Karen H NTE
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Erfahrungsbeschreibung:

Ich war am letzten Tag vor meiner verfrühten Karenz in der Arbeit. Ich war im 8. Monat schwanger, aber ich war seit 2 Tagen so müde, daß ich schwer meine Arbeiten durchführen konnte. Ich fühlte mich durcheinander, aufgelöst, lustlos, und hatte diese Morgen herausgefunden, daß mein Dammbereich komplett blau war. Ich hatte mich so viel während der   Schwangerschaft beklagt, daß ich mich entschloß, was auch immer das war, es konnte warten. Ich hatte an diesem Tag um 14h einen Arzt-Termin. Ich würde ihn bitten, daß er mir etwas schreibt, damit ich von der Arbeit daheimbleiben könne, aber so und so, würde ich nicht an meinen Arbeitsplatz zurückgehen, bevor ich nicht mehr Energie verspüren würde.

Ich war in der Kantine und beendete das Mini-Bad das mir meine Mitarbeiter gegeben hatten, als das Telefon klingelte und es war für mich. Ich stand auf und ging zum Telefon hinüber, als eine Frau an mir vorüberging und sagte: "Wann kommt dein Baby?" Ich war dieser Fragen schon lange überdrüssig und hatte eine Antwort dafür auf Lager: " nicht bald genug". Also dieses Mal sagte ich:" in einer Minute". Vorherahnung? Ich glaube nicht. Aber es war Zufall.

Ich ging zum Telefon und es war mein Mann. Er rief mich niemals in der Arbeit an, also war ich ein bißchen alarmiert. Er rief an um mir mitzuteilen, daß der Handel mit dem Auto, das er wollte akzeptiert werde würde, er hatte einen alten zerschlagenen Gremlin gegen einen neuen Grand Prix eingehandelt, und er würde unsere 4 Jahre alte Tochter früh zu dem Babysitter bringen. Er würde den ganzen Tag lang nicht zuhause sein, und er hatte aus irgendeinem Grund das Bedürfnis mir das mitzuteilen. Er würde dann um 2.30 pm seine Arbeitsstelle anfahren. Jetzt war es 10 am.

Es war im Jahr 1986. Handys waren unbekannt bei alten Menschen, also erwies sich sein Anruf als Vorsehung. Als ich so stand und ihm durch das Telefon zuhörte, fühlte ich plötzlich etwas Nasses in meiner Unterhose. Ich dachte eine Sekunde lang, daß mir das Wasser gebrochen sein, und plötzlich rann etwas Flüssiges aus mir heraus, mit solcher Kraft, daß es auf dem Fußboden beinahe explodierte und auf dem ganzen Platz verspritzte. Ich blickte hinunter und sah mein eigenen Blut, wie es aus mir herausströmte, mit einer alarmierenden Menge, daß ich mich ganz schwach fühlte.

Ich weiß nicht ob ich schon so viel Blut verloren hatte, daß ich begann ohnmächtig zu werden, oder ob ich schwach wurde, beim Anschauen meines eigenen Blutes. Ich schrie ins Telefon: "Oh, mein Gott, Butch. Ich sterbe. Du mußt jetzt hierher kommen!" Dann warf ich das Telefon, so stark als ich konnte, quer durch den Raum. Meine Mitarbeiter (alles Frauen) umringten mich und halfen mir auf einen Esstisch. Eine rannte und rief meinen Arzt an. Ich hatte wichtige Nummer, die im Notfall anzurufen waren, 2 Tage vorher aufgeschrieben und mein Supervisor, Kathy Daily, erzählte mir später, wie dankbar sie dafür war, daß ich das getan hätte. Der Arzt sagte, sie sollten mich zu seiner Ordination bringen, nicht wissend wie heftig ich blutete. Sie machten gerade einen Plan, wie sie das zustandebringen könnten, aber mein Zustand war so schlecht, daß ich mich nicht einmal aufsetzen konnte, und ich begann ohnmächtig und wieder klar zu werden, obwohl ich eigentlich wach war. Ich hörte Wasser tropfen, und ich bat sie mehrere Male es abzudrehen. Ich blieb tropfen, und ich drehte meinen Kopf und sah, daß ich so arg geblutet hatte, daß es bis an die Wände der Kantine geflossen war (ungefähr 15 Fuß) und auf die andere Seite der Kantine (ungefähr 12 -15 Fuß weiter). Kathy bemerkte, wie ich im Schrecken nach Luft schnappte und sagte: "Das ist kein Wassertropfen. Es ist Blut." Ich wußte in diesem Moment, daß ich sterben würde. Ich wußte, daß ich irgendwie von dem ganzen Geschehen getrennt war, hatte keine Panik, sorgte mich überhaupt nicht, nicht wie ich immer dachte, daß ich es tun würde, wenn mein Leben in Gefahr war. Ich war ruhig. 

Das Fiasko in der Kantine ging weiter. Verwirrung brach aus, wohin sie mich bringen sollten, und mein department supervisor kam herein, beendete alles und sagte allen, daß sie den Raum verlassen sollten, und daß Kathy die Ambulanz rufen solle. Ich kam ins Krankenhaus. Ich kümmerte mich nicht darum. Ich fühlte keinen Schmerz. Ich war nicht besorgt ob ich in Sicherheit wäre oder mein Baby. Ich wußte nur, daß ich im Frieden war. Als die Ambulanz ankam, hatte irgend jemand den Sanitätern gesagt, daß ich Nasenbluten hätte. Sie kamen herein und waren überhaupt nicht alarmiert. Das ganze Blut war in der Zwischenzeit weggewaschen worden. Die weibliche Sanitäterin fragte mich, ob das meine erste Schwangerschaft sei und tatschte mütterlich meine Hand. Ich wußte, daß sie nichts verstand, und ich fühlte kein Bedürfnis ihnen zu erklären, daß ich softballgroße Blutpfropfen in meiner Unterhose hatte, mindestens 4 oder 5 Stück. Sie behandelten das ganze wie eine Routinefahrt zum Krankenhaus. Sie hoben mich auf die Bahre und gingen hinaus. Sie gaben mir keinen IV, sie blicken nicht unter meine Kleider, sie fragten mich nach gar nichts, außer ob ich in der Arbeit gewesen sei. Sie drehten keine Lichter an oder Sirenen während der Fahrt ins Spital.

Wir waren in 5 Minuten dort, weil es nur 6 Blocks weiter entfernt war. Sie luden mich aus, fuhren mit dem Aufzug in den 3.Stock, und stellten mich am Gang vor der Schwesternstation ab, legten meine Datei auf den Schreibtisch. "Irgend wird in den nächsten 5 Minuten bei dir sein" sagte das Mädchen selbstgefällig. Ich denke nicht, bis zum heutigen Tag, daß sie dachte, daß ich in irgendeiner Gefahr wäre. Sie hatte die Haltung, als ob ich eine überängstliche junge Frau wäre, die ein Baby bekommen würde und die gerade ein bißchen Nasenbluten bekommen hätte.

Hier lag ich nun, nicht so lang, aber ich weiß wirklich nicht wie lange. Das ist der Punkt, wo ich mich von meinem Körper losgelöst fühlte. Zuerst kalt, aber nicht unbequem. Ich fühlte so, als ob ich zuerst ein bißchen schweben würde, in meinen Körper hinein-und hinausgehen würde, nur ein bißchen. Kein Schauen von oben oder etwas wie das. Aber ich hörte die Gespräche in verschiedenen Räumen. Alles zugleich. Nichts wichtiges. Ich sah die Sanitäter in einem Pausenraum wie sie Lance Käse-Crackers kauften, und versuchten die Packung aus dem Automaten herauszubekommen. Es sah so aus, als ob sie irgendwie stecken geblieben wäre. Es wirkte, so als ob ich das von der Höhe des Türrahmens aus beobachten würde. Und dann war ich wieder zurück und blickte auf die Decke des Ganges. Ich fühlte mich so friedlich. Ich fühlte glücklich, und frei, uns so, als ob ein schweres Gewicht von mit genommen war. Ich dachte kurz an meinen Mann und meine kleine Tochter, wie sie mich vermissen würden, und wie ich von beiden gebraucht würde. Aber ich wollte nicht wirklich hierbleiben. Ich wollte schweben. Ich wollte wieder frei sein, aber ich spürte wie mich das Gewicht meines Körpers wieder zurückzog. Ich spürte weiter das Gefühl gehen zu wollen, aber zur gleichen Zeit fühlte ich, als ob es nicht erlaubt sei, aus irgendeinem Grund, den Körper zu verlassen. Ich wurde durch irgendetwas in meinen Körper zurückgestossen, bevor ich ihn verlassen konnte, aber ich fühlte keinen Stoß.

Ich lag hier, nicht lange, aber lange genug, daß ich beinahe bis zum Tod ausgeblutet wäre. Ich fühlte, wie etwas Warmes nahe an mich kam, und ich drehte mich um zu schauen. Ich konnte nicht sprechen, aber ich hatte keine Energie mehr übrig. Es hat all meine Energie gekostet, den Kopf zu drehen. Ich sah wie sich eine Krankenschwester mir näherte und sagte:"Du siehst nicht so gut aus" während sie das Laken hob. Sie rief eine Nummer. Leute rannten jetzt von überall her, die Bahre begann zu rollen, und ich fühlte so als ob ich für eine Sekunde hinten zurückblieb, und dann begann sich meine Sicht zu veränder und ich blickte wieder von der Decke herunter. Von diesem Moment an, blieb ich wieder mit meinem Körper vereint. Dann begann ich mich plötzlich um mein Baby  zu sorgen. Ich fühlte so, als ob es tot wäre. Ich fühlte Angst und Verwirrung.

Das Personal hetzte herum, begann mit IV's, sie setzten eine Bluttransfusion, hängten mich und das Baby an Monitore an. Ich fühlte eine Welle von Wärme (das Blut und die Medikamente, die verabreicht wurden, waren wie eine warme Decke, die um mich gelegt wurde). Ich fühlte mich energiegeladen und fragte, wegen des Babys. Ist er noch am Leben? Niemand gab mir Antwort. Mein Mann kam mit unserem kleinen Mädchen. Ich sagte ihr, daß ich sie liebe und daß sie ein braves Mädchen bei ihrem Papi sein soll, während Mami krank ist. Ich wurde bewußtlos, aber erinnere mich an gar nichts. Ich erwachte, während eine Schwester den Babymonitor entfernte. Ich fragte sie, warum sie ihn wegbringt. Sie gab keine Antwort. Ich sagte ihr, daß sie ihn laufen lassen solle. Sie entfernte weiterhin alles. Ich beharrte weiterhin darauf. So drehte sie ihn wieder an und verließ rasch das Zimmer. Der Arzt kam herein. Er sagte mir und meinem Mann, daß das Baby nicht mehr leben würde. Ich hatte weniger als eine 30% Chance, daß sie das Baby holen, also beschlossen sie, daß ich es auf natürliche Weise bekommen soll. Ich brachte all meine Energie auf und sagt ihm, daß das Baby noch am Leben sei. Ich wollte den Monitor laufen lassen. Ich hatte seinen Herzschlag gehört, als niemand im Zimmer war. Der Arzt meinte, daß sei unmöglich. Das Baby hätte gerade jetzt keinen Herzschlag, er zeigte auf den Monitor, und ich müsse akzeptieren, daß es tot wäre. Meine Aufgabe wäre es jetzt, zu überleben.

Die Schwester versuchte nocheinmal den Monitor zu entfernen, und ich schrie nach meinem Mann, daß er sie stoppen solle. "Verhindere es, Butch. Er lebt. Ich habe sein Herz gehört! Wirklich!" Der Arzt deutete der Schwester, ihn hier zu lassen, mit einem symphatischen Blick. Plötzlich begann der Monitor wieder zu piepsen. Das Herz meines Baby's schlug doch wieder! In 7 Minuten waren wir im OP-Raum, das Baby wurde wieder belebt, und ich war auf dem Weg der Besserung.

Ich ging 5 Tage später nach Hause, physisch schwach, aber ich spürte einen neuen Lebenssinn. Ich fürchtete nicht mehr den Tod, so wie ich es immer getan hatte. Ich sah oder sprach natürlich nicht zu irgend einem Wesen zu dieser Zeit, aber ich spürte die Freisetzung meines Körpergeschehens viele Male, so als ich wieder hineingestoßen wurde. Beschränkt. Ich fühlte einen flüchtigen Moment von Freiheit, freigesetzt von den Grenzen der Box in der ich mich befand, und es war kurz berauschend. Ich wußte, daß das, was diese Erleichterung war, ein angenehmes Ding war, kein Schrecken.

Es dauerte ein Jahr bevor ich mich physische wieder erholte. Während dieser Zeit, verbrachte ich ungezählte Stunden am Boden liegend mit Thomas und meiner Tochter Julie, lehre ihn sich aufzusetzen, herumzurollen, seine kleinen Füße zu bewegen. Er entwickelte sich nicht. Sein Kopf geriet jetzt größer zu den Proportionen des Körpers. Ich wurde schnell von der Pädiatrischen Gruppe gewarnt, mit keine Wunder zu erwarten. Thomas hattte eine AGPAR von 3 seit Geburt an. Das war kritisch. 5 Minuten später wurde es erneut kontrolliert und war auf 6. Kaum vorbei an der Benchmark von 5. Niemand wußte die Ausweitung der Schäden die wahrscheinlich geschehen waren, als er ohne Herzschlag war. Die Plazenta in der er war, war gerissen, das heißt abgerissen von der frühentwickelten Gebärmutter, und eine große Portion der Blutversorgung, die ihm gegeben werden sollte, verschwand und  versickerte im meiner Gebärmutter, von mir unbemerkt. Ich blutete langsam weiter, innerlich, mit keinem Zeichen nach außen, außer dem blauen Dammbereich und meiner extremen Müdigkeit und Blässe. Die Durchschnittsfrau würde ihr Kind während eines solchen Geschehens verloren haben, und wenn das Kind überlebt, würde es gehirngeschädigt sein, wegen des Sauerstoffmangels. Die Auswirkungen auf das Kind sind normalerweise verheerend oder tödlich. Die Mutter stirbt sogar manchmal daran, und viele Male falls sie überlebt, muß sie eine totale Gebärmutterentfernung haben um die Blutung zu stoppen. Mir wurden diese Fakten oftmals erzählt. Mein Fall war anders.

Bis zu seinem 11. Monat rollte sich Thomas nicht herum, oder setzte sich auf, oder zeigte Interesse aufzustehen. Alles war er tat war liegen und lächeln, und sein Kopf wurde sehr groß, sein Körper aber blieb in Kindergröße. Ich fürchtete mich schon jedesmal auf den Arztbesuch mit all seiner Negativität. Ich haßte es, wenn er mir sagte, es wäre irgend etwas nicht in Ordnung, er sollte einfach mehr tun, mich vorbereiten auf das Schlechte, auf das Beste zu hoffen. Ich akzeptierte es nicht. Ich fuhr mit meiner täglichen physischen Therapie für ihn fort, auf dem Fußboden. Ich wagte es nicht, ihn in eine Tagespflegestätte einzuschreiben, aus Angst, wenn er den ganzen Tag lang in einer Krippe lag, würde das seinen Fortschritt behindern. Ich weinte machmal, wenn ich alleine war. Ich wollte nicht, daß er deswegen behindert sein müsse. Und ich betete tief.

Dann eines Tages, rollte sich Thomas hinüber. Ich rief den Arzt weinend an! Eine Woche später setzte er sich auf, und am Ende des Monats tat er seinen ersten Schritt!! Ich erwartete ein Wunder. Und ich erhielt eines. Sein Körper begann zu wachsen, und als er 2 Jahre alt war, war er ein normales Kleinkind. Heute ist er 15 Jahre alt. Er ist ein gutherziges Kind, mir sehr nahe, und hat es sehr viel mehr wettgemacht, als seinen erbärmlichen Start ins Leben. Er ist jetzt 6 Fuß groß, und wiegt 230 lbs. Er hat eine Schuhgröße von 13. Niemand würde mehr glauben, daß einmal die Ärzte sagten, daß er geistig behindert werden würde.

Ich glaube, daß alle diese Ereignisse mir erlaubt haben, diese Erfahrung zu machen. Ich hatte seltsame Gefühle und Empfindungen, die alle beruhigt haben auch am Rande des Todes. Ich vertiefte mein Verständnis vom Leben einigermaßen, und über die Jahre hinweg hat das noch angedauert.

Ich habe noch nicht erwähnt, daß einige Wochen nachdem ich Thomas heimbrachte, wir uns alle für ein Nachmittagsschläfchen hinlegten. Thomas schlief immer 4 Stunden, und Julie schlief nicht viel, aber sie legte sich in ihr Bett und spielte. Ich dachte, daß ich nur 15 Minuten auf der Couch schlafen werde, und da ich immer schon ein leichter Schläfer war, war ich nicht überbesorgt wegen Julies wachbleiben. Sie würde in ihrem Bettchen bleiben, mindesten so lange ich schlief. Ich hüpfte auf die Couch und fiel augenblicklich in einen tiefen, tiefen Schlaf, ganz im Gegensatz zu allem was ich vorher oder nachher erlebte.

Ich erinnere mich, daß ich mich niederlegte, aber nicht einschlief. Es war, als ob ich aus dem Körper ging, sobald mein Kopf den Polster berührte, wie die Leute sagen. Ich schloß meine Augen, und fühlte mich so, als ob ich fallen würde. Ich fühlte mich, als ob ich meine Augen öffnete, und helles Licht das ganz weich war und wie Sonnenschein, nur weißer, und das war überall. Ich ging einen Weg hinunter, und ich blickte über die Straße und sah ein wunderschönes Wesen, welches ich als "Engel" erkannte und es ging auf der anderen Seite, in die Gegenrichtung. Als ich mich umdrehte um auf "IHN" zu blicken, sah er auf mich und plötzlich stand ich vor ihm. Er war so schön, mit langen, silberähnlich-weißen Haaren, mit einigen Wellen darin, und eine fließende weiße Robe, der mit einem dicken weißen Gürtel in der Mitte gebungen war, und der Ausschnitt beanspruchte meine Aufmerksamkeit. Es war sehr tief ausgeschnitten, fast bis zur Taille, und seine Brust war frei zu sehen. Sie sah aus, wie aus Wachs gemacht, und hatte viele Muskelstränge darin. Er war sehr attraktiv, und seine Augen waren blitzblau, obwohl ich nicht direkt in sie sehen konnte, aber kurz doch. Ich blickte seine Brust an, welche höher als mein Kopf war. Er sah sehr groß aus, sehr muskulös, fit, und auch freundlich und mächtig. Oh, er hatte riesige, sich bewegende Flügel auf seinem Rücken. Sie waren über seinen Kopf hoch erhoben, sehr weiß, und schmal. Ich stand in Ehrfurcht und fühlte mich demütig, zu demütig um zu sprechen. Er sagte auf telephatischem Weg zu mir: "Ich habe etwas sehr Wichtiges für dich zu tun."

Ich dachte "Was ist das?" aber sagte gar nichts. Er hörte meine Gedanken und sprach "Du wirst es wissen, wenn die Zeit kommt. Aber du hast eine wichtige Aufgabe." Ich fühlte mich sehr bedeutend. Ich fühlte mich geliebt, und es war mir, als ob ich von innen her leuchtete. Ich konnte nicht begreifen, was es sein könnte, daß es für eine wie, etwas geplantes zu tun gäbe, aber ich war bereit, was es auch immer sein könnte. Ich fühlte mich nicht unbedeutend, und ich fürchtete mich nicht. Ich fühlte mich stark und befähigt. Ich fühlte mich fähig zu tun, was immer es sein konnte. Ich wollte mehr Fragen stellen, aber ich wußte, daß ich es nicht benötigte. Das war alles, was ich wissen mußte. Und dann - öffnete ich meine Augen.

Das Leuchten um Raum schwand in das Dämmerlicht des Sonnenuntergangs. Ich prüfte die Zeit, um zu sehen wie lange ich geschlafen hatte, ich ich war geschockt, als ich sah, daß ich 3 Stunden geschlafen hatte!! Ich sprang auf, und huschte zum Raum meiner 4 Jahre alten Tochter, erschreckt, daß ich sie nicht finden würde, verletzt, oder irgend etwas anderes Ernstes mit ihr geschehen war. Ich hatte sie noch niemals zuvor so lange allein gelassen. Ich war in Panik! Sie war dafür bekannt, daß sie in alle möglichen Schwierigkeiten geriet. Aber da lag sie, ich hörte sie atmen beim Schlafen. Ich weiß nicht, wie lange sie schon schlief, weil ich schon lange vor ihr eingeschlafen war. Aber sie machte niemals ein Schläfchen. Ich konnte es nicht glauben, daß sie bis zum Sonnenuntergang geschlafen hatte. Ich sah auf Thomas. Er begann sich herumzuwälzen und wachte auf. Ich war nur fassungslos, daß alles für eine so lange Zeit so ruhig geblieben war und daß ich für 3 Stunden geschlafen hatte. Und ich rief meinen Traum zurück. Ich setzte mich auf die Couch und dachte an alle Einzelheiten für eine lange Zeit. Ich vergaß sie niemals, und ich hatte niemals mehr so einen Traum wie diesen. Ich nenne es einen Traum, aber es war so viel mehr als das. Ich war überzeugt, das es real war, und ich bin immer noch auf die gleiche Weise überzeugt davon. Ich kann aber nicht den Unterschied zwischen meinen Träumen und dieser "Episode" erklären. Die Tiefe und das Reale ist nicht erklärbar. 

Ich weiß immer noch nicht, was meine spezielle "Berufung" ist.Vielleicht war es, daß ich mit Thomas zuhause bleiben sollte, bis er sich richtig entwickeln konnte. Vielleicht wartet es immer noch entlang meines Weges auf mich. So oder so, ich bin bereit. Ich bin bereit, was immer auch auf meinem Weg kommen mag. Ich suche nach einem Weg, wie ich aus der Reihe heraussteigen kann und irgendetwas Gutes für die anderen tun kann. Ich suche nach Wegen um verstanden zu werden. Ich bin jetzt viel mitfühlender. Und ich bin sensitiv für die Geschichte von anderen, die das gleiche erlebt haben. Ich glaube, daß diese Dinge geschehen sind, ob nur in unseren Köpfen, oder außerhalb in den riesigen Energiefeldern, die um uns herum existieren. Ich habe keine Antworten. Ich habe aber auch keine Fragen, wirklich. Es ist nicht für uns erfahrbar. Bis jetzt. 

Gibt es in diesem Zusammenhang nennenswerte Medikamente oder Substanzen, die die Erfahrung beeinträchtigen hätten können?  Nein

War die Erfahrung schwierig in Worte zu fassen? Nein

Zu dem Zeitpunkt der Erfahrung, gab es einen lebensbedrohende Umstaende?  Ja, Schwangerschaft endete abrupt; einige Blutungen; ich wurde im Gang des Krankenhauses alleine gelassen, bis eine Schwester vorbeiging, die bemerkte, daß ich extrem weiß war und einen starren Blick hatte.

 Wie war der Bewusstseinszustand und Wahrnehmung waehrend der Erfahrung?   Ich fühlte mich mental sehr wach, und ich fühlte körperlich überhaupt nichts.   

War die Erfahrung vergleichbar mit einem Traum?   Na gut, die zweite Episode, in welcher ich beschrieb, daß ich einen Traum hatte, passierte während eines Schläfchens. Ich nahm momentan an, daß es ein Traum war. Und daß ist der einzige Weg, wie ich es beschreiben kann, so daß es andere irgendwie verstehen. Aber ich fühlte nicht, daß es ein Traum war. Es hatte Intensität, großen Realismus, Tiefgründigkeit, und ein Wissen, daß ich eine weite Erfahrung hatte, obwohl ich mich nicht erinnern kann, daraus etwas gelernt zu haben.

Hast Du eine Trennung von Bewusstsein und Körper erfahren?   Ja, ich kann es nicht anders beschreiben als ich es fühlte. Leichtgewicht. Ich blicke nicht hinunter auf mich selbst. Es war als ob ich den Ausschnitt eines Filmes von verschiedenen Ecken aus betrachtete. Irgendetwas, daß ich einmal erfahren habe, kann ich mit dieser Erklärung vergleichen: ich spielte ein Videospiel, und ich schlug einen Schlüssel frei, der die Sicht ändern konnte, und sogleich konnte ich von einer anderen Ecke aus sehen. Meine Erfahrung war genauso. Ich blickte nicht auf mich selbst. Meine Sichtweise war fast 180° ohne mich umzudrehen. Ich konnte von hoch oben sehen, und ganz nahe und panoramaartig - und so schnell zwischen den verschiedenen "Sichtarten", daß es wirkte, als ob es keine Zeit gäbe.

Welche Emotionen hast Du waehrend der Erfahrung empfunden?  Frieden. Stille. Glücklichsein. Erleichterung. Freiheit. Gewichtslosigkeit. Starke emotionelle Gefühle, des Hinaufgezogenwerdens um zu schweben.

Hörtest du ungewöhnliche Töne oder Geräusche?  Nein

 Bist Du durch einen Tunnel gegangen?  Nein

 Sahst Du ein Licht?  Nein     

 Hast du andere Wesen getroffen oder gesehen?  Ja, in der zweiten "Traum"-Episode, wo ich in einen tiefen Schlaf fiel und mich wiederfand, als ich über einen Gehsteig in einer wunderschönen Stadt ging. Er wirkte irgendwie kristallähnlich, und durchsichtig, und weiß leuchtend. Ich dachte, jemand ist mit mir, geht neben mir, aber kann mich nicht erinnern daß jemand da war, oder auch nicht an mich selbst. Nochmals, ich hatte eine "Kamera-Rundblick", Nahaufnahme.

Hast Du eine Rückführung oder Schau vergangener Tatsachen erlebt?   Nein 

Hast du irgendetwas beobachtet oder gehört, was später verifiziert werden kann?  Ja, ich habe es nicht überprüft, aber ich sah die EMT's wie sie versuchten Käse-Cracker aus einem Automaten herauszubekommen, der offensichtlich steckengeblieben ist. Ich weiß, daß die Verkaufszone am anderen Ende des Ganges war, nicht nahe genug für mich, um diese ganze Szene zu hören, oder überhaupt zu sehen. Ich hörte das Herz meines Kindes schlagen als niemand im Raum war, und jedesmal wenn ich es erwähnte, blickte die Schwester auf das Band und offensichtlich gab es keinen Beweis dafür. Sie wollte immer wieder den Monitor entfernen, bis sein Herz wieder zu schlagen begann, während sie dort standen. Wenn sie den Monitor entfernt hätten, würden sie niemals bemerkt haben, daß sein Herz zu schlagen begann, und er hätte eine normale Geburt gehabt, wahrscheinlich hätte mich das das Leben gekostet, und sicherlich auch seines. 

Hast Du eine wunderschoenen or besonderen Ort oder Dimensionen gesehen oder besucht?   Ja, nicht während meiner NTE, aber später in meinem "Traum". 

Hattest du eine veränderte Wahrnehmung von Raum und Zeit?  Ja, ich fühlte mich befreit von der "Box" (meinem Körper); spürte wie ich schwebte und gewichtslos war und so als ob ich überall zur selben Zeit bin, obwohl ich niemals das Stockwerk des Krankenhauses verließ.

Hattest Du Zugang zu speziellem/ universellem Wissen oder Verstaendnis?  Unsicher, ich fühlte seine Präsenz, aber es war mir nicht gestattet es zu wissen. 

Hast Du eine Grenze oder physische Barriere erfahren?  Unsicher, es wirkte so als ob die Decke mein Beobachtungsgebiet war, die Ecke wo ich alles beobachtete. Aus meiner Sicht, müsste ich im Pausenraum oben an der Decke gewesen sein, und blickte auf die Hinterseite des Automaten. Ich spürte keinerlei Druck der Zimmerdecke  auf mir, nur daß ich kurz oben an ihr war und dann wieder zurück mit meinem Körper.

 Bist du dir zukünftiger Ereignisse bewusst geworden?  Unsicher, ich hatte eine verschärfte Sensitivität für die Körpersprache der Leute, ehrliche Emotionen und Motivationen, obwohl ich nicht hörte, was sie denken und ähnliches. Es wirkte, als ob ich mehr über die Menschen wahrnehme als andere es tun, und manchmal sehen mich meine Freunde seltsam an, weil ich zu schnell meine Schlußfolgerungen ziehe. Später, hat sich dann alles in der Regel als richtig erwiesen.

Hattest Du die Wahl in deinen Koerper zurueckzukehren?  Nein, es wirkte, als ob ich irgendwie an den Körper gebunden bin, ich fühlte Freiheit, aber war nicht fähig, mich weit von ihm zu entfernen, und ich bin viele Male hinein-und hinausgegangen, so wie ich vorher erwähnte - an die Decke.

Hast Du irgendwelche hellseherische, paranormale oder andere besondere Faehigkeiten seit dem Ereignis, die Du vorher noch nicht hattest?   Unsicher, siehe Frage Nr. 18. Es wirkt so als ob sätte, ich meine Sensivität den Menschen im Allgemeinen gegenüber verschärft hätte und ich fähig bin, ihre Motivationen klarer zu sehen, als andere.

Hast du deine Einstellung oder deinen Glauben geändert nach den Ereignissen?   Ja, ich habe keine Angst mehr vor dem Tod, keine tiefgründigen religiösen Erfahrungen, andererseits war ich aber an Religion interessiert und erforschte sie für eine Weile.

Hat die Erfahrung Deine Beziehungen zu Menschen veraendert, oder Dein taegliches Leben? Deine Religion, deren Ausuebung? Dein Arbeitsleben oder Karriereplaene?   Außer einem Gefühl des Friedens und eine unbekannten Grund, glaube ich nicht, daß sich wirklich etwas geändert hat. 

Hast Du diese Erfahrung Anderen mitgeteilt?  Ja, nur einigen wenigen Menschen. Ehemann, Freunde und Familie taten es einfach ab. Nur ein Mensch nahm es ernst und sie war eine Zeugin Jehovas, eine meiner Freundinnen. Sie hörte konzentriert zu und glaubte mir, und sagte aufrichtig zu mir, sie hätte keine Idee, was das war, aber es mußte real sein - wenn es für mich real war.

Welche Emotionen hattest du nach deinem Erlebnis?  Extreme Verbundenheit mit dem Kind, tiefes Gefühl von Frieden beim Tod, keine Angst vor ihm. Ein Gefühl, daß alles einen Grund hat, obwohl ich bis jetzt nicht weíß, was es ist.

Was war der beste, was der schlechteste Teil deiner Erfahrung?  Diese Gefühle von Frieden waren die Besten. Die Schlechtesten? Die physische  Genesung und Depression nachher.

Gibt es noch irgendetwas, was du deiner Erfahrung hinzufügen möchtest?Is there anything else you would like to add concerning the experience?  Nein

Hat sich irgendetwas in Deinem Leben veraendert als direktes Resultat der Erfahrung?  Unsicher, ich konnte nur mit dem Alter gereift sein. Aber ich fühlte, daß ich die Dinge nicht mehr so fürchtete, wie ich es von vorher gewohnt war.

Seit dem Erlebnis, gab es irgendwelche Situation, Medikamente, oder Substancen die Aspekte der Erfahrung reproduziert haben?   Nein
Haben diese Fragen und Deine Antworten Dein Erlebnis korrekt und im vollem Umfang umfasst und beschrieben?   Ja

Wir würden uns um Hinweise freuen, die diesen Fragebogen (www.nderf.org) verbessern könnten.  Keine