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Erfahrungsbeschreibung:

Arthur W. Bell war ein Radiomoderator und machte eine Talk-Sendung, die sich vorzugsweise übersinnlichen oder populär-philosophischen Themen widmete. Anm. des Übersetzers und lieferte hier in Tennessee Zeitungen aus. Heute ist der 5. Februar 1999. Es fühlt sich so gut an, von anderen zu wissen, dass auch sie Nahtodeserfahrungen erlebt haben! Man sagte mir, es sei total verrückt, wenn ich behauptete, im Alter von 5 oder 6 Jahren eine Nahtodeserfahrung gemacht zu haben. Das wäre in meinem Falle mehr als 40 Jahre her. Ich weiß nicht, ob es wirklich ungewöhnlich ist für ein Kind, in diesem Alter eine solche Erfahrung zu machen. 

Aber alles, was ich weiß, ist, dass ich genau das erlebte! Es war Sommer. Mein Vater versuchte, so gut wie es irgend ging, mich großzuziehen. Ich war ein "Schlüsselkind", lange bevor man angefangen hatte, darüber öffentlich zu diskutieren. Er nahm mich oft mit zu einem Badefluss, damit ich auch mal mit anderen Kindern spielen könnte. 

Unglücklicherweise hatte der Fluss in der Mitte eine richtig tiefe Stelle. Na ja, ich konnte natürlich nicht schwimmen. Ich erinnere mich, ich ging drei Mal unter. Ich merkte irgendwie, ich würde das wohl nicht überleben. Ich starb - und wußte das auch. Ich wollte aber nicht sterben. Das Nächste, an das ich mich erinnere, war, dass da ein Tunnel war. Mit einem ganz hellen Licht am Ende. Und ziemlich viele Leute. Das waren Verwandte, das spürte ich. Meine beiden Großväter auch. Und einer von den beiden sprach zu mir. 

Er sagte mir, ich müsse unbedingt zurück! Und dass ich einige Dinge zu lernen hätte! Aber ich wollte gar nicht zurück. Manchmal wünsche ich mir, dass ich nicht hätte zurückkommen müssen. Aber der eine Großvater hatte ganz recht, ich musste wirklich einige Dinge lernen. Dann packte mich jemand am Arm. Mein Vater! Er hatte mich gerettet.  

Ich versuchte schon, über mein Erlebnis zu reden, aber nie hat mir auch nur irgendjemand geglaubt. Und ich hatte mich 40 Jahre daran abzuarbeiten! Im nächsten April werde ich 46.  

Die Vorfahren hatten recht (ja, es waren ganz bestimmt meine Vorfahren, es waren meine Großväter, Großmütter, Tanten, Onkel und so weiter): es gab viel zu lernen. Und es war sehr schwer. Erst vor 13 Jahren bin ich mit meiner Drogensucht fertig geworden. Ich musste lernen, mit meinen Verletzungen und mit meiner Wut umzugehen. Ich musste akzeptieren, dass es Umstände und Situationen im Leben gibt, über die ich keine Kontrolle habe. Na, und ähnliche Sachen mehr. Die Nahtodeserfahrung ließ mich mit dem Gefühl zurück, dass man vor dem Tod keine Angst haben muss. Und dass wir zuweilen durchaus auch deshalb hier sind, um etwas zu lernen und daran zu wachsen.  

Wenn ich diese Erfahrung innerlich nacherlebe, muss ich weinen. Und bin noch einen ganzen Tag später völlig fertig, weil, ich kann mich nicht erinnern, gefragt worden zu sein, ob ich das alles hier überhaupt durchziehen möchte. Diese ganzen Lektionen, die ich - man - offenbar lernen muss. Ich glaube mittlerweile an die Wiedergeburt (ich hatte nämlich eine ganze Reihe von Träumen, die ziemlich real waren. Keine Ahnung, ob das in dieselbe Kategorie wie Nahtodeserfahrungen fällt, aber einige Orte in diesen Träumen habe ich später tatsächlich wiedergefunden). Und vermutlich habe ich es auch der Nahtodeserfahrung zu verdanken, dass ich ganz viel Achtung habe vor allem, was hier auf dieser Erde so kreucht und fleucht. 

Ich habe viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Die NTE hatte einen enormen Einfluss auf mein Leben. Irgendwie war es für mich wie eine Neugeburt, der Anfang einer Reise, und auch der Beginn von dem Gefühl, dass ich seitdem anders bin. Und dass ich nie wieder "normal" sein könnte. Dass ich nie wirklich Teil von etwas sein könnte, dass man als "gesellschaftlich normal" bezeichnen könnte. Ich weiß nicht, ob andere Menschen Ähnliches erfahren haben. Falls andere "dasselbe Gefühl" wie ich ausgebildet haben, wäre ich ein sehr interessierter Mitmensch. 

Vielen Dank fürs Lesen.