Ken L Erlebnis auf der Intensivstation
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Erfahrungsbeschreibung:

Ich schreibe dies, weil meine Erfahrung sich sehr von allem unterscheidet, was ich jemals über Nahtoderfahrungen und Koma gehört habe. Ich denke ich sollte davon erzählen, damit meine Erfahrung für weitere Forschungen oder Vergleiche herangezogen werden kann.

Ich kann mich nicht an den Vorfall erinnern, der mein Koma verursacht hat. Aus irgendeinem Grund verbrachte ich eine Zeit, die sich für mich wie mehrere Monate oder sogar ein Jahr anfühlte, an einem Ort, den ich nur als eine Art Paralleluniversum beschreiben kann. Die Dinge ähnelten sich, waren jedoch zugleich auch ganz anders. Ich erinnere mich daran, einen Großteil der Zeit ein Gefangener gewesen zu sein, der stetig plante zu entkommen, es manchmal sogar versuchte und teilweise auch schaffte. Es mag daran gelegen haben, dass ich mich im Koma befand und das mein verletztes Hirn versuchte, die Eindrücke, die es von außen gewinnen konnte, sinnvoll umzusetzen. Ich erinnere mich daran, einen Schlauch in meinem Mund gehabt zu haben, der mich scheinbar betäubte, und mir die Sache angenehmer machte. (So dachte man jedenfalls). Ich schreibe dies nicht, weil ich denke, die Welt meines Scheinkomas/-Traumes ließe sich irgendwie mit traditionellen NTEs vergleichen, sondern um mitzuteilen, dass es möglich ist im Koma eine verzerrte Zeitwahrnehmung zu erleben.

Ich werde nicht alles erzählen, was während dieser (scheinbar) monatelangen Zeit geschah, da manches davon ziemlich persönlich war. Dennoch werde ich auf einige ungewöhnliche Dinge eingehen.

Ich verbrachte viele Wochen mit dem verzweifelten Versuch einen engen Ort zu verlassen, in dem ich eingezwängt war. Ich konnte mir einen Teil meiner Beweglichkeit erhalten um eine entwaige Chance zur Flucht nutzen zu können. Es war ein intensiver und somit langsamer und ermüdender Prozess, sich an so einem Ort zu bewegen. Zeitweise schien ich auch mein Bewusstsein zu verlieren (innerhalb meiner Traum-/Komawelt). Nachdem ich es wiedererlangte (wobei ich mich nach wie vor in meiner Komawelt befand), schien einige Zeit vergangen zu sein. Es war mir noch nie zuvor passiert, dass ich innerhalb eines Traumes mein Bewusstsein verloren oder gechlafen hatte. Ich habe auch noch nie davon gehört, dass ein Anderer so etwas erlebt hätte. Schon gar nicht so oft. Während ich mich in diesem bewegungslosen Zustand in meiner Komawelt befand, versuchte ich herauszufinden, wie ich an diesen Ort gekommen war.

Mir fiel auf, dass mir einige Erinnerungen von der Zeit an diesem sonderbaren Ort fehlten. So fehlte mir auch jede Erinnerung daran, wie ich überhaupt dort hingelangt war. Für mich schien es real zu sein. Es war meine Welt. Ich verbrachte viel Zeit damit, Geräuschen zu lauschen. Normalerweise war es dunkel, so dass es nichts zu sehen gab. Ich überzeugte mich auch selbst, dass ich Dinge wahrnehmen könne. Gesprächsfetzen, die ich mit anderen Sinnen aufnehmen würde als mit meinen Ohren. Vielleicht erwarb ich (In dieser Traum-/Komawelt) die Fähigkeit, meinen Körper zu verlassen, während ich schlief. Meiner Meinung nach geschah das, damit ich Informationen darüber erhalten konnte, was vor sich ging. Da ich stark eingeschränkt war, war dies meine einzige Möglichkeit, Informationen über diesen sonderbaren Ort zu erlangen.

Eine Sache, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ist in einem Krankenhaus gewesen zu sein, nach dem ich entkommen und wieder eingefangen worden war. Ich nahm eine unglaubliche und dauerhafte Verzweiflung um mich herum wahr. Diese Verzweiflung ging nicht von mir, sondern von Anderen aus, die schon sehr lange an diesem Krankanhaus-Ähnlichen Ort waren. Ich ließ diese tiefe Verzweiflung jedoch nicht an mich heran. Ich habe niemals etwas erlebt, dass sich mit dieser sonderbaren Erfahrung vergleichen ließe. Ich erinnere mich daran eine Stimme gehört zu haben, welche sagte: "Wir haben Neujahr." Nachdem ich diese Stimme mehrmals gehört hatte, antwortete ich in der Komawelt: "Ich weiß, ich habe es gehört." Dieser Satz war für diese andere Welt völlig fehl am Platze und ich denke, dass ich hörte, wie jemand diesen Satz tatsächlich in meinem Krankenzimmer sagte. Mein Koma dauerte vom 15.12.2005 bis zum 05.01.2006.

Ich machte viele weitere Erfahrungen, zu viele um sie zu erzählen, ohne ein sehr langes und wahrscheinlich ermüdendes Buch zu schreiben. Eine Sache, die ich für wichtig erachte, ist das Konzept der Selbstheilungskräfte des Körpers, welche wohl zu meiner Heilung beigetragen haben. Vieles, was geschah, geschah unter dem Einfluss von geistiger Energie, Sensivität und Durchhaltevermögen.

Hintergrundinformationen:

Geschlecht:    Männlich

Datum an dem die NTE stattfand:  15.12.2005 bis 06.01.2006

Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis?    Ja   Unfall  Kopfverletzung        Dreiwöchiges Koma. Es war ein künstliches Koma in welches man mich aufgrund eines Schädeltraumas versetzt hatte. Durch diese Maßnahme sollte ein Abschwellen der Hirnmasse begünstigt werden. Ich befand mich bereits im Koma als ich das Trauma-Center erreichte. Eine Seite meines Schädelknochens war entfernt worden um Platz für die anschwellende Hirnmasse zu schaffen und den Schaden der hierdurch entstehen würde, zu minimieren. Die Ärzte schienen überrascht, in welch guter Kondition ich aus dem Koma erwachte. Ich denke nicht, dass sie erwarteten, dass ich überleben würde. Schon gar nicht im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte. Eine Gruppe von vier Neurochirurgen sagte zu mir: "Sie machen sich erstaunlich gut!" Mancher schien über meinen Zustand regelrecht schockiert oder zumindest irritiert zu sein.

NTE Elemente:

Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung?     Mixed

Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt?   Ich verlor die Wahrnehmung meines Körpers

Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag?    Weniger Bewusstheit und Wachheit als normal   Ich fühlte mich zeitweise als habe irgendeine Droge mich träge gemacht. Da ich mittels Barbituraten ins künstliche Koma versetzt worden war, ist dieses Gefühl wohl nicht ganz unpassend.

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit?     Ich weiß nicht genau wie ich diese Frage verstehen soll. Ich erinnere mich daran, dass ich in dieser sonderbaren Welt versucht habe zwischen einer Zivilisation und einer Anderen im Rahmen einer sehr wichtigen Rede zu vermitteln. Ich habe aber einige Details vergessen.

Erhöhte sich die Geschwindigkeit  Ihres Denkens?     Schneller als gewöhnlich

Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen?   Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung   In diesem Zustand verging die Zeit anders als sonst. Ich lag drei Wochen lang im Koma, es schien jedoch als würden Monate vergehen.

Waren Ihre Sinne lebhafter als gewöhnlich?    Unglaublich lebhafter

Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden?    Ja  

Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden?   Unsicher  

Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen?    Ja, und die Tatsachen wurden nachgeprüft    

Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch?   Unsicher  Es sind viel zu viele Dinge geschehen um ihnen in dieser Beschreibung gerecht werden zu können.

Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr?     Unsicher     Nicht im herkömmlichen Sinne.

Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben?   Ein Licht deutlich mystischen oder jenseitigen Ursprungs

Sahen Sie ein nicht irdisches Licht?     Ja  Einmal. Aber es hatte für mich nichts mit einem Leben nach dem Tod oder einer NTE zu tun. Ich wusste nicht in welchem ernsten Zustan ich mich damals befand.

Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten?    Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich

Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung?     Den verzweifelten Wunsch irgendwann entkommen zu können. Bei einer anderen Gelegenheit spürte ich eine starke Hoffnungslosigkeit von der ich nicht selbst betroffen war, die mich jedoch umgab. Wut und eiserne Entschlossenheit, auszuharren. Ein Gefühl von Strärkung und geistiger Energie und eine Aufforderung sie einzusetzen.

Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl?     Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl

Hatten Sie ein Gefühl von Freude?     Unglaubliche Freude

Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum?     Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.

Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen?     Alles über das Universum    

Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit?     Meine Vergangenheit blitzte vor mir auf, außerhalb meiner Kontrolle    

Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft?     Szenen aus der Zukunft der Welt    

Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur?     Unsicher    

Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr?   Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte; oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt  

Gott, Spiritualität und Religion:

Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung?     Unsicher   

Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert?     Nein   

Welche Religion haben Sie jetzt?     Moderat  

Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung?    Nein   

Schienen Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz zu begegnen, oder hörten Sie eine nicht identifizierbare Stimme?     Ich begegnete eindeutig einem Wesen oder einer Stimme, das/die klar aus einer mystischen oder nicht irdischen Quelle stammte

Sahen Sie in Ihrer Erfahrung irgendwelche Wesen?     Ich sah sie tatsächlich

Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel?     Ja   

Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung?     Nein   

Nach der NTE: 

War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken?     Nein    

Haben Sie irgendwelche übersinnlichen, außergewöhnlichen oder anderen besonderen Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten?     Nein    

Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind?      Das Wissen um das Vorhandensein geistiger Energie.

Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt?     Nein    

Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)?     Unsicher    

Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)?     Erfahrung war wahrscheinlich nicht real     Es schien so real, dass ich nach dem ich aus dem Koma erwacht war, einige Zeit benötigte bis ich mit relativer Sicherheit wusste, dass diese Welt nicht der selbe Ort ist, wie jener von dem ich kam.

Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt?     Erfahrung war wahrscheinlich nicht real  

Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert?     Nein  

Gibt es irgendwelche anderen Fragen die wir stellen könnten, um Ihnen zu helfen, Ihre Erfahrung zu vermitteln?     Ich glaube nicht, dass meine Erfahrung typisch war.  Mein Bericht könnte wichtigere Anregungen liefern als bloße medizinische Fakten, wenn es um den richtugen Umgang mit dem Geisteszustand von Menschen geht, die aus einem Koma erwacht sind.