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Erfahrungsbeschreibung:

Im Jahre 2010 wurde ich mit einer Dickdarmentzündung diagnostiziert, die ich bald in einer ernstere Diagnose von einem schweren Morbus Crohn, entwickelte. Ich hatte mehrere Jahre in denen ich schwere Durchfälle, vielfache Rektal-Abzesse und chirurgische Prozeduren hatte, um die Abszesse zu öffnen. Meine Symptome wurden 2 Jahre behandelt mit Remicade biologischen Infusionen.

Auf jeden Fall entwickelte ich im Jahre 2013 während einer regulären Infusion, eine schwere Fieberreaktion wegen des Medikaments. Die Infusion wurde gestoppt und ich wurde für den Rest des Tages im Notfallsraum beobachtet, bis das Fieber vorüber war. Mehrere Monate später traf ich einen Gastroenterologen und es wurde eine neue Verschreibung gemacht, die sich Humira nannte. Ich hatte mir selbst alle zwei Wochen intramuskuläre Injektionen zu geben.

Auf jeden Fall begann ich mich nach nach ungefähr 2 Monaten Einnahme dieser Injektionen, krank zu fühlen und entschied mich dieses Medikament zu stoppen. Kurz danach entwickelte ich eine Pancytopenie und meine Milz vergrößerte sich (was als Splenomegalie bezeichnet wird).

Die Ärzte und Spezialisten waren unfähig, die Ursache davon herauszufinden, auch wenn Humira wahrscheinlich der Schuldigste daran war. Über die nächsten Jahre verschlimmerte sich meine Pancytopenie und ich litt an schwerer Anämie und verschiedenen Entzündungen von Körperorganen. Ich litt an Iritis (Entzündung der Iris), Entzündungen der Füße und Gürtelrose auf der rechten Seite meines Gesichts. All das führte zu einem Konsens unter den Medizinern, mit denen ich mit bei Kaisers beraten hatte, und ein möglicher Weg um dieses Problem umzukehren, würde eine Operation und die Entfernung meiner Milz sein. Da gab es medizinische Untersuchungen, die darauf hinwiesen, daß dies eine anhaltende Splenomegalie und Pancytopenie heilen könnte.

Von Feber bis März 2014 hindurch, wurden an mir mehrere Tests durchgefüht, um irgendeine medizinische Ursache für die Splenomegalie zu finden, auch eine Knochenmarkspiopsy, CT-Röntgen, Röntgen, Bauch-Ultraschall und endokopische Untersuchungen. All diese Tests kamen negativ zurück, was die Möglichkeit eines Tumors oder eine virale/bakterielle Infektion zu dieser Zeit einschloß.

Am 28.03.2014 erhielt ich eine Splenectomie durch eine Bauchoperation, die einen 8-tägigen Aufenthalt im Krankenhaus, zwecks Erholung, erforderlich machte. Es war die schmerzhafteste Erfahrung in meinem Leben. Während dieser Zeit, hatte ich schwere Durchfälle wegen der Morbus Crohn.

Im Juli 2014 entwickelte ich wegen der Splenectomie einen Narbenbruch in meinem Bauch. Natürlich begann ich jede Nacht Schweißausbrüche zu haben und hatte einige Schwierigkeiten mit einem anhaltenden leichten Brusthusten. Ich bemerkte einige Probleme mit meinem Atemfähigkeit nach Anstrengung.

Am 15.08.2014 ging ich in das Kaiser-Krankenhaus für die Bruchoperation. Als ich von den Schwestern für die laparoskopische Operation untersucht wurde, hatten sie Schwierigkeiten, meine Körpertemperatur abzulesen. Sie mußten mehrere verschiedene Thermometer verwenden und sie hatten alle Grade von 103 bis 95 Fahrenheit. Schließlich verwendeten sie ein altes Quecksilberthermometer und bekamen eine Körpertemperatur von 98.6 Fahrenheit. Sie entschieden, daß ich zu diesem Zeitpunkt,medizinisch für die OP in Ordnung wäre. Ich unterzog mich der Operation mit keinen Schwierigkeiten.

Am 16.08.2014, dem Tag nach der Bruchoperation, während ich noch im Aufwachzimmer lag, begann ich Schwierigkeiten zu haben, wenn ich versuchte zu urinieren oder mich zu entleeren. Ich war nach mehreren Versuchen unfähig, bei diesen Bemühungen erfolgreich zu sein. Ich machte die Schwestern auf meine Situation aufmerksam, aber sie meinten, daß das manchmal passiert, nachdem Menschen sich einer Narkose unterziehen mußten und ich solle mir keine Sorgen deswegen machen. Dann, nach einer kleinen Weile, begann ich Atemprobleme zu bekommen. Mein Gesicht wurde sehr heiß und ich begann mich panisch zu fühlen. Ich erwähnte bei den Schwestern, daß ich Atemschwierigkeiten hätte und war unsicher, ob ich eine Panikattacke erlitten hatte. Zu diesem Zeitpunkt verlegten sie mich in ein anderes Zimmer und mußten mich auf ein erhöhtes Rollbett legen. Ich schnappte immer noch nach Luft und sagte wiederholt „Ich kann nicht atmen, laßt mich nicht sterben!“ Ein Schwarm von Schwestern kam in den Raum und versuchte zu untersuchen, was schlimm wäre. Eine Bewohnerin oder Administratorin kam in den Raum um die Situation zu beurteilen. Sie war eine blonde Frau, die einen sehr besorgten Gesichtsausdruck zu haben schien. Ich faßte ihren Arm, inmitten all der verbalen Spekulationen, die in der Belegschaft geäußert wurden und blickte in ihre Augen und sagte „Laßt mich nicht sterben!“ Zu diesem Zeitpunkt legten sie eine Sauerstoffmaske auf mein Gesicht und ich war immer noch unfähig zu atmen. Ich hörte jemand vom medizinischen Personal schreien „Bringt ihn in den Notfallsraum, Stat!“ Sie legten mich nieder auf der Rollbahre und begannen mich am Gang zum Aufzug hinzuschieben. Da begann ich mich schläfrig zu fühlen und kurz danach verlor ich das Bewußtsein.

Der Verlust des Bewußtseins fühlte sich an, als ob ich einschlafen würde und die fluoreszierenden Lichter des Krankenhauses über meinen Kopf verschwammen und verschwanden in der Dunkelheit…

Ich bin nicht sicher, wieviel Zeit zu diesem Zeitpunkt vergangen war. Aber es gab eine Zeitperiode, für die ich unfähig war eine Erklärung zu finden.

Auf einmal erlange ich Bewußtsein, aber ich wußte, daß ich immer noch bewußtlos war. Ich verstand intuitiv, daß ich außerhalb meines Körpers war. Auf jeden Fall war das Problem, herauszufinden wo ich war. Ich wußte, wer ich war und erinnerte mich meiner ganzen persönlichen Geschichte und an alles, was zu meiner Bewußtlosigkeit und zu meiner gegenwärtigen Lage geführt hatte. Ich schwebte in einer riesigen, dunklen Leere außerhalb in der Mitte von Nirgendwo. Es fühlte sich an, als ob ich tief im Weltraum wäre, so fern von jeder Galaxie, so als ob ich in der fernsten Ecke des Universums bin, Trillionen von Lichtjahren entfernt von jedem Sternensystem oder Galaxiehaufen. Ich konnte gar nichts sehen, außer einen sehr entfernten Lichtfleck in der Ferne. Diese Lichtflecken schienen Sterne zu sein, die sich am fernsten von der nächsten Galaxie befanden. Sie waren so schwach, daß ich als ich zuerst in meine Umgebung blickte, nicht bemerkte, daß sie hier sind.

Mir war voll bewußt, daß ich keinen physischen Körper hatte, ich war nur ein unsichtbares Wesen, das kugelförmig in der Form war, aber relativ klein. Mir bemerkte nur, wie unwichtig ich in der Größe des Raumes und dem großen Schema der Dinge war, wenn es dort so etwas gab. Das Konzept der Zeit war ein Seltsames. Es war als ob die Zeit nicht existiert, aber paradoxerweise doch auch. Ich fühlte, als ob ich die Geschichte des Universums vom Beginn bis zum Ende der Unendlichkeit der Zeit verstehen würde, inklusive der geschichtlichen Ereignisse und Chronologie der Erde und ein vages Verständnis von der Geschichte anderer Planeten. Dann begann ich mir selbst Folgendes zu denken: War ich nur verstorben? Ist das das Nachherdasein? Wo ist das? Ist das alles, wenn wir sterben - NICHTS? Ich begann mich zu sorgen, ob das eine Art von Fegefeuer wäre, wie es in der Heiligen Schrift beschrieben steht. Ich fühlte mich komplett isoliert und wunderte mich, ob das vielleicht nicht das Fegefeuer war, aber in diesem Fall ist dort nichts als eine schwarze´, dunkle Leere wenn ein Mensch stirbt. Vielleicht gibt es kein Nachherdasein und der Atheismus war korrekt – wenn wir sterben ist nur ein Nichts. Auf jeden Fall, nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht hatte, entschied ich, daß das keinen Sinn ergibt, weil wenn das der Fall wäre, warum würde mein Selbstbewußtsein noch weiter existieren. Wenn ich immer noch wußte, wer ich bin, auch wenn ich nicht genau wußte, wo ich war, wie ich dorthin gekommenb in, oder warum ich dort war, dann war das eine Art von Leben nach dem Tod. Das war die einzige Erklärung, die für mich zu dieser Zeit, Sinn machte. Als ich in dieser Leere schwebte, begann ich mir zu denken: OK, was mache ich also mit meinem Leben auf der Erde? Was habe ich fertiggebracht? Was habe ich getan, daß irgend etwas bedeutet? Das ursprüngliche Gefühl, das mich als Antwort auf diese Fragen überwältigte war: ich erreichte nichts, alles war ich getan habe war bedeutungslos und hatte keine Folgen. Aber dann begann ich zu realisieren, daß das nur bis zu einem gewissen Grad stimmt. Da gab es einige Dinge, die wichtig waren, aber nur wenige. Das erste waren relationale Verbindungen mit anderen empfindenden Wesen. Das zweite waren alle altruistischen Handlungen, an denen ich beteiligt war, während ich auf der Erde in physischer Form lebte. Aber das waren hauptsächlich die einzigen Dinge, die wirklich bedeutsam waren.

Im Rückblick auf die Details meines Lebens bemerkte ich, daß ich einige echte Beziehungen zu Menschen hatte, die wichtig waren. Auf jeden Fall fühlte ich, als ob ich niemals mehr fähig wäre, sie wiederzusehn oder mit ihnen wieder zu agieren. Ich fühlte mich komplett isoliert und abgeschnitten von jedem auf der Erde, für die ich sorgen mußte und mit denen ich liebevolle Beziehungen hatte, inclusive Schwestern, Mutter und zahlreiche Freunde, zu denen ich ein starkes, emotionales Band entwickelt hatte, während ich auf Erden war. Ich versuchte mit purem Willen und Entschlossenheit mit ihnen zu kommunizieren, aber all diese Versuche schlugen fehl. Es war, als ob ich so ferne weg wäre, in den fernsten Weiten des Weltraums, sodaß das Signal niemand erreichen konnte. Ich entschied dann mit jedem empfindungsfähigen Wesen im Universum zu kommunizieren, aber diese Versuche scheiterten ebenfalls. Da gab es ein intuitives Verstehen, daß dort andere empfindungsfähige Wesen waren - neben den irdischen Lebensformen auf der Erde - auf anderen Planeten in verschiedenen Galaxien im ganzen Universum. Ich war mir ihrer Existenz vage bewußt. Auf jeden Fall war meine Fähigkeit mit jemanden oder irgend etwas neben mir selbst zu kommunizieren, komplett und total außerhalb meiner Reichweite.

Nach einer weiteren Rückschau von meinem Leben bemerkte ich, daß ich einige altruistische Handlungen gegenüber anderen Menschen, Tiere und Pflanzen gemacht hatte. Und diese waren wichtig und bedeutsam. Aber diese waren nicht so viele, wie ich gehofft hatte, daß es der Fall sein würde. Freundlichkeit, die ich gegenüber Menschen gezeigt hatte, die mir wichtig waren, gegenüber Tieren in Not oder Verzweiflung, gegenüber den Pflanzen und Ozeanen der Erde zu helfen; auf diese Dinge kommt es an. Ich fühlte so, als ob ich mein Leben vergeudet hätte mit trivialen Bestrebungen für materiellen Erfolg, Hedonismus und sozialer Wertschätzung. Jedes dieser Dinge wurde verstanden als wertlos, und total bedeutungslos. Auf diese Dinge kommt es wirklich nicht an. Es war, als ob sie niemals vorgekommen wären. Sie waren belanglos. Ein großes Gefühl von Traurigkeit überkam mich zu diesem Zeitpunkt. Mein Leben war bedeutungslos. Das eine Ding, was mich am meisten störte, war die Erkenntnis, daß ich niemals wahre Liebe gefunden hatte, während ich lebendig auf der Erde war – alle meine Versuche eine Seelenpartnerin zu finden waren vergeblich gewesen. Da war ein tiefer Schmerz, den ich fühlte, als ich das realisierte, so als ob ich auf eine kosmische Art versagt hätte.

Plötzlich erfuhr ich eine Art von Gravitationsziehen, das fast augenblicklich geschah, als ob ich durch ein Wurmloch gezogen und Trillionen Lichtjahre zurück zur Erde transportiert würde. Ich schwebte allmählich von der Erdumlaufbahn hinunter durch den Himmel zu einem Punkt in der Luft, ungefähr 20 Fuß über dem Kaiser-Krankenhaus, in dem sich mein physischer Körper befand. Ich blickte hinunter auf die Dinge, als ob ich in einem Raumschiff wäre, das sich in einem stationären Zustand befindet. Ich bemerkte, daß ich die Hitze des Asphalts des Hauses und der Straßen unterhalb verspürte und die Gerüche des Asphalts des Parkplatzes gerochen habe. Ich konnte die Bäume sehen, verschiedene Fahrzeuge, die sich bewegten, Menschen die sich bewegten, und so weiter. Dann als ich meinen Blick auf das Krankenhausgebäude unterhalb fokkusierte, war es als ob ich einen Röntgenblick hätte und konnte durch verschiedene Betonböden und decken des Gebäudes sehen, hinunter bis zu dem Stockwerk und Zimmer, wo mein Körper lag. Die Details meines Körpers und Gesichts waren verschwommen und verblassten. Ich konnte die Schwestern sehen, wie sie um mich herumtanzten, in den Raum hinein- und hinausgingen, als ob sie in einer schnellen Bewegung wären. Mein Geist (oder Essenz) wurde auf einmal hinuntergezogen durch den Beton und physische Objekte und Böden des Spitals, bis in den Raum wo ich lag. Ich schwebte in der Ecke an der Decke, blickte hinunter auf meinen Körper, die fluoreszierenden Lichter verzerrten meine helle Sicht der Dinge. Ich wurde langsam hinunter zu meinem Körper gezogen, durch die Luft, bis meine Essenz zurück in meiner physische Form war.

Da war wieder Dunkelheit für eine Zeitspanne. Es war unklar, wie lange dieser Prozess dauerte. Aber dann erlangte ich das Bewußtsein innerhalb meines physischen Körpers, blickte hinauf an die Decke und bemerkte, daß ich im Notfallsraum des Krankenhauses lag und schnell realisierte ich, daß ich unfähig war, meine Gliedmaßen zu bewegen, wegen der medizinischen Einschränkungen nicht bewegen konnte. Ich wollte sprechen, aber krächzte, und bemerkte, daß ich unfähig zu sprechen war, weil meine Kehle geblockt war, wegen des Intubations-Schlauches/Gerätes. Irgendwie bekam ich die Aufmerksamkeit der Schwestern und sie versuchten mich neu zu orientieren, indem sie mir sagten, daß ich medizinisch stabil wäre und sie froh wären, daß ich endlich wieder mein Bewußtsein erlangt hätte. Ich deutete ihnen irgendwie, daß ich über das Schreiben kommunizieren wollte. Ich schrieb an sie und fragte verschiedene Fragen, über das was geschehen war. Sie erklärten mir verbal, daß ich an einem Atemstillstand gelitten hatte und intubiert werden mußte. Sie mußten mich unter Anästhesie setzen, aber mein Herz hatte eine negative Reaktion wegen dem Medikament. Sie hatten mich offensichtlich mehrere Male verloren, als mein Blutdruck während der Nacht sehr tief absank und dann wieder sehr hoch wurde. Ich hatte mehrere Male fast Herzstillstände. Sie sagten, daß mich wiederbeleben mußten, um meinen Blutdruck davor zu bewahren, unstabil zu werden. Sie hatten meinen Notfallskontakte benachrichtigt, und sie waren auf dem Weg mich zu besuchen.

Ich verblieb noch mehrere Wochen im Notfalls raum, während die Ärzte versuchten, die Ursache herauszufinden, was meinen Atemstillstand verursacht hatte. Nach mehreren Tests, Röntgen und CT-Untersuchungen, war die Ursache gefunden. Ich litt an einer infektiösen Kardiotitis, verursacht von einer Bakterie, die das „Katzenkratzfieber“ – Bartonella henselae, verursacht hat, und dann nachdem sie wußten, welche Infektion ich hatte, wechselten sie mich zu speziellen Antibiotika, sie höchst effektiv waren, weil sie die bakterielle Infektion aus meinem Blut auslöschten. Bei weiteren Untersuchungen wurde festgestellt, daß zwei meiner Herzarterien, von der Bakterie beschädigt wurden, aber sie hofften, daß die antibiotische Behandlung, die sie mir 6 Wochen geben wollten, erfolgreich jede weitere Zerstörung erfolgreich verhindern würde.

Ich wurde in eine qualifizierte Pflegeeinrichtung (SNF) verlegt und blieb dort für ungefähr 4 Wochen. Während der ersten Woche hatten die Schwestern, falsche Verordnungen für Infektionskrankheiten des Arztes gelesen und hatten die falschen intravenösen Antibiotika verabreicht. Ich wurde wirklich schwer krank mit Fieber für mehrere Nächte. Schließlich sprach ich mit dem Arzt für infektiöse Krankheiten am Telefon und sagte ihm, was passiert war. Er bemerkte bei weiteren Untersuchungen, daß sie mir falsche Antibiotika verabreicht hatten. Sie gaben mir die korrekten Antibiotika und meine Symptome begannen sich zu verbessern.

Während ich in dem SNF war, hatte ich viele Besucher von Mitarbeitern, Freunden und Familienmitgliedern. Meine Schwester besuchte mich und wir hatten ein Gespräch. Sie gab mir die Schuld an meinen „sündigen Lebensstil“ (weil ich ein Homosexueller bin) wegen der ganzen Situation. Wenn ich mich entschieden hätte, keinen schwulen Sex zu haben, wäre ich niemals mit HIV infiziert worden (im Juli 1999) und dann hätte ich niemals Morbus Crohn bekommen, was zu den Pannen führte, die mich fast sterben ließen. Ich befürchtete, daß sie Recht hatte und deshalb ging ich nicht an einen „guten Ort“, als ich Atemprobleme bekam. Ich sorgte mich, daß ich, seit ich mich von der christlichen Praxis (fundamentaler Protestant) abgewandt hatte, in der ich erzogen worden war, verdammt wäre, nach meinem Tod in die Hölle zu gehen. Nachdem mich meine Schwester verlassen hatte, sprach ich mit einem Kaplan über meine Bedenken. Sie war eine Unitarierin. Sie sagte, daß sie nicht an eine Hölle glaube und daß wir dorthin gehen, woran wir glauben, daß wir gehen werden, wenn wir sterben. Ich fragte sie, warum ich nicht „das Licht“ gesehen hätte, als ich „tot“ war. Sie sagte, daß sie es nicht weiß, aber manche Menschen sehen ein Licht und andere eben nicht. Aber sie sagte, auch wenn ich nicht „das Licht“ gesehen hatte, würde das nicht heißen, daß ich dazu verdammt wäre, im Nachherdasein zu einem „bösen Ort“ zu gehen. Auf jeden Fall entschied ich mich, daß ich Zeit nehmen müßte, um darüber in der Zukunft nachzudenken und einen Konsens zu finden, wohin ich gehen werde, wenn ich sterbe.

Es schien, als ob die Dinge in der vierten Woche der Behandlung im SNF besser würden. Auf jeden Fall wachte ich an einem Tag auf und fühlte einen schrecklichen Schmerz in meinen Fingern und Zehen. Ich war unfähig alleine zu gehen und hatte quälende Schmerzen. Ich rief den Arzt für Infektionskrankheiten und sagte ihm alles über diesen Zustand. Er sagte in solle augenblicklich in die Notfallsabteilung gehen. Sie brachten mich in die Notfallsaufnahme in eine Ambulanz und fanden heraus, daß ich eine Embolie von den abgestorbenen Teilen meiner Herzklappen hatte. Diese abgestorbenen Teile lösten sich von meinen Herzklappen, sobald die Bakterie starb. Sie verabreichten mir mehrere Blutverdünnungen und ich wurde unter Monitoren gesetzt. Dann wurde ich für ein Angiogramm bereitgemacht und es wurd entdeckt, daß die Zerstörung meiner Herzklappen so weit fortgeschritten war, daß ich eine OP haben mußte, um die Herzklappen zu erneuern. Sie sagten, daß die Operation am offenen Herzen die einzig mögliche Option wäre und sie gaben mir einen Termin, zum erst verfügbaren Termin (30.09.2018).

Die offenen Herz-OP wurde am 30.09.2018 durchgeführt und meine Herzklappen wurden chirurgisch mit Rindergewebeprothesen erneuert. Ich erholte mich voll nach 3 Monaten und konnte im Dezember 2018 wieder in meine Arbeit zurückkehren. Ich hatte nachher Schwierigkeiten mit dem Schlafen, und hatte Angst einzuschlafen, daß ich in der dunklen Leere aufwachen würde, in der ich mich wiedergefunden hatte, nachdem ich das Bewußtsein nach den Atemschwierigkeiten, verloren hatte, damals im August. Auf jeden Fall fühlte ich mich nachher besser und erholte mich physisch wieder zur vollen Gesundheit. Psychologisch litt ich an einer Art von PTSD und einer manischen Reaktion. Ich spürte einen Drang, daß ich alles in meinem Leben hedonistisch tun wollte, bevor es zu spät ist (bevor ich wieder sterben würde). Natürlich wollte ich auch die verlorene Zeit wiedergutmachen. Ich fühlte, als ob die letzten vier Jahre meines Lebens verloren waren, und als ob jedermann weiterleben würde, aber ich war zurückgelassen worden. Ich fühlte mich von allen anderen distanziert, als ob sie nicht voll verstehen könnten, was mir passiert war. Auch wenn ich anderen Menschen erzählte, was passiert war, war es offensichtlich, daß sie nicht verstanden. Sie waren teilnahmsvoll, aber waren unfähig zu die Erfahrung zu verstehen, die ich gemacht hatte (außerkörperliche Erfahrung, Nah-Todeserfahrung).

Ich weiß immer noch nicht die Antowrt, wohin ich gehen will, wenn ich sterbe (ich weiß nicht einmal wirklich, ob es wirklich ein Nachherdasein gibt. Auf jeden Fall lernte ich den Fokus darauf zu legen, meine Beziehungen mit anderen Menschen, Tieren und Pflanzen, zu stärken. Ich versuche mit Sorgfalt zu agieren, versuche zu altruistisch wie möglich zu sein. Ich machen mir nicht mehr länger Sorgen über materielle Dinge – ich weiß, daß wir überhaupt nichts Physisches mit uns nehmen, wenn wir sterben.

Hintergrundinformationen:

Geschlecht: Männlich

Datum an dem die NTE stattfand: 16.08. 2014

Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Ja Krankheit Bei Chirurgie Vollnarkose CPR wurde angewandt (Herz-Lungen-Reanimation) Ich hatte Atemversagen wegen infektiöser Endokarditis, Beschädigung von zwei Herzklappen (aortische und mitrale Klappe)

NTE Elemente:

Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Beides – angenehm UND erschütterund

Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich war mir der ganzen Geschichte der Erde, inclusive Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftsereignissen bewußt. Ich verließ ganz klar meinen Körper und existierte außerhalb davon

Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Normales Bewusstheit und normale Wachheit N/A

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Die ganze Dauer der Erfahrung hindurch.

Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Nein

Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung . In der Zeit geschah alles auf einmal, aber ebenso war sie gleichzeitig stehengeblieben und verlor alle Bedeutung.

Waren Ihre Sinne Lebhafter als gewöhnlich? Nein

Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Ungefähr das gleiche.

Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Irgendwie gedämpft.

Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Nein

Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Unsicher. Das Wurmloch, durch das ich zurück zur Erde ging, war eine Art von Tunnel – vielleicht.

Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Nein

Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Ja , die wenigen, kleinen, schwachen Lichtflecke, die aussahen wie weit entfernte Sterne von entfernten Ecken weitabgelegenen Galaxien.

Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein unbekannter und sonderbarer Ort

Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Alleine, isoliert, traurig, erschrocken, Akteptanz, voller Frieden

Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Erleichterung oder Ruhe

Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Nein

Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich nicht länger im Konflikt mit der Natur

Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum, ich spürte, als ob ich alles über alles wissen würde

Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Ich erinnerte mich an viele vergangene Ereignisse Alles im Detail

Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Szenen aus der Zukunft der Welt , ich hatte eine Ahnung, was passieren würde, und ich wußte alle Details, aber vergaß sie, als ich wieder in meinen physischen Körper eintrat.

Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein

Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte; oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt . Ich wurde zurück zur Erde gezogen und in meinen Körper. Ich war neutral bezüglich der Rückkehr in meine physische Form.

Gott, Spiritualität und Religion:

Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher

Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Nein

Welche Religion haben Sie jetzt? Nicht verbunden - agnostisch

Enthielt Ihre Erfahrung Merkmale die mir Ihren irdischen Überzeugungen übereinstimmten? Inhalte die beides waren, übereinstimmend und nicht übereinstimmend, mit den Überzeugungen die Sie zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung hatten. Es war eine paradoxe und sehr seltsame Erfahrung, aber weil ich agnostisch bin, habe ich keinen speziellen Glauben über die Erfahrung.

Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Nein

Schienen Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz zu begegnen, oder hörten Sie eine nicht identifizierbare Stimme? Nein

Sahen Sie verstorbene oder religiöse Geister? Nein

Begegneten oder bemerkten Sie irgendwelche Wesen, die vormals auf der Erde lebten und die namentlich in Religionen beschrieben werden (z.B.: Jesus, Mohammed, Buddha usw.)? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über eine Existenz vor der sterblichen Existenz? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen eine universale Verbundenheit oder Einheit? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die Existenz Gottes? Nein

Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über den Sinn des Lebens? Ja, Altruismuns und Beziehungen zu anderen sind die einzigen Dinge auf die es ankommt.

Glauben Sie nach Ihrer Erfahrung an ein jenseitiges Leben? Unsicher, es erscheint, als ob es mehr nach dem Tod gibt, aber ich bin nicht sicher, ob ich mich selbst austrickste um an das zu glauben.

Erhielten Sie Informationen wie wir unsere Leben leben sollen? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen betreffend die Schwierigkeiten, Herausforderungen und Nöte des Lebens? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über Liebe? Ja, die wahre Liebe zu finden oder seinen Seelenpartner zu finden, sind die einzigen Dinge, auf die es nach dem Tod ankommt.

Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Unsicher, ich zog in eine andere Stadt (von Sacramento nach San Jose) um von den traumatischen Erinnerungen die dort auftauchten, wegzukommen und bekam einen anderen Job mit einem Aufstieg.

Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Nein

Nach der NTE:

War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Nein

Wie genau erinnern Sie sich an die Erfahrung im Vergleich zu anderen Lebensereignissen die um dieselbe Zeit stattfanden? Ich weiß nicht wie meine Erinnerung an die Erfahrung im Vergleich zu anderen Lebensereignissen, die um dieselbe Zeit stattfanden ist. Ich erinnere mich voll, und wahrscheinlich werde ich niemals vergessen, was passiert ist.

Haben Sie irgendwelche übersinnliche, außergewöhnliche oder andere besondere Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Nein

Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Nein

Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja, dem Kaplan des Krankenhauses und meiner Schwester, Familie und Freunden, während ich im SNF war.

Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Ja, ich hatte mehrere Bücher über das Thema gelesen, mit vielen Beispielen von anderen Erfahrungen. Ich denke nicht, daß das meine Erfahrung auf irgendeine Art beeinflußt hat.

Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war definitiv real. Sie fühlte sich einfach real an.

Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war definitiv real. Es fühtl sich immer noch lebendig real für mich an.

Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein

Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Nein

Gibt es irgendwelche anderen Fragen die wir stellen könnten, um Ihnen zu helfen, Ihre Erfahrung zu vermitteln? Vielleicht Fragen über Tiere und Pflanzen im Hinblick auf das Bewußtsein von Menschen während ihrer Nahtoderfahrung, und nicht nur zu anderen Menschen, Geistern, Gott und übernatürlichen Wesen.