Leonard R NTE
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Erfahrungsbeschreibung:
Meine Nahtoderfahrung geschah, als ich ein Kind war, obwohl ich mich erst daran erinnerte, nachdem mein Bruder starb. Ich glaube nicht, dass dies ein Zufall ist. Ich hatte nicht die Möglichkeit, mich von ihm zu verabschieden. Ich fragte mich, was mit meinem Bruder geschah. So tippte ich bei Google „Was geschieht, wenn wir sterben“ ein und hatte keine Ahnung davon, was mich erwartete. Ich sah Videos zu dem Thema Nahtoderfahrung. Ich sah einen Film von einem Typen namens Ian aus Neuseeland. Um ehrlich zu sein, zunächst sah ich diesem Video relativ teilnahmslos zu, doch dann konzentrierte ich mich lange auf das, was er sagte, bis mir klar war: „Dieser Typ erzählt nicht einfach eine Geschichte, nein, er erlebt sie wieder!“ Seine Erzählung war so lebendig und wirklichkeitsnah. Ich wurde ganz verrückt nach diesen Videos, wollte sehen, was mein Bruder erfahren haben mag. Ich dachte, weiß jemand, ob diese Leute nicht einen Blick erhascht haben. Dann fand ich ein anders Video von Ian und in diesem Video sprach er darüber, was er gesehen hat, nur in einem kleinen Moment. ich sah diesen Flm mehrfach, aber einmal machte es „Klick“, Ian sprach davon, was er in der Dunkelheit sah und ich dachte: „Auch ich erinnere mich daran.“ Dann erst wurde mir wirklich bewusst, was ich dachte und ich rief aus: „Ich meine, ich erinnere mich daran!!!!!“ und verieß den Rechner und ging raus um zu rauchen.
Ich erinnere mich daran, wie ich als Dreijähriger von einem Auto angefahren wurde, weil ich meinem Onkel über die Straße folgte, was dieser aber nicht wusste. Diese Erinnerung schlug auf mich ein wie eine Tonne Ziegelsteine: „Das war der Tod.“ Ich konnte es nicht glauben, und ich sage ehrlich, auch jetzt noch fällt es mir schwer, dies zu glauben. Nachdem ich von dem Auto angefahren wurde, schaute ich zu den Stoßstangen und ich schien irgendwie gelähmt zu sein. ich konnte weder blinzeln, noch mich snst bewegen. Ich hörte vernehmbar eine Stimme sagen: „Lass los.“ Ich spürte plötzlich ein Kribbeln (eine Art pulsierendes, vibrierendes Gefühl). Und plötzlich stand ich auf. Eine Figur, eine Person war auf der anderen Straßenseite und forderte mich auf, zu ihr hinzukommen. Ich sage „sie“, weil ich mich bei dieser Person so wohlfühlte, als wäre es meine Mutter. Ich erinnere mich daran, ein wenig besorgt gewesen zu sein und mir war bange, da über diese Straße zu dieser Person zu gehen. Wahrscheinlich fürchtete ich einen erneuten Aufprall. Diese Person versicherte mir - nicht sprechend, aber in mentaler Weise - , dass es mit mir gut ausgehen würde. Ich dachte: „Okay, ich werde einfach da rüber gehen.“ Und dann geschah das, was ich jetzt als einen Lebensrückblick kenne. Ich sah Bilder von mir selbst, zuletzt Bilder von mir, in denen ich etwas älter war. Dann weitere Bilder und immer mehr und letztlich sah ich so schnell Bilder oder Filme, dass mir ungehaglich wurde. Es war so, als ob man die Bilder herunterlädt, wenn man sie anschaut. Ich denke, mein Unbehagen rührt daher, dass der Bilderfluss sich auf einmal extrem verlangsamte und dann stoppte. Ich sah nun das Bild eines jungen Mannes. Es war mein Sohn, unglaublich. Ich bin drei Jahre alt und sehe das Bild meines Sohnes. Dann ging es weiter, aber viel langsamer. Tatsächlich sah ich dann viele unbekannte Leute und Orte. Nachdem dies aufhörte, lief ich auf einmal in einer dunklen Höhle oder in einem dunklen Raum. Ich erinnere mich deutlich an das Gefühl, ich sollte dort nicht sein, so wie man sich als Kind fühlt, wenn man ins Schlafzimmer seiner Eltern geht.
Die Dunkelheit machte mir Angst. Da war etwas, was mich mit Augen anschaute (dieser Teil meiner Erfahrung kam mir in die Erinnerung, als ich Ians Film ansah). Plötzlich fühlte ich ein leichtes Wehen und mit dieser Briese umfing mich ein unglaublicher Friede!! Ich fürchtete nicht mehr die Dunkelheit, es war tatsächlich so, als wüsste ich gar nicht mehr, was Angst ist. Dann war ich zurück beim Unfallgeschehen. Die Person, die mich von der anderen Straßenseite gerufen hatte, begleitete mich. Wir hielten einander die Hand, als ich auf meinen Körper auf dem Boden schaute. Der Mann, der mich mit seinem Auto anfuhr, kniete über mir, verzweifelt und besorgt, aber ich dachte: „Warum sind sie deswegen so besorgt? Mir geht es doch gut!“ Es ärgerte mich, dass er so wegen dieses Dinges da auf der Straße besorgt war. Ich erinnere mich klar, gedacht zu haben: „Die wissen überhaupt nicht, wo ich bin und dass ich hier oben existiere.“ Damals war ich drei jahre alt, jetzt denke ich über diese Dinge mit einem viel reiferen Verstand. Man könnte denken, wenn ich so jung war, dann kann ich mir nur der Dinge bewusst sein, die ich geschehen sah. Ich mag mich darüber gewundert haben, aber ich wäre nicht fähig gewesen, über diese Dinge so nachzudenken, wie ich es tat, abzuleiten und zu abstrahieren, von dem, was geschah, oder es zu analysieren. Ich schien tatsächlich den Intellekt eines zehn oder fünfzehn Jahre alten Jungen gehabt zu haben.
Ich weiß nicht, wie unterschiedlich die Zeit zwischen dieser Realität und der anderen Wirklichkeit ist, aber ich schien für eine lange Zeit dort gewesen zu ein, obwohl es nur zwischen einer und zehn Minuten gedauert hat. Ich erinnere mich, an einen anderen dunklen Ort gelangt zu sein, nachdem ich wegen der Leute und ihrer Gefühle bezüglich "dieses Dinges“ (meines Körpers) gelangweilt und frustriert war. Ich glaube, ich war da, um einfach nachzudenken. Ich wusste, da waren andere um mich herum, ich konnte sie fühlen, aber nicht sehen. Ich erinnere mich, die Worte „Gehe zum Licht!“ gehört zu haben, das frustrierte mich. Sie gingen mir damit auf die Nerven und ich wollte sie absichtlich ignorieren. Doch dann änderte ich meine Einstellung. Ich fühlte, wie ich mich nach oben bewegte oder schwebte und dann sprach ich mit einer Person. Ich kann diese Situation nur mit dem Wort „perfekt“ beschreiben. Ich kann diese Person nicht im Ganzen beschreiben, denn ich sah sie nur vom Hals an aufwärts, aber ich kann das Gesicht beschreiben. Er sah ausgezeichnet aus, aber was mich besonders berührte, waren seine Augen. Seine Augen waren sehr schön. Das Wort „sehr schön“ wird dem nicht ganz gerecht, deshalb will ich es beschreiben: Die Augen bildeten mikroskopische Strahlen von Sonnenlicht, aber die Strahlen waren nicht nur weiß oder gelb, sie trugen alle Fraben des Regenbogens. Es waren nicht nur die spektakulärsten Augen, die ich je sah, vielmehr hypnotisierten sie mich beinahe. Während wir in telepathischer Weise kommunizierten, vermochte ich kaum woanders hinzuschauen. Ich kann mich an den Inhalt nicht mehr erinnern, außer daran, dass mir gesagt wurde, ich werde den Inhalt wieder vergessen, tatsächlich wurde mir gesagt, ich würde die gesamte Erfahrung wieder vergessen, was mich sehr beunruhigte. Direkt bevor ich wieder zurückgeschickt wurde, fragte er mich, warum ich wieder zurückkehren möchte. Meine Antwort war, dass ich meiner Mutter bei der Erziehung meiner kleinen Brüder helfen muss, was sehr erstaunlich ist, denn zu diesem Zeitpunkt hatte meine Mutter zunächst nur einen meiner drei Brüder und mich. Er kircherte und fragte mich nach dem wirklichen Grund, warum ich zurück wollte. Diesmal sagte ich, ich möchte die Welt als einen besseren Ort verlassen. Ich denke, möglicherweise log ich oder versuchte Jesus oder unser Höheres Selbst zu täuschen, weil ich wusste, diese Augen sahen nicht nur mich an, sie sahen durch mich hindurch auf den Grund der Seele. Ja, ich glaube, es war Jesus oder unser Höheres Selbst, so wie ich es jetzt verstehe. Als ich begann, nach meiner Mutter zu fragen, fand ich mich sofort wieder bei meinem Körper. Ich dachte nur: „Nein, nein, nein!“ Ich konnte den Körper noch nicht gebrauchen, denn ich schwebte einige Zentmeter darüber, schaute ihm, mir selbst, ins Gesicht und dann auch wieder auf die Stoßstange. Ich fühlte, wie ich in meinen Körper wieder eindrang. Es fühlte ich an, als würde ich in eine Art feste Form aus Ton gepresst, in etwas hartes aber hohles (das klingt verrückt, aber ich kann es nicht anders beschreiben). Als nächstes hob mich meine Mutter hoch. Sie nahm mich an ihre linke Schulter. Ich weiß noch, dass ich nicht weinte, daran konnte ich mich als einziges all die Jahre erinnern. Wann immer über diesen Unfall gesprochen wurde, wusste ich, dass ich nicht geweint hatte, aber ich konnte mich nicht an den Grund dafür erinnern.
Ich begann erst zu weinen, als mich meine Mutter in den Armen hielt und mich verzweifelt untersuchte, dabei weinte sie und das machte mir Angst. Der Friede, den ich fühlte, als ich zurückkam, ließ mich nicht weinen. Dieser Friede verschwand nun wieder vollständig. Ich erinnere mich noch genau, wie ich dachte: „Vielleicht ist irgend etwas mit mir passiert. Was war das bloß?“ Und da begann ich zu weinen. Es fühlte sich viel länger an als bloß einige Minuten und wenn ich die Zeit vergleichen soll, dann würde ich sagen, eine Minute hier ist wie dort ein Jahr. Noch etwas geschah an einer Stelle meiner Erfahrung (Ich denke, es war zu Beginn, aber ich kann nur sehr vage eine zeitliche Abfolge zu schildern), dass mir Bilder und Menschen gezeigt wurden, die mir fremd waren und ein besonderes Bild schien stillzustehen und ich war schockiert, denn als ich dieses Bild anschaute, wusste ich, dies ist mein Sohn. Die meisten Leute haben einen Lebensrückblick auf ihr gelebtes Leben, aber in meinem Falle schaute ich auf einen Lebensabschnitt, den ich noch nicht gelebt hatte. Mir wurde mein komplettes Leben gezeigt, welches ich möglicherweise noch führen werde. Ich sage „möglicherweise“, weil wir offensichtlich alle einen freien Willen haben, welcher nicht nur meine, sondern die Zukunft aller flexibel und im Fließen hält. Genau, dies gilt auch für das vorzeitige Ableben meines Bruders. Eingedenk dessen ist es interessant, dass ich, als meine Mutter mich nach Hause nahm und auf den Boden setzte, damit ich mit meinem kleinen Bruder spielen möge, ich meinen Bruder zweimal anschauen musste, um zu verstehen: „Das ist mein Bruder, um den ich eben noch besorgt war und jetzt schaue ich ihn an.“ Wie auch immer, ich erinnerte mich achtunddreißig Jahre lang nicht daran. Ich frage mich, ob ich mich in den ersten Jahren danach daran erinnert hatte, aber es war dann mehr und mehr verschüttet und nahezu völlig vergessen, als die Jahre vergingen. Bis mein Bruder starb. Für mich ist das kein Zufall, denn ich denke, ich wäre über seinen Tod nicht hinweggekommen, ohne dass ich mich wieder daran erinnert hätte. Gut, ich habe es noch nicht ganz überwunden, aber ich kann jetzt besser damit umgehen. Zunächst war es für mich unerträglich traurig, doch jetzt bin ich sogar ein bisschen neidisch. Ich wünschte, ich hätte mich vor seinem Tod daran erinnert. Ich hätte ihn sicher angesichts des nahenden Todes trösten können, denn er war verständlicherweise verängstigt. Wie auch immer, ich bin sicher, er hat es geschafft.
Hintergrundinformationen:
Geschlecht: Männlich.
Datum an dem die NTE stattfand: Juni 1972
Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Ja. Unfall. Von einem Auto angefahren.
NTE Elemente:
Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Wundervoll.
Die Erfahrung beinhaltete: Außerkörperliche Erfahrung.
Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich verließ ganz klar meinen Körper und existierte außerhalb davon.
Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal.
Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Unglaublich schnell.
Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung.
Waren Ihre Sinne lebhafter als gewöhnlich? Unglaublich lebhafter.
Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Nein. Einige Sachen, zum Beispiel die Person, die mich willkommen hieß, schien ein bisschen verschwommen zu sein.
Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Unsicher. Ich hörte gut, wie hier.
Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Ja, und die Tatsachen wurden nachgeprüft.
Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Unsicher.
Die Erfahrung beinhaltete: Präsenz unirdischer Wesen.
Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Ja. Eine Person ganz sicher, andere, vielleicht etwa zehn, das sind nur kleine Erinnerungen, vielleicht, weil es geschah, kurz bevor ich meine Frage stellte und zurückgeschickt wurde.
Die Erfahrung beinhaltete: Leere.
Die Erfahrung beinhaltete: Dunkelheit.
Die Erfahrung beinhaltete: Unirdisches Licht.
Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Ein Licht deutlich mystischen oder jenseitigen Ursprungs.
Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Unsicher. Das einzige Mal, dass ich vielleicht ein Licht sah, war, als ich in meinem Körper war und ich die Worte „Lass los“ hörte.
Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich.
Die Erfahrung beinhaltete: Sehr emotional getönt.
Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Am Anfnag ein bisschen Angst, nicht mehr nach dem Wehen.
Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl.
Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Ein Glücksgefühl
Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.
Die Erfahrung beinhaltete: Besonderes Wissen oder besonderen Zweck.
Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum.
Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Meine Vergangenheit blitzte vor mir auf, außerhalb meiner Kontrolle. Ich war so jung, vielleicht habe es verpasst, es wäre ja auch so schnell gegangen. ich würde sagen: vielleicht.
Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Szenen aus der Zukunft der Welt.
Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein.
Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte; oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt.
Gott, Spiritualität und Religion:
Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher. keine, ich war zu jung.
Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Nein.
Welche Religion haben Sie jetzt? Liberal. Christlich.
Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Nein.
Schienen Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz zu begegnen, oder hörten Sie eine nicht identifizierbare Stimme? Ich begegnete eindeutig einem Wesen oder einer Stimme, das/die klar aus einer mystischen oder nicht irdischen Quelle stammte.
Sahen Sie in Ihrer Erfahrung irgendwelche Wesen? Ich sah sie tatsächlich.
Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel? Ja. Ich fühlte mich älter, als ich damals war.
Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Ja.
Nach der NTE:
War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Nein. Einiges war schwierig zu beschreiben, das meiste aber nicht.
Haben Sie irgendwelche übersinnliche, außergewöhnliche oder andere besondere Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Unsicher.
Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Ich verwies auf meinen Körper mit dem Wort "das da".
Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja. Einigen wenigen.
Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Ja. erst nachdem mein Bruder starb.
Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war definitiv real.
Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war definitiv real.
Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein.
Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Seit wir zuletzt miteinander sprachen, war ich wieder im Krankenhaus. Ich hatte extreme Kopfschmerzen und meine Mutter brachte mich zu der Überzeugung, ins Krankenhaus zu gehen. Es wurde eine Computertomographie gemacht. Während ich auf die Ergebnisse wartete, schlummerte ich ein wenig. Die Schwester, die mich in der Aufnahme befragt hatte, kam mit hastigen Schritten zu mir, weckte mich und forderte mich auf, die Krankenhauskleidung anzulegen. Sie teilte mir mit, dass sie Blut gefunden hätten und ich wurde nach oben gebracht, um auf die Operation vorbereitet zu werden. Die Ärztin kam, um in Kürze mit mir alles zu besprechen. Währenddessen kam eine andere Krankenschwester herein und legte etwas auf mein Bett. Ich wusste, was es war, fragte aber doch. Sie sagte, dies sei ein Defibrillator. Der Arzt kam und sagte, ich hätte ein Aneurysma, als er rausging sagte er „Hals- und Beinbruch!“ („Good luck“ etwa wie Doktor Gregory House in der Fernsehshow „House“) und schaute mich dabei an, als wäre ich schon ein toter Mann. Nachdem er gegangen war, schaute ich zu meiner Mutter und sah, wie sie versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Im ersten Moment war ich froh, ich könne nun zurück zu diesem friedvollen Ort gehen, wo ich während meiner Nahtoderfahrung schon einmal war, aber dann dachte ich an meine Kinder und wusste, ich kann noch nicht gehen. Ich fragte meine Mutter, was sie über meine Nahtoderfahrung dachte und sie sagte mit vollem Ernst, ich hätte mir diese Phantasiegeschichte ausgedacht, um besser mit dem Tod meines Bruders zurechtzukommen. Das genaue Gegenteil war der Fall, die NTE tröstete mich darüber hinweg. Ich sagte meiner Mutter, ich hätte hier noch etwas zu erledigen und solange dies nicht getan sei, würde ich hier bleiben. Ausgenommen meine Kinder, so hatte ich hier noch nichts halbwegs Bedeutendes erreicht. Ich sagte ihr, ich würde das Krankenhaus ohne irgendeine Krankheit verlassen. Ich war mir dessen zu 98 Prozent sicher und diese Sicherheit resultiert aus dem Erleben dieser Nahtoderfahrung. (Ich dachte darüber nach, dass ich während der Nahtoderfahrung in meiner Kindheit zurücgeschickt worden war. Und obwohl ich zurückkehren wollte, um die Welt zu verbessern, wollte ich gleichzeitig doch nicht diesen friedvollen Ort verlassen. Wenn ich damals nicht hundertprozentig zurückkommen wollte - es stand 30 zu 70, zu 70 Prozent wollte ich dort bleiben - , warum würde ich jetzt weggenommen von dieser Erde, wenn ich es nicht wollte.) Doch die restlichen 2 Prozent bereiteten mir Sorgen, denn ich wollte meine Familie nicht verlassen.
Während ich auf der Intensivstation auf die Ergebnisse des zweiten CTs und andere OP-Vorbereitungen wartete, betete ich, denn ich wollte meine noch so jungen Kinder nicht verlassen. Ich wusste, dass als eine Art Nebenprodukt, wenn dieses Gebet erhört würde und alle medizinischen Probleme weg wären, meine Mutter an die Wirklichkeit der Nahtoderfahrung glauben würde. Nach diesem Gebet war alles weggegangen. Die Tests verliefen alle negativ, JEDER EINZELNE! Die Ärzte waren sprachlos. Mir wurde anfangs auch noch mitgeteilt, ich hätte sehr hohen Blutdruck, aber auch dieser war jetzt normal. Sie machten eine Spinalpunktion, aber auch die ergab keinen auffälligen Befund, sie erwarteten getrübte Rückenmarksflüssigeit, aber sie war klar wie Wasser. Sie behielten mich noch einige Tage im Krankenhaus, um etwaige Veränderungen abzuwarten, aber ohne Ergebnis. Nichts wurde gefunden, nicht einmal in dem Blut, welches mir bei der ersten Untersuchung abgenommen wurde, was dann zu diesen Notfallmaßnahmen führte. Ich musste dann etliche Entlassungspapiere unterschrieben, offensichtlich weil sie vermeiden wollten, angeklagt zu werden. Sie konnten sich dies alles nur mit einer falschen Anfangsdiagnose erklären, und mit den Steroiden und den anderen Medikamenten, die sie mir zu Beginn gaben. Ich wusste den wirklichen Grund. Mein Gebet wurde beantwortet, das war mir ganz klar. Ich konnte noch nicht gehen, weil ich nicht bereit war, meine Kinder zu verlassen und ich hier noch etwas zu tun habe. Zu keinem Zeitpunkt war ich beunruhigt. Ich muss sagen, ich hatte da fast das Gefühl, unbesiegbar zu sein. Während ich auf die Schwester mit dem Rollstuhl wartete, die mich nach unten bringen sollte (So sind die Regeln im Krankenhaus, ich hingegen fühlte mich, als könne ich sprinten), stand ich auf und lief zu einer Tafel, die dem Raum, in dem ich war, gegenüber hing. Ich hatte sie schon vorher bemerkt. Ich las: „WUNDER WACHSEN DORT, WO MAN SIE SÄHT“. Ich lächelte und betete für jeden, der hier auf der Intensivstation ist. Ich fragte meine Mutter, wie sie darüber denke, dass mein Nahtoderfahrung und mein Gebet zu dieser wunderbaren Heilung führten. Sie sagte: „Gut, du warst nicht der einzige, der gebetet hat.“ Wow, ist das zu glauben? Und doch verstehe ich es - und hatte seither nie mehr Kopfschmerzen.
Nach dieser Erfahrung verbrachte ich glückliche Zeiten mit meinen Kindern und meiner Familie und dachte, alles wird nun wieder ganz normal weiter laufen. Ich erwartete keine Wunderdinge mehr in meinem Leben. Ich dachte, mir wurde einfach die Gelegenheit gegeben zu erleben, wie meine Kinder größer werden. Oh, da lag ich aber falsch. Das war nur der Beginn eines Lebens voller Wunder. Beispielsweise suchte ich eines Tages im Internet nach einer früheren Freundin. (Das tat ich schon jahrelang, ich nehme an, es war Fügung, dass ich nach ihr suchte.) Wir waren in einer anderen Stadt zusammen und auf dem Gymnasium ineinander verliebt. Jetzt, als ich sie suchte, war ich verheiratet und hatte drei Kinder. Warum sucht man jemanden nach so vielen Jahren? Ich fragte mich dies wiederholt und wunderte mich, warum ich mich so getrieben fühlte, sie zu finden. Ich bin damals mit meinen Eltern weggezogen. Nicht lange danach rief sie mich an und sagte, dass sie wahrscheinlich schwanger sei. Doch dann hörte ich nie wieder etwas von ihr. Warum rief sie mich nicht wieder an? Warum hörte ich nichts mehr von ihr? Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Hat sie mir nur etwas vorgemacht und war gar nicht schwanger oder sie war schwanger, aber nicht von mir - ich wusste es nicht. All die Jahre suchte ich nach ihr, ich denke, ich wollte die Sache zum Abschluss bringen. Eines Tages suchte ich auf Facebook nach ihr. Ich fand nicht sie, aber ein junger Mann mit ihrem Nachnamen tauchte auf. Ich kenne einige Leute mit diesem Familiennamen, aber dieser Mann mit seinem Alter und dem Ort, wo er wohnt, das passt. So, wie ein Schuss ins Nichts, kontaktierte ich diesen jungen Mann. Ich sagte ihm, dass ich wahrscheinlich seine Mutter kenne und gab ihm noch einige Hintergrundinformationen bezüglich meiner damaligen Freundin. Zu meiner Überraschung konnte er alles bestätigen und sagte mir dann, dass seine Mutter gestorben sei, als er zehn Jahre alt war. Ich fragte ihn, ob er seinen Vater kenne und wenn ja, soll er einfach alles vergessen, wenn aber nicht, dann könne ich es sein. Ich war auf seine Antwort nicht gefasst: „Ich habe ihn bis jetzt noch nicht gefunden.“ Ich fragte ihn, ob er mir einige Bilder senden könne. Er schickte mir drei. Auf dem ersten Bild konnte ich ihn nicht gut erkennen, denn er trug eine Sonnebrille und sein Kopf war gesenkt. Das nächste war ein Bild im Profil. Das dritte Bild war gut, nur etwas klein. Ich vergrößerte es und verstärkte den Kontrast, um ihn genau zu sehen und bemerkte, dass dieser Mann - den ich noch nie getroffen hatte - mir ähnlich sah. Und da wurde mir bewusst: ich sah genau dasselbe Bild, welches ich während meiner Nahtoderfahrung mit drei Jahren gesehen hatte und welches im Bildfluss angehalten wurde. Ich habe einen zweiundzwanzig Jahre junger Sohn, den ich nie kannte. Ist das vorstellbar? Unnötig zu erklären, dass sich meine Sicht auf Leben und Sterben für immer verändert hat. Und ich möchte dies mitteilen, damit andere darin den gleichen Trost finden wie ich.
Ich weiß nicht, warum ich oder andere mit solchen Erfahrungen sich getrieben fühlen, dies weiterzuerzählen, aber wir tun es. Das ist vielleicht der Sinn all dessen.