Craig B NTE |
Erfahrungsbeschreibung:
Unser Judoclub traf sich in der Sporthalle, wo wir einfach unsere Judomatte auf dem Boden unter den Basketballkörben ausrollten. Unser Lehrer, aka „Trainer“, war blind und hatte auch schon eine Medaille bei den Paralympics gewonnen. An dem Abend fing unser Trainer an, gegen einem braunen Gürtel, der Marc hieß, auf der nördlichen Seite der Matte zu kämpfen. Ich kämpfte gegen einen braunen Gürtel, der Andy hieß, am anderen Ende der Matte gerade unter dem Basketballkorb. Als wir kämpften, bekam ich ihn schnell in den Griff (übernahm die Überhand) und stellte mich so, dass ich Andy fest mit eine Armbar hielt, damit er auf die Matte klopft. Andy versuchte nicht, sich gegen eine mögliche Armbar zu verteidigen oder sich aus seiner unterlegenen Position zu befreien: er griff einfach mit seinen langen Armen nach oben, griff den Kragen meiner Jacke und drückte mit seinen Handknöcheln auf meine Halsschlagadern. Dummerweise versuchte ich nicht meinen Hals zu decken, weil ich dachte, dass sein Versuch, mich aus meiner oberen Position herauszuwürgen, fehlschlagen würde.
Meine Armbar saß beinahe fest. Aber dann sah ich plötzlich zum Basketballkorb hoch. Es war mir so, als läge ich mitten auf der Matte. Ich höre Andy rufen: „Trainer! Trainer! Hier stimmt was nicht!“
„Was ist geschehen?“ Ich staune: „Habe ich mir den Hals gebrochen? Ich fühle gar nichts. Ich muss gelähmt sein – Ich spüre nicht einmal meinen Atem. Aber ich habe nicht einmal Angst. Ich fühle gar nichts. Das ist ja toll! Was werden sie meiner Freundin sagen? Wo ist Andy? Warum ist er nicht herübergekommen?“
Ich wachte auf und sah herunter zu Andy. Ich war noch über ihm und sah hinunter. Andy stand immer noch da wie angewurzelt. „Was war los?“ fragte ich.
„Du hast die Augen verdreht und gleich warst du weggetreten.“
„Wie lang?“ fragte ich.
„Nur ein paar Sekunden.“
„Du musst den Kampf früher abbrechen!“ rief der Trainer vom anderen Ende der Matte.
Wir führten unseren Kampf weiter. Diesmal schützte ich meinen Hals und meine Armbar saß.
Andy klopfte auf der Matte.
Hintergrundinformationen:
Geschlecht: Männlich.
Datum an dem die NTE stattfand: September 1999.
Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Ja. Beim Bewusstseinsverlust während eines Judo-Kampfes. Beim Judo nutzt man Druck auf die Halsschlagader, damit der Gegner durch Klopfen aufgibt. Wenn der Judokämpfer nicht rechtzeitig klopft, führt der Druck zum Bewusstseinsverlust aufgrund der Unterbrechung der Gehierndurchblutung. Wenn der Druck mehr als mehrere Sekunden dauert, kann es zum Tode führen.
NTE Elemente:
Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Positiv.
Gab es irgendwelche Drogen oder Medikamente, welche die Erfahrung beeinflussen hätten können? Nein.
War die Erfahrung auf irgendeine Weise mit einem Traum vergleichbar? Nein.
Die Erfahrung beinhaltete: Außerkörperliche Erfahrung.
Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Normales Bewusstsein.
Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung. Die Zeit verging auf einmal in Zeitlupe.
Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Nein.
Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Nein.
Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Nein.
Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Nein.
Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich.
Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Panische Gedanken, aber ohne die entsprechenden panischen Gefühle.
Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Nein.
Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Nein.
Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein.
Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Nein.
Gott, Spiritualität und Religion:
Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher.
Welche Religion haben Sie jetzt? Liberal.
Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Ja. Ich glaube an außerkörperliche Erfahrungen.
Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:
Die Veränderungen in Ihrem Leben seit Ihrer NTE waren wie folgt: Sind ungefähr die gleichen geblieben.
Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Meine Angst vor dem Tod ist weniger geworden.
Nach der NTE:
Erlebten Sie eine Veränderung bei der Furcht vor dem Tod wegen Ihrer Erfahrung? Meine Gefühle dem Tod gegenüber.
War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Nein.
Haben Sie irgendwelche übersinnlichen, außergewöhnlichen oder anderen besonderen Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Nein.
Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Das Schlimmste war der Gedanke, ich sei gelähmt. Das Beste war, als ich begriff, dass ich eine außerkörperliche Erfahrung erlebte.
Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Nein.
Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein.