Lynnclaire D NTE
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Erfahrungsbeschreibung:
Am Morgen des 15. Januar 1987 war mein Partner wie immer schon früh auf und stürmte kurz nach dem Verlassen des Hauses ganz aufgeregt zurück in unser Lilliputanerzimmer. Die Nachricht war: Wir fliegen! Er sagte mir, ich sollte aufstehen und mich anziehen, aber ich war so krank und wollte nur einfach in Ruhe gelassen werden, um in Ruhe zu sterben. Wütend zog er mir die Decke weg, und als er ins Badezimmer ging, war ich erleichtert, weil ich fälschlicherweise dachte, er hätte aufgegeben. Während er aus dem Raum war, zog ich die Vorhänge zurück und schaute aus dem Fenster, erstaunt darüber, dass ich nichts sehen konnte. Wir waren mitten in einem Blizzard, die Winde verursachten einen Whiteout. Als ich hörte, wie die Dusche anging, wurde offensichtlich, dass ich ein Problem hatte, eine Tatsache, die noch klarer wurde, als mein Partner zurück kam und mich kurzerhand aus meinem warmen Bett zerrte. Kaum in der Lage, aufzustehen und meine Henkersmahlzeit kaum in der Lage, hinunterzurutschen, versuchte ich, seine Versicherungen zu schlucken. Zwar gab er zu, dass am Boden tatsächlich ein Blizzard wütete, aber der Meteorologe hatte offenbar gesagt, wir könnten abheben, weil der Sturm ab etwa 1500 Meter aufhörte. Plötzlich war ich ganz klar im Kopf und alles in mir begehrte auf, als mein Gehirn ernsthaft wissen wollte, wer denn bei klarem Verstand über einen Kilometer weit in den Himmel hinauf steigen wollen würde bei diesem Wetter. Ich ganz bestimmt nicht! Je länger ich darüber nachdachte, desto dümmer schien es mir, aufzusteigen in etwas, was nicht viel mehr als ein übergrosser, quietschender Picknickkorb war, und dann auch noch ohne Deckel! Als er wieder zurück ins Zimmer kam, teilte ich ihm mit, dass ich alle, die heute fliegen würden, für unzurechnungsfähig hielte. Ich jedenfalls blieb auf festem Boden. Ohne meine Einwände ernst zu nehmen, warf er mich kurzerhand in die Dusche und eröffnete mir, dass ich aufgeben solle, weil wir heute fliegen würden und wir hiesse: Ich auch. Widerstand war zwecklos. Kein Zweifel, keiner von uns beiden würde je meine berühmten letzten Worte vergessen: «Nicht in diesem Leben!»
Als sie unsere Leinen lösten und wir nach oben zu schweben begannen, lief mir ein Schauer über den Rücken und jede Zelle meines Körpers kribbelte vor Aufregung, während ungezügelte Angst an meinem Gehirn nagte. Alles Unwohlsein verflog aber und Ehrfurcht triumphierte über die Angst, als die Erde wegfiel und wogende Wolken uns in ein undurchsichtiges Weiss wickelten. Eine unheimliche Stille schloss sich um uns, und das einzige, was die Stille durchstach, war das Brennen des Propangases, das wie das Fauchen eines Zauberdrachens tönte.
Abrupt stiessen wir durch die Wolken und die Schwaden, die Sekunden zuvor noch hart wie Stein schienen, sahen jetzt so aus, wie sie wirklich waren: Hauchzart, wie Zuckerwatte. Über uns war der Morgenhimmel mit dem reinsten, klarsten Blau gepinselt, der sich im Malkasten der Göttin finden liess, und Bergspitzen, einer spektakulärer als der andere, stiegen auf um sich mit uns zu treffen. Ich kann mich daran erinnern, wie ich über einen dummen Gedanken lachte, der mir in den Sinn kam, als rund um uns herum strahlend-bunte Heissluftballone aus den Wolken schossen: Wie wenn wir in einem Kaugummiautomaten wären, der Amok lief. Weil es bei diesem Flug keinen Wettbewerbsdruck gab, spielten wir mit dem Wind und liessen ihn mit uns spielen, als wir über einem gefrorenen Bergsee abstiegen, wo wir mit mehreren Rehen um die Wette liefen.
Die eisige Kälte des Winters war nicht in der Lage, das immer stärker werdende Gefühl des Staunens zu mindern, und die meiste Zeit wurde ich in meinem nachdenklichen Zustand in Ruhe gelassen. Plötzlich änderte sich alles, meine vermeintliche Träumerei wurde beendet, als ich hörte, wie der Pilot etwas von 3650 Metern sagte. Das Problem war, dass ich ihn nicht aus der Ecke des Ballons hörte, ich bekam es mit und beobachtete es von einigen Metern weit weg, ausserhalb des Ballons.
Verwirrt, nicht in meinem Körper zu sein, war ich bemerkenswert gelassen, als mir der Gedanke kam: «Oh… ich bin nicht mein Körper.» Ich realisierte, dass unsere Körper nur Hüllen sind, grossartige Häuser, und dass es Zeit war zu gehen, und mit einer einzigen Umdrehung verliess ich die einzige Welt, die ich kannte. Diese Spirale hat mein Leben verändert, als alle meine Verbindungen mit dieser Welt gelöst wurden und ich in einen ‘heiligen’ Raum geführt wurde, am Fusse des Berges, wo ich mich schon bald mit der Musik bewegen und auf einen einzigen Punkt des Lichtes zubewegen würde.
Die Musik
Es war unglaublich! Obwohl ich doch wusste, dass ich ‘tot’ war, fühlte ich mich in Sicherheit, begeistert davon, im warmen Sonnenlicht zu stehen, hoch in den Bergweiden von Mt. Rainier, der majestätischen Bergspitze in Washington State, wo ich aufgewachsen war.
Worte werden niemals angemessen die Gefühle beschreiben können, die mein Herz erfüllten, als meine Grossmutter väterlicherseits zu mir kam und ihre Liebe über mich flutete und ihre Energie mich umhüllte. Das letzte Mal, dass wir zusammen waren, war im Sommer 1963, als ich mir spinale Hirnhautentzündung zugezogen hatte und sie mich hielt, während meine Eltern mit mir ins Spital rasten. Sie benetzte mich mit kühlen Tüchern, während ich um mein Leben kämpfte, und ich habe nie vergessen, wie sie mir abwechselnd sagte, dass alles gut werden würde und mich anflehte, ich solle bleiben. Die Ärzte und meine Eltern widersprachen diesen lebhaften Erinnerungen immer, weil ich damals bewusstlos war.
Trotzdem waren das meine letzten Erinnerungen an sie, weil sie kurz danach starb. Unglaublicherweise hatte ich jahrelang das unberechtigte Gefühl, für ihren Tod verantwortlich zu sein. Meine kindliche Logik war, dass ihr Tod irgendwie die Folge meiner Krankheit war. Diese Idee konnte sich leicht einnisten, weil es in meiner Familie verboten war, sich zu verabschieden oder vom Tod zu sprechen, was bedeutete, dass die Kinder jahrelang nicht wussten, dass sie einen letztlich verlorenen Kampf mit Krebs kämpfte, zusätzlich erschwert durch Diabetes.
Jetzt, nach mehr als zwanzig Jahren stiller, untröstlicher Trauer, waren wir wieder zusammen und gingen Hand in Hand durch diesen zauberhaften Ort. Über die künstlichen Grenzen von "Zeit" und Worten hinaus kommunizierend, lernte ich, dass die Zeiger meiner Uhr nicht die Hüter der Zeit sind. Der Kummer verschwand, als unsere Liebe erlöst wurde von der Illusion des Vergessen-Seins und die Erhabenheit eine neue Bedeutung bekam, als wir höher ins Tal hinauf gezogen wurden. Ich erinnere mich, dass ich grossen Trost fand im festen Boden unter unseren Füssen, als wir uns auf die Quelle des Lichts zu bewegten, die diesen Raum zu füllen schien, im Gegensatz zum Unwohlsein, dass ich gefühlt hatte, als ich das Quietschen des gefühlt wackeligen Korbs hörte, der unter einem Ballon festgeschnallt war.
Wir gingen durch das Tal mit aussergewöhnlicher Zuversicht, und absolut im Bewusstsein, dass wir eine unbekannte und namenlose Grenze überschritten, und gleichzeitig war es ein exaktes Abbild des irdischen Orts, den ich so gut kannte. Allerdings passte dieser Ort in keinster Art und Weise zur Beschreibung des Himmel, wie sie mir beigebracht wurde und wie ich an ihn glauben sollte. War das eine Haltestelle, eine Zwischenstation auf dem Weg zu dieser anderen Welt, von der ich immer hoffte, ich würde irgendwann gut genug sein, sie zu betreten? Hier betrachteten wir die Adern der Tage, die Zyklen der Monate und die Bänder der Jahre, wie sie sich zusammenflochten und ein Geflecht formten aus ganz verschiedenen «Jetzt».
Gedanken über Dimensionen begannen in und durch meinen Geist zu rauschen, während wir verschiedene Ereignisse und Zeiten betrachteten und spürten, die um uns herum flossen. Sie alle ereigneten sich genau hier, genau jetzt. Wir standen auf dem Berg meiner Kindheit, aber es war grundlegend anders, real, aber nicht im Einklang mit meinem ursprünglichen Verständnis, insbesondere meinem Konzept von Zeit. Jetzt wurde klar, dass all meine ketzerischen Ideen, vor vielen Jahren in meinen Kopf gesetzt durch meine Ausflüge mit ‘Mr. Sherman and Peabody’ weder kindisch noch exzentrisch waren. Während ich in einer Welt herumging, die eine Spiegelung der Welt war, die ich vor 35 Jahren bewohnt hatte, wusste ich, dass es multiple Realitäten gibt, welche die Erde berühren. Eine Glocke schlug laut, als ich realisierte, dass nichts, weder Himmel noch Hölle noch sonst Dinge auf der Erde gut oder schlecht waren, heiss oder kalt, schwarz oder weiss oder oben oder unten. Es gab keinen Zweifel in meinem Inneren, dass nichts so war, wie ich geglaubt hatte.
Meine Welt wurde auf den Kopf gestellt, als ich erkannte, dass wir mehr sind als unsere Körper. Aber noch viel mehr Illusionen wurden über den Haufen geworfen, als mir klar wurde, dass ich irgendwann die dicken Schichten aus Winterwolle und Pelz ablegen würde. Stattdessen trug ich jetzt das prächtige schwarze Seidenkleid, das ich für den Kaiser-Ball trug. Bevor wir zu diesem Ort kamen, wusste ich, wir würden weit hinauf über die Bergweiden gehe, und alles änderte sich vor uns zu etwas, was einem Amphitheater glich. Auf dieser ‘Bühne’ wurden wir Zeuge einer zeitlosen Wiederaufführung meines Lebens.
90° rechts von uns, gerade noch in meinem Sichtfeld, schien es eine Tür zu geben, durch die jede Person, die je einen Part in meinem Leben gespielt hatte, auftrat. Die ersten, die über diese unsichtbare Schwelle traten, waren meine Grosseltern, gefolgt vom besten Freund meines Vaters, einem seiner Schulkollegen aus der siebten Klasse, und viele andere. Ich sah ihre Essenz, die sich unterschied von allen irdischen Beschreibungen oder Charaktermerkmalen, mit denen sie normalerweise beschrieben wurden. Einer nach dem anderen kamen sie auf die Hauptbühne, grüssten mich mit der gleichen tonlosen Sprache, die auch meine Grossmutter benutzte, eine Austausch, der über jedes gesprochene Wort hinausging. Diese Erinnerung löst in mir immer wieder eine tiefe Frustration aus, besonders jetzt, wo ich mich damit abmühe, über eine Kommunikation zu schreiben, die überquillt von erhabener Energie. Nachdem wir nichts als Gedanken voller Liebe ausgetauscht hatten, drehten sie sich weg und verliessen die Bühne durch eine Tür zu meiner Linken. Ohne den kleinsten Zweifel wusste ich, dass ich sie bald wiedertreffen würde auf der anderen Seite.
Die letzte Person, die auf diese Bühne trat, war ein Mann, den ich nicht kannte und als er etwa im Zentrum dieses karmischen Theaters ankam, drehte er sich zu mir um. In diesem Moment wurde meine Sicht trüb, als hätte sich ein durchsichtiger Schleier über mein Sichtfeld gesenkt. Ich konnte diesen Mann zwar nicht klar sehen, aber die Essenz seiner Anwesenheit liess tief in mir eine Saite erklingen. Er kommunizierte durch meinen Geist hindurch direkt in mein Herz, seine Nachricht prägte sich in mein Herz ein und brannte sich in mein Gehirn---
«Lynnclaire, Du wirst ein Katalysator für Änderung sein, für Liebe. Du wirst die Erinnerung voranbringen, bewahren und ehren. Du wirst die Reiche, Realitäten und Relikte ins Bewusstsein bringen, damit sich der Geist an den Tanz erinnern und die heilige Weiblichkeit nach Sion zurückbringen kann. Und wir werden uns in 27+1 treffen.»
Ich erkannte, dass das, was er sagte, eine Wahrheit war, die alles übertraf, was ich jemals blindlings als real akzeptiert hatte, aber hatte keine Ahnung, was er mit 27+1 meinte. Die Gefühle, die meinen Geist und mein Herz durchdrungen hatten, liessen mich zurück mit einem Wissen, das mich nie verlassen hat und bis zum heutigen Tage klarer geblieben ist als jede andere Erinnerung. Unglücklicherweise hat er mir keinen Hinweis darauf gegeben, dass es Jahre dauern würde, bis ich das kleinste Bisschen Verständnis über dieses Thema erlangen würde. Auch informierte er mich nicht darüber, was es brauchen würde, um die wahre Bedeutung dieser Aufgabe auch wirklich zu erfüllen, sobald ich sie einmal verstanden hätte. Im Gefühl, vollkommen erinnert, erkannt, verstanden und geliebt zu sein, wandte er sich dann von mir ab und ging durch die gleiche Tür wieder zurück, von der er gekommen war. Das führte zum Verständnis, dass es unverriegelte Türen in verschiedene Zeitreiche gibt, die für diejenigen zugänglich sind, die wissen, wie man sie findet und öffnet. Als ich weiterging, versprach ich mir selbst, mich immer daran zu erinnern und sie zu finden.
Die Spitze der Ewigkeit
So unerwartet dieses Erlebnis begann, so endete es auch. Nachdem ich wieder alleine war und gleichzeitig wusste, dass ich nie mehr alleine sein würde, kamen meine Grossmutter und mein Vater und wir begannen freudig miteinander zu sprechen in derselben Schwingungssprache, und nahmen an einer ganzheitlichen und Heiligen Kommunion teil. Als wir vom Leben, von der Liebe, den Bergen unter unseren Füssen und dem schimmernden Meer knapp ausserhalb unserer Sicht sprachen, überraschte mich mein Vater mit der Ankündigung: «Du kannst mich heute sehen.»
Auf der Stelle war ich in eine andere Zeit versetzt, und ich verstand, dass eines der entscheidenden, lebensverändernden Ereignisse meines Lebens genau an diesem Ort stattgefunden hatte.
Am 25. Juni 1977, während ich mit meiner Familie genau diesen Berg hinunterfuhr nach einer Übernachtung in der Sunrise Lodge, konnte ich plötzlich nicht mehr atmen. Ich zwang meinen Mann, in einer gefährlichen Kurve anzuhalten, stieg aus dem Auto und rutschte einen steilen Abhang hinunter, mein Körper und mein Geist litten Höllenqualen. Als ich endlich Halt fand, setzte ich mich auf einen Felsvorsprung, während das körperliche, emotionale und geistige Pochen immer schlimmer wurde. Es schien ewig zu gehen, bevor der physische Schmerz weniger wurde und ich die Kraft fand, wieder nach oben zum Auto zu kriechen. Wir setzten dann unsere Reise fort, aber mein Mann, erschrocken und verwirrt, ignorierte meine Bitte, anzuhalten und daheim anzurufen. Als wir fünf Stunden später an unserem Zielort angekommen waren, kamen Freunde auf uns zu mit der traurigen Nachricht, dass mein Vater am frühen Morgen, während er in der Nähe unseres Zuhauses auf der Insel Maui im Ozean tauchte, einen tödlichen Herzinfarkt erlitten hatte. Wir waren alle fassungslos, als wir merkten, dass er genau zu der Zeit gestorben war, als ich meine Krise in den Bergen hatte. Obwohl wir durch mehr als 4000 Kilometer voneinander getrennt waren, hatte ich physisch und psychisch jeden Aspekt seines Sterbeprozesses durchlebt.
Da wir Ja kein bewusstes Wissen darüber gehabt hatten, was ihm passierte, überlegte ich mir lange, ob er wohl an mich gedacht hatte. Der schreckliche Schmerz, durch den ich an diesem Tag gegangen war, brachte mich dazu, zu schwören, dass ich nie wieder durch eine solche Art von emotionaler Folter hindurchgehen würde, und ich nahm mir vor, die Arbeit zu Ende zu bringen, die mein Vater begonnen hatte, als ich fünf Jahre alt war, nämlich meine übersinnlichen Fähigkeiten abzuschalten. Es war ein Ziel, das er nicht erreichte, da das ‘Sehen’ und ‘Hören’ mein Leben lang weiterging, aber nachdem er die ersten paar Mal andere Priester rief, die mir Öl auf meinen Kopf gossen und für mich beteten, indem sie ihren Gott anflehten, dieses ‘Böse’ von mir wegzunehmen; lernte ich, meinen Mund zu halten.
Jahre nach dem Unfall begann ich zu verstehen, dass meine Verbindung mit meinem Vater und anderen nicht auf Genetik beschränkt ist, sondern dass ein energetischer Zweck uns verbindet. Diese Verbindung ist unendlich viel grösser als mein Bedürfnis nach Anerkennung durch meinen Vater oder sonst irgendjemanden. Bei diesem Wiedersehen übersprang er die Grenzen, die schnell als weite und künstliche Grenzen erkannt wurden, und lehrte mich, dass Liebe und Schmerz keine Zwillinge sind; dass Trauer nicht untrennbar mit dem physischen Tod verbunden ist. Während wir in unseren emotionalen Körpern fühlen mögen, dass die Liebe für immer abgewürgt wurde, ist es doch das Drama der Emotionen, das uns oft von der Wahrheit abschneidet, dass Liebe immer in Bewegung ist, Licht das flüssige Band, das von der Seele durch den Körper und den Geist für immer fliesst. Leben und Tod existieren gemeinsam in einem unendlichen Raum, die gleiche Energie reitet auf dem Licht, das jeden Atemzug verbindet, Einatmen und Ausatmen wie Surfen auf einer Welle, die anschwillt und unsichtbare Lücken füllt, die zwischen jedem Herzschlag pulsiert; auf der einen Seite wird die spiralförmige Energie aufgenommen und gereinigt, auf der anderen wird sie wiedergeboren.
Zeit durchlaufen und zurückdrehen
Während das Erlebnis immer tiefer wurde und fortschritt, sandte mich meine Grossmutter alleine weiter, und da begann ich, klar die Musik zu hören, Töne so grandios, dass mir immer noch die Tränen kommen, wenn ich mich daran erinnere. Das war der Klang der Aufstiegs, ein Echo eines Liedes, von dem ich sicher war, es schon einmal gehört zu haben, ein einfacher Psalm von eleganter Harmonie, dessen Melodie so rein war, dass sie alle verbliebenen Spuren der Angst zum Schmelzen brachte. Diese Musik war alles, worauf es ankam, und da ich dieses Lied kannte, schloss ich meine Augen, sang mit und tanzte, während diese nachhallende Schwingung durch meinen Körper, mein Herz und meinen Geist strömte. Während ich in ihrer Melodie badete, erwachte in den Tiefen meines Herzens die Liebe und indem ich mich auf der Arie dieser Gnade bewegte, begann ich eine Reise in die Morgendämmerung der Absolutheit. Ich ging nach Hause.
In einem Augenblick magischer Stille, in einem Raum direkt vor dem Eintritt ins Licht, spürte ich unerwartet, wie ich gehalten und geschaukelt wurde. Während dieses Zwischenspiels, in geheiligten Momenten, die eine Epoche jenseits allen Zeitgefühls ausfüllten, tauchte eine Erkenntnis an die Oberfläche meines Bewusstseins. Es war ein Fühlen, ein Wissen und Teilen mit anderen Geistwesen, das schon vor Äonen entstanden sein muss. Während wir einander gegenseitig in die Herzen und Seelen atmeten und während mir bewusst war, dass ich im Sterben lag, war mir auch bewusst, dass ich durchflutet war von einem lebhaften Wissen um unveränderliche Liebe. Damals fühlte ich und fühle immer noch eine goldene Schnur geformt vom Einen, eine Bindung von zeitloser Liebe. Unsere Absicht wurde wiederhergestellt vor diesem Thron, der sich hinter der Ader der Ewigkeit versteckte. In der wahrhaftigsten Erfahrung einer Segnung, die ich je kennengelernt habe, versprachen wir einander, wiederzukommen, um erneut daran zu arbeiten, das Licht der Liebe zurückzubringen.
Das nächste, woran ich mich erinnern kann, war, dass ich eine Rolltreppe betrat – keinen Tunnel – weil ich sicher war, dass jemand auf dem Gipfel des Berges meinen Namen rief. Ein liebevoller Ton zog mich näher an das Ende heran, und mein Geist reagierte auf eine Anziehungskraft, die stärker war als alles, was ich je kannte. Zu dieser Quelle hingezogen, gewärmt, während mein Gefühl der Resonanz mit der MUSIK stärker und klarer wurde, beruhigten die Töne mein Herz, ein Balsam der Liebe ergoss sich über mich. Einmal mehr verlangte der immer noch unsichtbare Regisseur dieser Reise einen Garderobenwechsel, noch einen, den ich nicht sah oder fühlte. Jetzt in das exquisiteste Kleid gehüllt, das man sich vorstellen kann, ein schimmerndes Meer von Elfenbein und Perlmutt, das lebendig zu sein schien. Das Tuch, gewoben aus Fäden so fein wie Spinnweben, schien mit Sternenstaub besprenkelt zu sein und schwebte über meiner Haut, als würde es von einer Schar unsichtbarer, winziger Engel in der Luft gehalten.
Leichtigkeit durchdrang meine Zellen und meine Seele, als das Licht der Erkenntnis aufging und mir dämmerte, dass dies kein Kleid war. Dieser glitzernde Stoff war meine energetische Schwingung, die Signatur des Göttlichen, die Essenz dessen, was und wer wir sind, Wesen, die aus exquisitem, reinem und durchscheinendem Licht geschaffen sind. Ich fühlte mich wie eine Braut, als ich mich auf den Gipfel zubewegte; ein einzelner Schritt brachte mich über die Schwelle, wo ich meinen Fussabdruck in die Ewigkeit eingebettet hinterliess. Dort hat ein flüchtiger Blick auf die Spirale aus Klang und Licht mein Leben für immer verändert. Ich beobachtete, wie ein kosmischer Webstuhl diesen einzelnen Faden zu einem leuchtenden Wandteppich webte, und sah, wie das Licht durch Schuss und Kette ein Muster formte. Es war so einfach in einer komplexen Weise, dass ich wusste, dass es nur absichtlich sein konnte, weil es sich mit so einer absoluten Präzision und Anteilnahme bewegte. Dieses göttliche Spinnrad war Zeit, die Musik flocht, ein Lied von Musikgeflecht, ein Lied von bogenförmig verlaufenden Winkeln. Ich wusste, dass diese Musik die Regenbögen des Lichts des Äthers durcheinander wirbelte und dabei den Raum definierte und füllte. Sein Weben des Lichts spinnt Materie und verbindet sie mit der Ewigkeit. Ein Schritt in den kosmischen Tanz, und ich wusste, ich war zuhause. Dieses Nachhause-Kommen zur Unendlichen Quelle der Liebe brachte mich zur Einsicht, dass mein Leben nur ein Funken, ein holographisches Stück des Ganzen war. Innerhalb dieses Lichts erkannte ich zum erstenmal in meinem Leben absolute Glückseligkeit.
Ein verhängnisvoller Kratzer in der Schallplatte
Ohne Vorwarnung brach das Chaos über mich herein, als ein Geräusch wie eine Nadel, die absichtlich auf einer alten Schallplatte hinuntergedrückt und hinübergezogen wird, kreischte. Ein brutales Geräusch füllte meinen Geist, mein Herz und den Raum, und ich begann physisch gegen einen unbekannten Dämon zu kämpfen. Im Kampf mit diesem mysteriösen Gegner um Leben und Tod verlor ich; das, was mich an meinem linken Knöchel packte, war viel stärker als ich. Ich konnte mich nicht befreien, aber ich war wild entschlossen, mir die Musik und das Muster, in das der Webstuhl das Licht webte, zu merken und drehte mich um, um über meine linke Schulter hinweg innere Erinnerungsschnappschüsse zu machen.
Hintergrundinformationen:
Geschlecht: Weiblich
Datum an dem die NTE stattfand: 15. Januar 1987; 07. Feb 1987; 14. Feb 1991; 22. March 2001
Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Ja Unfall CPR wurde angewandt (Herz-Lungen-Reanimation) Kopfverletzung Zuerst: Schädelhirntrauma verursacht durch Wettfahrt in einem Heissluftballon 6500 Meter über den Österreichischen Alpen ohne den Gebrauch von Sauerstoff.
Zweites Mal: Kein medizinischer Grund – aber ich weiss warum
Drittes Mal: Kein medizinischer Grund – aber ich weiss ebenfalls warum
Viertes Mal: Ein Unfall führte zu ernsthaften Kopf, Nacken und Körper
NTE Elemente:
Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Gänzlich angenehm
Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich verließ ganz klar meinen Körper und existierte außerhalb davon
Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal
Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Die gesamte Zeit war und bleibt lebhaft
Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Nein
Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung Ich kannte die Bedeutung von allmächtig; allwissend; allbewusst; allgewaltig, ewig: ZEIT
Waren Ihre Sinne Lebhafter als gewöhnlich? Nein
Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Unsicher Das einzige Wort mit lauter Grossbuchstaben in meinem ersten Buch ist MUSIK. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die wir haben, beruhen darauf, dass ich das, was ich höre, mit einer Genauigkeit von neun Dezimalstellen zeichnen kann. Siehe den kymatischen Beweis
Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Nein
Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Nein
Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Ja Familien und Freunde.
Und in der Erfahrung vom 15. Januar war meine Mutter da, und sie war lebendig.
Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Ein Licht deutlich mystischen oder jenseitigen Ursprungs
Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Ja Das unbeschreibliche, das ich vorher beschrieben habe.
Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich
Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? FREUDE
Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl
Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Unglaubliche Freude
Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.
Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum
Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Meine Vergangenheit blitzte vor mir auf, außerhalb meiner Kontrolle Ich hatte ein lebhaftes Erlebnis, das ich schon früher geteilt hatte mit allem, was tatsächlich passiert war. Ein Freund aus Kindertagen, Keith Light, gab mir eine Nachricht, die ich seinem Zwillingsbruder, Ken Light, überbringen sollte. Es hat Jahre gedauert, bis ich ihn gefunden hatte, und als es endlich so weit war, erzählte ich ihm von meiner Erfahrung. Es war nicht überraschend, dass es etwas war, das er schon seit Keiths Tod im Alter von 13 Jahren sehnsüchtig hatte wissen wollen.
Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Nein
Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein
Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam zu einer endgültigen bewussten Entscheidung, ins Leben zurück zu kehren
Gott, Spiritualität und Religion:
Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher Mein Vater wurde Pfarrer, als ich zehn war, und so war ich vom Glauben meines Vaters durchdrungen und süchtig nach seiner Anerkennung. Nachdem ich den Mann geheiratet hatte, den er für mich ausgesucht hatte, wurden wir Missionare. Elf Jahre später machte mich die Scheinheiligkeit buchstäblich krank, mein tägliches Gebet war: „Meine tägliche Einbildung gib mir heute“ und mein Ehemann lieferte mir Scheidungsgründe auf dem Silbertablett. Aber als ich mich dann für eine Scheidung entschied, lösten sich 100% meines sozialen Unterstützungssystem in Luft auf, und als ich mein erstes NTE hatte, betrachtete ich mich als Agnostikerin. Ich wusste es einfach nicht.
Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Ja Mein Leben ist mein Praktizieren.
Welche Religion haben Sie jetzt? Ungebunden – Nichts besonderes- Religiös ungebunden Ich betrachte mich als spirituell bewusst, und begreife, dass Stimmigkeit, das Gegenteil von Heuchelei, ein Zeugnis für die Verbindung zwischen meinen inneren und meinen äusseren Welten ist.
Enthielt Ihre Erfahrung Merkmale, die mir Ihren irdischen Überzeugungen übereinstimmten? Inhalte die beides waren, übereinstimmend und nicht übereinstimmend, mit den Überzeugungen die Sie zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung hatten Wie bereits mitgeteilt, hatte ich alle statischen religiösen Überzeugungen auf Eis gelegt. Meine NTE haben jeden religiösen Glaubenssatz, den ich hatte, kremiert.
Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Ja Alles. Die Glaubenssätze sind weg, Erfahrung führte zu Überzeugungen, die Hypothesen bleiben mussten, bis sie sich als Theorien bewährt hatten. Meine Grundwerte wurden neu geordnet, andere sind nicht mehr auf Nummer eins; ersetzt durch Meine Gesundheit.
Sahen Sie verstorbene oder religiöse Geister? Nein
Begegneten oder bemerkten Sie irgendwelche Wesen, die vormals auf der Erde lebten und die namentlich in Religionen beschrieben werden (z.B.: Jesus, Mohammed, Buddha usw.)? Nein
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über eine Existenz vor der sterblichen Existenz? Ja
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen eine universale Verbundenheit oder Einheit? Ja
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die Existenz Gottes? Ja
Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel? Ja
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über den Sinn des Lebens? Ja
Glauben Sie nach Ihrer Erfahrung an ein jenseitiges Leben? Unsicher Ja
Erhielten Sie Informationen wie wir unsere Leben leben sollen? Ja
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen betreffend die Schwierigkeiten, Herausforderungen und Nöte des Lebens? Ja
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über Liebe? Ja
Die Veränderungen in Ihrem Leben seit Ihrer NTE waren wie folgt: Gänzlich angenehm
Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Unsicher Noch einmal, Spiritualität ist subjektiv. Meine Verantwortung ist es, sicherzustellen, dass ich meine Grundwerte bewusst lebe, meinen Geist offenbare und Stimmigkeit herstelle als Beweis für Absicht und Sinn in jeder Entscheidung.
Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Unsicher Ja
Nach der NTE:
War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Ja Es war unmöglich, es auszudrücken, das Schädelhirntrauma machte es unmöglich, zu sprechen. Es dauerte ein Jahr, um klar zu machen, dass die Diagnose falsch war.
Wie genau erinnern Sie sich an die Erfahrung im Vergleich zu anderen Lebensereignissen die um dieselbe Zeit stattfanden? Ich erinnere mich genauer an die Erfahrung als an andere Lebensereignisse, die um dieselbe Zeit stattfanden
Haben Sie irgendwelche übersinnliche, außergewöhnliche oder andere besondere Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Ja Die Fähigkeit, Dinge zu hören, die andere nicht hören können, die Fähigkeit, zu zeichnen und auszumalen, was ich höre, Bewegung.
Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Die Erfahrung war Eins. Es gibt zwar eine Abfolge, aber ich gliedere sie nicht in einzelne Teile.
Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja Dies führte zu einer wissenschaftlichen Untersuchung, die jetzt seit drei Jahrzehnten andauert.
Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Nein
Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war definitiv real Das Schädelhirntrauma machte es mir unmöglich zu sprechen, deshalb blieb mir nur, mich innerlich darauf zu konzentrieren.
Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war definitiv real
Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Ja siehe Kymatik, Wasser, durch Töne vibrierendes Wasser
Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Nein
Gibt es irgendwelche anderen Fragen die wir stellen könnten, um Ihnen zu helfen, Ihre Erfahrung zu vermitteln? Ich möchte gerne, dass Sie wissen, wie sehr ich Ihre hartnäckigen Recherchen schätze und respektiere. Ich bin Ihnen dafür dankb