Erfahrungsbeschreibung:

Nach achtzehn Stunden in den Wehen, ging die Geburt überhaupt nicht gut und es war zu spät für einen Kaiserschnitt. Ich war erschöpft. Sie entschieden die Zangen zu benutzen, also gaben sie mir Anästhesie durch eine Maske. Meine Erfahrung begann als ich in den Schlaf abdriftete. Sie begann mit der schwindelerregenden Empfindung nach vorne zu fallen, auf einen Punkt zu, der an der Basis meiner Nase und zwischen meinen zwei Augen war. Während ich einen dunklen Tunnel hinunter fiel, konnte ich eine Art schrill klingenden Klang hören, welcher gleichzeitig still war. Ein wenig wie die pfeifenden Klänge die wir manchmal in unserem Ohr haben, aber tausendmal stärker und tausendmal stiller! Das scheint wie etwas Absurdes zu sagen, aber es waren beide Empfindungen gleichzeitig. Es war als ob alle Alarme der Welt gleichzeitig klingeln würden, alle in mir drin.

Am entfernten Ende des Tunnels, sah ich einen leuchtenden Punkt, welcher sich mit einer sehr hohen Geschwindigkeit näherte. Ich begann ein sehr sicheres Gefühl über eine Sache zu empfinden: „Wenn du in jenes Licht hinüber gehst, dann wirst du tot sein.“ Gleichzeitig war ich in einem Zustand von totalem Glück und hoher Begeisterung, und in mir wiederholte ich diesen Satz wieder und wieder: „Das ist es! Ich gehe heim!“

Ich bewegte mich sehr schnell, aber ich konnte noch klar denken. Plötzlich erinnerte ich mich dass ich dieselbe Erfahrung schon vorher einmal gehabt hatte, in meiner frühen Kindheit! Ich kannte dieses Licht! Ich muss klarstellen dass ich in meiner Kindheit viele gesundheitliche Probleme hatte. Als ich acht war, hatte ich eine ernsthafte Blutung nach meiner Mandeloperation gehabt. In jenen Tagen, wurden Mandeloperationen, dort wo ich lebte, zu Hause gemacht, was bedeutet dass meine Eltern ganz hindurch präsent bei mir waren, nicht draußen in einem Wartesaal eines Krankenhauses. Sie erzählten mir später dass sie sehr besorgt gewesen waren ich könnte daran sterben. Ich hatte diesen Vorfall vergessen, aber, als ich im Tunnel war, wusste ich dass ich diese Reise schon einmal gemacht hatte. Und in jenem Moment verstand ich auch etwas was mich während meiner ganzen Kindheit hindurch verfolgt hatte.

Soweit wie ich mich erinnern kann, war ich immer sicher gewesen dass ich träumte und nicht zu dieser Welt gehörte, und dass ich bald wieder aufwachen würde. Ich dachte dass ich vielleicht zu einem Universum gehören würde welches zehn Minuten vor oder nach demjenigen kam in welchem ich war, aber dass dieses nicht meines war. Aber an meinem zehnten Geburtstag weinte ich vor Verzweiflung während ich beschloss dass ich akzeptieren musste was diese Stimme mir sagte: „In Ordnung, du träumst, aber jener Traum ist dein Leben. Du wirst nicht aufwachen bis es zu Ende ist.“ Ich würde auch gerne klarstellen, dass als dies 1960 stattfand, wir noch keinen Fernseher hatten, also konnte ich nicht von Science Fiction Shows beeinflusst werden!

Deshalb denke ich, dass ich mit der Gewissheit erfüllt war dass ich heim ging.

Als ich ans Ende des Tunnels gelangte, sah ich eine Art von Türschwelle. Auf der anderen Seite war ein unbeschreibliches Licht, von dem ich fühlte dass es wie eine Substanz war, die aus reiner Liebe bestand. Ich dachte: „Dies ist ein Licht vom Feuer Gottes!“ Dort war die eine essentielle Präsenz, und es gab dort auch Wesen, bei denen ich sicher war dass ich sie schon kannte, und sie mich liebten. Keine dieser Präsenzen von Liebe hatte irgendeine Form oder ein Gesicht. Wir sprachen nicht, aber wir verstanden einander.

Ich versuchte hinein zu gehen, aber ich hörte/fühlte :“Geh zurück, denn du hast noch nicht das getan was du zu tun hattest.“ Ich versuchte zu verhandeln, denn ich wollte unbedingt hinein gehen. Gleichzeitig (denn alles war simultan) war ich total glücklich und total intrigiert, da ich keinerlei Traurigkeit oder Sorge für diejenigen fühlte die ich zurückgelassen hatte. Ich verstand nicht warum ich keine Traurigkeit fühlte, kein Bedauern, nur den absoluten Wunsch in jenes Licht hinein zu gehen.

Ich bestand darauf hinein zu gehen, aber dann hatte ich die Empfindung bei den Schultern gepackt und umgedreht zu werden, und wieder zurückgestoßen zu werden, in die Richtung aus welcher ich gekommen war.

Augenblicklich, fühlte ich das ganze Gewicht meines physischen Körpers und die Empfindung von einem schweren Dunst, grau und erdrückend. Ich hörte, zuerst von weit weg, dann aus der Nähe, die Stimme der Hebamme welche mir in die Ohren schrie: „Atme! Lieber Gott, Atme!“ Und so machte ich eine übermenschliche Anstrengung und atmete tief ein. Dann fiel ich sofort in den Schlaf.

Als ich aus der Anästhesie aufwachte, und in den darauffolgenden Stunden, hatte ich andauernd diesen Satz in meinem Kopf: „Was hast du mit deinen Talenten gemacht?“ Ich verstand dass er der Schlüssel zu meiner Rückkehr war.

Ich komme aus einer großen Familie mit sehr bescheidenen Mitteln. Wir lebten auf dem Land. Meine Lehrer erzählten meinen Eltern immer dass ich begabt in den Kunstfächern war, und sie halfen mir, unterstützten mich, liehen mir im Alter von zehn ein Musikinstrument, und gaben mir freie Kurse. Deswegen studierte ich Musik, ging ins Konservatorium, usw. Dann kamen Gesundheitsprobleme, eine ungeplante Schwangerschaft, eine instabile Ehe. Zusammengefasst, als ich diese Erfahrung hatte, hatte ich mit allem aufgehört.

Nach meiner Erfahrung, behielt ich immer diesen Satz im Kopf, „Was hast du mit deinen Talenten gemacht?, inzwischen überzeugt dass ich hierher in diese materielle Welt kam mit einer Anzahl von Karten in der Hand, und dass ich die Pflicht hatte etwas damit anzufangen.

In den darauffolgenden Jahren, begann ich wieder Musik zu spielen, ich begann zu schreiben, und ich wurde eine visuelle Künstlerin. Heute glaube ich, dass ich die Talente die mir gegeben wurden, nach meinen besten Möglichkeiten realisiert habe. Ich bin überzeugt dass Kunst eine Brücke zwischen diesen Universen ist. Demjenigen hinter dem Licht, und dieser Welt hier unten.

Hintergrundinformationen:

Geschlecht: Weiblich

Datum an dem die NTE stattfand: 20 April 1977

Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Ja Geburt 'Nach 18 Stunden Wehen, präsentierte sich die Geburt sehr schlecht und es war zu spät für einen Kaiserschnitt. Ich war erschöpft. Dies geschah im Moment als ich mit der Maske einschlief, ehe die Geburtszangen benutzt wurden. Ich war erschöpft. Wir beide, das Baby und ich hatten durch die schwere Geburt gelitten. Als der Arzt entschied die Zangen zu benutzen, hätte ich alles getan damit die Schmerzen aufhörten. Ich erfuhr dass meine Tochter von der Nabelschnur erwürgt wurde. Nachdem sie geboren war, wurde sie sofort in ein Zentrum für Kleinkinder an anderen Ende von Paris gebracht. Das einzige was sie mich fragten als ich wieder zu Bewusstsein kam,:“ Möchten Sie dass sie in der Ambulanz getauft wird?“ Es war da als ich verstand dass es uns nicht gut ging.

NTE Elemente:

Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Ganz angenehm.

Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich verlor die Wahrnehmung meines Körpers

Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal Ich erlebte Dinge und konnte sie gleichzeitig analysieren.

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Im Tunnel und an der Schwelle zum Licht.

Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Unglaublich schnell

Waren Ihre Sinne lebhafter als gewöhnlich? Lebhafter als gewöhnlich

Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Ich weiß nicht ob wir von 'Sinnen' oder 'Wissen' reden sollen. Was ich sah, was nicht mit Worten zu beschreiben ist, ist die Intensität des Lichts. Aber gleichzeitig konnte ich es 'fühlen'. Das Licht war Liebe, Präsenz, und Mitgefühl. Auch Autorität, als es sagte :“Du hast noch nicht getan was du tun solltest.“

Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Durch mein Training als Musikerin, habe ich eine verfeinerte Fähigkeit Klang zuzuhören und ihn zu analysieren, und was ich erlebte war sehr speziell. Etwas, wie „der enorme Klang von absoluter Stille“. Ich kann es nicht anders ausdrücken.

Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Nein

Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Ein Licht deutlich mystischen oder jenseitigen Ursprungs

Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Ein immenses Glücksgefühl und eine sehr große Begeisterung. Wie in einem Augenblick von großem Aufbruch in meiner Kindheit. Ich sagte genau: „Dies ist es! Ich gehe Heim!“

Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl

Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Unglaubliche Freude

Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Nein

Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Nein

Gott, Spiritualität und Religion:

Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher Ich erhielt eine christlich-katholische Erziehung, aber zu jener Zeit, hatte ich eher ein gestörtes Verhältnis mit dieser religiösen Umgebung.

Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Ja Ich versuchte entsprechend dem zu leben was ich entdeckt hatte, fühlend dass Religionen, welche auch immer es war, viel zu engstirnig und restriktiv waren.

Welche Religion haben Sie jetzt? Christlich - Katholisch Mir wurde durch diese Erfahrung bewusst, dass die Religionen hier unten vor allem kulturell sind; ich bin Katholisch weil ich Französin bin. Vor allem sind sie eine Reduzierung, eine winzige Andeutung in Bezug auf das was ich fühlen und entdecken konnte. Um einen Vergleich zu nehmen: es ist ein Lexikon im Vergleich mit einer Enzyklopädie. Gleichzeitig habe ich verstanden, dass die Worte „Gott ist Liebe, Gott ist Licht“ usw., wirklich im ursprünglichen Sinn des Wortes zu nehmen sind. Aber das weiß man später.

Enthielt Ihre Erfahrung Merkmale die mir Ihren irdischen Überzeugungen übereinstimmten? Inhalte die beides waren, übereinstimmend und nicht übereinstimmend, mit den Überzeugungen die Sie zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung hatten Es war wie eine Reminiszenz von dem was ich wusste als ich hier unten ankam und was ich schließlich während jenen 23 Jahren meines irdischen Lebens vergessen hatte. Ich kehrte zurück „nach Hause“. Wie man in der Kirche sagte: „Zum Haus des Vaters.“

Sahen Sie verstorbene oder religiöse Geister? Ich empfand ihre Präsenz

Begegneten oder bemerkten Sie irgendwelche Wesen, die vormals auf der Erde lebten und die namentlich in Religionen beschrieben werden (z.B.: Jesus, Mohammed, Buddha usw.)? Ja Durch meine christlich katholische Kultur, sagte ich mir wenn Gott existieren würde, so sei er es der mich empfangen würde. Gleichzeitig, ging es weit darüber hinaus, viel stärker als alles was ich während meiner religiösen Erziehung lernen und hören konnte.

Erhielten Sie Informationen während Ihrer Erfahrung, über eine Existenz vor der sterblichen Existenz? Ja Ich hatte die Gewissheit dass ich zu mir nach Hause kam, dass jene Welt wirklich die meine war wie ich es in meinem kindlichen Bewusstsein erahnte.

Erhielten Sie Informationen während Ihrer Erfahrung, über eine universale Verbundenheit oder Einheit? Unsicher Ich dachte an die Worte die man am Sonntag in der Messe sagte: „Gott ist Liebe, Gott ist Licht, Gott unser Vater.“ und ich dachte: „Allerdings es ist wahr! Man leiert das alle Sonntage herunter, ohne sich bewusst zu sein dass es die strikte Wahrheit ist!

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die Existenz Gottes? Ja Ich erhielt die Gewissheit dass das Licht welches mich empfing ein Wesen der Liebe WAR. Ich dachte: „Ein Licht vom Feuer Gottes.“

Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über den Sinn des Lebens? Unsicher Wegen jenem Satz - Was hast du mit deinen Talenten angefangen? - der sich dauerhaft in mir festsetzte, erhielt ich die Gewissheit dass man mit einer präzisen Mission hierher kommt. Man verteilt uns, irgendwie, Karten und es liegt an uns das Beste mit jenem Satz Karten anzufangen.

Glauben Sie nach Ihrer Erfahrung an ein jenseitiges Leben? Unsicher Ja Mir wurde bewusst, dass in jenem Licht, das 'wahre' Leben war, dass ich daraus hervorging und wieder dorthin zurückging.

Erhielten Sie Informationen wie wir unsere Leben leben sollen? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen betreffend die Schwierigkeiten, Herausforderungen und Nöte des Lebens? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über Liebe? Ja Die Gewissheit dass die Worte des Psalms „Gott ist Liebe, Gott ist Licht“ eine Realität sind, welche alle Religionen und alle Repräsentationen die man sich von Gott machen kann, transzendiert.

Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Unsicher

Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Ja Es scheint dass ich gelernt habe zwischen dem Wesentlichen und dem Überflüssigen oder Zusätzlichen zu unterscheiden. Insbesondere, fürchte ich den Tod oder Krankheit nicht mehr. Ich habe keine Angst mehr mich nach vorne zu bewegen. An jenem Tag gewann ich ein Vertrauen welches davor vollständig fehlte.

Nach der NTE:

War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Ja Alles ist schwierig zu beschreiben. Die Gleichzeitigkeit, die Intensität, die Gewissheit, und die ungewöhnliche Natur der Empfindungen und Gefühle.

Später erzählte ich von meiner Erfahrung in der Form einer Kurzgeschichte. (Ich gewann den Preis für Kurzgeschichten von 1985.) Ich wollt es ausdrücken, aber ich musste es auf Papier bringen, denn ich traute mich nicht mit irgendjemand darüber zu sprechen. Ich befürchtete die Leute würden denken dass ich verrückt sei.

Wie genau erinnern Sie sich an die Erfahrung im Vergleich zu anderen Lebensereignissen die um dieselbe Zeit stattfanden? Ich erinnere mich genauer an die Erfahrung als an andere Lebensereignisse, die um dieselbe Zeit stattfanden

Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Nein

Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war definitiv real Ich war von ihrer Realität überzeugt, seit dem Beginn der Erfahrung; ich hatte die Wahrnehmung dass ich diese Reise schon einmal vorher gemacht hatte, und dass alles davon von mir gewusst wurde. Ich war absolut überzeugt dass ich nach Hause ging.

Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war definitiv real Alles was seitdem in meinem Leben geschah, hat mich nur weiter von der Wahrheit dessen überzeugt, was ich in jenen Momenten erlebte.

Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Unsicher Seitdem, habe ich eine Empfindung 'begleitet' zu werden. Vielleicht weil ich aufmerksamer bin, eine Stimme in meinem Kopf drängst sich mir häufig auf, drückt meine Gedanken zur Seite, um mich zu beraten. Ich habe die Gewohnheit angenommen ihrem Rat ohne Widerstand zu folgen. Es stellt sich immer heraus dass es für mein eigenes Bestes und dasjenige von anderen ist.