Jordan M NTE
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Erfahrungsbeschreibung:

Mir war schon vor dem Eingriff bange. Ich hatte bereits drei Kaiserschnitte im selben Saal mit demselben Arzt im selben Krankenhaus hinter mir. Trotzdem graute mir irgendwie vor dieser einen. Ich dachte mir, dass es wohl bloß meine Nerven seien.

Sie bereiteten mich für die Operation vor. Ich ging in den Raum und legte mich auf den Operationstisch. Sie legten mir die Schläuche an. Dann kam der Arzt und sagte: „Wir legen in ein paar Minuten los.“ (Sobald die Medikamente anfangen zu wirken, müssen sie das Baby so schnell wie möglich rausbekommen, damit die Betäubungsmittel so wenig Schaden wie möglich an ihm anrichten können.)

Der Arzt nickte der Krankenschwester zu. Sie verabreichte mir das Mittel über die Schläuche und der Rest bereitete weiter alles für die Operation vor.

Dann verlor ich das Bewusstsein und alles wurde schwarz.

Im nächsten Moment, den ich an Bewusstsein hatte, sah ich von oben auf die Szenerie. Ich befand mich nicht im selben Raum über meinem Körper, sondern ganz weit oben.

Mir ging es wunderbar, ich hatte keinerlei Schmerzen. Was auch immer mein Körper durchmachte, „ich“ tat es nicht. Ich stand. Zwar spürte ich keinen Boden, aber ich hatte das Gefühl, fest zu stehen. Ich befand mich neben einem Geländer oder einer kleinen Wand, die einen seichten Pool einrahmte. Ich unterhielt mich mit drei oder vier anderen Frauen zu meiner Rechten. Die Frauen hielten so etwas wie Kladden oder Notizbretter in den Händen und machten Notizen darüber, was ich ihnen erklärte. Wir alle trugen Gewänder mit sanft-weißer Farbe oder eine Art langer Kleider. Meins sah ein kleines bisschen anders aus.

Als wir in den Pool blickten, an dem wir uns aufhielten, sahen wir kein Wasser. Wir sahen den Operationssaal. Es war, als hätte jemand die gesamte Decke des Raums entfernt und stattdessen ein kurzes, dickes Rohr dort installiert. Ich lehnte mich über das Geländer, zeigte auf die Dinge, die der Arzt oder die Krankenpfleger unternahmen und erklärte es ihnen. Es sah aus, als würden sie meine Organe eines nach dem anderen entfernen und auf meinem Körper ablegen, aber sie waren mittels eines dicken Stricks noch immer mit mir verbunden. Als die Zeit verstrich, konnten wir sehen, wie der Arzt sich über etwas aufregte. Er wurde von Emotionen übermannt, schrie die Pfleger an und stand kurz vor einem Panikanfall. Ich erklärte den Frauen noch andere Dinge. Sie fragten mich etwas und unterhielten sich mit mir. Ich würde ja gerne beschreiben, über was wir alles sprachen, aber ich kann mich an nichts mehr erinnern, außer dass ich ihnen erklärte, was der Arzt tat.

Als der Arzt und die Pfleger immer nervöser wurden, gingen andere Leute rechts an uns vorbei. Einige dieser Leute riefen bald die jungen Frauen, die bei mir waren, an und zogen sie auf die Seite. Ich sah mir das an und redete noch immer mit einer oder zwei Frauen, die mir am nächsten waren. Meine Aufmerksamkeit richtete sich alsbald auf den Pool. Aus irgendeinem Grund begann er, verschwommen zu wirken, deshalb lehnte ich mich weiter. Die Bilder dort unten kamen ebenfalls immer näher. Ich fühlte, wie mich etwas in den Pool mit dem Kopf voran hineinzog. Ich fiel vorwärts, während ich mit Farben, Geräuschen und Formen bombardiert wurde. Sie rollten über mir zusammen und verschluckten mich.

Dann war ich zurück in meinem Körper. Ich hatte UNERTRÄGLICHE Schmerzen, wie alle Frauen nach einem Kaiserschnitt. Ich wurde aus dem Operationssaal gebracht. Ich erinnere mich daran, dass ich dachte: ‚Man, an was für einem Ort bin ich da gerade gewesen? Kann ich nicht dorthin zurückgehen? Was haben diese Frauen noch einmal gesagt? Lasst mich doch dorthin zurück!‘ Später sagte mir mein Mann, dass der Arzt aus dem Saal kam, völlig verschwitzt war, heftig atmete und total erschöpft schien. Der Arzt habe ihm immer wieder erzählt, dass er uns nicht empfehle, weitere Kinder zu kriegen, weil mein Uterus es nicht mehr packen würde.

Als ich aufwachte, erinnerte ich mich nicht daran, etwas Ungewöhnliches erlebt zu haben, weil ich einfach von dort weitergemacht habe, wo ich war. Als ich mich danach zurückerinnerte, erschien die Erfahrung weder ungewöhnlich noch befremdlich. Ich dachte mir „Oh, das ist wohl einfach ein Traum gewesen“, aber mein Tag ging ganz normal weiter.

Mein erster Kaiserschnitt war ein Notfall und hier in Japan ist es so, dass wenn einmal ein solcher Schnitt erfolgt ist, auch alle anderen Geburten so ablaufen müssen. Meine zweite war schrecklich. Der Arzt versuchte es mit einer Epiduralanästhesie. Als er zustach, konnte ich es spüren. Er lachte über mich und sagte, dass es bloß die Nerven seien. Aber ich konnte alles spüren. Dann schickten sie mich in die Narkose, weil ich ausflippte. Trotzdem wachte ich mehrfach während der Operation auf. Beim dritten Mal gaben sie mir eine höhere Dosis als bei den ersten beiden. Es war wundervoll und quasi schmerzfrei. Bei allen drei Geburten erlebte ich nichts wie bei dieser letzten Erfahrung.

Ich weiß, dass das Leben nach dem Tod real ist. Ich weiß, dass unsere Taten hier bestimmen, welche Erfahrungen wir nach dem Tod machen werden. Ich bete für Liebe und Frieden für euch alle. Egal, wie hart das Leben wird, bete ich dafür, dass ihr alle weitermacht und auf das Beste hofft.

Hintergrundinformationen:

Geschlecht: Weiblich

Datum an dem die NTE stattfand: 10. Februar 2015

Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Unsicher Unfall Geburt Kampf Der Arzt schien verängstigt zu sein und warnte vor weiteren Geburten. Sie sind von Rechts wegen nicht dazu verpflichtet, Probleme während der Operation offenzulegen.

NTE Elemente:

Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ja Ich war ich selbst, aber würde sagen, in meiner puren Form.

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Sehr wach

Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Nein

Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Unsicher Ich glaube nicht

Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Unsicher

Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Ja Es fühlte sich an, als wäre ich in einem Schulungszentrum im Himmel.

Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Ja Ich denke nicht, dass ich sie kannte, aber bin mir nicht sicher. Ich hatte allerdings nicht das Gefühl, mich mit Fremden zu unterhalten. Ich wünsche mir SO SEHR, dass ich mich daran erinnern könnte, was wir besprochen haben.

Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Unsicher Es war wunderschön und voller Licht um uns herum

Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Nein

Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Ruhe, Ordnung, Frieden

Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Nein

Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Nein

Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein

Gott, Spiritualität und Religion:

Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

Welche Religion haben Sie jetzt? Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Nein

Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:

Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Nein

Nach der NTE:

War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Nein

Haben Sie irgendwelche übersinnliche, außergewöhnliche oder andere besondere Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Nein

Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Das Beste war die ganze Sache, das Schlimmste, in meinen Körper zurückzukommen.

Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja Ich habe sie erst kürzlich meiner Mutter, Stiefmutter und meinem Mann mitgeteilt. Die Mütter glaubten mir, aber mein Mann scheint manchmal etwas skeptisch zu sein.

Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein

Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Nein