June S NTE
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Erfahrungsbeschreibung:

Es ist dunkel aber ich kann sporadisch Autos vorbeifahren hören, also schätze ich dass es ungefähr 4:00 Uhr morgens ist. Ich fühle mich wohl und obwohl ich zu dieser Zeit gewöhnlich wach bin, schläft das Baby noch und ich kann vielleicht noch eine weitere Stunde schlafen. Also probiere ich es. Ich drehe mich um und plötzlich spüre ich einen warmen Fluss in meiner Hose, das vertraute Gefühl von Blut das sich aus mir ergiesst. Warte! Ich bin schwanger. Plötzlich springt mein Verstand in den Realitätsfokus. Ich stehe schnell auf, laufe ins Bad, lasse mein blutdurchtränktes Pyjamaunterteil herunterfallen und setzte mich auf die Toilette, während noch dauernd Blut herausfloss. Ich rufe nach meinem Mann. Er kommt ins Bad gerannt, wirft einen kurzen Blick auf die Situation. Er hat Schrecken in seinen Augen. Ich bat ihn mir mein Mobiltelefon zu bringen, ich muss 911 anrufen. Hektisch sagt er dass er anrufen wird, aber ich bestehe darauf mein Mobiltelefon zu bekommen. Er tut es und ich rufe an. Inzwischen ist er am Haustelefon und ruft selbst 911 an.

„911, welche Notsituation haben Sie?“ sagt die ruhige Dame.

„Ich brauche jetzt eine Ambulanz! Ich bin schwanger und verliere zu viel Blut.“ „Können Sie den Kopf des Babys sehen?“

„Nein, und das werde ich auch nicht! Ich habe Placenta praevia! Das Baby hat keinen Ausgang! Bitte schickt mir eine Ambulanz SOFORT!“

„Wie weit sind Sie?“

„Etwa sechseinhalb Monate. Bitte! Bitte! Es ist keine Zeit für dieses ich brauche eine Ambulanz!“

„Bitte seht nach und lasst mich wissen ob Ihr den Kopf des Babys sehen könnt.“

„Meine Dame! Ich sagte Ihnen bereits dass das Baby keinen Ausgang hat. Diese Geburt wird egal wie ein Kaiserschnitt sein. Dies ist nicht in Ordnung, in meinem Bad sieht es aus wie in einer Mordszene! Zu viel Blut! Es hört nicht auf! Bitte hört auf Fragen zu stellen uns schickt mir sofort eine Ambulanz!“

Sie fragt meinen Namen und meine Adresse, den Namen meines Mannes und ich gebe ihr hektisch all diese Informationen.

„Sie sind unterwegs. Ich wurde gerade informiert dass Lane gerade jetzt mit uns redet. Sie müssen auflegen und sich hinlegen gehen bis sie ankommen.“

Lane, mein Mann ist am Haustelefon und ich kann nicht hören was er sagt. Er hilft mir auf und schleppt mich auf die Couch im Wohnzimmer. Ich kann eine Blutspur auf dem Teppich sehen. Ich setze mich hin und weiss nicht was tun. Er ist noch am Telefon, läuft hin und her und befielt mir mich hinzulegen. Das will ich nicht. Ich muss sicher stellen dass meine Situation verstanden wird wenn sie ankommen. Mir ist so schwindlig und ich strenge mich an mich aufrecht zu halten. Meine Augen sind so schwer. Ich kann die Sirenen kommen hören. Dann wird alles dunkel und still. Es fühlt ich an als wäre eine Ewigkeit vergangen ehe ich aufwache und Männer bemerke die meinen Körper schubsen. Ich sehe meinen Mann gegenüber im Zimmer der mit zwei Männern in Uniform redet. Ich bin nicht sicher ob es Polizeiuniformen oder Feuerwehruniformen sind aber ich fühle mich besorgt weil mein Haus so unordentlich ist und mein Wohnzimmer voll ist mit mehreren unbekannten Männern in verschiedenen Uniformen.

„June, wir werden dich hochheben, wehre dich nicht. Wir müssen etwas unter dich legen. Du blutest stark.“

Ich spüre dass mein Körper zur Seite gezogen wird dann auf die andere Seite gedrückt wird, während sie etwas Dickes was sich wie Plastik oder Vinyl anfühlt unter meinen ganzen Körper schieben. In meinem Kopf fühlte es sich an wie ein Leichensack. Nichts ergibt irgendeinen Sinn. Ich konnte weder meinen Körper bewegen noch sprechen. Ich fühlte mich wie eine Fremde die alles aus den Augen von jemand anderem sieht. Ich konnte meinen Körper nicht willentlich bewegen und fühlte mich von mir selbst losgelöst. „Bereit? 1-2-3!“

Ich spüre meinen Körper der im Plastikkokon gewiegt wurde und das Gewicht meines Körper hängend, während die Couch mich verlässt. Sie setzen mich nieder, flach auf meinen Rücken. Ich wurde auf ein sehr schmales Brett gelegt mit Gurten die mich sicherten. Ich empfinde als sei das Brett zu schmal , dass ich herunterfallen könnte. Die Gurte fühlen sich nicht stabil genug an um mich zu halten. Mit einem plötzlichen Ruck werde ich aufgehoben und das Brett beginnt sich schnell durch das Wohnzimmer, vorbei am Fernseher zur Vordertür hin zu bewegen. Es gibt viel Geschrei unter den Männern, aber ich kann nichts davon verstehen. Die Fahrt ist sehr holperig während sie mich über die Türschwelle, die Betontreppe hinunter, über das Gras und die Einfahrt hinunter bringen. Ich öffne meine Augen und sehe die Sterne am Himmel.

„June! Bleib wach, ich muss mit dir reden“ verlangt der Fremde. Ich schaue zur Seite und sehe meine Strasse voll mit Polizeiautos, Feuerwehrwagen und der Ambulanz. Meine Augen sind auf die Hintertüren der Ambulanz gerichtet ehe ich herumgedreht werde um die Polizeifahrzeuge und Feuerwehrwagen noch einmal zu sehen. Wieder schaue ich hinauf zu den Sternen ehe ich in die Ambulanz gehoben werde. Die harten, künstlichen Leuchten in meinen Gesicht, übernehmen vom schönen Himmel, ehe alles schwarz und still wird.

In der Schwärze bin ich schwerelos, zeitlos, und alterslos. Ich kann nichts spüren. Es gibt keine Schwerkraft, keinen Atem, keinen Ton, kein Anhängen, keinen Körper, keine Temperatur, keine Sorgen, und überhaupt nichts. Es ist ein Gefühl von Stille aber mit einem Tunnel oder einem rohrförmigen Vortex der mich vorantreibt. Dennoch gibt es kein Konzept von Bewegung. Ich weiss nur dass ich mich auf etwas zu oder irgendwohin bewege, wo ich gerne hingehen möchte. Es ist ein solch tiefes Gefühl: Ein Gefühl von reiner schwarzer Stille und totaler Seligkeit. Es gibt dort keine Furcht, keine Besorgnis, und keine Erwartung. Ich fühle eine tiefe, unirdische Liebe die mich hält, die so vertraut ist und ein Gefühl ist nach dem ich mich mein ganzes Leben gesehnt habe. Es fühlte sich an als wäre ich endlich nach Hause gekommen nach einer elenden Reise. Ich war müde und es ist eine wohlverdiente Ruhe. Ich verliere mich in reiner, liebevoller Seligkeit und Dankbarkeit dass ich hier präsent bin. Es hätten eine Sekunde oder Millionen von Jahren gewesen sein können. An diesem Ort von tiefer Reinheit gibt s keine Zeit.

„June! June! Bleib bei mir! Ich muss wissen wie weit du bist!“

Die liebende Ekstase wird grotesk weggerissen von den grellen Lichtern in meinem Gesicht, dem Klang der Sirenen, und den knackenden Geräuschen der sich bewegenden Ambulanz. Ich sehe flitzende Bewegungen von den Männern über mir und um mich herum. Ich fühle mich angegriffen von der anscheinenden Kriegszone im Vergleich damit wo ich gerade war. Ich wünschte alles würde weggehen.

Ich sehe mich selbst unten. Zum erstenmal sehe ich eine traurige aber schöne Frau. Ich sah zu wie ein haariger Arm der zu etwas knackig Weissem mit kurzen Ärmeln gehörte, über ihren Körper hinweg griff und ihr mit einer blau behandschuhten Hand eine klare Maske über Nase und Mund stülpte. Er greift mit der anderen behandschuhten Hand hinter sich und dreht an einer Einstellscheibe eines Behälters. Der andere Mann zieht ihren Arm hervor, streift den Ärmel ihres Hemds nach oben, sticht ein kleines Gerät in ihren Arm und überdeckt das unbekannte Ding mit Klebeband. Ich sehe den Fahrer der nach hinten sieht und ihm etwas zuruft, aber ich kann es nicht verstehen. Die Männer rufen etwas zu ihm zurück aber nichts davon ist wichtig. Ich scheine jetzt keinerlei Sorge zu haben. Sie sieht in diesem Moment so friedlich aus. Ich fühlte so viel Liebe und Respekt für sie während ich mich freiwillig in die tiefe Leere zurückzog.

Mein Kopf wird heftig geschüttelt, und wieder sind da die widerwärtigen Lichter und Geräusche.

„JUNE! JUNE! WIE IST DEIN NAME?“

Ich sah den Mann an, der wirklich aussah als würde er diese Information dringend benötigen, wie wenn sein Leben davon abhinge. Obwohl er unscharf und fast dunstig aussah, machte ich mir nicht die Mühe ihm zu antworten. Es war eine zu grosse Anstrengung Worte zu formen, und sowieso sagte er ja meinen Namen.

„Wirst du einen Jungen oder ein Mädchen bekommen?“

„M-ä-d-ch-e-n.“

“Wie wird sie heissen?”

„Nein. Das ist ein Geheimnis“.

„Ich verspreche dass ich das Geheimnis bewahre, bitte sag mir ihren Namen!“

„Morgan.“

„Morgan brauch es jetzt dass du tiefe Atemzüge machst und sieh mich an DIREKT JETZT!“

Wie kam er zu diesem Job? Es machte so viel Mühe zu sprechen. Verstand er das denn nicht? Worte zu formen und sich an Details zu erinnern war beinahe unmöglich. Ich wünschte er würde mich in Ruhe lassen und mich zurück in die Leere gehen lassen. Er schien nicht real zu sein. Er schien wie ein Trick meines Geistes. Ich musste zu dem liebevollen vertrauten Ort zurückkehren.

„Du hast schon ein Baby zu Hause! Ist es ein Junge oder ein Mädchen?“ „Sein Name ist Liam.“

„June du musst wach bleiben und mit mir reden! Deine Babys brauchen es dass du weiter redest.“

Ich setze meinen Willen ein um zu meinem lange verlorenen Paradies zurückzukehren, aber wiederum sehe ich mich selbst unten und diesmal habe ich mehr Bewusstheit.

„Sie kämpft nicht.“

„He, June! Du hast einen Sohn zu Hause der dich braucht damit du dich um ihn kümmerst. Liam möchte dich sehen wenn er am Morgen aufwacht. Dein Mann kann sich nicht allein um ihn kümmern. JUNE! WENN DU AUFGIBST WIRD DEINE TOCHTER STERBEN!“

„JUNE, JUNE SIEH MICH AN!“

Während ich diese Szene beobachte, sehe ich ihren leblosen Körper, die Maske die jetzt Ihr Gesicht verdunkelt und realisierte die Erkenntnis zu entscheiden was das Beste für sie ist. Ich sehe die Männer auf jeder Seite von ihr die an ihren Armen fummelten, und ihr Spritzen geben, der Fahrer blickt immer wieder kurz nach hinten. Die drei Männer kommunizierten miteinander, und schrien auf das Mädchen auf der Bahre ein, die nur wie ein lebloses Objekt erschien. Ich fühlte keinerlei Dringlichkeit. Ich war losgelöst als würde ich mir einen Film ansehen wo man eine Zuneigung für die Protagonistin hat, aber auch eine Akzeptanz dass dies die letzte Szene ist. Ich wusste einfach dass alles gut war, egal wie das Resultat war.

Ich kehre wieder zurück nach Hause und lasse mich von der Liebe durchfliessen. Ich geniesse sie und fühle endlose Dankbarkeit für diesen Ort. Ich fuhr dort fort wo ich fortging, in einem schwarzen Tunnel. Ich hatte keine Furcht, keine Erwartung, keine Empfindungen, nur ein Wissen. Ich war zufrieden in diesem vertrauten endlosen Moment zu sein. Mir ist die Dankbarkeit bewusst die ich fühle dafür dass ich hier bin. Ich werde weiter von etwas angezogen wie von einem Magneten. Wahrnehmend dass ich mich irgendwohin bewege zu dem ich mich sehne zurückzukehren, gibt es eine starke Bewusstheit dass ich von mannigfaltigen unsichtbaren Wesen zu meinem Ziel begleitet werde. Woher dieses Wissen kam, ist mir nicht bewusst, es war nur ein deutliches Wissen.

Ich spüre eine Empfindung dass es eine Wahl ist die mir freisteht. Ich erlaube mir in den Vortex hinein zu treiben mit einer Empfindung an die Grenze des Ereignishorizonts zu drücken. Mir wird bewusst dass ich eine Art Krieger bin, ein Wesen das vorgesehen ist andere unbehaglich zu machen und das zu einer notwendigen Veränderung beitragen muss, aber auch einem Gefühl eine Antwort zu brauchen. Ich weiss nicht was ich tun soll oder wie. Ich verstehe meine Stärke und meinen Willen immer das zu tun was ich in meinem Herzen als richtig fühle, egal welchen Kompromiss oder Kummer dies mir verursachen wird, sogar wenn es mich isoliert lassen wird.

Ich werde verzehrt von dem Gefühl von Liebe und dass es etwas ist wofür ich bestimmt bin es zu tun, aber die Erleichterung hier zu sein ist so verlockend. Mir wird bewusst dass ich zurückkehren werde, wieder, schneller als ich ich realisiere und dass der Kompromiss den ich jetzt mache das Opfern dieses unerklärlichen Moments wert ist. Ich habe ein Wissen dass zurückzugehen eine Entscheidung ist die ich für mich selbst traf, lange vor diesem Moment. Ich spüre tiefen Kummer während ich bewusst entscheide zurück in mein miserables Leben zu gehen.

Ich fühle einen liebevollen Abschied und die Empfindung dass diese Präsenzen mir eine Art von Inspiration geben dass ich das was ich allein tun soll vollenden kann. Ich fühle dass ich es tun kan. Ein Wissen dass ich bereits einmal wählte dies zu tun und es nicht beendete. Die Präsenzen geben mir ein starkes Gefühl von Bestätigung und dass ich mich daran erinnern werde, dass obwohl ich allein bin. Sie auf mich warten werden wenn ich die Mission vollendet habe. Sie erfüllen mich mit Liebe und Ermutigung während ich bewusst zustimme dass es nicht zu lange dauern wird und ich dann zurückkomme. Ich akzeptiere dass ich zur Ambulanz zurückkehre, nicht weil ich das möchte sondern weil ich dazu verpflichtet bin zu irgendeinem Zweck.

Ich öffne meinen tränenden Augen und meine Sinne werden überwältigt mit dem Andrang von menschlichen Erfindungen. Lichter, Geräusche, abrupte Bewegungen und behindernde Geräte sind auf meinem Körper und meinem Gesicht. Ich bin aufgebracht und fühle mich getäuscht und wütend über die Situation. Während ich bemerke dass die selige Verzauberung rasch verblast, kämpfe ich darum dass meine Erinnerung sich daran klammert und es nie vergisst.

In jenem Moment, erkannte ich dass ich bereits vorher einmal dort war. Ich hatte das Gefühl von einer reinen nicht irdischen Liebe und null Anhängen an irgendetwas, irgendjemand, oder sogar an einen Körper was das anbelangt. Es war vertraut aber ich hatte vordem keine Erinnerung daran Es war das Gefühl welches vertraut war. Ich erlebte es wieder in meinem Geist als die Sirenen ausgeschaltet wurden und nach einer Reihe von Kurven und einer rückwärtigen Bewegung stoppte die Ambulanz und die Türen flogen auf um eine Gruppe von uniformierten Fremden zu offenbaren die mein Brett auf Rädern zu sich zogen. Ich schwöre mir selbst dass ich meinen Komfort verlassen werde und die Welt verändern werde.

Ich denke an den Mann in den ich für so viele Jahre verliebt war und dass ich nie die Gelegenheit hatte das Leben mit ihm zu erleben. Ich denke an die Orte auf der Welt die ich immer besuchen wollte und an die ungeschriebene Musik von unbekannten Künstlern die ich noch nicht verinnerlicht habe. Vielleicht die Musik die ich noch nicht geschrieben habe. Ich denke an meinen Liam und sehne mich danach seine zukünftigen Kinder im Arm zu halten. Ich denke an meine ungeborene Tochter und dass ihr Leben in der Schwebe ist. Ich befürchte dass ich sie verlieren werde und entscheide dass ich alles was immer notwendig ist tun werde um in ihre schönen Augen zu sehen und ihr diese Geschichte eines Tages zu erzählen. Der Gedanke an Lane kam mir nicht in den Sinn als ich meine Zukunft in Betracht zog. Es war der Mann den ich nicht haben konnte den ich in meiner Zukunft sah, meine drei Kinder, und schöne Dinge die ich noch zu vollenden und zu erleben habe. Ich war bereit zu leben, aber tief bekümmert die Liebe und Gelassenheit von dort wo ich gerade war verlassen zu haben. Ich fühlte mich liebestrunken und sentimental während diesem flüchtigen Moment aber er verging schneller als er kam.

Ich wurde für einen Monat hospitalisiert ehe ich eine weitere Blutung hatte, gefolgt von einem Kaiserschnitt. In jenem Monat gab es viel Nachdenken und Bewerten meines Lebens. Ich überdachte wieder und wieder die Erinnerung an das was geschah. Ich traf die Entscheidung grössere Veränderungen in meinem Leben zu machen. Oberflächliche Freundschaften und Güter zu vereinfachen und zu beenden. Meine Tochter wurde zu früh aber gesund geboren. Ich erholte mich sehr gut.

Meine Tochter ist jetzt 12 Jahre alt und mein Sohn ist 14. Drei Jahre nach dem Vorfall liess ich mich von meinem Mann scheiden. Schliesslich hatte ich eine Beziehung mit dem Mann den ich immer geliebt habe, aber es funktionierte nicht. Bis zum heutigen Tag, versuche ich zu verstehen was ich in dieser Existenz tun soll.

Hintergrundinformationen:

Geschlecht: Weiblich

Datum an dem die NTE stattfand: 2006

Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Ja Geburt Ich hatte einen schwangeren Zustand der als Placenta praevia bekannt ist, welches die Ursache für extreme Blutungen war.

NTE Elemente:

Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Ganz angenehm

Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ja Ich beobachtete einige der Ereignisse in der Ambulanz. Ich redete über nichts davon mit den Notärzten, aber als ich im Krankenhaus bei Bewusstsein war, war der Katheter noch in meinem Arm worin er platziert worden war, wie auch die Sauerstoffmaske. Ich verließ ganz klar meinen Körper und existierte außerhalb davon

Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Im Tunnel/ in der Dunkelheit.

Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Schneller als gewöhnlich

Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung Es gibt keine Worte um das Fehlen von Zeit an jenem Ort zu beschreiben. Es gab dort keine Zeit. Eine Sekunde könnte eine Milliarde Jahre gewesen sein.

Waren Ihre Sinne Lebhafter als gewöhnlich? Lebhafter als gewöhnlich

Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Unsicher Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll. Vielleicht hindern uns der Körper und die Sprache daran, oder sie machen dass die Dinge abgestumpft werden.

Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Unsicher In der Leere hörte ich nichts.

Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Nein

Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Ja Es war die Wahrnehmung eines Tunnels oder eines schlauchförmigen Bereichs. Es war sehr dunkel, kein Licht aber ich hatte die Wahrnehmung in einem Rohr/Schlauch zu sein.

Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Ja Es gab nur eine Wahrnehmung von Präsenzen bei mir. Ich sah oder hörte niemand/nichts.

Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Nein

Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Nein

Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich

Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Als ich die Ereignisse in der Ambulanz beobachtete, fühlte ich mich gleichgültig gegenüber der Erfahrung, emotional losgelöst. Ich fühlte reine und tiefe Liebe in der Leere.

Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl

Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Unglaubliche Freude

Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.

Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum Erklärungen waren nicht wichtig. Ich war in Frieden mit allem. Ich hatte keine Fragen, nur ein Wissen.

Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Nein

Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Szenen aus meiner persönlichen Zukunft Sofort nach der Erfahrung, innerhalb von Sekunden, wurde ich überflutet mit Wünschen für meine Zukunft.

Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Unsicher

Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam zu der definitiven bewussten Entscheidung zurück zu kommen Es gab eine Bewusstheit dass ich eine Entscheidung zu treffen hatte. Ich hatte eine Empfindung von Pflicht oder Verpflichtung oder eine Zustimmung zurückzukehren. Ein Wissen dass es etwas war was ich entschieden hatte ehe ich geboren wurde; eine Art von Engagement.

Gott, Spiritualität und Religion:

Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher Ich war eine Sucherin. Keinerlei Glaube in Christentum oder organisierte Religion. Hatte eine Neugier über Philosophie.

Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Ja Ich dachte früher dass das Leben sinnlos sei und dass es nach dem Tod nichts gibt; dass wir nur einmal leben. Ich weiss jetzt dass es etwas nach dem Tod gibt und dass das Leben einen Zweck hat. Ich weiss dass es in dem anderen Bereich eine liebende Präsenz gibt.

Welche Religion haben Sie jetzt? Ich weiss es nicht Gegenwärtig glaube ich dass es etwas Grösseres als uns gibt oder dass wir Teil von etwas Grösserem sind.

Enthielt Ihre Erfahrung Merkmale die mir Ihren irdischen Überzeugungen übereinstimmten? Inhalte die beides waren, übereinstimmend und nicht übereinstimmend, mit den Überzeugungen die Sie zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung hatten Ich glaube jetzt an etwas Grösseres oder Teil von etwas Grösserem zu sein. Die Natur/ der Planet sind sehr wichtig und das habe ich wirklich vorher auch geglaubt.

Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Ja Unwichtige Dinge sind jetzt wichtig. Wichtige Dinge sind jetzt unwichtig. Meine Wahrnehmung hat sich total umgekehrt.

Schienen Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz zu begegnen, oder hörten Sie eine nicht identifizierbare Stimme? Ich begegnete eindeutig einem Wesen oder einer Stimme, das/die klar aus einer mystischen oder nicht irdischen Quelle stammte

Sahen Sie verstorbene oder religiöse Geister? Nein

Begegneten oder bemerkten Sie irgendwelche Wesen, die vormals auf der Erde lebten und die namentlich in Religionen beschrieben werden (z.B.: Jesus, Mohammed, Buddha usw.)? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über eine Existenz vor der sterblichen Existenz? Ja Alles wurde vertraut während es geschah. Nicht in der Ambulanz sondern in der Leere. Es war ein Empfinden von grossartigem nach Hause kommen, von Versammlung, oder Rückkehr.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen eine universale Verbundenheit oder Einheit? Ja Ich empfand dass ich Teil von etwas Grossem war. Eine Verbindung mit dem wo ich war und mit den Präsenzen die ich spürte.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die Existenz Gottes? Ja Ich hatte ein Wissen oder eine Bewusstheit von etwas Grösserem oder dass ich Teil war von etwas Grösserem zu dem ich zurückgekehrt war.

Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel? Ja Ich empfand eine Verpflichtung eine Aufgabe oder Mission zu vollenden, erhielt aber keine Anleitung oder Instruktion.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über den Sinn des Lebens? Unsicher Ich fühlte dass wir hier eine Verpflichtung haben die nicht erfüllt wurde; ein Kontrakt, eine Vereinbarung oder Verpflichtung die vor der Geburt gemacht wurden.

Glauben Sie nach Ihrer Erfahrung an ein jenseitiges Leben? Unsicher Ja Ich fühlte die Präsenz von anderen, von Vertrauten; ich wusste dass ich vorher dort gewesen war, möglicherweise mehrmals.

Erhielten Sie Informationen wie wir unsere Leben leben sollen? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen betreffend die Schwierigkeiten, Herausforderungen und Nöte des Lebens? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über Liebe? Ja Die Liebe die ich fühlte war unbeschreiblich. Es gibt keine Worte um zu beschreiben wie tief sie war.

Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Unsicher Ich habe Schwierigkeiten mit oberflächlichen Menschen und Dingen. Ich spüre dass die Menschen unhöflicher mit mir sind und ich neige dazu dies zu erlauben wegen der Stufe von Mitgefühl welches ich für sie habe, und dem Mangel an Ego um sie an ihren Platz zu verweisen. Ich kämpfe weniger und werde mehr ausgenutzt. Ich fühle nicht dass ich zu der allgemeinen Bevölkerung gehöre in der Gegend wo ich wohne. Ich habe Schwierigkeiten mich auf der Arbeit zu konzentrieren. Ich werde nicht mehr von Geld, Ego, Dingen und Kram angetrieben. Menschen beeindrucken mich nicht mehr oder schüchtern mich nicht mehr ein. Ich habe Schwierigkeiten mich mit der Menge zu vermischen. Ich geniesse es allein zu sein und scheine nie genug Zeit für mich selbst zu bekommen. Ich befinde mich dauernd in der Natur, der Kunst, der Musik und in Meditation.

Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Ja Ich habe die meisten Freundschaften von vorher beendet.

Nach der NTE:

War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Ja Es gibt keine Worte dafür.

Wie genau erinnern Sie sich an die Erfahrung im Vergleich zu anderen Lebensereignissen die um dieselbe Zeit stattfanden? Ich weiß nicht wie meine Erinnerung an die Erfahrung im Vergleich zu anderen Lebensereignissen, die um dieselbe Zeit stattfanden ist Das Ereignis ist noch sehr stark in mir. Ich spüre dass es eher eine Prägung in mich ist als eine Erinnerung. Es ist schwer zu beschreiben wie lebhaft sie ist im Vergleich mit vergangenen Ereignissen die ich erlebte. Sie ist jetzt ein Teil von mir. Irgendwie wie wenn ich den zeitlosen Moment willentlich heraufbeschwören kann, aber ihn nicht mehr so erleben kann wie ich es tat, nur irgendwie Kraft daraus schöpfe.

Haben Sie irgendwelche übersinnliche, außergewöhnliche oder andere besondere Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Ja Ich war vorher schon intuitiv, aber jetzt fühle ich mich höchst intuitiv. Meine Sinne fühlen sich erhöht an. Klang ist laut, Licht ist hell, Geruch und Geschmack sind stark.

Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Liebe

Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja Ich teilte sie meinem Mann einige Monate nachdem es geschah mit. Er war freundlich schien aber nicht daran interessiert oder glaubte mir nicht ganz. Ich habe ein paar anderen Jahre danach davon erzählt und sie agierten als ob ich das Ganze erfunden hätte.

Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Ja Ich hatte vom 'Licht' gehört, aber es war wahrscheinlich us Filmen oder TV-Shows als ich jünger war. Dies hatte keine Auswirkung auf das was ich tatsächlich erlebte.

Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war definitiv real Sie war real. Es sind jetzt 12 Jahre vergangen und ich versuche noch immer sie zu verstehen.

Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war definitiv real Sie war real. Es sind jetzt 12 Jahre vergangen und ich versuche noch immer sie zu verstehen.

Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Unsicher Vor zwei Jahren erholte ich mich von einer Operation. Schmerzmittel machten mich krank also wählte ich stattdessen konzentriertes Cannabis zu nehmen. Ich war in einem tief meditativen Zustand, versuchte durch den Schmerz zu atmen und ich sah ein schönes weibliches Wesen , welches reines farbiges Licht war und ich fühlte wieder dieselbe Liebe. Es dauerte nur einen Moment aber es war eine Erinnerung an die Liebe die ich während der NTE fühlte.