige Dampforgel spielte. Ich döste wieder weg, aber nur um wieder aufzuwachen und wieder Burgess Meredith zu sehen, wie er immer noch auf derselben Orgel spielte. Allerdings ohne das Paar, das das Bett auf der anderen Stationsseite okkupierte und sich im Dienst liebten.

Diese Kopfschmerzen! Ich erwachte schreiend, wurde aber schnell von einer resoluten Schwester wieder in die Kissen gedrückt. Diese Kopfschmerzen waren das Schlimmste, was mir je widerfahren ist.

Irgendwann ging das Fieber zurück, ich hatte keine Meningitis und wurde entlassen. Aber nächsten Monat kam das Fieber wieder. Dann ging es wieder. Aber von den folgenden 14 Monaten waren nur zwei fieberfrei: der Februar und der August. Die Fieberschübe gehen bis auf 40°C, dann rufe ich ein Taxi, fahre ins Universitätskrankenhaus, werde dort beobachtet; und verblüffe jeden Arzt, der dann gerade Dienst hat. Ich bekomme Ausschlag, zuerst im Gesicht, und meine Augen werden rot und dann dehydriere ich.

Am 6. Juli 1976 war es besonders schlimm. Eine echte Prüfung. Irgendwann dazwischen bis 1978 wurde mir irgendeine Arznei auf alkoholischer Grundlage gegen Asthma gegeben. Ich war Alkoholikerin. Ich ging in die Sauna und merkte noch, dass irgendetwas Schreckliches abging. Mein Blutdruck war irgendwo ganz oben. Ich wurde dann wieder ins Presbyterian Krankenhaus gebracht. Dann kamen die Stimmen, ich fühlte mich wirklich ganz merkwürdig und die nächste Sache, an die ich mich erinnere, war, dass ich mich von oben sah wie mir die Ärzte eine Spritze ins Herz gaben. Ich hatte eine Entziehungskur gemacht und nahm auch keine Asthma-Medikamente und keine krampflösenden Mittel mehr, aber es passierte doch etwas. Ich hatte vielleicht einen neuen Fieberschub, aber dieser würde total anders sein als jeder andere vorher, und auch anders als jede Nahtodeserfahrung, die ich vorher gehabt hatte.

Ich flog durch einen Tunnel wo ich auch Licht gesehen hatte, betrat dann ein außerordentlich schönes Feld, wobei ich den größten Geistesfrieden empfand. Aber auch ein Frieden des Körpers und der Seele. Nie vorher hatte ich so etwas gespürt.

Ich war im Universitätskrankenhaus, in einem Zimmer mit Aussicht, und war in eine Art Koma gefallen. Ich war wieder einmal gestorben. Ich sah auf und sah einen Arzt, der langsam mein Blut abzog. Dieses Blut wurde in einen sehr großen Behälter geleitet. Das Blut hatte die Farbe von Rost. Er blieb bei seiner Beschäftigung, und ich ging schnell aus meinem Körper. Nicht, weil ich kein Blut sehen konnte! Als ihm zusah, war der Doktor mit sich im Frieden.

Als ich wieder in meinem Körper war, wurde ich nie wieder zu der Person, die ich einmal gewesen bin.

Ich war wach und konnte nicht sprechen. Ich dachte, mein Gestöhne würde Sinn machen, aber niemand verstand mich. Ich wollte schreiben, und hielt den Stift in meiner rechten Hand und guckte ihn verwundert an, und dann sah ich ihn auf de n Boden fallen: "Ping". Ich versuchte, meinen Nacken zu bewegen; ich schien gelähmt zu sein. Ich wußte weder wo noch wer ich war. Ich wollte nur aufstehen und vor Freude tanzen. Ich wußte genau, was William Bendix, Hauptdarsteller in der "The Life of Riley"-Show, meinte, wenn er immer sagte: "Das ist doch eine umwerfende Entwicklung!" Er machte aber gar keinen Spaß!

Die Rückkehr ins Leben war alles andere als einfach. Gehenlernen, Redenlernen, lesen und schreiben zu lernen war ein hübsches Stück Arbeit. Es war aber auch eine Prüfung. Diese Schreibübungen mit der rechten Hand waren schrecklich. Na ja, eine von vier Aufgaben war besser als gar keine. Aber es war einfach nicht meine Geschwindigkeit. Ich war ungeduldig; Lernen und dieser ganze Kram schien mir ganz unangemessen. Mein Fortschritt war langsam aber methodisch, manchmal aber einfach miserabel. Mein Geist raste, und nichts konnte damit mithalten.

Mit Inbrunst lernte ich die Dinge neu. Langsam begannen sich die Dinge wieder zu formieren, nicht ganz so normal wie früher, aber was ist schon normal. Ich war humorvoll, das zeichnete mich immer aus, jetzt ist es vielleicht das Einzige, was mich auszeichnet nach meiner Rückkehr. Aber dieser Humor scheint jeden irgendwie zu irritieren. Als ich früher mal einen Joint rauchte, wußte ich: Lachen ist lebensnotwendig. Jetzt weiß ich: nur die intelligentesten Menschen sind mit Humor ausgestattet. Sie sind gleichzeitig die Höchstentwickeltsten.

Ich verlor alles. Jedoch stellte es sich heraus, dass es andere waren, die darüber so aufgeregt, voller Wut und Ärger waren. Sie beurteilten immer alles, waren unflexibel, gierig und in etwa so christlich wie auf dich zulaufende, wütende Nashörner.

Herzlich willkommen auf der Erde!

Ich sollte eine Psychiaterin aufsuchen, eine Frau in San Francisco.

Der Anruf war von mir aus furchtbar dringend. Sie war nicht da. Ich schrie ins Telefon, das sei ein Notfall, sie sollte mich sofort zurückrufen. Ich fügte noch hinzu, dass sie es sich trotzdem gut überlegen sollte, weil ich eigentlich wüßte, dass sie mit mir wahrscheinlich gar nichts zu tun haben wollte. Ich und ich meinerseits sei ihr gegenüber auch nicht sicher. Das war kein Trick. Aber es funktionierte. Sie merkte, daß ich "etwas" aus meiner Kindheit behalten hatte. Damals dachte ich ja, jedermann hätte diese Fähigkeiten, hätte Visionen und Eingebungen. Stattdessen erfuhr ich, dass ich der komische Vogel war. Ich bin heute noch mißtrauisch, wenn ich diese Wissenschaftler sehe, die einfach nicht glauben können, was sie auf dieser irdischen Ebene nicht als existent beweisen können.

Humor ist die allergrößte Gabe, die Fähigkeit zu lachen heißt vergeben zu können und in einer besseren Welt zu leben.

Ich kann Wartezimmer nicht ab. Sie sind humorlos und mucksmäuschenstill. Keiner der da sitzt und auf den Arzt wartet, spricht mit einem anderen. Wessen Regel ist das? Man muß sich vielmehr auf das kranke Ich konzentrieren. Loretta machte in ihrem Wartezimmer mich als einzigen Patienten aus. "Ich würde sagen, ich weiß, dass sie mehr Patienten haben, Loretta, haben sie Angst, sie zu heilen?" Ich brachte sie tatsächlich zum Lachen. Sie würde ziemlich bald von hier fortziehen, das sagte ich ihr. Sie wandte ein, dass sie San Francisco niemals verlassen würde. Na dann tschüß, Loretta. Ich fand weder Arbeit noch löste ich meine Probleme. Ich war ganz allein in dieser Steinwüste, und es war kalt, nur 4°C. Ich war auf Busse angewiesen und stieß die Türen mit meinen Stiefeln auf. Ich kannte mehr Cable Car Fahrer als Busfahrer. Irgendwie überlebte ich. Wie? Ich hatte nur wenig Geld, keine Arbeit und traf dann diese Frau, die sich aus dem Grundstücksgeschäft zurückzog. Ich wurde für sie unersetzlich, und sie gab mir dafür ein Dach über den Kopf. Bis zu diesem Tage sprach mein Vater noch über die Adressen, die ich hatte, und aber gar nicht brauchte.

Ich wußte nichts über Sozialversicherungen, Steuern, Arbeitslosenvergünstigungen Arbeiterentschädigungen.

Einmal als ich ein Verkaufsgespräch führte, sollte ich "anteilig" berechnen. "Was heißt das, anteilig?", fragte ich. "Mensch du Arschloch, wo lebst du eigentlich? Bist du gerade erst auf die Erde gekommen und bist bescheuert"? - war die Antwort. Ich sagte, ja, ich sei gerade erst hier gelandet.

Beinahe bekam ich die Gelegenheit an einem Drehbuch-Schreibkurs in Los Angeles im Rahmen der Mork an Mindy-Show teilzunehmen. Ich war gerade im Krankenhaus, hatte ein Gespräch mit Robin Williams und zahlte mein Einstiegsgeld, 100 Dollar. Nun ja, ich verlor die 100 Dollar. Ich vermute, die Show war auch ohne mich erfolgreich.

Besonders erschreckend an einer NTE ist es, wenn sie einen Impuls liefert, sich geistig und spirituell zu verändern. Es dauerte bis zu meiner 5. Nahtodeserfahrung (mit der unglaublichen Schmetterlingserfahrung), als die volle Bedeutungsbandbreite von einer NTE mir klarer wurde.

Bei meiner Ankunft in dieser kristallgesprenkelten Stadt (die ich Paralandra nannte: die Stadt des himmlischen Lichts) wurde ich in der "Geistsprache" unterwiesen. Geistsprache ist eine Kommunikation ohne Worte. Es ist eine ätherische Übermittlung von Informationen durch Energie. So ähnlich wie bei der Osmose. Man versteht sofort und hat eine Vorstellung von dem, was der andere gerade denkt, an Ideen und Konzepten hat. Als ich auf die Erde zurückkehrte, fiel mir ein, dass sich ein Science-fiction-Autor namens C.S. Lewis auf Paralandra in einem seiner Bücher bezog. Also änderte ich den Namen in "Psuedolandra".

Psuedolandra war wie ein verzaubertes Land, ähnelte aber nicht Disneyland. Es war sehr farbig mit vielen lebendigen Pastelltönen. Es geschah, nachdem ich ZAR zum erstenmal kennengelernt hatte. Ich wurde den Nicht-Gang heruntergeführt. Da gab es Räume, die nur von dem Licht erhellt wurden, das sich in ihnen befand. Der erste Raum war der Raum der Vergebung. Wer sich darin befand, mußte alle haßerfüllten Gedanken sich selber und anderen gegenüber fallenlassen. Bevor man den Raum verlassen konnte, war es erforderlich, heilende Eigenliebe zu empfinden. Dadurch wurde man gereinigt und geheilt. Außerdem mußte man alle Vorstellungen aufgeben, die mit der irdischen Sünde zu tun hatten. War man erst einmal in diesem Raum, blieb man solange darin, bis die notwendigen seelischen Schwingungsanpassungen vorgenommen waren.

Es gab keine Möglichkeit, die Zeit zu messen, jedenfalls nicht durch irdische Methoden. Die Dinge geschehen so, als ob man trockengereinigt werden würde. Oder als ob man ein vibrierendes Luftbad nehmen würde.

Man geht in diese Räume nicht einfach so hinein, sondern man wird hineingeführt, während man scheinbar schwerelos im Raume schwebt. Und doch fühlt man sich so fest. Man geht einfach von einem Raum zum nächsten, wenn es angemessen erscheint.

Bei meiner Rückkehr zur Erde wurde meine rechte Hirnhälfte dominant. Ich kann Ihnen versichern, der wichtigste Aspekt an einer Nahtodeserfahrung ist das totale Dominieren der rechten Hirnhälfte. Hier an diesem Ort war es, an dem mir gezeigt wurde, inwiefern Schulen, Bankvorstände und die meisten "Systeme" auf der "Linkshirnigkeit" basierten. Auch die meisten Wissenschaften basieren darauf. Diese Konzepte aus der linken Hirnhälfte haben in unserer materiellen Welt einen starken Einfluß. Diejenigen, die davon stark beeinflußt werden, sind die heutigen Dagoberts. Sie scheinen keine Gefühle zu kennen und sind unliebenswürdige Zeitgenossen, kennen kein oder nur wenig Mitleid und sind sehr rigide.

Es gibt auch einen Raum, in dem man Ereignisse sehen kann, die noch in der Zukunft liegen. Nachdem man eingetreten wieder hinausgeführt wurde um wieder auf der Erde zurückzukehren, trifft man üblicherweise noch andere, die eine NTE gehabt hatten, oder auch solche, die sich gerade zufällig in derselben Schwingungsfrequenz befinden.

Ich hatte nicht das Gefühl, das das nur ein einziger Raum war, und dass auch andere in diesem Raum gewesen sind. Allerdings machen sie sich nicht durch ein Parfüm oder Kleidung oder durch sonst ein egobasiertes Merkmal auf sich aufmerksam: jedes einzelne Energieniveau ist äußerst fein und absolut unterscheidbar von jedem anderen: eine Rose duftet ja auch anders als eine Nelke.

Bisher ist es immer so gewesen, dass, wenn Zahlen dreimal hintereinander auftauchten, es bei mir keine Probleme gab. Zumindest bis zu der Zeit, als ich in einer Straße mit der Hausnummer "555" wohnte. Dieses hier war meine 5. NTE und vorher habe ich alles verloren und bin ausgezählt worden. Und ich meine: wirklich alles verloren. Mein Haus, mein Auto, mein Kind. Und mich selber beinahe auch. In den letzten 25 Jahren habe ich mein Kind nicht gesehen, kein einziges Mal.

Also, ich persönlich glaube, es braucht mehr als den Raum der Vergebung und des Vergessens um mich zu einem höheren Bewußtseinsniveau zu bringen.

Jeder Raum, Raum für Raum, wirkte daran mit, die Seele zu reinigen. Es war ganz ähnlich dem Streben, einen Abschluß in einer Universität zu machen, es war wie eine Arbeit oder ein Job, die oder der irgendwie getan werden mußte; es war jedenfalls nicht nur irgendeine Pflicht. Es war mehr der Wunsch, in jeder Hinsicht ein besserer Mensch zu werden. Bestimmt entgegengesetzt zu der Art und Weise, wie die Dinge sich hier auf der Erde entwickelten.

Als sich mein Seele vom Körper löste fühlte ich diese unglaublichen Schwingen, die mich umhüllten. Es war, als ob ich gerade in meiner Privatrakete Richtung Mond sauste, und das mit phantastischer Geschwindigkeit. Ich hatte gar keine Zeit, zur Erde zurückzusehen und "Auf Wiedersehen" zu sagen. Ich konnte eine weiche, wahrscheinlich weibliche Stimme hören, die mir versicherte, es würde alles in Ordnung kommen. Plötzlich öffneten sich die Schwingen und ich wurde auf einer Art Pfad abgesetzt. Der Schmetterling verschwand und vor mir befand sich die Stadt aus Kristall. Mit matten Pastellfarben, die aber doch in hellen Abtönungen von Rosa, Blau, Gelb, Violett, Weiß und Grün schimmerten. Ich bewegte mich auf irgendein Ziel zu wie an einer Schnur gezogen. Es gab keine Türen, aber ich schien angekommen zu sein. Ich sah mich um und da war eine mannähnliche Figur. Schien irgendwie gesichtslos, und sein Dienstname war ZAR. Ich wurde QUASAR genannt. Zwar wurden mir keine Unterlagen gegeben, aber ich sollte diese unsichtbaren Papiere in einen Raum mitnehmen (Blätter aus Flüssigkristall). Ja, es gab Räume, ich ging von einem zum anderen, allerdings schwebend.

Ich schien einen körperlosen Körper zu haben, eine masselose Masse, Form und Gestalt, aber kein Gewicht. Ich konnte sehen, dass ich einen typischen Körper hatte, aber er fühlte sich irgendwie nicht wie mein irdischer Körper an. Ich war mir ganz bewußt, dass ich zur Erde zurück mußte. Ich machte den Rundgang durch jene Räume, von denen mir gesagt wurde, dass diese mich schwingungsmäßig neueinstellen würden. Ich konnte schwach Musik hören, sanft und sehr leicht zu überhören. Sie war zwar in den Ohren kaum zu merken, schien aber mit irgendetwas in mir in Resonanz zu gehen und mich aufzubauen. Ich sah Unterlagen, Gelasse und Türen, die gar keine Türen waren. Man nahm mich mit zu einer Besichtigungstour in einer unsichtbaren Limousine. Da war noch eine gesichtslose Person, und wir sahen uns die Stadt an. Ich nannte sie "Paralandra". Später taufte ich sie um in "Pseusolandra".

Es gab zwar keine Zeit, aber es gab so ein Gefühl, irgendwie fähig zu sein, Zeit in sich hineinzuholen. Als ob man erst auf die richtige Frequenz eingestellt werden müßte. Ich war ganz entspannt, gar nicht ängstlich. Ich hörte eine Stimme von irgendwoher: "sie ist fertig zur Rückkehr oder zum Start". Jedenfalls habe ich das so übersetzt.