Linda B NTE 1030 |
Erfahrungsbeschreibung:
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Teil I.
Meine Geschichte ist sehr lang aber die Ereignisse die zur Nah-Tod-Erfahrung
führten sind genau so wichtig wie die Ereignisse die nach der Erfahrung
stattfanden. Wenn Sie nur interessiert sind an der Nah-Tod-Erfahrung, dann
überspringen Sie den ersten Teil und gehen nach unten zur Mitte. Sie
entscheiden.
Dies alles passierte 1969
Mittwoch – 2. April
Ich war hochschwanger und weit über die Zeit das Baby zu gebären. Ich war wieder
zu meinem Arzttermin. Ich hatte drei Pfund verloren und war herunter auf hundert
und siebenunddreißig
Pfund Gewicht und der Doktor war nicht zufrieden damit. Ich erzählte ihm dass
ich wegen den Schmerzen die ich hatte, die mir wie ewig vorkamen, nicht schlafen
und essen konnte. Ich hoffte dass er mir sagen würde ich wäre wahrhaftig in den
Wehen, aber das tat er nicht. Er sagte mir dass ich nur eine Öffnung von einem
Zentimeter hatte und nachdem ich ihm die Stelle von den Schmerzen
nochmals beschrieb, sagte er mir ich hätte nichts als falsche Wehen. Für mich
fühlte es sich wie echte Wehen an. Es war realer Schmerz und ich war krank
deshalb.
Er sah wie niedergeschlagen und müde ich war. Er versuchte mich aufzumuntern. Er
sagte ich würde das Kind in zwei Stunden, zwei Tagen oder zwei Wochen bekommen.
Ich lachte nicht.
Als er wieder ernst wurde, gab er mir die Nachricht die ich wirklich hören
wollte. Das Baby war in der richtigen Lage, wog etwa sieben Pfund und ich hätte
keine weiteren Termine mehr in dieser Woche. Mein nächster Termin war für Montag
den 7. April um 10:00 Uhr morgens, aber er erwartete dass das Kind bis dann
geboren sein würde, und falls nicht würde er dafür sorgen, dass am Montag die
Wehen eingeleitet würden. Das wäre natürlich nur, wenn alles für ihn richtig
aussehen würde. Er sagte zu mir ich solle nach Hause gehen, ausruhen und schöne
Feiertage haben, da dies für die meisten Familien ein dreitägiges Wochenende
war.
Donnerstag - 3. April
Ich schlief nicht in der Nacht von Mittwoch. Die Schmerzen die ich erlitt warfen
mich auf die Knie. Nachdem die Schmerzen nachließen, spürte ich während einer Stunde oder mehr keine Schmerzen mehr.
Dann, als die Schmerzen wiederkamen, stachen und quälten sie mich jede fünf
Minuten, während einer weiteren Stunde. Ich erwartete dass die Wasserblase
platzen würde oder dass das Kind jede Minute auf den Boden fallen würde. Ich
hörte nie auf mir Sorgen zu machen und mir das Schlimmste vorzustellen.
Einzuschlafen stand außer
Frage. Ich erzählte niemand was ich durchmachte oder von meinen Ängsten.
Meine Schwiegermutter sah dass ich nicht mehr ich selbst war.
Ich versuchte heiter und beteiligt zu sein, aber es war ein Kampf. Meine
Schwiegermutter und ich hatten die Hände voll zu tun, weil meine Schwägerin und
ihr kleiner Sohn gekommen waren um bei uns zu bleiben und der Junge hatte
überall seine Finger drin. Ich wollte meiner Schwiegermutter nicht zur Last
fallen, ich wollte helfen aber ich scheiterte elendig.
Als ich das Essen das meine Schwiegermutter gekocht hatte nicht aß, machte sie sich extra Mühe und machte mir Suppe und Toast.
Sie ermunterte mich es zu essen. Ich wollte sehr gern essen aber sobald ich mich
an den Tisch setzte begannen die Schmerzen begleitet von Übelkeit. Essen stand
außer
Frage.
Ich war so schrecklich müde und es fiel mir schwer meine Emotionen zu
kontrollieren. Ich war dauernd am Rande von einem Tränenausbruch. Ich war
wahrhaftig enttäuscht wie dieses Erleben sich entwickelte und fühlte mich elend
und ängstlich. Nichts war so wie ich es mir vorgestellt hatte. Dies sollte eine
Zeit von Freude und Glück sein. Alles was ich fühlte war Angst und Furcht.
Rich, mein Mann, kam Donnerstag Nacht von der Arbeit und wollte die lange Fahrt
nach Hause machen. Er hatte drei Tage frei und wollte sie allein und nicht mit
dem Rest der Familie verbringen. Alles was ich tun wollte, war mich irgendwo in
einem dunklen Verschlag verstecken.
Ich erklärte ihm dass ich mich nicht gut fühlte (ich sagte ihm nicht die ganze
Wahrheit) aber Rich bestand darauf dass er nach Hause ging. Ich, weil ich keinen
großen
Aufwand machen wollte war ich einverstanden, mit ihm nach Hause zu gehen.
Nachdem wir ein Nachtessen bereitet hatten, schauten wir
still Fernsehen und gingen zu Bett. Ich lag im Bett beobachtete die Uhr
und zählte die Wehen. Als sie nicht aufhörten und alle zwei Minuten kamen,
weckte ich Rich und sagte ihm es sei Zeit für ihn mich zurück in die Stadt und
in die Klinik zu bringen. Rich war erregt. Ich war natürlich verlegen und
beschämt weil ich ihm sagen musste dass ich Schmerzen hatte.
Rich war nicht glücklich darüber als ich ihm erklärte dass ich seit einiger Zeit
schon Wehen hatte. ER war aufgebracht weil ich es ihm nicht gesagt hatte ehe wir
den langen windigen Weg nach Hause genommen hatten, aber dann hatte ich ja auch
nicht sehr viel kommuniziert. Ich war ein sehr wenig beteiligter Teil unserer
Beziehung gewesen.
Es hatte geregnet und der Weg zurück, den Berg hinunter war nass, langsam und
dunkel. Zu der Zeit als wir wieder in die Stadt kamen, hatten die Schmerzen
wieder aufgehört und jetzt befürchtete ich dass ich wieder einen Aufwand wegen
nichts gemacht hatte und in der Klinik enden würde, nur um dann wieder wegen
falschen Wehen nach Hause geschickt zu werden. Ich sagte Rich dies. Er fragte
mich was ich tun wolle und ich entschied zurück zum Haus seiner Eltern zu
fahren. Rich ging zu Bett und ich wählte im Wohnzimmer zu bleiben, wo ich mein
jetzt schon zu bekanntes Schreiten machte, setzen, und schreiten und so weiter.
Es dauerte nicht lang bis die Schmerzen in voller Stärke zurückkamen und die
Furcht vor den Schmerzen überwog die Angst einen Aufwand zu machen. Ich rief die
Klinik an und redete mit einer Krankenschwester, die mir dasselbe alte Lied sang
wie der Doktor vor einigen Stunden. Sie sagte mir auch dass die Schmerzen die
ich beschrieb falsche Wehen waren. Sie erklärte mir dass wenn ich in die Klinik
kam und es falsche Wehen waren, so würde ich wieder nach Hause geschickt. Aber
sie fügte hinzu dass ich falls ich verängstigt sei, was sie ganz bestimmt aus
meiner Stimme heraushören konnte, dass ich dorthin kommen dürfe.
Ich schritt wieder, und weinte eine Weile ehe ich in das Zimmer ging wo Rich
schlief und nahm den Autoschlüssel von der Kommode. Ich hatte entschieden selbst
mit meinem kleinen roten Volkswagenkäfer in die Klinik zu fahren. Ich stellte
mir vor wenn ich selbst in die Klinik fuhr würde ich keinen Aufruhr verursachen.
Rich wachte auf als ich hinausging und bestand darauf dass er mich hinfuhr. Ich
sagte zu ihm dass ich selbst fahren würde und dass es wahrscheinlich nichts war.
Ich würde ihn von der Klinik aus anrufen wenn es die richtige Sache sei. Ich
wollte keinen Aufruhr machen. Rich
nahm die Schlüssel aus meiner zitternden Hand und wir fuhren schweigend durch
die ruhigen regennassen Straßen.
Ich war eine Närrin und ich wusste nicht wie ich mich selbst stoppen sollte.
Ich nahm nichts mit als meine Handtasche, meine Furcht, und meine
Niedergeschlagenheit. Ich fühlte mich dumm, kindisch, verlegen und allein. Ich
wählte mit allem was ich fühlte allein umzugehen.
* * *
Freitag – 4. April
Kurz nach Mitternacht, kam der Doktor um mich zu untersuchen und, ho, ho, ich
hatte eine Öffnung von vier Zentimetern. Ich hatte nie so wundervolle Worte
gehört. Ich hatte keine falschen Wehen, ich hatte wirklich, wirklich Wehen. Ich
hatte nur noch sechs Zentimeter die sich öffnen mussten und dann würde ich ein
Baby haben das ich halten konnte. Oder so dachte ich.
Der Doktor und die Krankenschwester kamen wie am Schnürchen um mich zu
untersuchen und die Antwort war immer dieselbe, keine Veränderung. Der Doktor
musste die Blase sprengen und war besorgt weil da kein Wasser kam. Ich erwartete
mir soviel auf dieser Stufe des Abenteuers. Ich war enttäuscht und der Doktor
war besorgt.
Der Doktor erklärte mir schnell dass das
Baby nicht länger in der richtigen Lage für die Entbindung war, aber er sagte,
'ich solle mich nicht sorgen', und ich wurde auf eine Seite gedreht damit die
Schwerkraft und die 'Natur' ihren Lauf nahmen. Das wirkliche Problem war, dass
die tagelangen Wehen zuhause, mit wenig Schlaf und fast ohne Essen oder Wasser,
bereits ihren Tribut forderten. Die 'Natur' hatte mich bereits in einen
gefährlichen Zustand von Schwäche, Erschöpfung und Angst gebracht. Mir zu sagen
ich solle mir keine Sorgen machen war wie einem erschrockenen Vogel zu sagen
nicht zu fliegen. ZU SPÄT!
Im Nu, wurde eine Infusionslösung in meinen Arm gesteckt während das Personal
der Klinik versuchte mich zu
hydratisieren und zu ernähren. Diese flüssigen 'Kartoffeln und Fleisch' wie der
Doktor sie nannte würden mir hoffentlich die Kraft und Ausdauer geben die ich
benötigen würde um die kommende Quälerei zu überstehen. Der Optimismus des
Doktors hielt an.
Der Doktor erklärte mir auch dass, falls das Baby sich nicht wieder in die
richtige Position drehen würde, solle ich mir keine Sorgen machen. Er würde den
kleinen Knirps nur ein wenig biegen müssen und ihn ein wenig quetschen müssen um
ihn herausziehen zu können. Ich solle mich nicht sorgen sagte der Doktor. Ich
war besorgt!
Mein Mann Rich war am Anfang dieser Prüfung an meiner Seite. Er war die einzige
nicht medizinische Person die im Zimmer erlaubt war. Der Rest der Familie
lagerte im Wartesaal um ihre eigene Prüfung auszuleben.
Es dauerte nicht lange und ich wurde in die wirklichen Schmerzen von
vollständigen Wehen eingeführt und darüber hinaus. Die entsetzlichen Schmerzen
waren konstant, ohne dass Erleichterung in Sicht war, und die wachsende
Besorgnis des Doktors konnte klar in seinen ausdrucksvollen Augen gesehen
werden.
Der Doktor wollte dass ich so viel wie möglich ausruhte und meine Kraft behielt
aber das war bereits über den Bereich des Möglichen hinaus. Es war dann als der
Doktor mir vorschlug dass er meine Schmerzen mit Schmerzmitteln erleichtern
wolle, die er mir für eine kurze Zeit geben wollte so dass ich ruhen konnte. Ehe
ich sprechen konnte fühlte ich eine bekannte Präsenz nahe bei mir. Ich wusste
damals nicht was es war, aber sie war definitiv da.
Meine Mutter hatte Ihr erstes Kind 1944 verloren, weil die Ärzte ihr zu viel
Äther gegeben hatten um die Wehen zu drosseln. Ich wollte nicht dass irgend
etwas in die Lungen oder den Blutkreislauf dieses Babys kommen sollte, das sein
Leben bedrohen würde. Ich wollte dass mein Kind die beste Chance erhielt die es
bekommen konnte. Etwas in meinem Kopf fuhr fort mir das zu sagen. Ich sagte dem
Doktor dass ich nichts nehmen würde was mein Kind beeinträchtigen würde.! Also
kamen Schmerzmittel nicht in Frage.
Ich konnte in der Stimme des Doktors hören dass seine Besorgnis gerade mehr als
einige Klassen in die Höhe gesprungen war. Das Schmerzmittel an das er dachte
würde den Blutstrom des Kindes erreichen. Also stand dieser Gedanke außer Frage und war vom Tisch für mich. Als ich dem Doktor das
ganz klar gemacht hatte war es an ihm sich Sorgen zu machen.
Rich war sehr aufgebracht wegen der Wende der Ereignisse. Auch bei ihm passierte
nichts wie er es erwartete. Sein Modus Operandi um mit Stress umzugehen bestand
darin Leuten Witze zu erzählen in
der Hoffnung, die mit Stress und
Unwohlsein geladene Atmosphäre, in eine Entspannte und Beruhigte umzuändern. Ein
wenig Lachen kann viel dazu beitragen und dies ist eines der Dinge die ich an
ihm liebe. Mit all dem Stress der im Zimmer hing begann er seine Magie an mir
auszuprobieren. Dieses Mal klappte es nicht. Richs Gewitzel stresste mich umso
mehr.
Rich brachte sein ganzes Repertoire an schrecklichen Witzen hervor die
gewöhnlich bei mir eine Reaktion hervorriefen. Er begann auch über Essen zu
reden und neckte mich dass das Essen um den Kreißsaal herum schlecht war, tatsächlich existierte es nicht. Nur ein
Wort von mir und er würde das Krankenhaus verlassen und sich dann zurück in mein
Zimmer schleichen mit einem Gourmet Menü. Dieses Menü würde aus Tacos und
Zitronenbaisertorte bestehen, dazu Malzkakao. Nun dieses Menü hätte mich
normalerweise glücklich gemacht aber unter diesen Umständen, machte mich auch
nur der Gedanke an Essen krank. Ich flüsterte ihm zu er solle mit den Witzen und
dem Reden über Essen aufhören, aber er fuhr fort zu versuchen mich aufzumuntern.
Ich konnte nicht umgehen damit Rich aufzuregen. Ich konnte auch nicht ein
glückliches Gesicht in seiner Gegenwart aufrecht erhalten. Ich spürte dass sein
Gewitzel die Dinge schwieriger für mich machte und wusste nicht wie ich mich
ausdrücken sollte, so dass er verstand ohne seine Gefühle zu verletzen. Irgendwo
tief in mir drin wusste ich dass ich in wirklichen Schwierigkeiten steckte und
ich einen Kampf um mein Leben ausfocht. Ich musste mich auf mich selbst
konzentrieren und konnte das nicht tun mit Rich der versuchte mich dazu zu
bringen mich besser zu fühlen, also bat ich den Doktor er solle ihn aus meinem
Zimmer heraus halten. Der Doktor
verstand vollkommen und tat worum ich bat ohne Fragen zu stellen. Ich war
darüber überrascht und es machte dass ich mich wunderte und umso mehr sorgte.
Ich würde Rich heute nie aus meinem Zimmer werfen, aber damals waren Rich und
ich nicht sehr gut damit über irgendetwas ernsterer Natur zu kommunizieren. Ich
schäme mich jetzt deswegen weil diese Krise eine gute Zeit gewesen wäre um zu
lernen und zu wachsen, aber ich wählte, es allein durchzumachen ohne Erklärung
an Rich. Der Doktor sagte einfach zu Rich dass ich ruhen und allein sein müsse
und Rich stellte die Autorität oder Macht des Doktors ihn draußen zu lassen nicht in Frage. Heute würde Rich Ihnen erzählen
dass er Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde um in meinem Zimmer zu
bleiben. Die Zeiten ändern sich und ich bin froh deswegen, aber damals wählte
ich es allein durchzustehen und niemand stellte es in Frage.
Der Doktor wollte dass ich ausruhte, aber Ruhe war nicht in meiner Zukunft,
vermehrte Schmerzen waren es. Es war zu diesem Zeitpunkt, als ich näher bei der
Geburt war als zum Zeitpunkt wo ich ins Krankenhaus hereinkam, und der Schmerz
unerträglich wurde dass der Doktor sich entschloss. Wir alle hatten genug
durchgemacht. Mein Körper konnte kein weiteres Leiden mehr aushalten und ich war
erschöpft. Genug war genug. Einen Kaiserschnitt zu machen, klang nicht so
schlecht als der Doktor sich dafür entschied.
Ich war dankbar den Vorschlag einen Kaiserschnitt zu machen zu hören und
glücklich einzuwilligen. Ich empfand ich hätte schon Wochen in diesem Bett
liegend, in diesem Zimmer, in der gleichen Lage verbracht, während ich
tatsächlich nur den größeren Teil eines Tages dort war. Ich war bereit für einen
Szenenwechsel und mehr als gewillt den Tag mit einer positiven Note zu beenden.
In meinem Hinterkopf fürchtete ich dass die Vorausahnung die ich hatte, dass ich
bei der Geburt sterben würde, auf dem Operationstisch wahr werden würde, aber
ich verdrängte meine Ängste sehr schnell. Ich wollte einfach dass dieser
Albtraum vorbei sein sollte.
Rich und ich unterschrieben froh die Papiere, mit allen Haftungsablehnungen, die
die Erlaubnis für die Operation gaben. Die Krankenschwestern bereiteten mich für
die Operation vor und ich dachte ich würde in den Operationssaal gebracht, als
die 'Natur' und die Schwerkraft sich entschieden den Rest meines Lebens zu
verändern.
Das Kind drehte sich. Dies war keine sanfte Drehung sondern ein 'Kraftakt', im
Vollgang, Fahne hoch, eine Drehung wie 'steh auf und geh die Straße runter'. Diese Bewegung war so brutal dass ich die
Dehnungsmarkierungen sehen und spüren konnte während sie sich auf meinem
geschwollenen Bauch abzeichneten. Dieses Baby wollte heraus und wollte jetzt
hinaus! Das einzige wirkliche Problem war dass es keinen sicheren Ausgang hatte.
Als das Kind versuchte seinen Kopf durch die zu kleine vier Zentimeter Öffnung
zu drücken, wurde der Blutfluss zu seinem Gehirn abgeschnitten. Sein Herzschlag
schoss hoch und war außerhalb
der Skala. Sein an Sauerstoff mangelndes Gehirn zwang das Herz schneller und
schneller zu schlagen beim Versuch es am Leben zu erhalten, aber in Fakt, starb
das Baby. Und so ging es auch mir.
Auf einmal, konnte ich fühlen dass mein Körper von selbst in einen Schmerz und
Panikmodus ging. Mein Verstand sagte meinem Körper er solle langsamer machen und
ruhig bleiben, aber mein Körper hörte nicht zu. Ich konnte meinen eigenen Körper
nicht aufhalten, als er versuchte umzuschalten in Doppelzeit, zu kämpfen um das
Kind zu retten das er während neun Monaten umsonst genährt und beschützt hatte.
Ich kämpfte auch um mein eigenes Leben zu retten. Mein Körper hatte übernommen
und mein Geist und Willen wurden außen vor gelassen. Das Resultat davon war, dass mein ungeborenes Kind
und ich starben und es gab nichts was ich dagegen tun konnte.
Alles um mich herum verwandelte sich in Panik und Verwirrung und alles geschah
'JETZT'!
Augenblicklich wurde aus meinem Zimmer ein Bienenhaus von Aktivitäten, während
mir eine Sauerstoffmaske übergestülpt wurde und ich instruiert wurde wie ich
atmen solle um Hyperventilation zu vermeiden, selbstverständlich
hyperventilierte ich trotzdem. Mir wurde gesagt dass der zusätzliche Sauerstoff
der in mein System ging für mein Baby war, weil er Schwierigkeiten hatte genug
Sauerstoff zu erhalten.
Ich versuchte nicht in Panik zu geraten. Hatte aber kein Glück dabei. Ich fuhr
fort mir zu sagen ruhig zu sein, ruhig zu sein, aber anscheinend war 'ich
selbst' schwer von Gehör. Am Rande der Panik, es war als wäre ich mitten in
einem Horrorfilm, außer
dass ich beides war, ich beobachtete und nahm gleichzeitig teil, nur dass alles
um mich herum nicht in Zeitlupe sondern im Doppelgang passierte.
Ich wurde nicht in den Operationssaal gerollt sondern in die Röntgenaufnahme wo
der Albtraum weiterging. Die Doktoren (ich hatte jetzt mehr als einen) sagten
dass sie schauen müssten was drinnen vorging, so dass die Röntgenaufnahmen
extrem notwendig waren. Es dauerte nicht lang bis sie entdeckten dass es keine
Hoffnung für mich gab eine normale Niederkunft zu haben. In der Tat gab es nie
irgendwelche Hoffnung.
Die Radioaufnahmen zeigten dass ich zwölf Zentimeter geöffnet war, für Gott weiß wie lang, aber mit einer Missbildung. Ich war nur vier
Zentimeter geöffnet in der Mitte und zwölf Zentimeter auf jeder Seite, wie die
Form einer Acht. Der Doktor hatte das nie spüren können.
Die Doktoren informierten mich dass meine Hoffnung auf einen Kaiserschnitt jetzt
auch außer
Frage stand. Die Doktoren nahmen jetzt einen verzweifelten Kampf auf, um zu
vermeiden dass mein erschöpfter Körper in einen Schockzustand geriet. Dies war
ein Schock aus dem es keine Erholung geben würde. Die Entscheidung der Experten
war einmütig. Meine Prognose hatte sich von schlecht zu noch schlechter
verändert. Es gab keinen Weg dass ich mein Kind auf normale, alltägliche,
einheimische Weise gebären konnte, sie waren alle einig, noch konnte ich die
Operation überstehen. Ich war nun wirklich zwischen Hammer und Amboss gefangen.
Es war schließlich
die Meinung der Ärzte, dass meine einzige Hoffnung lebend aus dieser Sache
heraus zu gelangen, diejenige war mein Kind abzutreiben. Sie erklärten mir
diesen Prozess in vielen und grausigen Details. Sie würden mich beruhigen aber
nicht anästhesieren. Es würde eine Art zwielichtiger Schlaf sein erklärten sie.
Das ungeborene Kind würde auch betäubt werden indem sie ihm eine Injektion in
den Kopf machen würden. Wenn wir beide friedlich und ruhig
wären, würden sie das Baby in Teile zerschneiden und das jetzt tote Baby
stückweise durch die Vagina herausholen, in der Hoffnung meinen Körper zu
überzeugen dass ich eine normale Geburt hatte.
Ich konnte mir nicht vorstellen wie sie mir all dies erzählen konnten. Nur der
Gedanke so etwas zu tun hätte mich schon in einen Schock versetzen müssen. Aber
sie mussten mir alle Statistiken geben damit ich die Papiere unterschreiben
konnte um die Prozedur zu beginnen.
Diese Prozedur war auch nicht ohne Risiko. Wenn ich in einen Schockzustand
geriete wegen dem Tod des Kindes, vermuteten sie dass ich nicht überleben würde.
Meine Chance diese Abtreibung zu überleben war nur fünfzig zu fünfzig, aber das
Leben des Kindes war verwirkt. Keine guten Aussichten für eine Frau die diesen
Weg jung, stark und gesund begonnen hatte. Es gab null Aussichten für das einst
starke, gesunde ausgetragene Ungeborene, das auch um sein Leben kämpfte mit
zunehmend schnelleren Herzschlägen
Der verantwortliche Spezialist begann mir (in Prozenten) den Ernst der Lage in
der ich mich befand zu erklären. Ich war zu schwach um die Operation zu
überstehen. Es wurde bestimmt dass es mehr als fünfundsiebzig Prozent sicher
war, dass mein Körper auf dem Operationstisch in einen Schockzustand eintreten
würde, ehe sie das Baby herausholen konnten. Wenn ich in einen Schockzustand
eintrat würde ich sterben. Ich hatte immer noch starke Kontraktionen und das war
auf eine Weise problematisch die ich nicht verstand. Die Chance des Kindes das
Ende der Operation zu erleben war fünf Prozent oder weniger.
In der monotonen professionellen Stimme die alle Ärzte anzunehmen schienen, wenn
sie sich hilflos fühlten, fuhren sie pathetisch fort mir
andere Optionen zu erklären, in derselben Form von Prozenten und
Statistiken. Fünfundzwanzig Prozent Chance für mich, das Kind null Prozent oder
fünfzig Prozent für mich, das Kind null Prozent. Es war eine Wirrnis von
Prozenten, aber die einzige Konstante die aufkam war, dass das Baby den kürzeren
Strohhalm gezogen hatte und wenig oder überhaupt keine Chancen hatte.
Plötzlich klang es für mich als ob jeder jetzt in leisen Tönen und flüsternd
sprach, als wäre schon jemand gestorben. Tatsächlich war das nicht weit entfernt
von der Wahrheit. Innerlich starb ich stückchenweise, mit jeder Silbe und jedem
geflüsterten Prozent. Ich wurde gezwungen einzusehen dass die Möglichkeit dass
ich dieses Krankenhaus lebendig verließ, nur eine fünfzigprozentige Chance hatte, und dafür musste ich
einverstanden sein, sie mein Baby töten zu lassen.
Die Notwendigkeit der Prozedur machte mich rasend und erschreckte mich, klang
aber auch vernünftig und den Umständen entsprechend gut bedacht. Ich mochte sie
nicht aber es klang als gäbe es keinen anderen Weg. Ich wollte dass dieser ganze
Albtraum endlich vorbei sei. Ich wollte dass die Schmerzen vorbei sein sollten.
Ich wollte dass meine Angst verging. Ich wollte leben.
Alle Ärzte waren sich einig dass der Abtreibungsprozess gelingen könnte um mein
Leben zu retten, wenn und nur wenn, sie sofort begannen und sehr schnell
vorgingen. Die Zeit spielte eine Rolle. Ich fühlte mich als würde ich über eine
Klippe gestoßen,
ohne dass jemand sich umdrehte und mir eine freundliche Hand reichte um mich
wieder hoch zu ziehen. Ich hatte einen vollen Wartesaal von Leuten die mich
liebten an die ich mich wenden konnte, aber ich dachte nicht einmal an sie. Dies
erscheint mir jetzt sehr sonderbar.
Die Ärzte erklärten mir dass das Baby, obwohl in dem Moment noch lebendig,
tatsächlich bereits Hirntot war wegen dem Mangel an Sauerstoff im Gehirn. Im
Grunde, sagten sie, 'Das Baby ist bereits tot', aber sogar wenn sie die kurze
Zeit warten würden, die das Kind brauchte um wirklich zu sterben, so wäre ich
wahrscheinlich inzwischen auch tot. Es war keine Zeit da um zu warten. Ich hatte
diese Möglichkeit schon erraten.
Dokumente wurden zu mir gebracht damit ich sie unterschrieb und Vorbereitungen
wurden gemacht. 'Geschwindigkeit' sagten sie 'ist das Wichtigste'. Sie mussten
jetzt beginnen und sie mussten schnell machen. Eine vergeudete Minute bedeutete
mehr Prozentpunkte die von meiner bereits knappen Überlebensskala abgingen.
An dem Punkt in meinem Leben war ich nie gegen Abtreibung gewesen um das Leben
einer Mutter zu retten. Was die Ärzte vorschlugen war nicht unvernünftig. Ich
war gequält von Schmerzen, und bis zum Punkt von fast unkontrollierbarer Furcht,
und ich trauerte schon um mein Baby. Mein Körper war über Erschöpfung hinaus.
Ich wollte sicher sein, ich wollte nach Hause. Ich wollte einfach dass alles
aufhören würde. Ich wollte alles tun damit es aufhörte! Ich wollte diese
schreckliche Entscheidung nicht treffen, aber ich musste es tun. Dann würden die
Ärzte den Rest tun. Alles was die Ärzte von mir wollten war ein Ja, oder nur ein
Kopfnicken und eine kleine Kritzelei auf einem Papierfetzen. Es hätte so einfach
sein sollen. Das war es nicht.
Ich wollte Ja sagen, nur um diesen Wahnsinn zu stoppen, aber wie konnte ich so
kurzfristig diese Art von Entscheidung treffen? Ich wollte dass ein anderer die
Entscheidung traf und diese Last von mir nahm.
Ich begann zu beten. Ich wollte dass Gott irgendwie diese Entscheidung für mich
traf. Aber das Krankenhaus und die Ärzte mussten die Antwort von meinen Lippen
hören. 'Bitte Gott', war das ganze Gebet das ich fertig brachte, ehe ich
gedrängt wurde eine Antwort zu geben und das Papier zu unterschreiben.
Die Entscheidung war gefallen. Ich würde die Antwort geben und die Prozedur
beginnen lassen. Das Wort kam von meinen Lippen so sanft dass es für mich (und
alle im Raum Anwesenden) klang wie das Wort 'NEIN'. Nun das war sonderbar. Das
war nicht das Wort das ich in meinem Verstand geformt hatte! Ich hatte 'Ja'
gemeint.
Ich hörte das Wort 'nein' wieder in meinem Geist, es war umgeben von den Worten
warte, Vertrauen, fürchte dich nicht, bete... Ich hatte genug gehört. Ich wusste
sofort dass mein Gebet erhört wurde, und beantwortet! Ich erhielt das Wissen
dass die Antwort 'Nein' war. Gott hatte die Entscheidung getroffen und Gott
wollte nicht dass sie mein Kind töteten. Das brachte meine Dickköpfigkeit
hervor. Gott und meine Entscheidung waren einvernehmlich und alles war gut. Oder
wenigstens dachte ich dass alles gut war.
Ich konnte spüren wie meine Panik und Furcht sich in mir auflösten. Ich hatte
nicht alle Worte klar gehört, und mein Verstehen von allem was ich tun musste
war nicht wirklich kristallklar, aber ich wusste ich war nicht allein mit dieser
schrecklichen Entscheidung. Ich wusste irgendwie dass wir beide, das Baby und
ich irgendwie sicher waren. Was ich nicht wusste war, dass ich um sicher zu sein
sterben musste, und dass indem ich starb, mein Leben sich für immer verändern
würde.
Die Tränen begannen aus meinen Augen zu fließen, nicht wegen Trauer sondern aus Erleichterung. Die Trauer wurde
aus meinem Herzen fortgenommen. Dieses 'Nein' das gesprochen wurde gehörte nicht
mir. Es war von irgendwo außerhalb dieses Lebens gekommen, aber doch durch meinen Mund
gesprochen worden und ich fühlte Freude. Die Entscheidung war getroffen worden
und die Entscheidung war >mir
genommen worden.
Diese Präsenz verblieb bei mir um mir Mut zu geben, als ich mit mehr Kraft und
Überzeugung antwortete. Meine Antwort war nicht länger eine schwaches Flüstern.
Meine Antwort war ein dickköpfiges, ungestümes 'NEIN'!
Dieses Wort 'NEIN', das mir nur einen Moment vorher so fremd klang, kam als
totaler Schock für die Ärzte. Sie konnten nicht glauben was ich sagte. Wie
konnte ein zurechnungsfähiger Mensch anfechten was sie, als erfahrene Mediziner
so eloquent gesagt hatten? 'Nein', war keine akzeptable Antwort für sie.
Nachdem sie ihren ersten Schock überwunden hatten, begannen sie zu sprechen.
Diesmal sprachen sie mit etwas weniger Sympathie und viel mehr Autorität. Die
Spezialisten waren überzeugt, dass ich anscheinend nicht verstand dass ich
sterben würde, wenn ich nicht damit einverstanden war, dass die Prozedur sofort
stattfand. 'Akzeptiere die Tatsachen' sagten sie. 'Das Kind ist ein Gemüse und
es gibt nichts was irgendjemand für das Baby tun kann. Denk an dein eigenes
Leben' wurde mir gesagt. Ich musste ihnen erlauben mich zu retten. Ich könne
weitere Kinder bekommen, aber sie konnten nichts tun bis ich ihnen die Erlaubnis
gab anzufangen. Dann sagten sie mir dass mein Mann und meine Familie schon ihre
Einwilligung gegeben hatten. Mein Mann wusste was das Richtige war und er hatte
die Papiere schon unterschrieben, und nun musste ich vernünftig sein und sie
auch unterschreiben.
Ich war nicht überzeugt. Ich war nicht einmal bewegt. Ich war dickköpfig. Der
innere Frieden der mein gesamtes Wesen mit Wärme erfüllte hatte mir meine
Antwort gegeben, und es war die einzige Antwort die ich von dem Moment an
annehmen konnte. Die Würfel waren gefallen und sie sprachen jetzt mit einem
Stein.
An diesem Punkt sprachen die Ärzte schneller und schneller über das Baby,
wiederholten die Worte 'Gemüse' und 'Hirntot' immer wieder. Dann als ein
einzelner Spezialist begann mich mit Stirnrunzeln zu betrachten, drehte ich
meinen Kopf und nahm Augenkontakt zu meinen persönlichen Gynäkologen auf. Ich
bettelte schweigend um Hilfe. Ich weinte stärker als je. Ich hatte eine
wirkliche Panik dass diese Doktoren das Baby aus mir herausschneiden würden ohne
meine Erlaubnis. Würden sie , konnten sie das tun? Ich fürchtete mich mehr als
je zuvor. Ich konnte fühlen wie ich wieder begann in Panik zu fallen, diesmal
wegen einer komplett anderen Ursache.
Alle im Zimmer überraschend, mich selbst eingeschlossen, begann ich plötzlich
loszuschreien, dass jeder hinaus gehen und mich allein lassen solle! Ich war nie
in meinem Leben so grob gewesen, aber es wirkte und jeder ging, mit großem Widerwillen, aber sie ließen mich allein. Mein persönlicher Arzt kam ruhig zurück in den Kreißsaal. Er setzte sich auf den Rand meines Betts und begann
mich in sanften Tönen zu beruhigen. 'Niemand' versicherte er mir, ' wird etwas
tun ohne deine ausdrückliche Genehmigung'. Erleichtert dass ich wenigstens einen
Doktor auf meiner Seite hatte, begann ich mich zu entspannen und sehr langsam
begann die Panik nachzulassen, aber nicht meine Tränen. 'Du wirst sie doch nicht
mein Kind töten lassen, wirst du?' fragte ich in Tränen aufgelöst. Ich hatte
noch immer Bedenken. Ich befürchtete dass sie hingehen würden, und einen Richter
finden würden, der einen Gerichtsbeschluss unterschreiben würde, um mein Baby
aus mir herauszuschneiden ohne meine
Einwilligung, weil sie dachten ich sei verrückt oder inkompetent oder so etwas.
(Ich schaue zu viel TV).
'Natürlich nicht' wiederholte mein Doktor. Dann, seine Frustration schlecht
verbergend, fragte er, 'Was möchtest du dass ich jetzt tue?'
* * *
Was wollte ich dass der Doktor tun sollte? Was sollte ich tun? Nun musste ich
darüber nachdenken! Ich wusste wirklich nicht was ich überhaupt tun sollte. Ich
konnte die Stimme in meinem Kopf nicht
sagen hören was ich jetzt tun
musste. Nur etwas über warten. Wenn ich nur wartete würde etwas geschehen und
mit dem Baby und mir würde alles gut gehen.
Was sollte ich diesem jungen Doktor sagen, auf dessen Gesicht Hilflosigkeit der
Hauptausdruck schien? Gott vergib mir die Nachfrage aber wo war die Stimme
jetzt? 'Noch nichts!' Ich konnte an nichts denken was ich sagen sollte also
entschied ich mich die Wahrheit zu sagen. Ich nahm einen tiefen Atemzug und
sagte, 'Ich werde einfach warten und sehen was passiert.'
Ich wollte dem Doktor nicht sagen dass mir eine Stimme sagte ich solle warten.
Ich konnte ihm nicht sagen dass das 'Nein' das zuerst gesagt wurde nicht mal
meine Stimme war, konnte ich? Natürlich konnte ich das nicht tun. Er würde denke
ich sei verrückt geworden. Er würde eine andere Art von Doktor herbeibringen
(Psychiater) und wahrscheinlich würde die Abtreibung dann ohne meine Erlaubnis
stattfinden.' Sie fragen die Leute nicht was sie wollen!' dachte ich.
Ich konnte an dem schmerzlichen Ausdruck auf dem Gesicht des Doktors sehen dass
er viel mehr wollte, als die Antwort die ich ihm gerade gegeben hatte. Viele
wirre Gedanken liefen mir durch den Kopf. Der mindeste davon war, was passieren
würde oder passieren musste damit mein Leben weiterging. In Wahrheit, was aus
meinem Mund kam war beides unsicher und verwirrt aber einfach. Ich musste etwas
logisches sagen, also sagte ich das Logischste woran ich zu der Zeit denken
konnte. Ich brachte es fertig dem Doktor zu sagen 'Wenn ich zuerst sterbe, dann
möchte ich dass du alles tust um mein Baby zu retten, und wenn das Baby als
erstes stirbt, dann kannst du tun was immer du
musst um mich zu retten. Verstanden?'.
Sonderbarerweise schien diese Idee als ich sie aussprach, nicht zu verrückt oder
unwirklich um sie unter diesen
Umständen auszusprechen, jedenfalls nicht für mich. Es klang logisch. In beidem,
meinem Herzen und meinem Verstand wusste ich dass wir beide mein Baby und ich
dies überleben würden. Ich war sicher das war es was die Stimme wirklich gesagt
hatte, 'Alles wird gut werden' obwohl ich es nicht genau so gehört hatte. In
meinem Herzen wusste ich es. Ich setzte mein Leben darauf. Ich fühlte mich nicht
verrückt! Ich wusste einfach dass wir überleben würden. Jedes Mal wenn ich mir
dies wiederholte wuchs mein Vertrauen und mein Wille wurde stärker, mit jedem
Atemzug den ich nahm.
Mein gewissenhafter Doktor, der nie den Blick von mir nahm, versuchte mir ruhig
zu erklären was ich von ihm wollte. Mein Gedanke war nicht annähernd so einfach
und logisch für ihn wie er für mich schien. Als er wieder zurück in die mir
jetzt bekannte Rhetorik verfiel, mir medizinische Prozeduren, Fakten und
Zahlen zu erklären, fand ich dass ich begann immer amüsierter zu werden. Er war
so besorgt um mich. Ich wünschte mir ich hätte ihm eine vernünftigere Erklärung
bieten können um seine Besorgnis zu verscheuchen, aber das konnte ich nicht. Ich
wollte keinen großen Aufstand machen, aber das war genau das was ich tat und ich tat
es gewaltig.
Essentiell sagte er mir (versteckt in medizinischen Begriffen) dass ich sterben
würde. Der Doktor gab zu dass er mein Baby nicht retten konnte oder mich, wenn
ich viel länger wartete um die richtige Entscheidung zu treffen. Warten würde
nichts ändern. Wenn das Baby zuerst starb, dann würde ich auch sterben. Beim Tod
meines Ungeborenen würde mein Körper in einen Schockzustand geraten und ich
würde sterben. Starb ich zuerst, gab es sehr wenig Möglichkeiten dass er das
Baby herausnehmen könne ehe es auch starb. Wenn ich starb würde mein Blut
welches das Kind notdürftig am Leben erhielt aufhören zu fließen und das Baby würde ersticken ehe er etwas dagegen tun
konnte.
Nachdem er diese Bombe gelegt hatte, machte er sein Bestes um mich zu beruhigen
indem er das Gespräch beendete mit, 'Aber ich werde mein Bestes tun.'
Ich sagte ihm dass ich nicht mehr und nicht weniger von ihm erwarten würde. Der
Kopf des Doktors hing in Frustration und Traurigkeit, ich konnte nicht sagen was
genau es war. 'Also warten wir?' war seine Antwort mit dem Fragezeichen am Ende
des Satzes. Darauf verließ
er das Zimmer.
* * *
Die Schmerzen die ich seit Tagen durchmachte, waren nicht länger sporadisch
sondern konstant und nahmen in Intensität zu. Dies war nicht die Zeit wo ich
lernen wollte dass ich eine hohe Schmerzschwelle hatte. Vor diesem Erlebnis
hatte ich immer gedacht, ein Mensch könne nur eine bestimmte Menge an Schmerzen
ertragen und würde dann ohnmächtig. Das hatte ich in Filmen gesehen. Sie lagen
falsch! Ich wartete darauf ohnmächtig zu werden aber umsonst.
Von diesem Punkt an war es kein großer
Sprung um wahrhaft zu beginnen meine geistige Gesundheit
in Frage zu stellen. Ich vertraute Stimmen die ich wirklich nicht klar
hören konnte. Ich nahm die Schmerzmittel nicht die der Doktor, dem ich vertrauen
sollte, mir geben wollte um meine
Tortur zu erleichtern. War ich verrückt? Wer war ich, um sehr erfahrenen
medizinischen Professionellen zu sagen dass sie falsch lagen? Ich musste wegen
den Schmerzen verrückt geworden sein. Dies waren meine Gedanken, aber der letzte
Gedanke war immer dass ich warten musste.
Ich begann zu meditieren. Ich begann die Schmerzen zu nehmen und sie hoch und
hinaus aus meinem Körper zu bewegen, in die Deckenpaneele hinein mit denen ich
jetzt innig vertraut war. Ich zählte
die Punkte und Wasserflecken die die monoton weißen Paneele unterbrachen.
Durch all dies konnte ich andere Frauen kommen und gehen hören in anderen Kreißsälen, in verschiedenen Stadien von Wehen, manche die vor
Schmerzen schrien. Ich blieb. Ich wurde sehr entmutigt und verlor etwas von
meinem Vertrauen und meiner Entschlossenheit.
Mein Doktor musste mit jemand anderem gesprochen habe, weil er ein kurze Zeit
später hereinkam mit einem Vorschlag. Es gab eine Spritze die er mir direkt in
den Gebärmutterhals geben konnte, welcher nicht in das System des Kindes
gelangen würde, versprach er, der mir aber doch etwas von der Schärfe der
Schmerzen nehmen würde. Er garantierte mir nichts aber er sagte es wäre den
Versuch wert. Ich war einverstanden es zu versuchen. Dies war ein kleiner Sieg
für den Doktor. Er ging hinaus und sah glücklicher aus als ich ihn in den
letzten Stunden gesehen hatte.
Der Doktor hoffte dass er mich lang genug am Leben erhalten könnte um eine
Entscheidung für die Abtreibung zu treffen und ich hoffte es würde meine
Schmerzen ein wenig lindern während ich wartete.
Als der Doktor mir half in die peinliche und unbequeme Lage zu kommen, so dass
er mir dieses Spritze verabreichen konnte, fragte ich ihn ob ich ein Baby war
wegen all diesen Schmerzen. Ich hatte einer
Frau im nächsten Kreißsaal
zugehört, die durch solche Schmerzen hindurch ging dass sie in Todesqualen
schrie. Ich musste beim Doktor zugeben dass ihr Schreien mich verrückt machte.
Ich fragte den Doktor ob er der armen Frau etwas geben könne um ihr zu helfen.
Er lachte und sagte mir dass die Frau nebenan ihr drittes Kind bekam und sie
immer ein Schreihals war. Er sagte mir dass ich kein Baby war. Dass ich die
vielfachen Schmerzen einer normalen Geburt durchmachte. Irgendwie zu wissen dass
ich nicht über-dramatisch war oder
mir die Schmerzen nur einbildete, machte dass ich mich besser fühlte. Es machte
es mir irgendwie leichter die Schmerzen auszuhalten.
Nachdem der Doktor mir die Spritze gegeben hatte, hörte ich ihn in das Zimmer
der schreienden Dame gehen, und sie laut und nicht so nett fragen sie solle sich
zurückhalten, da ist eine Dame im Nebenzimmer die stirbt. 'Oh, in Ordnung' war
die Antwort der Frau. Danach hörte ich kein Schreien mehr.
Ich musste zugeben dass das Mittel tatsächlich etwas von den Schmerzen wegnahm.
Da der Doktor alle paar Stunden sich Mühe gab die Spritze genau auf die richtige
Stelle in meinem Gebärmutterhals zu setzen gab es kaum oder kein Gespräch. Es
schien als wären wir beide in einem
Warte Modus. Ich wartete irgendwie darauf dass das Kind geboren wurde. Der
Doktor wartete nur darauf, von mir zu hören, dass ich aufhörte zu warten und
bereit war für die von den Ärzten vorgeschlagenen Abtreibung. Da war kein Platz
für weitere Gespräche.
Während dieser Zeit des Wartens und
mit Schmerzen befand ich mich dabei über alle Aspekte des Zimmers zu meditieren.
Ich zählte die akustischen Deckenpaneele immer und immer wieder, sowie die
Löcher die darin waren. Ich lauschte den Geräuschen und prägte mir die Gerüche
ein. Ich versuchte meine eigene Marke von untrainierter Meditation. Ich
konzentrierte mich darauf meine Schmerzen aus meinem Körper zu nehmen und sie
immer wieder auf die langweiligen Deckenpaneele zu transferieren, mich dabei
fast in eine Trance hineinsteigernd. Ich tat irgendetwas und alles was ich
konnte, um mich nicht auf die
Schmerzen zu konzentrieren. Diesen Prozess begann
ich immer und immer wieder.
Meinen Geist so völlig weg vom Schmerz zu konzentrieren ließ mir nicht viel Platz an irgendetwas anderes zu denken. Ich
wusste dass die Schmerzen mich töten würden, also musste ich mich weg von den
Schmerzen und der Furcht konzentrieren. Das war derselbe Trick den ich benutzte
wenn ich zum Zahnarzt gehen musste und eine Füllung bekam. Ich musste mich weg
von Schmerz und Angst konzentrieren
und mich anderswo hinbringen, um durchzuhalten. All diese Tage beim Zahnarzt
lohnten sich jetzt.
Ich dachte nicht an meinen Mann, meine Familie oder Freunde. Ich dachte nicht an
das Kind. Ich betrachtete nicht Leben oder Tod. Ich betete nicht oder dachte
sogar nicht an Gott. Ich tat nichts als in diesem verfaulten Bett liegen, mich
Stunde um Stunde auf diese grau-weißen akustischen Deckenpaneele zu konzentrieren mit ihren
kleinen Löchern worin mein Schmerz lagerte.
Dies war meine Weise damit umzugehen. Dies war meine Methode um geistig gesund
zu bleiben. Dies war meine Hoffnung am Leben zu bleiben bis ich die Antwort
erhielt auf eine versprochene Form von Rettung. Mich zu konzentrieren und am
Leben bleiben war mein einziges Ziel
bis die nächste Spritze mir ein wenig Erleichterung von dem Albtraum von
Schmerzen brachte.
Ich hatte kein Zeitgefühl. Krankenschwestern kamen und gingen und ich hatte
nichts zu sagen während sie meine Vitalparameter kontrollierten. Der Doktor kam
und ging, und kontrollierte ob das Baby und ich noch am Leben waren. Ich blieb
einfach ruhig mit geöffneten Augen und arbeitete daran am Leben zu bleiben.
Ich sagte meinem Körper dass es keinen Schmerz gab, weil der ganze Schmerz zur
Decke gehörte und das war alle Kraft die mir verblieben war. 'Du musst noch ein
wenig länger warten', sagte ich mir immer wieder. Aber tatsächlich waren die
Schmerzen so mächtig und konstant geworden, dass es Zeiten gab wo ich fühlte
dass ich sogar nicht atmen konnte. Ich fühlte das ich verrückt werden würde. Ich
fand heraus dass ich noch eine Sache hinzufügen musste worauf ich mich
konzentrieren musste. Ich fügte den Akt des Atmens hinzu.
In meinem Hinterkopf begann ich die Worte zu skandieren welche die Stimme mir
gegeben hatte, 'Warte, Vertraue, Fürchte nicht, bete.' In meinem Hinterkopf
begann ich zu wissen, dass ich eine verlorene Schlacht schlug aber ich konnte
weder aufgeben noch einlenken, jetzt wo ich den Kampf begonnen hatte. Die Zeit
verging so schrecklich langsam, oder so schien es, bis die Zeit abgelaufen war.
Wahrnehmend dass der Doktor ins Zimmer gekommen war, war ich mehr als bereit für
meine nächste Spritze. Ich wartete darauf dass der Doktor sie mir wieder
verabreichte, als ich bemerkte dass es viel zu lange dauerte. Ich schaute auf
und bemerkte sofort dass der Doktor mir nicht in die Augen sehen konnte. Etwas
war falsch und der Gedanke ließ
meinen Magen sich zusammenziehen mit noch mehr Stress. Der Doktor erklärte mir
einfach dass er mir nicht länger die Spritzen geben könne. Ich hatte die oberste
Grenze erreicht. Mit den Medikamenten weiter zu machen würde mich töten und das
Krankenhaus erlaubte ihm nicht mehr, mir mehr davon zu geben.
Die Ironie davon war nicht an mir verschwendet! Ich starb und SIE wollten nichts
tun was mich 'frühzeitig' töten könnte. Sie wollten nicht dass im Bericht von
meiner Autopsie stehen würde 'tot wegen einer Überdosis von falsch verabreichten
Medikamenten'.
Der Doktor saß
an der Kante meine Bettes und gab mir die Fakten. Er war überhaupt nicht
glücklich mir diese Information zu geben, aber er fasste sich kurz, geradeheraus
und auf den Punkt. Ich hatte seiner Meinung nach vielleicht noch zwei oder drei
Stunden zu Leben. Im besten Fall jedoch würde ich die Nacht nicht überstehen.
Ohne die Spritzen um die Schmerzen zu erleichtern, fand er dass ich bald
beginnen würde die vollen Auswirkungen der Schmerzen zu erfahren. An und für
sich würde dies meinen Körper in einen Schockzustand versetzen, und das würde
mich einfach töten. Es gab nichts was er oder das Krankenhaus jetzt noch tun
konnte. Nichts! Ich fragte ihn ob ein Kaiserschnitt außer Frage stand. Ich griff nach jedem Strohhalm. Der Doktor
sagte eine Operation stünde komplett außer Frage. Wenn sie mich schnitten, würde der Schock mich töten. Das
einzige was mir übrig blieb war --- zu sterben!
* * *
Ich muss zugeben, bei dieser Nachricht konnte ich nichts mehr denken und sagen.
Was hätte ich sagen können? „OK, ich höre was du sagst, aber das ist nicht was
geschehen wird“! Ich dachte es, aber es gab keinen Weg dass ich es sagen konnte.
Was bis jetzt passiert war, war nicht genau das was ich erwartet hatte. Bis zu
diesem Punkt wusste ich nicht wirklich was geschehen würde, aber der Tod war bei
diesem Handel nicht einmal halbwegs in Betracht gezogen worden. I sollte warten
und sehr hart arbeiten am Leben zu bleiben, dann würde etwas geschehen damit
alles wieder in Ordnung käme. Ich erwartete einfach dass der ganze Kram
ordentlich gelöst würde und alles zum Besten wenden würde. Das war ich. Ich war
die Große
Optimistin bis zum Ende. Mein Motto bis zu diesem Punkt war alles zu tun was mir
gesagt worden war, hart zu arbeiten und so wenig Aufwand zu machen wie möglich.
Wenn ich all das tat dann würde alles einfach richtig ausgehen. Blah! Blah!
Blah!
Ich war noch nicht bereit das Leben aufzugeben. Ich hatte die Inschrift auf der
Wand noch nicht gesehen, aber ich konnte dem Doktor das nicht sagen. Obwohl ich
noch nicht bereit war 'Onkel' zu schreien und mich nieder zu legen und sterben,
formte sich ein Riss in meiner Rüstung.
Das Zimmer war sehr ruhig und niemand sagte etwas. Ich fühlte als ruhten alle
Augen auf mir und dass von mir erwartet wurde, eine brillante Totenrede zu
halten. Ich musste die Stille unterbrechen. Während einiger Zeit hatte eine
Krankenschwester stille Wacht an der Seite meines Bettes gehalten. Ich drehte
mich zu ihr fragte, „Wie sieht es draußen aus, wie ist das Wetter?“. Geplauder ist immer ein guter
Eisbrecher. Ich hatte mich in der Vergangenheit schon mal gefragt, wie das
Wetter wohl sein würde an dem Tag wo ich sterben würde, also war die Frage nicht
ohne Sinn.
Ich erinnerte mich daran, wie sonderbar es war als Präsident Kennedy 1963 starb.
Während Tagen nach seinem Tod wurde das Wetter regnerisch und dunkel, als ob
alle Menschen in der Welt weinen würden und den Himmel damit gefüllt hätten, so
dass der Himmel mit uns weinte. Ich begann mich jetzt melodramatisch zu fühlen.
Dies konnte nicht real sein, ich würde bald aufwachen. Ich erinnerte i daran
dass ich in jenen dunklen Tagen 1963 dachte, dass ich möchte dass der Tag wo ich
sterben würde, sonnig und hell und warm sein sollte, wenn auch aus keiner
anderen Ursache, als meiner Familie diesen Tag leichter zu machen. Nun dieser
Tag wäre derjenige herauszufinden, ob mein Wunschdenken von damals jetzt wahr
wurde nach so vielen Jahren später..
Ich fragte die Krankenschwester nach dem Wetter. Sie antworte herzlich. Sie
sagte dass es regnete als sie hereinkam um ihre Schicht anzutreten. 'Also kann
ich noch nicht mal an einem sonnigen Tag sterben!' Das waren meine
schwachsinnigen Gedanken. 'Wie falsch es ist, dass ich an einem regnerischen Tag
sterben werde.'
Ich hatte nie nachgedacht über die Tageszeit in der ich sterben würde, also war
das die nächste Frage aus meinem Mund. Ich fragte nach der Zeit. Die
Krankenschwester warf einen flüchtigen Blick auf ihre Armbanduhr, 'Es ist neun
Uhr', war ihre Antwort. Ich ließ
mir das ein wenig im Kopf herumgehen. Dann erkannte ich dass
ich nicht wusste ob es Tag oder Nacht war. 'Aber ist es Tageszeit oder
NachtZeit? ' Das war mein nächster Gedanke. Ich hatte vollständig vergessen
welcher Tag es war ganz zu schweigen von der Zeit.
Das Zimmer war so still man hätte eine Nadel fallen hören, aber ich musste die
Frage stellen. 'Entschuldige mich aber kannst du mir sagen, ist es neun Uhr
morgens oder abends?'
Zum ersten mal seit längerer Zeit schaute ich weg von den Deckenpaneelen, und
schaute wirklich ins Gesicht der Krankenschwester. Dabei bemerkte ich dass ich
weinte, und dass diese geduldige 'Nightingale' versuchte mir die Tränen mit
einem Tuch zu trocknen. Ich schaute in die mit viel Sympathie gefüllten
Augen der Krankenschwester während sie mir sanft meine Antwort gab.
'Es ist neun Uhr abends', sagte sie. Schnell und absichtlich drehte sie ihre
Augen weg von mir, aber nicht schnell genug. Ich hörte ein trauriges Geräusch
von ihren Lippen kommen als sie sich schnell entschuldigte und den Raum eiligst
in Tränen verließ.
Der Doktor entschuldigte sich schnell für die Krankenschwester, indem er mir
sagte dass ihre Reaktion sehr unprofessionell war. Ich wurde ärgerlich über ihn
wegen seines Mangels an Sympathie.
Mein Herz schmerzte für die Krankenschwester. Ich hatte diese arme
professionelle Krankenschwester dazu gebracht, ihre Professionalität vor einer
Patientin, nämlich mir, zu verlieren. Und dieser Doktor hatte überhaupt kein
Mitgefühl für sie. Alles was für ihn zählte waren Regeln und
Vorschriften. 'Wie traurig', dachte ich. Und nun begann mein Herz zu
schmerzen für diesen Doktor, von dem ich nach all dieser Zeit doch nichts
wusste. Hier hatte ich nur ein Baby bekommen wollen, ohne Wirrwarr und Aufwand.
Junge wie hatte ich dies vermasselt.
Blitzschnell hatte der Doktor sich aufgeregt dass die Krankenschwester ihre
Professionalität verloren hatte, indem sie vor einer Patientin Tränen zeigte und
er sagte das. Ich stoppte sein Kritisieren indem ich ihm sagte es sei in
Ordnung. Ich verstand das. Aber dann begann ich Wut zu verspüren über diese
ganze Situation die so ernstlich falsch lief.
Ich war eine gesunde Frau die in den Vereinigten Staaten von Amerika bei einer
Niederkunft sterben würde. Bis jetzt war ich naiv genug gewesen zu glauben dass
es diese Art von Tod einfach nicht mehr gab. Ich fuhr fort mit
Weinen, die Tränen der verlorenen Unschuld zu der anwachsenden Kollektion
von Verlusten hinzufügend.
Der Doktor konnte mir immer noch nicht ins Gesicht schauen. Ich glaubte wenn er
es getan hätte, hätten ihn seine eigenen Tränen übermannt. Er konnte sich nicht
erlauben dass seine Tränen von mir gesehen wurden. Er konnte mir nicht ins
Gesicht schauen als er auf meinem Bett neben mir saß. Er sprach nicht, verließ aber auch das Zimmer nicht. Wir zwei waren eingeschlossen in Stille
für die meiste Zeit.
Ich begann diesen Mann zu studieren, den ich nie vorher näher angeschaut hatte,
bis zu diesem Moment. Der Doktor sah so müde aus wie ich mich fühlte. Ich hatte
selbstsüchtig nicht daran gedacht was dieser Mann durchmachte. Er verlor eine
Patientin bei der Geburt. Er schien älter und kleiner zu sein, als zum Zeitpunkt
wo wir uns zum ersten mal
trafen, um diese lange Prüfung miteinander zu teilen. Dieser Mann mit großer Willenskraft kämpfte nun, um seine Emotionen unter
Kontrolle zu halten, ehe er sich traute zu sprechen, also wartete ich.
Schließlich, unter einer unbeständigen Fassade von Kontrolle, hielt
er die Rede die er vorbereitet hatte. ' Es sind eine Menge Leute im Wartesaal
die dich sehen wollen. Manche davon seit geraumer Zeit. Normalerweise ist es
gegen die Vorschriften des Krankenhauses andere als den Ehemann in den Kreißsaal zu lassen, aber ich werde deine ganze Familie und
Freunde in dein Zimmer lassen dass sie bei dir sein können.'
Der Doktor sagte nicht, dass er meine Familie und Freunde in mein Zimmer bringen
würde um mich sterben zu sehen, aber das war der Blitzschlag, der Angst in mein
Herz schlug. Ich wollte nicht dass irgendjemand mich in dieser Art von Schmerz
und Leiden sah. Ich mochte es nie wenn jemand mich weinen sah, geschweige denn
dort zu sitzen und mir beim Sterben zuzusehen. Meine Nackenhaare richteten sich
auf und ich bekam überall Gänsehaut. Ich fühlte die Panik in meiner Brust
aufsteigen wie ein lebendiges Ding.
Ich konnte nicht überleben, wenn ich andere meinetwegen leiden sah.'NEIN!' rief
ich' Ich will nicht dass jetzt jemand in mein Zimmer kommt!' Der Gedanke dass
all diese Menschen die ich liebte weinten, oder versuchten nicht zu weinen
während sie mir zusahen, wie ich versuchte mein Weinen zu kontrollieren, würden
mehr tun als mich töten. Sie würden mir die allerschlimmsten Schmerzen und
Leiden verursachen.
Ich hatte mein ganzes Leben versucht anderen Menschen keine Schmerzen zu
verursachen und jetzt, war der Gedanke so viel Qualen zu verursachen, mehr als
ich aushalten konnte. Ich war nicht mutig genug das zu tun.
Ich musste der Tatsache ins Auge sehen, dass ich bis zu diesem Punkt an niemand
anderen gedacht hatte als an mich selbst. Ich hatte eine flüsternde Stimme
gehört die sagte 'warte' und ich hatte meinen eigenen Kreuzzug begonnen, ohne
ein Wort zu ihnen, was ich versuchte zu tun oder weshalb. Daran dachte ich jetzt
und der Schmerz der sich inmitten meiner Brust bildete, drohte mich
niederzuschmettern. Ich musste ihn hinunterschlucken und und ihn unter Kontrolle
bekommen, so dass ich nachdenken konnte über das, was ich als nächstes tun
sollte und so dieses Erlebnis zu Ende bringen konnte.
Ich konnte das nicht tun wenn ich von wohlmeinenden, aber leidenden
Familienmitgliedern und Freunden umgeben war. Ob Leben oder Sterben was auch
immer, ich wusste ich musste diesem Kampf allein ausfechten. So oder so der
Kampf würde bald vorbei sein. Darin vertraute ich.
Ich versuchte nicht einmal dies meinem Doktor zu erklären. Ich sagte nur dass
ich niemand in meinem Zimmer wollte der mir 'beim Sterben zusah'. Zum Glück war
ich fähig, stark genug zu klingen dass der Doktor nicht mit mir stritt. Er
wollte nur wissen was ich wollte dass er jetzt tun solle.
'Ich möchte dass all dieses Zeugs von mir entfernt wird!' sagte ich, indem ich
die Maske, Nadeln und Apparate die über mir hingen und an meinen Körper
angeschlossen waren ansah. Nach einem langen ruhigen Blick, nickte er leicht und
begann damit es mir bequem zu machen. Der Doktor entfernte alle Technologie von
meinem Körper und half mir, es mir bequemer im Bett zu machen. Es machte dass
ich mich wieder frei fühlte.
Als er fertig war damit mir dabei zu helfen, mich wieder menschlicher zu fühlen
und auszusehen, setzte er sich wieder in den Stuhl neben meinem Bett, faltete
seine Hände und beugte seinen Kopf als bete er. Ich wartete darauf dass er
sprach und dann dämmerte mir was er tat, aber ich musste es von ihm selbst
hören, also fragte ich ihn. Seine Antwort war einfach. Er würde bei mir bleiben,
jede Minute bis ich tot war. Ende der Geschichte.
Während das ein schöner Gedanke war, war es anscheinen kein Teil des Plans, weil
es mich rasend machte. Ich begann eine längere Rede die aus einem Teil von mir
kam, der eine lange Zeit verborgen war. 'Tom', sagte ich, 'Du bist ein guter
Mann, aber du bist nur das, ein Mann! Du bist nicht Gott! Du hast alles für mich
getan was du tun konntest und nun liegt es nicht mehr in deinen Händen. Ich
möchte dass du nach Hause gehst zu deiner Familie. Vergiss dass du mir je
begegnet bist. Mein Leben liegt jetzt in Gottes Hand. Bitte! – Geh nach Hause!'
Der Doktor bewegte sich nicht. Er schaute mich nur an, als sei ich ein Frosch
mit zwei Köpfen, den er gerade im Bett einer Patientin entdeckt hätte. Er sah
aus als wolle er sprechen, dann wieder verwarf er was immer er dachte, er neigte
wieder seinen Kopf und blieb still.
Ich begann eine zweite Tirade, 'Hör zu Tom, hast du mich nicht gehört? Geh heim!
Ich möchte dass du jetzt gehst. Es gibt nichts was du noch für mich tun kannst,
also geh heim.' Ich fuhr fort zu reden, mir mehr Worten die ich schneller und
lauter hervorstieß.
Ich versuchte ihn zu überzeugen dass er gehen solle, und ich spürte nicht dass
ich Glück haben würde. Es war wichtig dass ich allein war. Ich war nicht sicher
wieso ich allein sein musste, aber in meinem Herzen wurde das Alleinsein mein
neuer Kampfplatz.
Der Doktor beim Versuch wieder einige Kontrolle über die Situation zu gewinnen
sagte zu mir, 'ich werde bei dir bleiben! Ich werde eine Patientin nicht allein
sterben lassen!' Die Worte kamen nur langsam von seinen zitternden Lippen. Ich
konnte sehen dass er sehr frustriert war und sehr wütend über mich. Dies war
eine harte Erfahrung die er durchmachen musste und ich verstand das. Aber es war
wahrscheinlich vorgesehen dass ich allein sein musste, weil meine Dickköpfigkeit
sehr stark war und es gab kein zurück. Ich fühlte verzweifelt dass ich ganz
allein sein musste.
Ohne meine Verzweiflung zu zeigen aber um ihm zu zeigen wie entschlossen ich war
sagte ich, 'ich werde nicht allein sein Tom, ich verspreche es'. Diese Worte
über meine Lippen kommen zu hören überraschte mich. Dieser Mann sagte mir die
Wahrheit, ich würde sterben, aber sollte ich ihm glauben? Hatte ich etwas falsch
interpretiert, oder falsch verstanden unterwegs? Meine eigenen Tränen drohten
mich zu ertränken. Zum ersten mal verstand ich dass ich nicht allein sein würde,
weil ich bei Gott sein würde. Ich
würde sterben.
Ich wusste jetzt dass ich mit Gott reden musste. Ich würde nicht 'freundlich in
die Nacht' gehen. Ich hatte Gott eine Menge zu sagen, Worte wie 'unfair und
Trick.' Das waren Dinge die ich privat machen musste, ehe ich dieses Todesurteil
annehmen würde.
'Ich möchte dass du nach Hause gehst Tom. Ich möchte dass du jetzt gehst. Und
wenn du gehst mach das Licht aus und schließe die Tür, ich muss mich vorbereiten.' Das ist was ich dem Doktor
sagte, mit der sonderbarsten,
stärksten und entschlossensten Stimme die ich durch meine Tränen aufbringen
konnte. Ich hasste meine Tränen. Für mich waren sie eine Schwäche, und eine die
vollständig entgegengesetzt zu dem war, was ich zu tun versuchte.
Ich sagte Dinge die ich nicht vollständig verstand. Ich wusste einfach dass jene
Worte dazu dienten zu übermitteln dass ich allein sein wollte. Es war
offensichtlich dass der Doktor nicht gehen wollte. Er wollte bei mir bleiben,
oder mit mir beten oder tun worum immer ich ihn bat, so lange ich ihn bleiben
ließ.
Aus irgendeiner Ursache fühlte er sich schuldig, mit einer Schuld die er nicht
hätte tragen müssen. Irgendwie gelang es mir den Doktor zu überzeugen
wegzugehen, aber nicht ohne Kampf.
Er machte mir klar dass er direkt draußen vor meiner Tür sein würde im Fall wo ich meine Meinung ändern
würde und mein Familie bei mir haben wollte, (oder irgend so etwas in der Art).
Ich wiederholte nur immer wieder er solle heimgehen.
Ehe der Doktor ging nahm er still die Handklingel von ihrem Halter und legte ihn
in meine Handfläche. Er formte meine Finger darum. 'Jetzt hör mir zu, alles was
du tun musst ist auf diesen Knopf zu drücken und ich werde gleich wieder hier
drin sein, OKAY? Nun okay dann! Ich werde gleich auf der anderen Seite der Tür
sein. Erinnere dich, wenn du irgend etwas brauchst oder willst, ich werde hier
sein. Drück einfach auf den Knopf.' Das wiederholte er immer wieder als er
widerstrebend seinen Weg zur Tür nahm.
Als ich sah dass ich nahe dran war meinen Wunsch erfüllt zu bekommen, allein
gelassen zu werden, versprach ich dankbar dass 'ich werde tun was du sagst',
sagte ich. 'Ich werde auf den Knopf drücken wenn ich etwas brauche oder möchte,
versprochen. Bitte geh jetzt und mache das Licht aus. Und vergiss nicht die Tür
hinter dir zu schließen'.
Schlussendlich, ging das Licht aus, und die Tür wurde langsam hinter dem
verstörten Doktor geschlossen. Ich war allein.
Als die Tür sich schloss wurde der Raum in totale Dunkelheit getaucht. Zuerst
war die Dunkelheit ein Schock für mich. Wie einen Nebel spürte ich die Furcht
und Panik über mich fließen.
Stopp! Sagte ich indem ich versuchte zur Vernunft zu kommen. Ich hatte nie
vorher Angst vor der Dunkelheit gehabt. Tatsächlich fand ich immer dass die
Dunkelheit beruhigend und cool war. Das Dunkel
war mir ein friedvoller Freund gewesen. Ich hatte nicht vor, meinem
Verstand jetzt zu erlauben, die
Dunkelheit in einen beängstigenden Ort zu verwandeln.
Langsam und methodisch schaute ich im Zimmer umher, das sich in meine Erinnerung
eingebrannt hatte als das Licht angeschaltet war und ich sah nichts als
Schwärze. Ich warf einen Blick zur geschlossenen Tür die in den Flur führte und
fand nicht mal einen kleinen Lichtstreifen darunter, bis meine Augen sich
vollständig angepasst hatten.
Ich hob meine Hand und hielt sie direkt vor meine Augen und nahm schließlich den Humor im Satz wahr:“Es war so dunkel dass man seine
Hand vor dem Gesicht nicht sehen konnte.“ Mein Humor kam zurück. Ich hatte keine
Erinnerung jemals vorher in einer solchen Dunkelheit gewesen zu sein. ' Wie
lustig dass meine letzte Entdeckung ehe ich sterben würde, meine Einführung in
totale Dunkelheit ist.', dachte ich.
Während ich mich beruhigte, lenkte ich meine Gedanken aufs Sterben. Darin konnte
ich keinen Humor finden. Der Doktor musste sich irren. Ich würde nicht sterben.
Es war alles ein großer
Irrtum. Dennoch hier war ich. Ich versuchte mich zu erinnern wie dies alles
begonnen hatte. Nun, was war es was die Stimme mir gesagt hatte? Sie sagte
'warte', und etwas anderes. Ich musste mich daran erinnern und ich musste es
wieder hören, damit ich wusste was zu tun war. Es musste etwas geben das ich
noch machen konnte, sogar auf diesem Krankenhausbett liegend?
'Bete', schrie die Stimme in meinem Kopf. Meine Frage wurde beantwortet.
* * *
Ich fand immer dass ich nicht gut im Beten war. Wenn die Worte nicht so klangen
als wären sie geradewegs den Seiten der King James Version der Bibel
entsprungen, schienen sie mir nie gut genug zu sein. Dennoch, war ich bereit es
zu versuchen. Ich begann zu beten.
'Lieber Gott ich bete zu dir; ich sterbe. Ich will nicht sterben. Komm zu mir
und heile mich', betete ich. Ich betete laut und ich hörte meine Stimme als Echo
von den Wänden. Der Klang davon, machte mich anfangs verlegen, aber dann gab er
mir Trost. Wenn ich den Mund aufmachen und den Klang der herauskam hören konnte,
dann war ich noch am Leben. Ich musste musste auch Geräusche machen, weil ich
mich auf die Töne konzentrieren wollte, sodass ich meine Schmerzen jetzt dort
hinein stecken konnte anstatt in die Deckenpaneele.
Teil II.
Nachdem ich einen langen Seufzer der Enttäuschung herausließ, erinnere ich mich daran dass ich dachte, ' dies wird nicht
funktionieren, ich klinge so dumm.' Ich fühlte mich unwohl mit dieser Art von
Beten und es passte einfach nicht zu mir. Ich entschied das Beten im Moment
beiseite zu lassen.
Ich begann zu singen. Ich sang hinauf zu diesen sprichwörtlich akustischen
Deckenpaneelen, die ich mit so viel Schmerz angefüllt hatte. Sie waren in der
Dunkelheit nicht sichtbar aber ich wusste dass sie noch da waren und darauf
warteten, dass ich sie jetzt mit Klängen auffüllte die soviel Schmerzen in sich
trugen. Also sang ich.
Ich hatte meine Meditation und Konzentration umgestellt, um meine Schmerzen in
jeden Ton hineinzulegen. Dann füllte ich jedes Loch in jedem Schatten des
Zimmers. Die Worte und Noten der Lieder gingen dann zur Decke und durchs Dach
und dann hinauf in den Himmel und in Gottes Ohren. Ich musste die Schmerzen von
meinem erschöpften, gequälten Körper entfernen, also schickte ich sie jetzt zu
Gott.
Ich hatte nicht viele Sonntage meines Lebens in der Kirche verbracht, aber ich
hatte einige Lieder gelernt (oder zumindest dachte ich das). 'Jesus liebt die
kleinen Kinder der Welt', sang ich.
Es wurde bald evident dass, während ich eine ziemliche Menge von Liedern der
Sonntagsschule beginnen konnte, ich wirkliche
Schwierigkeiten hatte mich an all die Worte zu erinnern, geschweige denn
an die Melodie.
Mich auf die Lieder zu konzentrieren, brachte mir keine Erleichterung von den
Schmerzen. Singen half nicht! Während die Schmerzen zunahmen, nahm meine
Fähigkeit ab, mich an irgendetwas
anderes zu erinnern als an ein und aus zu atmen. 'Atme weiter! Atme weiter! Wenn
du noch atmest bist noch lebendig,' ermahnte ich mich selbst.
Ich hatte von Liedern der Sonntagsschule zu Weihnachtsliedern gewechselt, aber
das machte die Sache auch nicht einfacher, da ich nicht fähig war, mich an die
einfachsten Worte der Weihnachtslieder zu erinnern, mit denen ich
aufwuchs, und mein Weinen half mir auch nicht, leichter zu atmen.'Herr, du weißt
was in meinem Geist und meinem Herzen ist
obwohl ich es nicht sagen kann. Bitte Herr, höre mein Gebet!' sagte ich zu dem
dunklen Zimmer.
Es wurde mir mehr als offensichtlich dass ich jetzt starb, und kein großartiger weißer
Ritter würde in dieses düstere Zimmer kommen und mich retten. Mir die Wahrheit
einzugestehen war erdrückend. Ich starb. Ich hatte Schwierigkeiten beim Atmen,
Denken, Sprechen, der Erinnerung oder sogar dabei meine Hand zu heben um die
Tränen von meinem Gesicht zu wischen.
Der Schmerz hatte begonnen so heftig zu werden, dass er in Wellen über meinen
gesamten Körper rollte, vom Kopf bis zu den Füssen. Jede Welle drohte mich aus
diesem Leben zu nehmen und mich den Händen des Todes zu übergeben, aber ich
kämpfte weiter, immer noch auf ein Wunder hoffend. Ein Wunder von dem ich dachte
es wäre mir versprochen worden.
Durch einen Nebel von Schmerz merkte ich dass ich ganz aufgehört hatte mit
meinem Gesang. Immer noch spürend, dass noch irgend etwas für mich zu tun
blieb, durchforstete ich mein Gedächtnis, im Bemühen irgendwelche Bibelverse zu
finden die ich in einem Ferien Bibelcamp gelernt hatte. Ich begann Bibelverse
hörbar in die stille Dunkelheit zu sprechen, aber die Schmerzen erlaubten mir
nicht mich zu erinnern. So sehr ich auch versuchte mich zu erinnern, ich kam
nicht weiter als ein oder zwei Zeilen.
Ich war gezwungen einer Gewissheit ins Auge zu sehen. Ich konnte nicht länger
mit diesen Schmerzen leben. Der Tod war besser als dieses Leiden. Der Tod war
nicht länger etwas was gefürchtet werden musste. Jetzt fürchtete ich die
Schmerzen mehr als den Tod. Ich hatte den Tod so lange bekämpft wie ich konnte;
nun war ich fast bereit ihn anzunehmen. Ich war bereit zu beten.
'Unser Vater im Himmel, geheiligt sei dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille
geschehe im Himmel wie auf Erden....'
Mein Verstand setzte aus. Die Schmerzen ließen mich noch nicht mal ein letztes Vaterunser sagen. Ich versuchte
es wieder und wieder. Für einen Moment, einen Herzschlag lang, war die
Frustration und die Wut die mich überliefen so groß, dass sie sogar den riesigen Schmerz überwogen.
Wie konntest du das zulassen? Schrie ich Gott an.' Ich bin zu jung zum Sterben!
Mein Baby wurde noch nicht mal geboren! Warum kannst du uns nicht leben lassen?
Was haben wir falsch gemacht? Wieso tust du mir das an? Werde ich bestraft für
etwas?' Das schrie ich in das leere Zimmer in einem Ausbruch von Wut.
Verzweifelt versuchte ich mich selbst zu beruhigen, so dass ich lange genug
nachdenken konnte um einen Handel mit Gott abzuschließen.
'Gott! Du könntest das Baby leben lassen und mich nehmen! Was meinst du, wird
das funktionieren? Gott! Du könntest mich leben lassen und ich könnte mehr
Kinder bekommen. Ich könnte mein Leben damit verbringen dir zu dienen. Würde das
funktionieren? Nein, Dummes du kannst nicht mit Gott handeln! Ich lernte das in
irgendeiner Klasse der Sonntagsschule, nicht wahr? Ist das richtig Gott, du
macht keine Deals?' , plädierte ich zum leeren Zimmer.
'Gott macht was er macht wegen einem Zweck, den ER und nur ER wissen kann. Es
ist nicht an mir in Frage zu stellen was Gott macht'. Ich redete weiter beim
Versuch mich selbst zu überzeugen und meine Enttäuschung und Wut zu verlieren.
Dann, als eine Form von Trost oder Trostpreis, verstand ich plötzlich was jene
friedvolle Stimme mir am Anfang
dieser Prüfung zugeflüstert hatte. Sie hatte gesagt, 'Du wirst sterben, aber
fürchte dich nicht! Warte, hab Vertrauen, Fürchte nicht, bete – sterbe.'
Nun hörte ich alles deutlich. Hätte ich sie beim ersten Mal deutlich gehört wäre
wahrscheinlich alles anders gelaufen. Es war meine Theorie dass es so gelaufen
wäre.
'Geht dies alles um den Tod?' sprach ich wütend zum leeren Zimmer. 'Ist dies
meine Zeit zu sterben ob ich es will oder nicht, Gott? Nun gut, fein dann werde
ich sterben! Ich versuchte mich zu beruhigen.
'Lieber Herr, du weißt
dass ich dir immer gehört habe, also gebe ich dir
mit großem Widerwillen und Trauer, meine Seele zurück.' begann ich mein
letztes Gebet mit Wut und Trauer. 'Meine Seele gehört dir Herr. Du kannst sie
jetzt zurücknehmen. Es tut mir leid dass ich nicht die beste Tochter war die ich
hätte sein sollen.' weinte ich. Lieber Gott, ich gebe dir auch mein Baby. Ich
bin bereit, also mach es schnell und lass diese Schmerzen aufhören!'
Ich machte es mir auf dem Krankenhausbett so angenehm wie ich konnte. Ich
versuchte mein Weinen zu stoppen und klärte meinen Geist. Als ich fühlte dass
Körper und Geist so ruhig waren wie sie es unter diesen Umständen sein konnten,
begann ich mich auf meine Schmerzen zu konzentrieren. Ich ließ mich jetzt von hundert Prozent Schmerz einhüllen. Ich
presste die Zähne zusammen und ließ den Schmerz alles nehmen was von mir übrig blieb. Ich stellte mir
vor dass der gesamte Schmerz den ich
in die Deckenpaneele, in den
Himmel und zu Gott gezwungen hatte jetzt zurück in mich hinunter regnete. Ich
kämpfte darum jeden Schrei der drohte von meinen Lippen zu kommen zu
unterdrücken.
Dann, sehr schnell war es vorbei, ich starb.
* * *
In einem Nu wurde ich zu einem Tunnel oder Flur transportiert, der gefüllt war
mit reinem, wunderschönem blau-weißem
Licht. Das Licht war so hell dass es meine Augen hätte verletzen müssen, aber
das tat es nicht.
Ich schaute herunter auf meinen Körper, um zu entdecken dass ich in eine lange
weiße Robe gekleidet war. Ich stand da, auf meine nackten Füße starrend, meinen Geist erforschend,
um herauszufinden ob ich mich erinnern könnte, wie ich von der Rückenlage
in meinem Krankenhausbett, zum Stehen an diesen neuen und schönen Ort gelangt
war. Ich lachte bei der Sicht meiner nackten Füße.
Ich fürchtete mich nicht. Ich war voller Freude und Verwunderung. Ich konnte
mich an alles erinnern das vorher passiert war, ehe ich diesen Lichtort betrat.
Ich wusste dies war definitiv die erste Minute
eines neuen und glorreichen Tages. Ich lachte, weinte nicht.
Ich begann eine mentale Prüfliste durchzugehen.'Bin ich schwanger?' Ich schaute
an mir herab. 'Nein', ich hakte das ab. 'Fühle ich irgendwelche Furcht,
Schmerzen, Trauer, Frustration, Verwirrung, Wut? Nein!'
Abgehakt und abgehakt.
Also was fühlte ich? Ich war glücklich, warm, entspannt, zuversichtlich,
geliebt, versorgt und sehr neugierig und erwartungsvoll. Ich war glücklich
einfach nur dort zu stehen, wohin ich so sanft und sorgfältig hingestellt wurde,
einfach nur die Wärme und die Annehmlichkeit die
dieses Licht bereitstellte in mich eindringen zu lassen. Ich hatte keine
Schmerzen und ich liebte diesen Ort. Ich wurde geliebt. Etwas Wunderbares
geschah und Weiteres würde kommen. Ich konnte es fühlen.
Meine Neugier sprang in den Schnellgang. 'Bin ich lebendig oder tot? Was ist
dieser Ort, der Himmel? Ich stellte mir dauernd Fragen und da ich keine
Antworten erhielt, zerbrach ich mir den Kopf, um mich an irgendwelche Lektionen
in der Sonntagsschule zu erinnern, die ich als Kind gelernt hatte und die das
Thema Tod und Himmel berührten. Der Gedanke dieser wundervolle Ort könne die
Hölle sein, kam mir nie in den Sinn und ich hatte nie irgendeine Studie über das
Fegefeuer gemacht, also war ich an diesem Punkt nicht sicher was er sein sollte.
'Lass mich überlegen , Himmelspforte? Nein!', dachte ich als ich eine andere
Prüfliste begann. Ich schaute so weit ich konnte durch das Licht und konnte
nichts sehen, das auch nur entfernt
aussah wie die Kontur oder der Schatten einer Pforte. 'Engel?' dachte ich.
'Nein, auch keine davon'.
Dort wo ich stand konnte ich nichts anderes sehen als Licht. Alles was ich als
Fakt wusste bis zu diesem Punkt, war dass ich umsorgt wurde, gestreichelt wurde
und umgeben wurde, von diesem ehrfurchtgebietenden strahlenden Licht. Ich fühlte
mich nicht einsam oder müde. Ich fühlte mich geliebt und beschützt. Ich war
wohlauf und gelassen. Ich fühlte mich lebendig, wirklich lebendig aber ich
erinnerte mich daran, dass ich nur Sekunden vorher meine Zähne geknirscht hatte,
wegen der Schmerzen und dem Wissen dass ich sterben würde. Ich hatte gebetet
dass der Tod Mitleid mit mir haben und seine Aufgabe schnell beenden solle.
Ich erinnerte mich an alles war vorher geschehen war, also war ich überzeugt.
'Ich bin tot'. Dachte ich bei mir. Und dies ist nicht so schlecht. Tatsächlich
dachte ich, es war ziemlich gut.
Jetzt war das einzige Geheimnis, was als Nächstes geschehen würde? Ich war
bereit und willig und fähig es herauszufinden.
Ich erinnerte mich daran, dass ich Geschichten gehört hatte die sagten wenn du
stirbst, kommen Familienmitglieder die vor dir gestorben sind, alle um dich zu
begrüßen.
Würden sie kommen und mich in den Himmel begleiten? Ich wusste es nicht. Also
wartete ich einfach.
Ich wartete auf jemand der mich treffen würde und mir den Weg in den Himmel
zeigen würde. 'Wer wird es sein?' dachte ich. Ich konnte mich an kein einziges
Familienmitglied erinnern das gestorben war und das ich erkennen würde oder das
mich erkennen würde. 'Also wer wir zu mir kommen?' fuhr ich fort zu überlegen.
Ein Engel vielleicht?' Ich betrachtete die Möglichkeit dass ohne ein Mitglied
meiner Familie um mich in den Himmel zu führen, vielleicht ein Engel es tun
würde. Meine Fragen begannen. 'Würde der Engel männlich oder weiblich sein?
Würde er Flügel haben? Würde der Engel herbei fliegen? Würde der Engel meinen
Namen rufen?' So viele Fragen und keine Antworten. Der Gedanke einen Engel zu
sehen begeisterte mich. Dieser Ort begeisterte mich und gab mir Energie. Aber es
kam kein Engel.
Ich war bereit den nächsten Schritt zu tun. Welcher immer es war. Meine Gedanken
rasten, Fragen stellend dann versuchend die
Fragen zu beantworten. Welche religiöse Theologie wird sich im Himmel als
die Wahre herausstellen? An welche Geschichten der Sonntagsschule sollte ich
mich erinnern? Sollte ich hier stehen bleiben und auf Anweisungen warten oder
sollte ich auf eigene Faust weitergehen und sehen was geschieht? Ich hatte noch
viel mehr Fragen aber immer noch keine Antworten. Die Tatsache dass ich so viele
Fragen hatte amüsierte mich und machte dass ich lächelte. Ich war wie ein
übermütiges Kind, das sich zum ersten mal aufmachte um in den Bonbonladen zu
gehen und enthusiastisch war los zu ziehen.
Ich wartete. Ich ließ
meine Gedanken still werden und verbrachte etwas Zeit der Stille zuzuhören. Es
gab absolut keinen Ton. Ich wurde von unglaublicher Stille eingehüllt. Ich
erkannte dann dass ich nie in meinem Leben ohne irgendeinen Ton gelebt hatte. An
diesem Ort war die Stille absolut.
Während ich am Leben war, gab es sogar an dem stillsten Ort den ich finden
konnte Geräusche. Da war das Geräusch meines eigenen Atems und der Schlag meines
Herzens. Da waren kleine klingende Töne in meinen eigenen Ohren oder das
Grummelnd meines Verdauungsapparates, die dem stillsten Ort ein Geräusch gaben.
Aber an diesem Ort war nichts als friedvolle Stille. Ich liebte sie!
Genau so wie dort kein Geräusch war, gab es an diesem Lichtort keine Bewegung.
Von dort wo ich stand, sah der Tunnel endlos aus. Ich konnte keine Türen,
Fenster, Decken oder Inventar
irgendeiner Art sehen. Da gab es keine Schatten oder Bewegungen die meine
Aufmerksamkeit erregten. Dennoch
fühlte dieser Ort sich auf keinen Fall leer an. Der Ort war voller Leben und so
entschied ich aufzuhören das '64.000 Dollar Fragespiel' mit mir selbst zu
spielen, und machte mich auf den Weg
in diesem neuen Abenteuer einige Antworten zu finden. Ich hatte immer alles im
Leben in Frage gestellt, wieso
sollte es im Tod anders sein? Richtig? Ich wusste nicht was mich erwartete aber
ich fürchtete mich nicht es heraus zu finden.
In entschied mich meine Suche zu beginnen, indem ich quer weiter in die Mitte
des Tunnels ging, so dass ich eine bessere Vorstellung davon bekam, wie groß und lang der Tunnel wirklich war. Ich hielt meine Augen
und Ohren offen als ich
fröhlich zur Mitte des Tunnels ging indem ich ausrief, 'Hallo, ist dort jemand?'
Jeden Moment wartete ich darauf dass jemand kommen würde und sich vorstellte.
Der Heilige Petrus vielleicht?
Ich wanderte eine Weile bis ich fühlte, dass ich jetzt fast bei der Mitte dieses
Tunnel sein sollte.
Selbstverständlich gab es für mich keinen Weg es sicher zu wissen, aber ich war
zufrieden. Ich blieb stehen drehte mich um und schaute die ganze Länge des
Tunnels hinunter um zu sehen ob irgendetwas sich vor dem hellen Licht hervortat.
Noch nichts, also entschied ich einfach durch die Mitte weiter zu gehen um zu
herauszufinden was ich sehen konnte.
Ehe mein Fuß
seinen ersten Schritt tun konnte wurde ich in die Luft gehoben. Ich empfand es
als würde ein gigantisches Gummiband meine Taille umfassen, und mit dieser
Vorwärtsbewegung meines Fußes
hatte ich das Ende dieses elastischen Bandes erreicht. Ich wurde von meinen
Füssen gehoben und so schnell rückwärts gezogen dass ich mich in der Mitte
zusammenfaltete und meine Finger fast meine Zehen berühren konnten. Ich konnte
spüren dass ich mit großer
Geschwindigkeit rückwärts gewischt wurde.
Ich hatte überhaupt keine Zeit, in Frage zu stellen wohin ich ging oder wieso
ich fand, dass ich wieder ins Krankenhaus zurückgekehrt war und wieder im Kreißsaal abgesetzt wurde, wo ich gewichtslos über meinem eigenen
Körper hing.
Ich schloss meine Augen, während mein Körper eine hin und her schwebende
Bewegung begann, wie eine Feder die sanft zur Erde fällt. Zuerst hatte ich kein
Gefühl, zurück in meinen Körper gesetzt zu werden, aber dann, sehr langsam kamen
alle Gefühle zurück. Zuerst fühlte ich meine Hände, dann meine Füße, dann das ganze Gewicht von meinem Fleisch und den
Gebeinen, die auf dem Krankenhausbett ausruhten. Ich wusste nicht wie lange ich
aus meinem Körper weg gewesen war. Ich wusste dass es nicht sehr lange gewesen
sein konnte, aber in dieser Zeitspanne hatte ich das Gefühl von Gewicht und
Schwere verloren. Mein Körper fühlte sich jetzt extrem schwer und unbequem an.
Ich konnte mich atmen hören und meine Lungen spüren, die sich in meiner Brust
ausdehnten. Ich konnte Lärm hören der vom Flur unter der geschlossenen Tür in
den Raum gelangte.
Ich war in meinen Körper zurückgekehrt. Und die lärmende Welt überfiel meine
Ohren. Ich war überhaupt nicht begeistert davon und begann mein Fragespiel
erneut. 'Bin ich lebendig? Bin ich wieder in der Klinik?' Ich konnte meinen
Körper spüren, hatte aber keine Schmerzen. Also war die große Frage Nummer eins, 'Was zum Teufel hatte ich gerade erlebt?
Dachte ich.
Durch meine geschlossenen Augen konnte ich Licht sehen. Antwort Nummer eins.
'Ich bin lebendig! Ich muss eingeschlafen sein. Ich habe geträumt'. Ich lachte
inwendig über mich selbst.
'Der Doktor muss zurück ins Zimmer gekommen sein und das Licht angemacht haben.
Als er das Licht anknipste hat er mich aus meinem wunderbaren Traum geweckt. Ich
brauchte diesen Schlaf wirklich. Ich fühlte mich Tausendmal besser! Der Doktor
muss zurück im Zimmer sein um zu sehen ob ich schon tot bin', dachte ich mit
einem Lächeln.
Ich wartete. Ich horchte nach dem Doktor. Ich fühlte ob ich die Berührung seiner
Hände spüren würde. Ich kontrollierte ob meine Furcht vor dieser Realität oder
vor dem Tod zurückgekommen war. Noch absolut nichts. Die Freude und der Frieden
den ich in meinem Traum erlebt hatte verweilten noch immer, sogar jetzt wo ich
seit Minuten hellwach war.
Ich fühlte nach der Erschöpfung und ich suchte nach den Schmerzen und ich fand
keine, also öffnete ich meine Augen damit ich den Doktor sehen und mit ihm
sprechen konnte.
Ich schaute hinauf an die Decke, wo ich Stunden damit verbracht hatte die
kleinen Löcher in den akustischen Paneelen zu Zählen und mit Schmerzen zu füllen
und entdeckte dass die Lampen nicht an waren. Es überraschte mich. Ich sollte
einen neuen Tag nicht mehr erleben, aber ich hatte es. 'Es muss Morgen sein',
dachte ich.
Das Zimmer war vollständig erleuchtet in einem angenehmen weißen Licht. Ich sagte mir dass es ein neuer Morgen sei und die
helle Sonne, die durch das Fenster des Zimmers schien, dieses Licht
verursachte.'Was für eine angenehme Weise aufzuwachen und einen neuen Tag zu
beginnen', dachte ich. Adrenalin rauschte durch meine Adern, als die Erkenntnis
mir kam, dass es nicht das Sonnenlicht sein konnte das mein Zimmer erhellte. Ich
setzte mich gerade auf im Bett.
Ich stellte die Fakten fest. 'Ich bin vollständig wach. Ich träume nicht. Ich
bin immer noch schwanger.' Ich schaute ob die Tür meines Zimmers noch immer
geschlossen war. Sie war es. Ich war noch immer in der Klinik in einem Kreißsaal in der Mitte des fünften Stockwerks. Es gab keine
Fenster im Zimmer, wo die Sonne durchscheinen konnte. Nein, nicht mal eines.
Die Lampen waren nicht an, aber ich konnte jedes kleine Loch und jeden Fehler
auf dem Boden, den Wänden und der Decke sehen. Ich überprüfte langsam das ganze
Zimmer. Das Waschbecken, die Schränke, der Metallständer der meinen Beutel mit
flüssigem 'Fleisch und Kartoffeln' hielt, mit darüber hängenden leeren
Schläuchen, die einmal an meinem Arm befestigt waren. Ich bemerkte jetzt den
Schmerz in meiner Hand und dem Arm wo die Nadeln viel zu lange gesteckt hatten.
Ich untersuchte meine geschwollene Hand . Ich konnte alles perfekt sehen in
diesem hellen weißen
Glanz.
Der einzige Unterschied im Zimmer war, dass es nicht länger ein kalter,
unfreundlicher und erschreckender Ort war. Das strahlende Licht das den Raum
erfüllte hatte diese Veränderung mit sich gebracht. Es war dasselbe weiße Licht aus meinem Traum. Das Licht erfüllte den Raum, so
hell dass es meine Augen hätte verletzen müssen was es nicht tat und – ich war
nicht allein.
* * *
'DU KANNST IHN MIR NICHT GEBEN WEIL ER BEREITS MIR GEHÖRT!' hörte und fühlte ich
eine dröhnende Stimme. Die Worte vibrierten durch meinen Kopf und meine Ohren.
Der Lärm ließ
meine Zähne klappern. Die Worten ließen meinen Körper noch aufrechter im Bett sitzen. Ich hatte keinen
Zweifel, überhaupt keinen Zweifel wer ich war, wo ich war und dass ich hellwach
und lebendig war. Ich brachte dieser körperlosen Stimme meine volle
Aufmerksamkeit entgegen. Die Stimme entströmte diesem strahlenden Licht das mein
Zimmer erfüllte und mein Bett bedeckte.
Ehe ich meinen Mund öffnen konnte und die offensichtlichsten Fragen stellen
konnte, begannen der Einfluss und die Bedeutung dieser dröhnenden Worte mein
Gehirn zu überfluten, schneller als ich alle ihre Bedeutungen verstehen konnte.
Ich war der Computer und ich erhielt einen total neuen Download.
Fragen die sich noch nicht in meinen Gedanken geformt hatten wurden frei
beantwortet ohne dass ich sie stellen musste. Ich würde nicht sterben.
(Jedenfalls nicht heute.) Mein Baby war ein Junge und er würde nicht nur nicht
sterben, er würde auch nicht hirngeschädigt sein. Dieses Baby das ich noch in
meinem Bauch trug, würde lebendig geboren werden, vollständig und gesund. Das
Baby würde mit Kaiserschnitt entbunden werden.
Ich hatte die Botschaft richtig verstanden, ich musste 'warten, Vertrauen haben,
mich nicht fürchten, beten und sterben.' Ich hatte das meiste davon getan. Ich
hatte es natürlich widerwillig getan aber das zählte nicht. Es war eine
unglaubliche Botschaft.
Ich mochte das was ich hörte und war bereit mehr zu hören und Freudentränen
liefen mir übers Gesicht. Ich versuchte nicht sie zu stoppen. Ich trank alle
Informationen die ich halten konnte und die Informationen gingen weiter.
Gott gibt uns Kinder aber sie gehören uns nie. Sie gehören Gott. Uns wurde das
Privileg zuerkannt sie aufzuziehen, eine kurze Weile zu lehren und sie zu
lieben, und dann müssen wir sie loslassen um die Welt zu erleben. Wir müssen
unsere Kinder in Gottes Hand geben, ob ihr Leben in dieser Welt nur einen
Atemzug lang dauert oder hundert Jahre lang.
Jedes Leben kommt in diese Welt mit einem Zweck, einem Plan, und einer Ursache
um geboren zu werden. Wir werden nie vollständig wissen was der Plan für unsere
Leben ist, aber Gott weiß
es.
Engel werden zu jedem und allen Menschen die auf diesem Planet geboren werden
geschickt, um die Botschaft abzugeben dass Gott bei uns ist. Die Engel sprechen
mir uns und versuchen uns zu helfen, unseren Zweck in diesem Leben zu erfüllen.
Wir müssen lernen zuzuhören und fähig zu sein das zu tun, was wir benötigen um
Stille in uns zu finden.
Der Tod, sogar der niedrigste grausamste und schrecklichste Pfad den wir vor
unserem Tod nehmen hat seinen Zweck. Der Tod von einem kann viele retten. (Dies
hat viele Bedeutungen, wurde mir gezeigt.) Der Tod irgendeiner Art ist keine
Strafe. Der Tod ist nie eine Strafe. Der Tod ist die Augen schließen und wieder ins Leben eingehen. Der Tod ist nach Hause zum
Anfang gehen. Der Tod IST der Anfang, nicht das Ende. Gott verursacht unseren
Tod nicht, wir nehmen den Tod an. Wir nahmen ihn vor langer, langer Zeit an als
wir erstmals als spirituelle Wesen geschaffen wurden. Gott stimmt zu dass wir
die Wahl trafen dieses Leben zu verlassen. Es ist selten dass Gott uns nicht
erlaubt, zur Zeit unserer Wahl zu sterben. Wir haben das Geschenk (oder den
Fluch) des freien Willens und das ändert sich auch nicht wenn wir die
Entscheidung treffen zu sterben. Es ist unsere Aufgabe so lange wie wir können
zu leben. Ich hatte das auf eine spirituelle Weise verstanden und ich hatte um
dieses Leben gekämpft.
Ich war ekstatisch. Mein Wunder war gekommen und viel, viel mehr. So viele
meiner Fragen wurden beantwortet und ich bekam Antworten auf Fragen an die ich
nicht einmal gedacht hatte. Aber ich wollte noch mehr. Ich fühlte die Gegenwart
von Wesen die um mein Bett herum standen, nahe genug um sie zu berühren. Ich
hatte so viele Fragen. Ich konnte kein Gesicht oder eine Gestalt sehen, nur das
exquisite Licht und die Stimmen
wurden kristallklar.
Eine andere Stimme begann sich abzuzeichnen. Die Stimme war mir sehr bekannt.
Ich hatte diese Stimme mein ganzes Leben gehört. Die Stimme die ich hörte hatte,
wie ich dachte, denselben Klang wie meine eigene. Als ich die Worte hörte, wurde
ich erfüllt von lebhaften vergangenen Erinnerungen. Ging mein vergangenes Leben
vor meinen Augen vorbei wie Zeichentrickfilme die ich sah? Es war bemerkenswert
ähnlich. Ich konnte die Vergangenheit
sehen, riechen, hören und erleben aber vollständig als ein Beobachter,
ohne Furcht.
Ein Beispiel was ich wieder erlebte war
als ich ein Kind war, außer
dass ich diesmal den Engel sehen konnte der hinter mir stand, mit seiner Hand
auf meiner rechten Schulter liegend. Der Engel, mein Engel, sprach sanft zu mir.
'Siehst du das kleine blonde Mädchen dort gegenüber vom Spielplatz?' flüsterte
die Stimme.
'Ja, ich sehe es', antwortete ich in meinem Geist. 'Ich habe sie nie vorher in
der Schule gesehen. Sie muss neu hier sein.' Ich glaubte dass ich mit meinen
eigenen Gedanken sprechen würde, meiner eigenen Stimme. 'Sie sieht komisch aus'.
Ich erinnerte mich dass ich mich wunderte ob sie krank war. Sie hatte dunkle
Ringe unter den Augen.
Der Engel fuhr weiter, mit meinem
Geist zu sprechen, er klang wie meine eigene Stimme. 'Warum gehst du nicht
hinüber und sprichst mit ihr? Sie sieht so einsam und verängstigt aus, ist es
nicht so?'
'Warum mit ihr reden? Sie ist nicht in meiner Klasse. Ich habe Angst. Ich mag es
nicht mit Leuten zu reden die ich nicht kenne. Ich weiß nicht was ich sagen soll.' fuhr ich mit einem Gespräch fort, von
dem ich dachte ich würde es mit mir selbst führen. Kinder können ängstlich und
grausam sein und ich war nicht anders. Aber der Engel ließ nicht locker.
'Geh einfach zu ihr, strecke deine Hand aus und sag hallo. Sag ihr deinen Namen.
Frag nach ihrem Namen. Es wird dir nicht weh tun. Sie braucht ein Lächeln. Hab
keine Angst, sie wird dir nicht weh tun.' Der Engel sprach freundlich und gab
mir einen kleinen Schubs in die Richtung des Mädchens.
Ich hörte zu und bewegte mich langsam aber schließlich schaffte ich es über den Spielplatz bei das blonde Mädchen. Ich
streckte meine Hand mit viel Verlegenheit aus und stellte mich vor. Wir redeten
nur eine kurze Zeit während der Pause und sie erzählte mir dass sie lange Zeit
nicht mehr in der Schule war, weil sie Kinderlähmung gehabt hatte. Genau wie der
Engel gesagt hatte, hatte sie sich allein und verängstigt gefühlt und ich konnte
in ihren Augen sehen, dass einfach nur dort zu stehen und mit mir zu plaudern,
ihr Kraft gab und ihre Angst beruhigte. Indem ich sah dass sie genau so
ängstlich in unbekannten Situationen war wie ich, machte es dass ich mich wohler
und weniger linkisch fühlte. Es machte auch dass ich mich mutig und wichtig
fühlte.
Als ich in mein Klassenzimmer ging und sie in ihres, erinnere ich mich dass ich
mich selbst aufblähte und mir selbst auf den Rücken klopfte weil ich meine
Furcht diesmal überwunden hatte und mich selbst überzeugt hatte etwas zu tun was
ich normalerweise nicht tue. Ich hatte mich gut gefühlt und ich hoffte dass ich
in der Zukunft wieder meine Ängste überwinden würde. Ich hatte mir selbst den
ganzen Verdienst zugeschrieben. Welch ein Witz ich war.
Als ich mit dieser neuen Perspektive da stand, sah ich dass der Engel die ganze
Zeit während dieser Begegnung, immer eine Hand auf mir liegen hatte. Der Engel
half mir mich mutig zu fühlen und half mir eine innere Kraft zu fühlen. Ich
sollte eine Lektion lernen und in der Liebe zu anderen wachsen.
Mir wurden dann andere Zeiten gezeigt wo ich sozusagen von himmlischen Präsenzen
angestoßen wurde um jemand auf kleine Weisen zu helfen, aber ich
hatte die freundliche, sanfte Stimme und Berührung bei diesen Gelegenheiten
ignoriert. Solch einfache Dinge, wurde mir gesagt, können einen Moment, einen
Tag oder ein Leben von Veränderung für denjenigen bringen, der sich weigerte zu
handeln und für den der diese Aktion erhalten sollte. So oft in diesem Leben
weigern wir uns, von uns selbst auch nur die geringste Menge an Zeit und
Anstrengung zu geben, die es brauchen würde
für Belohnungen die so groß wären. Ich konnte fühlen wie ich rot wurde vor Scham. Ich konnte
mich an die vielen Male erinnern wo ich mich geweigert
hatte zuzuhören, mich zu bewegen und zu handeln. All die wertvollen
Zeiten, wo Angst oder
Geschäftigkeit verursachten, dass ich den Möglichkeiten einen einfachen
Akt der Freundlichkeit zu tun, den Rücken zu kehrte, der das Leben eines anderen
sowie mein eigenes berührt hätte. Ich bedauerte es.
Ich konnte dann die Zeiten sehen wo ich von diesem freundlichen Wesen gewarnt
wurde, weiter zu gehen oder wegzurennen von Leuten, die sich später als böse
herausstellten und die mir extrem Schaden konnten, mit lange währenden
schlechten Nachwirkungen. Mit großer Traurigkeit, sah ich die Zeiten wo der Engel wiederholt versuchte
mich zurück auf den rechten Weg zu führen, doch mit starker Dickköpfigkeit
weigerte ich mich und ging freiwillig auf den Weg des Schadens. Wie starrsinnig
Menschen doch sind. Wie eigensinnig und gedankenlos ich doch war.
Ich sah all diese Dinge und mehr in einem Augenblick. Der Engel war bei mir als
ich verletzt, traurig, einsam, und verwirrt war. Der Engel war bei mir wenn ich
gut oder böse war. Ob ich mich entschied zuzuhören oder den Engel ignorierte, er
blieb immer direkt hinter mir. Ich sah all diese Dinge und mehr. Der Engel blieb
bei mir egal ob ich zuhörte oder nicht. Der Engel liebte mich. Die Liebe des
Engels war nur eine blasse Spiegelung der Liebe des EINEN der den Engel zu mir
gesandt hatte, die Liebe von Gott.
Wie anders hätte mein Leben sein können, wenn ich zugehört hätte, wenn der Engel
versuchte mich zu führen und ich sagte dem Engel genau das. 'Warum hast du mir
das nicht gesagt? Warum wusste ich das nicht?'
'Du wusstest es', kam die Antwort. Ich wusste die Antwort noch ehe sie mir
gegeben wurde. Mein Geist wusste es, hatte es immer gewusst. Ich wusste dass
diese Präsenz mein ganzes Leben hindurch bei mir war. Ich anerkannte diese
Wahrheit jetzt bei den Lichtern und mir selbst. Es war so wichtig dass ich diese
Wahrheit verstand und annahm.
Dieses Lichtwesen das mich zu Verständnis und
der Annahme gebracht hatte, dass er Gottes Bote für mich war und mein
Bote für Gott, den ich meinen Schutzengel nannte. Er war immer bei mir gewesen.
Er war immer liebevoll, helfend, und beratend gewesen. Ich hatte nie angenommen
was ich fühlte. Er enthüllte mir jene Zeiten als ich als Kind mehr tat als nur
seine Präsenz zu erfühlen. Als Kind wusste ich! Wann und wie und wichtiger noch
'wieso' verlor ich diese Fähigkeit?
Ehe ich meine Tausend Fragen stellen konnte hörte ich eine andere Stimme. Diese
Stimme klang gleich, doch ich fühlte einen Unterschied. Ich wusste ohne zu
fragen dass dies auch eine Engelsstimme war, ein Bote von Gott.
Anstatt mich in die Vergangenheit zu bringen, zeigte mir dieser Engel die
Zukunft. Es dauerte eine Weile ehe ich genau verstand was es war, das
mir gezeigt wurde. Alles war im schnellen Vorlauf und ich beobachtete
mein zukünftiges Ich. Es war zu schnell für mich um alles vollständig zu
verstehen, bis viel später in meinem Leben als die Ereignisse
die ich sah schließlich eintrafen.
Damals fühlte ich nicht was diese andere Frau, mein zukünftiges Ich, fühlte aber
ich konnte empfinden dass sie kämpfte und Angst hatte. Mir wurde gesagt ich
solle nur beobachten und mich erinnern.
Ich fühlte mich zuerst ziemlich selbstgefällig. Ich dachte ich würde die
fundamentalen Tatsachen verstehen, von dem war mir gezeigt wurde. Also das Leben
ist nicht einfach und zeitweise kann es eine wirkliche Bremse sein.???
Ich empfand dass die jetzigen
Ereignisse alles für mich verändert hätten, weil ich die Stimme Gottes gehört
hatte. Ich war in der Präsenz von Engeln. Ich konnte nicht sehen wie irgendetwas
das die Welt
auf mich werfen würde, mich je wieder unterkriegen könnte. Warum würde
ich jemals wieder Furcht verspüren oder Enttäuschung oder Traurigkeit? Ich würde
entdecken dass jene Gedanken auch sehr falsch waren.
Solcher Stolz und Arroganz die ich habe! Welch junge Närrin ich war. Ich bin ein
Mitglied der menschlichen Rasse die mit Arroganz und Ego angefüllt ist. Die
Israeliten in der Bibel wurden aus der Sklaverei aus Ägypten befreit. Gott
öffnete das Rote Meer damit sie entkommen konnten. Und was taten die Israeliten?
Sie machten ein goldenes Kalb das sie anbeten konnten als Moses sie für einige
Tage allein ließ.
Die Israeliten fürchteten sie würden in der Wildnis verhungern und riefen fast
täglich zu Gott. Gott gab ihnen Manna in der Wildnis. Dann wurden sie des Manna
müde und beklagten sie darüber. 'Wehe mir. Armes kleines Ich'. 'Was! Schon
wieder Manna!'
Nichts hat sich geändert. Es würde einige Zeit dauern für mich, um zu erkennen
dass ich nicht so anders als die alten Israeliten war. Du gabst mir einst ein
Wunder Herr, aber was hast du mir später angetan! Dies ist ein tiefes Loch im
welches alle Menschen hineinfallen und ich bin nicht anders. Es ist wichtig dass
wir jeden Tag daran arbeiten nicht in dieses Loch zu fallen. Es ist noch
wichtiger dass wir nicht diejenigen sind die das Graben tun. Die Welt ist gut
genug um Gräben für uns auszugraben wo wir hineinfallen können. Wir müssen der
Welt unterwegs nicht auch noch dabei helfen. Es gibt ein altes Sprichwort das
besagt, 'Wenn du in einem Loch bist hör auf zu graben.' Ich verstand das nie bis
jetzt.
Ich verkündete den Lichtern arrogant dass ich nicht in die Fallen gehen würde
welche die Welt in Zukunft für mich aufstellen würde. Ich würde nicht meine
eigenen Löcher graben. Ich sagte ihnen, dass ich nichts anderes mehr sein könne
als glücklich, und dass ich nie wieder meinen Glauben verlieren würde. Dann
wurde mir, ich selbst gezeigt,
weinend irgendwann in der Zukunft.
Ich konnte mich sehen auf einer Holzbank sitzend in etwas das wie eine Kirche
aussah, und weinte unkontrollierbar als wäre meine beste Freundin gerade
gestorben. Ich konnte meine eigenen Gedanken hören. Ich war wütend über Gott.
Ich schrie mit Gott! 'Du hast das getan!' rief ich.'Ich werde dir nicht
zuhören!' Ich werde nicht tun was du willst! Du hast mir einen freien Willen
gegeben, dann lass mich ihn jetzt benutzen. Ich habe ein Recht das zu tun was
ich will und du sollst mich nicht davon abhalten oder dazwischen gehen', schrie
ich in meinen Gedanken.
Ich war in einem Schock als ich mich so in der Zukunft sah, solche Wut und
Ungehorsam Gott gegenüber zeigend. Das konnte nicht ich sein. Ich konnte
niemals, nach dem Tag der Wunder, so etwas tun egal was geschehen war oder wer
gestorben war. Das konnte nicht ich sein. Ich bin sicher die Engel waren
amüsiert.
Ich fuhr weiter fort Gott anzuschreien, dann sagte mir eine Stimme, genau wie
die die ich hörte freundlich, dass
der Pfad den ich einschlagen wollte mit Schmerzen und Leiden gepflastert sein
würde. Das ließ
mich noch stärker weinen und noch mehr Wut zeigen.
'Wie glaubst du dass ich mich jetzt fühle? Was ich jetzt tun will kann mir nicht
noch mehr Schmerzen und Leiden verursachen, als ich jetzt gerade habe. Lass mich
gehen,' sprach ich in meinem Geist mit der Stimme.
Jetzt sprachen keine Stimmen mehr mit mir und das schien mich noch wütender zu
machen als ich es bereits war. Aber ich konnte fühlen dass ich etwas empfand.'
In Ordnung, du willst dass ich jenen Weg gehe, dann werde ich eben jenen Weg
gehen, aber das kostet etwas. Nach dem heutigen Tag werde ich keinen Fuß mehr in diese Kirche setzen!' Mit diesen wütenden Worten und
mehr, wurde das Weinen meines zukünftigen Ichs so laut und scharf, dass ich kein
Gespräch mehr hören konnte. Aber ich konnte die totale Empfindung von
Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Dickköpfigkeit und Entschlossenheit fühlen.
Junge, ist das eine mörderische Kombination?
Dann sah ich den Engel hinter meinem zukünftigen Ich stehen, mit seiner Hand auf
meiner rechten Schulter. Dann erschien ein anderer Engel mit seiner Hand auf
meiner linken Schulter. Dann erschienen einer nach dem anderen
Engel, die überall um mich herum
saßen, knieten, und standen. Sie waren nicht dort um zu kritisieren, zu
schelten oder zu bestrafen. Sie waren dort um mir Kraft, Trost und Führung zu
geben. Die Engel waren dort um mir Gottes Liebe zu zeigen. Sie waren dort um mir
Gottes Trost, Verständnis und Liebe zu bringen.
Welche Überraschung war es, gezeigt zu bekommen dass die Engel und Gott so eine
wichtige Rolle in unserem Leben
einnehmen. Wie konnte ich jemals verängstigt, traurig oder einsam sein? Wie
konnte ich jemals nein zu irgendetwas sagen was Gott wieder von mir verlangte?
Wie konnte ich jemals den Glauben verlieren? Wie konnte ich jemals sündigen?
Aber die Engel hatten mir gezeigt dass ich diese Dinge tun und fühlen konnte und
dass ich all diese Dinge tun würde. Aber Gott und seine Engel würden immer dort
bei mir sein um zu helfen.
Ich konnte die Liebe, das Verständnis und die Erheiterung fühlen das die Engel
fühlten, während ich weiter plauderte darüber wie ich niemals jene Person werden
würde, und dass ich mich ändern würde. Ich begann mehr Zeit damit zu verbringen
mich zu verteidigen als mit Zuhören.
Nachdem ich alle Wunder dieses Tages erlebt hatte, sollte ich dennoch
herausfinden dass meine Zukunft sich so abspielte wie ich es gesehen hatte. Und
als es weiterging sollte ich Angst erleben, Traurigkeit, und Mangel an Glauben,
genau so wie sie es mir voraus gesagt hatten. Ich sollte sündigen und mehr. Die
Engel wussten dies, aber es dauerte Jahre um alles vollständig zu verstehen, was
sie mir gezeigt hatten, und wovon sie wollten dass ich es verstand. Sie wussten
die ganze Zeit dass ich mich nicht in eine perfekte Heilige verwandeln würde.
Sie liebten mich einfach so wie ich eben war. Gott liebt mich immer, nicht nur
wenn ich gehorsam und perfekt bin. Welch wundervolles Gefühl das ist. Ich muss
mich nur immer wieder selbst daran erinnern dass Er hier ist, und muss lernen
dass ich lange genug aufhöre mit reden um auf Seine Stimme zu hören.
Ich spürte dass ich gerade durch das Weihnachtsspiel von Scrooge gegangen war.
Ich hatte etwas aus der Vergangenheit gesehen, etwas aus der Zukunft, also was
kam als Nächstes?
Ich hatte tausende von Fragen aber ehe ich auch nur eine Fragen konnte, hörte
die zweite Stimme auf zu reden und die männliche Stimme die aus dem Licht kam
begann wieder zu sprechen. Diese Stimme klang nicht wie die der Engel. Dies war
der Klang der ersten Stimme, die mich aufmerksam gemacht hatte. Dies war die
Stimme die mir gesagt hatte dass mein Baby Ihm gehörte. Die Stimme ließ meine Zähne nicht länger klappern. Diese Stimme war voller
Liebe, Freundlichkeit und Verständnis. Ich war bereit zuzuhören. 'Ich gab dir
einen Namen seit deiner Geburt. Wenn du diesen Namen aussprechen hörst, wirst du
wissen dass ich bei dir bin.' Ich hatte damals keine Ahnung worüber er redete
aber ich hörte zu.
Er sagte diesen besonderen Namen, eigentlich nicht ungewöhnlich, aber als ich
ihn hörte floss er geradewegs in mein Herz wie ein lebendiges Ding. Liebe und
Freude erfüllten mich. Ich hatte nie vorher irgendetwas erlebt was so erfüllend
und mächtig war. Tränen flossen weiter aus meinen Augen und drohten mich zu
verzehren. Ich hielt meine Augen und Ohren offen so dass ich jedes einzelne Wort
das diese Stimme zu mir sagte hören konnte. Allein diese Stimme war außerordentlich mächtig.
Ich wusste dass das war mir gesagt wurde extrem wichtig war. Während Er sprach,
waren es nicht nur Seine Worte die ich hörte; ich erhielt Eindrücke und
Verständnis über das hinaus was ich zu der Zeit verstehen konnte. Ich versuchte
es in mich eindringen zu lassen so gut es ging. Einmal in meinem Leben war ich
sprachlos als Er mit mir sprach.
'Du hast nach der Wahrheit gesucht. Es ist keine Sünde zu suchen. Suchen ist ein
Teil deines Zwecks. Suche nach Meinem Gesicht. Such nach Meiner Wahrheit. Du
wirst die ganze Wahrheit nicht auf dieser Erde finden, in deiner Lebenszeit.
Bleibe bei der Suche jeden Tag deines Lebens, hör nie auf Fragen zu stellen.
Wenn du dich mit einer Philosophie wohlfühlst bleib eine Zeit dabei. Wenn du
später findest dass sie falsch ist suche weiter. Hab keine Angst. Wahrheiten
können von ungewöhnlichen Orten kommen. Lerne alles was du kannst aus allem,
Dingen, Orten, Leuten und Ereignissen. Lausche mit deinem Herzen, deinem
Verstand und deinen Ohren. Du wirst es wissen wenn du eine Wahrheit findest. Ich
werde dir helfen. Du bist mein....' (Er nannte mich mit meinem besonderen
Namen.) Er sprach, ich hörte von Innen zu weil es dort war wo Er mich berührte
und Seine Berührung war warm und liebevoll.
Vollständiges Verstehen ging über mich hinaus. Ich verstand weniger als zehn
Prozent von dem was mir zu der Zeit, vor mehr als dreißig Jahren gegeben wurde. Ich lerne täglich mehr von dessen
Bedeutung. Ich werde alle Tage meines Lebens lernen und darüber hinaus.
Ich hörte der Stimme weiter zu und konzentrierte all meine Sinne, bis die Worte,
Visionen und Eindrücke abrupt aufhörten. Ich erwartete mehr. Was ich sah war,
dass das helle weiße
Licht das die Dunkelheit erhellt hatte langsam verblasste. Ich war extrem
enttäuscht. Ich wollte dass dieses Erlebnis, diese Gefühle mein ganzes Leben
andauern sollten. Ich wollte nicht dass die Wärme, Liebe und Gelassenheit die
mich einhüllten, weggingen, niemals! Ich erfreute mich solchen Friedens. Ich
wollte nicht dass es fortging. Ich wollte dass das Licht mich für den Rest
meines Lebens umhüllen würde.
'Warte, warte' rief ich dem Licht zu. Ich lachte und weinte
und Freudentränen rannen mir übers Gesicht. 'Ich habe so viele Fragen.'
Mit heiterer Belustigung wurde mir gesagt ich solle die Klingel nehmen die nicht
länger in meiner Hand sondern an meiner Seite im Bett lag.
Zuerst war ich verwirrt, ich wollte niemand in das Zimmer rufen, ich wollte im
Licht bleiben. Ich fand die Klingel und nahm sie hoch gerade als das Zimmer
dunkel wurde. 'Geh noch nicht, bleib', bettelte ich das Licht an.
Sogar als das Zimmer wieder in pechschwarze Dunkelheit fiel, spürte ich
weiterhin große Freude, Liebe und Frieden. Das Licht war gegangen aber ich
wusste ich war nicht allein und ich würde nie wieder allein sein. Obwohl ich ihn
nicht sehen konnte wusste ich dass mein Engel da war und dass Gott mich liebte,
bedingungslos. Und die wichtigste Sache von allen die ich gelernt hatte was dass
GOTT REAL IST! Aber das Wunder hörte dort nicht auf.
* * *
Es war jetzt Zeit für mich den Rufknopf zu drücken wie ich angewiesen wurde und
das tat ich. Ich drückte ihn mit meinem Daumen und ließ ihn nicht mehr los. Ich wartete in der totalen Dunkelheit.
Dann wartete ich noch ein wenig. Lange Minuten vergingen während ich darüber
nachdachte was in diesem Kreißsaal,
in diesem Krankenhausbett vorgefallen war. Ich wunderte mich auch warum es so
lange dauerte bis jemand auf das Klingeln des Rufknopfes antwortete. Wie
überrascht waren wohl der Doktor oder die Krankenschwester, mich im Bett sitzend
zu sehen, lebendig und lachend? Ich wunderte mich.
Die Tür zum Zimmer flog auf. Dort als Silhouette vor dem Licht des Flurs stand
ein Mann. Er stand im Türrahmen ohne sich zu bewegen. Ich konnte ihn atmen
hören. Ich wusste es war mein Doktor. Ich konnte fühlen was er fühlte. Er
trauerte! Der Doktor dachte ich sei tot und die leichenstarre Hand einer toten
Frau hielte den Rufknopf niedergedrückt. Er zögerte ins Zimmer zu kommen. 'Komm
herein, komm herein!' rief ich fröhlich. 'Ich bin nicht tot. Komm herein und
schau.'
Der Doktor sprang fast aus seiner Haut beim Klang meiner Stimme. Er drehte die
Lampen an und ich wurde geblendet
von ihrer Helligkeit. Er eilte ins Zimmer und das erste was er tat war die
Klingel aus meiner Hand zu nehmen, ich drückte immer noch.
Der Doktor begann seine Untersuchung und ich machte weiter mit ermutigenden
Worten. 'Keine Sorge. Alles wird jetzt in Ordnung kommen.' Der Doktor bewegte
das Stethoskop um die Herztöne des Babys zu hören. 'Glaub mir das Baby ist auch
in Ordnung. Siehst du! Siehst du! Du kannst noch immer sein Herz schlagen hören.
Ich bin am Leben und er ist am Leben.' Ich hüpfte noch immer umher. 'Siehst du!
Siehst du! Du musst den Kaiserschnitt jetzt machen und dir um nichts mehr Sorgen
machen. Alles wird gut ausgehen. Ich verspreche es.' Ich weinte, lachte und
sprach alle meine Worte eilig aus. Ich muss wie eine Verrückte geklungen haben.
Was ich aber war, ich war eine extrem glückliche Frau.
Der Doktor schaute mir in die Augen als ich weiter plauderte. Er war verwirrt
und besorgt. Der Doktor schaute auf und sprach zum ersten Mal seit er das Zimmer
betrat. 'Bist du dir sicher Linda? Der Kaiserschnitt wird dich töten.' Er sagte
diese Worte sehr langsam zu mir als wäre ich zurückgeblieben oder taub und ich
müsse es von seinen Lippen lesen.
Er wollte sicher gehen dass ich genau verstand was er sagte. Er starrte mir in
die Augen während er sprach, als wolle er sicher gehen dass ich die ganzen
Konsequenzen von der Behandlung dich ich von ihm wollte verstehen würde. Alles
was ich wusste war, dass ich diesen Doktor überzeugen musste dass er die
Operation tun musste und zwar schnell. Der Doktor schaute mich immer noch an,
mit Verwirrung und Besorgnis überall auf seinem Gesicht.
'Ich bin sicher, absolut, positiv sicher, bitte glaube mir', argumentierte ich.
'Schau mich an, es geht mir gut und schau, schau, die Schmerzen sind fort es
gibt keine Wehen mehr .' Ich hatte jetzt Angst dass der Doktor mir nicht glauben
würde. Ich musste ihn überzeugen diesen Kaiserschnitt zu machen, genau wie es
mir die Stimmen gesagt hatten. Ich nahm meinen Mut zusammen für den nächsten
Wortschwall.
'Es geht mir gut, dem Baby geht’s gut, alles wird gut gehen aber du musst mir
zuhören und den Kaiserschnitt machen – jetzt! Schau, schau mich an! Es geht mir
großartig
und ich will dass du den Kaiserschnitt machst. Bitte glaube mir. Alles wird gut
werden, ich verspreche es.' Ich hatte meine Stimme um mehrere Dezibel erhoben
mit jedem Wort das ich sprach, beim Versuch zu überzeugen. Ich schrie nun und
war bereit aus dem Bett aufzustehen und durch dem Raum zu gehen, falls das nötig
war um den Doktor von dem zu überzeugen was ich sagte.
Ich konnte den Gedankenprozess der im Gehirn des Doktors vorging, aus dem
Ausdruck seines Gesichts herauslesen. Er wog das Pro und Kontra dieser Operation
und dachte über die Worte nach die von einer lachenden, weinenden, sterbenden
Patientin gesprochen wurden. Er muss mich für dement gehalten haben aber ich
wusste es, als der Doktor seine Entscheidung traf, weil der Ausdruck seiner
Augen sich radikal veränderte.
Nachdem der Doktor seine Entscheidung getroffen hatte, nickte er bejahend mit
dem Kopf, eilte dann aus dem Zimmer und in den Flur. Ich konnte ihn rufen hören
als er Leute herbeirief und Anweisungen erteilte. Die Operation fand statt!
Das Nächste was ich wusste war dass Leute in mein Zimmer eilten. Sie waren mir
fremd. Sie begannen Nadeln zurück in meine Hand und meinen Arm zu stecken. Es
tat weh aber das war für mich in Ordnung. Ich hatte wenig Schmerzen, aber das
ließ
mich wissen dass ich wirklich am Leben war.
Ich wusste dass ich den Doktor irgendwie überzeugt hatte, dass die Operation
notwendig war und dass es wichtig war jetzt zu beginnen. Ich hatte den Doktor
überzeugt dass ich nicht sterben würde. Ich konnte mich entspannen und einen
Seufzer der Erleichterung ausatmen.
Ich war überzeugt dass, sogar mit dem anstehenden Kaiserschnitt, der größte Schmerz hinter mir lag. Die kleineren Schmerzen der
Operation würden mir kaum Sorgen bereiten. Ich hatte keine Besorgnis.
Die Sauerstoffmaske kam wieder über mein Gesicht. Ich hyperventilierte diesmal
nicht. Ich war vollständig nackt auf dem Bett mit Leuten um mich herum, wobei
jeder das tat was notwendig war um mich für das vorzubereiten, was sie für eine
Notoperation hielten. Es kümmerte mich keinen Deut. Ich war zufrieden.
Ich wurde fast vom Kinn bis zu den Knien rasiert. Ein junger Mann war zwischen
meinen Oberschenkeln und Knien und versuchte mit großer Konzentration und wenig Glück mir einen Katheter
anzulegen. Er warnte mich mehrmals dass dies mir große Schmerzen verursachen würde. Ich lachte. Ich wusste was
Schmerzen waren und was er tat, war nichts im Vergleich. Der junge Mann sah mich
an als wäre ich dement was mich noch mehr zum Lachen reizte.
Jeder der ins Zimmer kam sah für mich so jung aus. Ich hatte monumentale
Schmerzen erlitten. Ich war gestorben und ins Leben zurück gekommen. Ich hatte
mit himmlischen Wesen kommuniziert. Ich fühlte mich Hundert Jahre älter als
jeder andere im Zimmer. Ich war verändert.
Ein junger Mann mit einem perfekt gebügelten dreiteiligen Anzug kam ins Zimmer
und zeigte Zeichen von Verwirrung. Er sah aus als wäre er aus einem gesunden
Schlaf herausgerissen worden und dann zur Tür hinaus geschoben worden , ehe er
fertig war. Seine wirren Haare und verschlafenen Augen standen in totalem
Kontrast zu seiner perfekten Kleidung. 'Ich brauch von Ihnen und Ihrem Mann die
Unterschrift auf diesem Dokument. Sie verstehen dass weder Ihr Doktor noch die
Klinik diese Operation befürworten. Diese Klinik hat Ihnen klargemacht dass
diese Operation zu Ihrem Tod und dem Tod von Ihrem...' Der junge Mann machte
weiter in dieser monotonen Weise.
'Ja, ja ich wurde aufgeklärt, danke, danke. Nun wo muss ich unterschreiben?'
lächelte ich.
Die Papiere auf einem sauberen und organisierten Klemmbrett wurden mir
überreicht, gerade als mein Mann in das Zimmer herein geführt wurde. Rich war so
müde, so traurig, so jung, schaute auf das totale Durcheinander des Zimmers. Er
sah verängstigt und verwirrt aus. Ich rief ihn an meine Seite und versuchte ihn
mit einem Lächeln zu beruhigen. 'Alles ist in Ordnung jetzt. Unterschreib die
Papiere. Sie werden einen Kaiserschnitt machen. Vertrau mir.' Ich übergab ihm
die Papiere. Rich war unsicher, aber er unterschrieb die Papiere weil ich ihn
darum bat. Er war unsicher und verängstigt, während er die Aktivität verfolgte
die durch das Zimmer wirbelte.
Dies war das zweite Set von Papieren die wir unterschrieben. Das erste Set von
Papieren waren verfallen, weil ein neuer Tag angefangen hatte seit wir es
unterschrieben hatten. Die neuen Papiere informierten uns dass ich keine gute
Chance hatte diese Operation lebend zu überstehen. Ich war nicht besorgt.
'Macht euch keine Sorgen. Alles wird jetzt gut gehen,' sagte ich zu jedem im
Zimmer. Ich wollte jeden beruhigen einschließlich Rich. Ich hatte keine Worte um Rich Erklärungen über die
Ereignisse der vergangenen Nacht zu geben, bevor der Doktor wieder ins Zimmer
eintrat.
Der Doktor war merklich verärgert als er sah dass nicht alle Vorbereitungen für
die Operation fertig waren. Der junge Arzt der versuchte mir einen Katheter zu
legen hatte versagt. Mein Doktor griff ein um die Prozedur zu beenden. Er
lächelte mir zu und bereitete mich vor: 'Linda, dies wird wirklich weh tun. Es
tut mir leid.' Wieder lächelte ich nur.
'Sie wissen so wenig über Schmerzen,' dachte ich. Ich fühlte während der
Prozedur sehr wenig von dem, was ich jetzt als Schmerz betrachtete.
Als alle Vorbereitungen fertiggestellt waren stellte der Doktor jeden, einschließlich Rich, um mein Bett herum, um die Prozession zu beginnen,
mich mit allen Gerätschaften durch die Tür hinaus, und bis in den Operationssaal
zu schieben. Der Doktor bat Rich auch zu helfen mich in den Operationssaal zu
bringen und ich war froh darüber.
In diesem Moment, als ich in die besorgten Augen meines Mannes schaute,
erinnerte ich mich an den Rest meiner Familie. Sie hatten jetzt seit mehr als
zwei Tagen im Wartesaal ausgeharrt. Ich wollte sie beruhigen, dass es mir gut
ging und dass alles gut werden würde. Ich sagte dem Doktor dass ich sein Angebot
jetzt annehmen würde meine Familie und Freunde in den Kreißsaal zu lassen. Der Doktor war nicht erfreut; tatsächlich war
er irritiert über meinen Vorschlag. Der Doktor war sicherer als je dass ich
während der Nacht ein paar Schrauben verloren hatte.
Er war im Panik Modus um mich zu operieren, derweil schlug ich vor dass ich
zuerst Kontakte herstellen wollte. Ich konnte seine Frustration verstehen aber
er stellte sich schnell um, um seiner Patientin einen Gefallen zu tun. Er hatte
es erlebt dass ich sehr stur sein konnte.
Es wurde schnell entschieden meine Familie und Freunde nicht in den Kreißsaal zu bringen, sondern mich auf meinem mobilen Bett an die
Tür des Wartesaals zu bringen. Ich hatte große Pläne was ich sagen würde aber als ich das Gesicht meines Vaters
sah, vergaß
ich es. Er schien so klein zu sein. Er war erschöpft vor Sorge und dem Mangel an
Schlaf. Ich fühlte mich schrecklich dass ich meinen Eltern dies angetan hatte.
Ich begann zu weinen.
Teil III.
Der Schluss: Ehe ich mich genug zusammennehmen konnte um zu sprechen, sprach
mein Vater durch diese Tränenflut. Er lächelte und sagte; 'Mach dir jetzt keine
Sorgen. Alles wird gut werden. Bleib einfach dran dort. Wir lieben dich.' Er gab
mir ein großes
ermutigendes Lächeln und hob seinen Daumen hoch. 'Ein Daumen hoch Zeichen', das
war die Art meines Vaters mir zu sagen ich solle tapfer bleiben und er sei bei
mir und würde auf das Beste hoffen.
Ich konnte danach nichts mehr sagen. Ich weinte noch stärker in meine
Sauerstoffmaske. Der Doktor sagte dass es Zeit war zu gehen, also hob ich auch
einfach meinen Daumen hoch als Zeichen des Einverständnisses mit meinem Vater
und ohne dass ein ermutigendes Wort für meinen Vater von meinen Lippen kam,
wurde ich zum Operationssaal gebracht.
Ich dachte dass die ganze Aufregung vorbei sei. Ich dachte der Rest der Nacht
würde langweilig werden. Ich dachte meine Angstgefühle wären vergangen. Ich
dachte mein Wunder wäre vorbei. Ich dachte falsch! Die Nacht hatte gerade
angefangen.
Ich wurde vom Bett gehoben und über den Operationstisch gelehnt um meinen
nackten Rücken freizulegen. Ich blieb perfekt ruhig als die Nadeln in meinen
Rücken eingeführt wurden. Sie sagten es würde weh tun aber das tat es nicht. Ich
fühlte kalte Einstiche und nichts weiter.
Ich wurde auf einen Operationstisch
gelegt und sie begannen mich in Tücher einzuwickeln. Ich erwartete dass alles
und jeder weiß
gekleidet sein würde. Wieder lag ich falsch. So viel zum Fernsehen als Spiegel
der Wirklichkeit. Die Farben waren freundliches Blau, Grün und Violett. Dies war
eine wundervolle Überraschung.
Ich wurde einem Doktor vorgestellt der die Operation machen würde. Mein Doktor
würde assistieren. Es wurde nicht erwähnt, aber ich nahm an dass mein Doktor
einfach zu müde war. Ich hatte mit
diesem Arrangement kein Problem.
Ich neckte den Doktor und sagte dass ich die Operation beobachten wolle. Er
begann etwas zu bewegen was ich für Spiegel hielt die von der Decke hingen und
sagte mir 'Diesmal nicht kleine Dame. Du kannst die Operation das nächste mal
beobachten, jetzt nicht.'
Als die Operation begann war ich wach und interessiert in das, was um mich herum
vorging, aber bald wurde ich müde. Ich sah dass Blutspritzer das Tuch trafen,
von dem ich annahm dass es vor meinem Gesicht angebracht wurde, um zu verhindern
dass ich mit Blut bespritzt wurde. Es machte dass ich mich ein wenig mulmig
fühlte, also legte ich meinen Kopf so bequem auf eine Seite wie es mir unter den
Umständen möglich war und schlief prompt ein. Ich weckte mich selbst auf mit den
schrecklichen Tönen meines Schnarchens.
Meine Doktoren machten untereinander gerade witzige Bemerkungen wegen meinem
Schnarchen. Ich hörte die Kommentare und lächelte. Jeder war glücklich und ich
auch. Ich entspannte mich und spürte keine Schmerzen also schlief ich schnell
wieder ein.
Ich wachte das zweite mal auf, nicht wegen dem Geräusch meines Schnarchens
sondern wegen Tönen von Ausrufen, Traurigkeit und Verwirrung. Ich hörte erhobene
Stimmen, Schreien und Fluchen. Ich war verwirrt darüber was los war also hielt
ich meine Augen geschlossen und hörte nur zu.
Mein müder, lange leidender Doktor machte das Geschrei. Er war derjenige der
fluchte. 'Beeil dich, beeil dich! Hol das Kind heraus!' Das Geschrei meines
Doktors hielt an mit seiner bilderreichen Sprache. Dann schrie er noch einmal,
diesmal mit einem hinzugefügten Gebet. 'Bitte Gott, gib uns ein wenig mehr Zeit,
ein wenig mehr Zeit. Sie hat so viel durchgemacht. Schnell, schnell, gib mir die
Zahlen!#&^+##@%**@@. Mein Doktor beendete seine
Tirade mit fluchen.
Ich war verwirrt und besorgt.' Worum geht dieses ganze Geschrei? Warum ist mein
Doktor zu erregt?' dachte ich. Eine männliche Stimme rechts von mir begann
Zahlen auszurufen, genau wie es mein Doktor schreiend verlangt hatte. Diese
Zahlen lesende Stimme, versuchte über den anderen Geräuschen im Operationsraum
gehört zu werden. Ich versuchte irgendeinen Sinn aus den Zahlen und Geräuschen
zu erkennen und wieso sie so wichtig waren. Es brauchte nicht lange damit mir
ein Licht aufging.
Die Zahlen waren mein Blutdruck, Herzfrequenz, und Atmungsfrequenz. Als ich
erkannte was die Nummern bedeuteten war ich schockiert wie niedrig sie waren.
'Mein Blutdruck dürfte nicht niedriger sein
als Hundertzehn über was?' dachte ich bei mir und versuchte mich daran zu
erinnern wie die normalen Werte sein mussten. Ich hatte mich nie darum
gekümmert.
'Wie viele Atemzüge muss ich machen und wie oft schlägt ein Herz pro Minute?'
dachte ich.
Während die Stimme, die die Nummern las, weiter rief wurden die Nummern immer
niedriger und niedriger. Während die Nummern immer niedriger wurden, wurde die
Stimme meines Doktors immer lauter. Er fuhr mit seinem Fluchen vermischt mit
seinen Gebeten fort. 'Bitte Gott gib uns mehr Zeit. Sie hat schon so viel
mitgemacht. Alles worum wir bitten ist nur ein wenig Zeit. Gott, kannst du uns
nicht noch ein wenig Zeit geben? Verdammt! Verdammt kannst du nicht schneller
machen!' Er betete, fluchte und rief Anweisungen, alles gleichzeitig.
Ich wollte die Furcht von allen ausräumen. Alles würde gut gehen. Natürlich
wusste ich das, aber ich musste all den aufgeregten Menschen im Operationssaal
dies auch sagen. Egal wie die Nummern waren, alles würde gut gehen. Ich wollte
nicht die Ursache für soviel Verzweiflung und Aufregung sein.
Ich versuchte meinen Kopf aus der Seitenlage wieder in die Mitte drehen. Mein
Kopf gehorchte meinem Befehl nicht. 'Was ist das? Nein, Linda, jetzt ist nicht
die Zeit für Panik.' sagte ich mir. Die Nummern wurden immer niedriger.
Ich konnte nicht spüren dass ich atmete. Ich musste einen tiefen Atemzug tun und
mit diesen Leuten reden. Ich versuchte einen reinigenden Atemzug zu tun. Ich
konnte kein bisschen Atem hineinziehen, geschweige denn einen reinigenden
Atemzug. Ich versuchte meine Augen zu öffnen aber ich konnte es nicht. Ich
brauchte jemand der mich anschaute. Ich brauchte jemand, irgendjemand. Ich
musste mich bewegen, atmen, und reden. Ich musste meine Augen öffnen. Nichts
geschah. Ich hatte über keinen Teil meines Körpers irgendeine Kontrolle. Alles
was ich fühlen konnte war Kälte. Ich war so kalt und wurde noch kälter. Mein
ganzer Körper war wie ein Eiswürfel. Jetzt war die Zeit in Panik zu geraten und
das tat ich, als die Zahlen fast die Null erreichten.
Ich konnte etwas hören wo ich dachte es wären die scheppernden Räder eines
Wagens der auf die Seite des Operationstisches gebracht wurde. Ich hatte genug
Doktorenserien im Fernsehen gesehen. 'Bringen sie den Reanimationswagen? Hat
mein Herz aufgehört zu schlagen? Werden sie mir Schocks versetzen? Sie können
das doch nicht tun, oder? Sie werden mich doch nicht schocken während das Baby
noch in mir ist? Das Baby wird geschockt werden. Ich kann nicht zulassen dass
sie das tun, ich kann nicht! Ich redete mich in einen Panikzustand hinein, je
mehr der Doktor schrie. Dann begann er das Wort 'Nein' zu wiederholen.'NEIN,
NEIN, bitte Gott NEIN!'
Ich war in Panik. Ich begann in meinem Kopf zu schreien und immer wieder zu
wiederholen. 'Ich werde nicht sterben. Ich werde nicht sterben. Ich sterbe
nicht. Ich sterbe nicht! Jesus sagte ich würde nicht sterben. Ich werde nicht
sterben! Ich sterbe nicht. Ich werde von diesem Tisch herunterspringen. Lass
mich von diesem Tisch herunter. Ich werde nicht sterben. Jemand soll herkommen
und mich berühren. Komm her! Ich sterbe nicht. Hört mich doch, kann jemand mich
hören.' Ich schrie in meinem Kopf.
Ich kämpfte um meine Augen zu öffnen, einen Atemzug zu tun, meinen Körper zu
bewegen, irgendetwas das die Leute im Zimmer wissen ließ dass ich noch lebendig war und nicht vor hatte zu sterben.
Ich weiß
nicht wie lange ich kämpfte und nach niemandem schrie, als zu mir selbst.
Die Stimme welche die Zahlen rief wurde leiser und die Zahlen waren fast alle
bei Null. Die Stimme meines Doktors klang voller Verzweiflung und als es klang
als hätte er seinen Kampf aufgegeben, gewann ich den Meinigen.
Meine Lungen füllten sich mit Luft und ich schrie laut auf. Ich erschütterte das
ganze Zimmer, so laut schrie ich. Ich hörte die einströmende Luft,
als die Leute den Atem anhielten und zusammenfuhren beim Klang meiner
schreienden Stimme. Ich hörte meine eigene Stimme lauter als ich sie je vorher
hörte, aber ich hörte nicht auf zu schreien, weil ich um mein Leben schrie!
'Ich werde nicht sterben! Ich werde nicht sterben!' ich schrie so laut dass es
durchs ganze Krankenhaus gehört werden musste. 'Jemand soll herkommen und mich
berühren. Schaut mich an. Ich bin nicht tot. Ich bin nicht tot. Ich werde nicht
sterben! Jesus sagte ich würde nicht sterben. Lasst mich ein Gesicht sehen.
Schaut mich an. SCHAUT MICH AN! Ich sage euch ICH WERDE NICHT STERBEN.' ich
schrie lauter und lauter, während wieder Tränen mir übers Gesicht strömten.
'Schrei weiter Linda. Schrei immer weiter.' Jetzt was es an der Reihe des
Doktors mich anzuschreien. Ich war voller Angst. Ich war in Panik. Es benötigte
keinen Anstoß, um mich dazu zu bringen weiter zu schreien. Mein Hals war
roh vom Schreien. Ich bin sicher die Nerven der Anwesenden waren es auch.
Ich kämpfte darum mich zu beruhigen, aber ich wollte verzweifelt ein
menschliches Gesicht sehen. Ich wollte die Berührung einer menschlichen Hand
fühlen. Ich benötigte jemand neben mir, so dass ich mich sicher fühlen konnte in
der Tatsache dass ich noch lebendig war. Ich schrie weiter. 'Jemand soll
herkommen. Lasst mich euch anschauen. Berührt mich, berührt mich, jemand soll
mich berühren! Seht ich bin nicht tot.' Ich machte einen Aufstand und brachte
mich in Verlegenheit aber es war mir egal.
Mein Doktor befahl einer Krankenschwester ans Kopfende des Operationstisches zu
kommen, so dass ich ihr Gesicht sehen konnte. Sie war ganz in Blau gekleidet.
Sie stand auf meiner linken Seite, nur die Schultern und der Kopf ragten über
den Operationstisch hinaus, so schien es. Sie sprach sanft mit mir. Ich hatte
Schwierigkeiten sie zu verstehen, so sehr weinte ich. Sie trug Handschuhe als
sie mir die Tränen vom Gesicht wischte. Sie sprach sanft weiter mit mir. Ich
fragte weiter danach ihr Gesicht zu sehen und dass sie mich berühren soll. Ich
fühlte mich so kalt. Sie trug eine Chirurgenmaske und ich wollte ihr Gesicht
sehen. Ich wollte menschlichen Kontakt, Haut gegen Haut um mich zu beruhigen so
dass ich alle anderen im Zimmer beruhigen konnte, dass ich nicht tot war oder
starb. Ich weinte und fragte weiter als die Panik stärker wurde.
Mein Doktor schrie die Krankenschwester an 'Nimm die Maske ab, berühre sie, los,
es ist in Ordnung, los'. Die Krankenschwester schien zu zögern dem Befehl des
Doktors zu gehorchen, aber sie zog die Handschuhe aus und nahm die Maske ab, die
ihr Gesicht verbarg.
Ich sah ihr Gesicht und es erschütterte mich so dass ich still wurde. Sie war
wunderschön und für mein eiskaltes Gesicht, waren ihre Hände
wie lebenspendende Wärme.. Für mich sah sie aus wie die Engel, die ich
mir als Kind vorstellte. Ich konnte etwas erkennen was unter ihrer Haube wie
blasse weiße Haare aussah. Sie hatte perfekt blaue Augen, rote Lippen, sanfte
blasse Haut und eine dazu passende sanfte Stimme.
'Alles ist jetzt in Ordnung. Ich habe dich,' sagte sie. Sie berührte mein
Gesicht weiterhin mit ihren nackten Händen. Sie küsste mich auf die Wange mit
ihren Lippen und das entfernte meine Angst und Panik. Sie flüsterte beruhigende
Worte in mein Ohr und ich beruhigte mich sofort. Ich sagte zu ihr dass es mir
jetzt wieder gut ging. Ich sagte ihr dass alles gut ausgehen würde und dass ich
nicht sterben würde. Sie versicherte mir dass ich recht hatte.. Sie ermutigte
mich weiter mit ihr zu sprechen aber dann konnte ich an kein Wort mehr denken .
Aber sie sprach weiter mit mir.
Ich erinnerte mich daran dass die Stimmen mir gesagt hatten, wie wichtig
Menschen füreinander waren. Die Berührung dieser Frau war unbezahlbar für mich.
Ich schämte mich dass ich mit so viel Angst erfüllt gewesen war. Nur eine kurze
Zeit vorher war ich in der Gegenwart des Herrn, und von Engeln gewesen die mir
sagten das Kind und ich würden leben, und doch war ich voller Furcht und Panik
für mein Leben und dasjenige des Babys gewesen. Wie schnell ich vergessen hatte.
Nun verließen
mich meine Furcht und Panik wieder einmal.
Mein Doktor verkündete begeistert dass das Baby geboren war. Ich konnte sein
Gewicht fühlen als es meinen Bauch verließ. Ich konnte die nassen Geräusche vom Körper des Babys hören als es
durch den Einschnitt in meinem Bauch gehoben wurde.
Dr. Peterson, mit seinem Personal von der Neonatalogie, kümmerte sich um das
Neugeborene. Ich konnte hören, verstand aber viele der Töne und Geräusche nicht
die von weiter rechts kamen. Dr. Peterson begann mit einer irritierten Stimme zu
sprechen. ' Du hast mich deswegen aus dem Bett gejagt! Schau dir diesen großen schönen Jungen an!' Ich konnte die Erheiterung und sein
erleichtertes Lächeln in seiner Stimme hören.
'Was?' war die wütende Antwort des Doktors. Ich hörte seine Schritte die sich
schnell vom Operationstisch entfernten. ' Mein Gott sieh dir das an? Linda
dieses Kind ist wunderschön. Er wiegt neun Pfund und sechs Unzen. Er hat Kugeln
in seinem Hintern.'
Der Operationssaal füllte sich mit etwas Kichern über das was der Doktor gesagt
hatte. Die Stimme meines Doktors drückte Lachen, Freude und Erleichterung aus.
'Er ist perfekt.' Seine Stimme war gedämpft und voll unbeantworteter Fragen.
Mein Junge war perfekt und das war eine phänomenale Überraschung für ihn. Er
hielt ein perfektes, lebendes Kind in seinen Händen, das gestern noch zum Tod
verurteilt worden war.
Der Doktor wurde wieder Professionell als er verkündete, der Junge Ballasch,
geboren (ich konnte hören wie seine Stimme sich veränderte als er seinen Kopf
drehte um auf die Wanduhr zu schauen) am 6. April, 2.00 Uhr morgens...'
Ich hörte eine nicht identifizierte Stimme die ihn unterbrach. 'Ostersonntag.'
Die Stimme meines Doktors war mit Tränen und Ehrfurcht gefüllt als er
wiederholte, 'Ja, Ostersonntag.'
Ich lächelte ich war glücklich. Aber ich war weit über müde hinaus. 'Wie lange
muss ich noch wach bleiben, ich bin sehr müde' sagte ich zu niemand besonderem
im Raum. Ich war bereit zu schlafen jetzt wo der Notfall vorbei war und ich
wusste dass wir alle außer
Gefahr waren. Mein Doktor antwortete mir. 'Dr. Goldstein wird noch weitere
zwanzig Minuten benötigen um dich wieder zu schließen, aber du kannst jetzt schlafen. Alles ist gut. Du kannst
einschlafen.' Er beruhigte mich. Das Wort 'danke' war kaum meinem Mund
entschlüpft als ich meine Augen schloss und schnell einschlief.
Ich wachte acht Stunden später auf der Wachstation auf. Da war eine hinter dem
Vorhang neben mir die stöhnte und
klang, als hätte sie große
Schmerzen und brauche Hilfe. Ich versuchte meinen Körper zu drehen um zu schauen
wer da lag, aber ich war ziemlich fest ans Bett gefesselt, mit einem Beutel mit
Blut das noch immer in meinen geschwollenen Arm tropfte. Ich rief eine
Krankenschwester.
Ich wurde von einer freundlichen jungen Dame begrüßt, 'Hallo! Dornröschen. Wie fühlst du dich?' Sie zog den Vorhang der
mich vom Rest der Welt abschirmte, von meinem Bett weg und ich entdeckte dass es
Tag war.
Ich war noch immer sehr müde und ich war extrem durstig. Ich war lebendig und
wieder normal. Oder vielleicht auch nicht? Ich war mir wirklich nicht sicher.
Ich hatte so viel nachgedacht und ich hatte jede Menge Informationen, die ich
noch nicht absorbiert oder verstanden hatte. 'Vielleicht bin ich nicht wieder
normal. Ich bin verändert. Die Welt hat sich verändert. Was tue ich und wohin
gehe ich von hier aus' dachte ich.
Die Krankenschwester erklärte mir, dass die Frau neben mir aus der Narkose
erwachte und es würde ihr bald gut gehen. Die Krankenschwester ging um den
Vorhang herum und sprach mit der Frau, sagte ihr dass es Zeit wäre aufzuwachen
und das Stöhnen hörte auf.
Ich sagte der Krankenschwester dass ich durstig sei und sie brachte mir Wasser
in einem Glas mit Strohhalm und half mir das Glas in meiner zitternden Hand zu
halten. Sie ermutigte mich zu trinken. Ich trank das Wasser aber es drohte
wieder hoch zu kommen.
Die Krankenschwester sagte zu mir dass sie wusste dass ich eine raue Nacht
hinter mir hatte, aber ich wäre jetzt wieder in Ordnung und ich müsse mir ab
jetzt keine Sorgen mehr machen. Alles was ich sagen konnte war, 'Danke.' Und ich
fragte sie welche Zeit es sei. Ich schien fanatisch geworden zu sein, wissen zu
wollen welche Zeit es war, weil ich so viel Zeit verloren hatte. Ich wollte
'zeitlich' orientiert bleiben.
Sie lächelte und sagte mir es sei 10:00 Uhr morgens. Ich war erfreut. Ich hatte
in der Wachstation acht Stunden geschlafen. Ich fühlte mich als wäre ein
Lastwagen über mich gerollt, aber ich war lebendig. Ich begann Inventar zu
machen und meinen Körper zu kontrollieren um zu sehen, ob oder was, weh tun
würde. Das Einzige das ich finden konnte war die Hand und der Arm die
festgebunden waren damit das Blut hineinlaufen konnte. Ansonsten war ich nur
müde.
Die Krankenschwester sagte mir dann, dass da ein junger Mann wäre der die ganze
Nacht draußen
gewartet hatte, und wenn ich ich mich kräftig genug spürte, würde sie ihn für
eine kurze Zeit herein lassen. Ich war einverstanden.
Ein junger Mann kam ins Zimmer. Ich wusste dass er Rich, mein Mann war aber ich
erkannte ihn fast nicht wieder. Er sah so jung und so müde aus. Auch er sah
verändert aus.
Rich brachte Blumen mit und Spielzeug ( eines war ein Häschen) und eine
herzförmige Bonbondose. Er fragte ob
ich wusste was anders an ihm war. Ich war nicht sicher worauf er hinaus wollte
und sagte nein. Er erklärte dass ich so ein gutes Mädchen gewesen sei, dass er
seinen Schnurrbart abrasiert hatte. Ich schämte mich ihm zu sagen dass ich es
nicht bemerkt hatte, aber ich sagte das nicht.
Rich hatte während dieser Prüfung, die er separat von mir durchgemacht hatte,
nicht viel Schlaf bekommen, noch hatte er viel zu essen und zu trinken bekommen.
Er hatte nicht nur seinen Schnurrbart abrasiert, er hatte auch dreizehn Pfund
abgenommen. Ich begann über das Leiden das er und meine Familie bei dieser
Quälerei mitgemacht haben mussten nachzudenken, und schämte mich dass ich nicht
mehr an sie gedacht hatte bis zu diesem Moment.
Rich überreichte mir die wunderschöne Dose mit
Pralinen und wollte sie öffnen. Aber ich stoppte ihn. Ich bin besessen
von Schokolade, aber in dem Moment drehte sich mir nur beim Gedanken an
Schokolade schon der Magen um. Ich erinnerte mich an die Krankenschwester im
Operationssaal, die mich so wunderbar berührt hatte und mit mir geredet hatte.
'Mein Engel' nannte ich sie. Ich bat Rich dass er sie finden und ihr die Süßigkeit geben solle. Er sagte er würde es tun. Aber die Frau
die ich beschrieben hatte wurde nie gefunden, also wurden die Süßigkeiten an die Station der Krankenschwestern weitergegeben,
für alle.
Ich fragte während meines Verbleibs im Krankenhaus, oft nach der
Krankenschwester im Operationssaal, weil ich ihr danken wollte, aber niemand
konnte mir sagen wer sie war. Meine Beschreibung musste weit daneben liegen. Ich
will niemand sagen dass sie ein wirklicher Engel war, weil sie tatsächlich eine
wirkliche Person war. Ich möchte damit nur sagen dass Krankenschwestern die
Rettung für Patienten sein können, während sie einfach nur ihre Arbeit tun und
ich möchte ihnen allen dafür danken.
Rich blieb nicht lange weil ich sehr müde war und er auch. Er erzählte mir über
meine Eltern und das Kind, das ich noch nicht gesehen hatte.
Es war sonderbar aber ich wusste dass alles in Ordnung war und ich wusste dass
es ganz sicher für mich war wieder einzuschlafen. In der Nacht vorher hatte ich
mich gegen den Schlaf zur Wehr gesetzt aus Angst dass ich nie wieder aufwachen
würde. Jetzt war alles was ich tun wollte, schlafen.
Ich wurde mitten in der Nacht in ein eigenes Zimmer gebracht. Ich wachte lange
genug auf um zu sehen dass sie mich in einen Lift brachten dann schlief ich
wieder. Ich holte all den Schlaf nach, den ich in der vergangenen Woche
verpasste.
Doktor Goldstein kam in mein Zimmer um meine Stiche zu kontrollieren mit einer
Gruppe von Medizinstudenten. Er
entfernte meinen Verband und fand dass ich gut geheilt war
und kein Blut da war. Er war überrascht. Er überspielte seine
Überraschung indem er sagte was für eine gute Arbeit er doch gemacht habe. Ich
dankte ihm und er und seine Studenten gingen wieder.
Mir wurde gesagt dass ich zwei Wochen oder länger in der Klinik bleiben müsste,
um eine vollständige Erholung zu sichern, aber am Freitag, nur fünf Tage nach
der Operation hatte ich mich gut genug erholt um nach Hause zu gehen.
Ich war diejenige die darauf drängte heim zu gehen. Ich mochte das Klinikleben
und die Krankenhauskost nicht. Rich besuchte mich jeden Abend und ich versuchte
ihn zu überreden mir diese Tacos,
Zitronenbaisertorte und Malzschokolade herein zu schmuggeln, aber er hatte Angst
dass sie ihn hinauswerfen würden, wenn er erwischt wurde. Ich war enttäuscht.
Stephan ist der Name den wir dem Baby gaben. Ich benannte ihn nach dem ersten
Christlichen Märtyrer. Es ist auch der Name seines Onkels.
Auch Stephan hatte eine erstaunliche Erholung. Er wurde in einen Inkubator
gelegt für eine vierundzwanzig-stündige
Beobachtungszeit, aber schon sehr bald wieder herausgeholt, weil er bei
sehr guter Gesundheit war. Dr. Peterson witzelte dass das Baby aus dem Inkubator
herausgenommen werden musste, weil er immer den Deckel weg drückte. Stephan sah
so groß aus im Inkubator neben den winzigen Frühchen. Er hatte große Hände und wurde sofort von meinen Vater mit dem Spitznamen
'der Elch' bedacht. Er verschlief die meiste Zeit seines fünftägigen Verbleibs
in der Klinik, so wie ich.
Dr. Petersons Untersuchung ergab dass Stephan normal war oder sogar besser als
normal, in allen Tests die ein Neugeborenes mitmachen muss, aber der Doktor
wollte die Tests alle sechs Wochen, sechs Monate und nach einem Jahr machen um
sicher zu sein dass es keinen Gehirnschaden gab. Dr. Peterson sagte, er sei
überhaupt nicht besorgt und ich auch nicht.
Ich kam in die Klinik und wog hundert und siebenunddreißig Pfund, und ging wieder nach Hause und wog achtundneunzig
Pfund. Ich kann den Tod nicht als
eine gute Art von Diät empfehlen.
Zwei Tage nachdem ich das Krankenhaus verließ, wanderten meine Schwester, ihre Tochter, mein neugeborener Sohn
und ich über den Strand und genossen die Wärme der Frühlingssonne.
Nachdem ich das Krankenhaus verlassen hatte war ich perplex. Sollte ich auf den
höchsten Berg klettern und in die Welt hinausrufen über das Wunder das
stattgefunden hatte? Sollte ich die Arbeit wechseln und in eine Art Dienst für
Gott eintreten? Sollte ich es für mich behalten und nie jemand ein Wort davon
flüstern.? Ich fragte und lauschte aber ich erhielt keine Antwort. Die Stimmen
sagten mir nicht was ich tun sollte, oder wie ich mein Leben zu leben hatte.
Ich sprach Rich an und begann über das zu
diskutieren was mit mir im Krankenhaus geschehen war, als er nicht dabei
war. Noch ehe ich mehr in Einzelheiten gehen konnte, gab er mir seine Theorie
darüber. Kurz gesagt, deutete Rich an, dass meine Erfahrung ein durch Drogen
hervor gerufener Traum war oder eine Halluzination. Er meinte dass ich
vielleicht nicht genug Sauerstoff erhalten hatte.
Er wollte nicht zuhören, annehmen oder glauben dass irgendein Wunder geschah
oder dass irgendeine himmlische Intervention bei der Geburt seines Sohnes eine
Rolle spielte.
Ich versuchte meinen Eltern zu erzählen was passiert war. Ehe ich mehr als einen
Satz aus meinem Mund bekam begann mein Vater zu weinen. Mit Tränen die über sein
Gesicht strömten sagte er, 'Ich will überhaupt nichts wissen. Das Wunder ist
dass du hier und lebendig bist. Das ist alles an Wunder was ich brauche.' Ich
sprach nie wieder mit meinem Vater
über meine Nah-Tod-Erfahrung. Er starb 1976 weniger als sieben Jahre danach.
Erst zweiunddreißig
Jahre nach den Ereignissen fragte mich meine Mutter ihr von der Erfahrung zu
erzählen, und es war eine Freude für mich es ihr zu sagen.
Man wusste 1969 schon etwas über Nah-Tod-Erfahrungen aber ich hatte nicht viel
darüber gehört. Nach meinen Erfahrungen, beim Versuch das Thema bei meinem Mann
und Eltern zur Sprache zu bringen, war ich überzeugt dass das was geschehen war,
für mich allein gedacht war. Ich entschied mich, es weder Freunden zu erzählen
noch es in die Öffentlichkeit zu bringen. Die Stimmen sagten mir nichts anderes.
* * *
Nach sechs Wochen ging ich wieder ins Krankenhaus. Stephan wurde
von Dr. Peterson zu einem normalen gesunden, hüpfenden Kleinkind
erklärt. Ich ging zu einer Nachuntersuchung zu meinem eigenen Doktor.
Nach meiner Untersuchung brachte der Doktor mich in sein Büro und fragte um die
Erlaubnis Stephan zu untersuchen. Ich war einverstanden und der Doktor ließ mich im Büro warten. Das war nicht Teil einer normalen
postoperativen Routine.
Als der Doktor zurückkam behielt er das Baby weiter in seinem Schoss. Er war
ruhig reserviert und geschäftig. Ich war darauf nicht vorbereitet. Ich war an
ein Lächeln und einen Witz gewöhnt um die Stimmung zu heben.
Ich hatte erwartet dass dieser Doktor und ich per du bleiben würden, nach dieser
Krisis knapp sechs Wochen zuvor,die wir zusammen durchgemacht hatten. Aber was
ich bekam war ein Mann der sich kühl und unpersönlich mir gegenüber verhielt.
Ich war sehr verwirrt und enttäuscht.
Nachdem der Doktor, auf eine sterile, unpersönliche, professionelle Manier, mir
sagte dass alles in Ordnung war und wie gesund Stephan war, wollte ich es
einfach durchgehen lassen und aus seinem Büro weggehen um ihn nie wieder zu
sehen, aber ehe ich wegging kam ein Ausbruch von Tapferkeit.
'Also was geschah in jener Nacht, wollte ich wissen? Sie tun als könnten Sie
sich nicht an mich erinnern!' Ich hob die Stimme bereit für einen Streit. Das
brachte den Doktor in die Defensive. Meine Frage klang selbst für mich falsch.
Es tat mir bereits leid dass ich den Mund aufgemacht hatte und ich machte
bereits Anstalten das Büro zu
verlassen als der Doktor sich entschied zu reden. Er sagte er wisse nicht genau
wovon ich spräche. Er erklärte dass das Wochenende wo Stephan geboren wurde ein
langes gewesen war. Es hatte fünfzehn Geburten gegeben und mehrere davon waren
durch Kaiserschnitt gemacht worden, worunter meiner nur einer war. Ich wusste
dass er log was die Kaiserschnitte anbelangte, weil während dieser ganzen Woche
wo ich im Krankenhaus war, nur zwei Kaiserschnitte gemacht wurden und einer
davon war meiner.
Ich war verlegen und ich war wütend. Wie konnte etwas das so emotional und tief
war, wie eine Patientin Stück für Stück sterben zu sehen keinen Eindruck
hinterlassen? Wieso konnte er sich nicht daran erinnern dass ich im
Operationssaal schrie? Wieso konnte er sich nicht daran erinnern dass er seine
Ruhe verlor und im Operationssaal schrie? Ich konfrontierte ihn.'Warum waren Sie
so erregt, dass sie schrien und fluchten im Operationssaal? Wussten Sie nicht
dass ich jedes Wort das sie sagten hören konnte?'
Seine Antwort kam postwendend und ärgerlich.'Sie haben nichts gehört! Sie waren
bewusstlos!'
'Also erinnerte der Doktor sich doch!' Dachte ich bei mir.
'Ich hörte jedes Wort und mehr', sagte ich. Dann begann ich zu wiederholen was
er gesagt hatte und die sonderbaren
Geräusche die ich hörte. Je mehr ich erzählte umso größer wurden seine Augen und umso wütender, dachte ich, wurde
er. Aber bevor er ein Wort sagte, sah ich Sanftheit über seine Augen fallen und
sein Betragen änderte sich.. Er begann sich zu entspannen. Er legte seine Füße aufs Pult und lehnte seinen Stuhl zurück.
'Du hattest recht Linda als du sagtest dass Doktoren nicht Gott sind,' sagte er.
'Er hatte zugehört' dachte ich bei mir. 'Ich habe einen fünfjährigen Jungen, der
nichts hatte als seinen Zeh angestoßen, an einem Schock sterben sehen,. Ich habe einen
fünfundsechzigjährigen Mann mit einem sehr kranken Herzen gesehen der
wiederbelebt wurde, nachdem er aus seinem Boot gefallen war und ertrank. Er
lebte. Es ergibt überhaupt keinen Sinn', er fuhr fort:
'Du sagtest dass ein Doktor nur ein Mann ist. Du hast recht. Ich war so
frustriert und müde und wütend in jenem Operationssaal, dass ich einfach
losschrie als wir dich verloren. Es war entweder schreien oder weinen. Du
starbst und es gab kein verdammtes Ding was ich tun konnte um es zu verhindern.
Ich werde von jetzt an darüber nachdenken was ich zu einer bewusstlosen
Patientin sage, nicht wahr? Sagte der Doktor jetzt viel besser gelaunt.
'Du warst am Sterben auf dem Tisch und es gab kein verdammtes Ding was ich
dagegen tun konnte. Aber schau dich jetzt an und schau dieses schöne gesunde
Baby an. Doktoren sind nicht Gott und wir irren uns.' Er drückte das Kind an
seine Brust und streichelte seinen seidigen Kopf.
Ich war nicht sicher ob der Doktor oder ich zuerst anfangen würde zu weinen,
aber als er mir Stephan zurück reichte fühlte, ich dass seine Laune sich wieder
geändert hatte. Er war angespannt und steril geworden. Es war seine Methode um
alle Tränen zurück zu halten, die er als Schwäche empfand, und die drohten diese
professionelle Fassade die er um sich herum aufgebaut hatte, zu durchbrechen.
Das Gespräch war vorbei.
Ich wollte eigentlich dem Doktor die ganze Geschichte erzählen, was in meinem
Kreißsaal passierte, zwischen seinem Verlassen des Zimmers und seiner
Rückkehr nach dem Klang des Rufknopfes, aber da war eine Mauer die mich
abblockte. Das war meine Antwort darauf, ob es meiner Verantwortung unterlag es
öffentlich zu machen und der Welt von meiner Nah-Tod-Erfahrung zu erzählen. Das
war das letzte Mal dass ich den Doktor wiedersah.
Nun wurde ich aufgefordert die Geschichte zu erzählen und habe es also getan.
Gibt es in diesem Zusammenhang nennenswerte Medikamente
oder Substanzen, die die Erfahrung beeinträchtigen hätten können?Nein
War die Erfahrung schwierig in Worte zu fassen?
Ja Jedes Mal wenn ich davon spreche muss
ich weinen, sogar heute.
Zu dem Zeitpunkt der Erfahrung, gab es lebensbedrohende
Umstände?
Ja Ich starb im
Krankenhaus weil ich mein Kind nicht gebären konnte und weil ich keine
Abtreibung wollte. Bitte Geschichte lesen.
Wie war der Bewusstseinszustand und Wahrnehmung während
der Erfahrung
Total.
War die Erfahrung vergleichbar mit einem Traum?
Nein
Hast Du eine Trennung von Bewusstsein und Körper
erfahren? Ja
Nur als ich in meinen Körper zurückkam..
Hörtest du ungewöhnliche Töne oder Geräusche?
Nicht bis nachdem ich zurückkam. Dann
sprach das spirituelle Wesen, wenn man es so nennen will, mit mir.
Bist Du durch einen Tunnel gegangen?
Nein
Ich ging geradewegs hinein.
Sahst Du ein Licht?
Ja Bitte Geschichte lesen. Ein wundervolles
helles Licht.
Hast du andere Wesen getroffen oder gesehen?
Ja Bitte Geschichte lesen.
Hast Du eine Rückführung oder Schau vergangener
Tatsachen erlebt?
Ja
Ich hatte einen vergangenen Lebensrückblick und sah etwa
fünfzehn Jahre in die Zukunft, ich lerne jeden Tag mehr; die Erfahrung hilft mir
das Leben heute zu leben.
Hast du irgendetwas beobachtet oder gehört, was später
verifiziert werden kann? Ja
Mir wurde gesagt was ich tun musste und
dass ich einen Sohn haben würde, und dass er gesund sein würde und mir wurde
meine Zukunft gezeigt.
Hast Du eine wunderschönen oder besonderen Ort oder
Dimensionen gesehen oder besucht?
Nein
Hattest du eine veränderte Wahrnehmung von Raum und
Zeit?
Ja
Ich verlor Zeit, bin nicht sicher wie viel.
Hattest Du Zugang zu speziellem/ universellem Wissen
oder Verständnis?
Ja
Ich erhalte auch heute noch immer besonderes Wissen.
Hast Du eine Grenze oder physische Barriere erfahren?
Ja
Als ich ins Zentrum des Lichts kam zog es mich zurück.
Bist du dir zukünftiger Ereignisse bewusst geworden?
Ja
Alle waren vollständig und genau.
Hattest Du die Wahl in deinen Körper zurückzukehren?
Ja
Mir wurde gesagt dass ich zurückgehen
müsse und es brachte mich zurück.
Hast Du irgendwelche hellseherische, paranormale oder
andere besondere Fähigkeiten seit dem Ereignis, die Du vorher noch nicht
hattest?
Ja
Die Stimmen sprechen noch immer mit mir und geben mir
besondere Informationen. Nicht weltbewegend aber wichtig für mich und diejenigen
um mich herum, oder andere mit denen ich in Kontakt komme.
Hast du deine Einstellung oder deinen Glauben geändert
nach den Ereignissen?
Ja Viel zu viel zu erzählen. Ich höre auf das was die Stimmen
mir sagen und reagiere darauf. Sie bewegen mich. Ich fühle mehr für die
Menschen. Ich sehe einen persönlichen Gott der eine viel größere Beziehung mit der Menschheit hat, als ich je für möglich
hielt.
Hast Du diese Erfahrung Anderen mitgeteilt?
Ja
Sogar heute noch denken manche ich bräuchte einen Arzt. Andere, Fremde,
benötigten was ich ihnen erzähle und dann sehe ich sie nie wieder.
Welche Emotionen hattest du nach deinem Erlebnis?
Freude, Liebe und dann Verwirrung als
niemand etwas davon hören wollte oder nicht wollte dass ich davon redete. Ich
lasse mir von Gott sagen wann ich darüber reden soll.
Was war der beste, was der schlechteste Teil deiner
Erfahrung?
Der Beste, war die persönliche Beziehung mit
Gott. Der Schlechteste war, nie zu wissen wann ich darüber sprechen
konnte und wie weit ich gehen sollte wenn ich davon redete.
Gibt es noch irgendetwas, was du deiner Erfahrung
hinzufügen möchtest?
Ich habe lange Zeit gewartet um die ganze Geschichte auf einmal zu
erzählen. Danke.
Hat sich irgendetwas in Deinem Leben verändert als
direktes Resultat der Erfahrung?
Ja
Ich glaube alle Aspekte meines Lebens wären komplett anders,
wenn ich dieses Erlebnis nicht gehabt hätte. Die Erfahrung bestimmt mein ganzes
Leben.
Seit dem Erlebnis, gab es irgendwelche Situation,
Medikamente, oder Substanzen die Aspekte der Erfahrung reproduziert haben?
Nein
Haben diese Fragen und Deine Antworten Dein Erlebnis korrekt und im vollem
Umfang umfasst und beschrieben?
Ja