Marijan H STE
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Erfahrungsbeschreibung:

Ich hatte eine bakterielle Lungenentzündung. Es handelte sich um ein in Kroatien unbekanntes Bakterium, das sie nicht identifizieren konnten. Die Ärzte im Krankenhaus für Lungenkrankheiten sagten, die Krankheit entwickle sich daraus um ein Vielfaches schneller als bei den bekannten Stämmen. Als ich im Krankenhaus ankam, arbeitete die Lunge mit weniger als 10 % ihrer Kapazität, weil sie voller Eiter war und auf dem Röntgenbild nur der obere Teil der rechten Lunge zu sehen war.

Ich kam gegen 21.00 Uhr im Krankenhaus an. Der Teil des Bettes, an dem das Kopfteil hochgeklappt war, befand sich in einer halb liegenden und halb sitzenden Position. Ich war völlig wach und hatte nicht einmal die Augen geschlossen. Ich schaute auf die Uhr, es war fünf Minuten nach Mitternacht.

UND DANN PASSIERTE ES !!!

Auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers, auf der linken Seite der Wand, auf die ich schaute, war ein Schrank, daneben ein Tisch und zwei Stühle. Plötzlich erschien dort, wo der Schrank, der Tisch und die Stühle gestanden hatten, ein beleuchteter Korridor. Der Gang war vom Boden bis zur Decke etwa einen Meter hoch und ebenso breit. Er war völlig flach und so lang, dass es aussah, als würde er an einem Punkt enden. Das Licht kam nicht von einer Lampe, sondern alle vier Flächen, die linke und rechte Wand, die Decke und der Boden, waren beleuchtet. Sie sahen aus, als wären sie aus einem milchig-weißen Glas, das von gelblichen Neonröhren beleuchtet wurde. Das Licht begann in Abschnitten von etwa zehn Metern zu erlöschen, vom Anfang des Ganges bis zum anderen Ende, das nur als entfernter Punkt zu sehen war.

Im ersten Moment erschrak ich und fluchte mechanisch.

'Was ist das? Ich träume doch nicht, ich bin völlig wach! Bin ich verrückt!?'

Der beleuchtete Flur versank immer noch abschnittsweise in Dunkelheit, und in dem Teil, der nicht mehr beleuchtet war, blieb nur ein dunkler Umriss übrig.

Nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, machte ich mich daran, Licht in dieses Phänomen zu bringen. Zunächst vergewisserte ich mich, dass ich nicht aus Versehen eine Weile eingeschlafen war, um davon zu träumen.

Aber das tat ich nicht! Im Flur war immer noch ein Geräusch zu hören, und ein Licht war an. Ich schaute mich im Zimmer um und alles war an seinem Platz. Es hatte sich nichts verändert, außer dass der beleuchtete Flur erschien.

Der Flur war immer noch da. Die Lichter waren schon sehr weit weg erloschen, so dass es kaum auffiel, dass sie noch erloschen waren. Aber die Umrisse des dunklen Flurs waren deutlich zu erkennen.

Bevor die Lichter ganz ausgingen, hatte ich mich bereits von dem ersten Schock erholt und versuchte, rational zu denken. Bei dieser äußerst schockierenden und unglaublichen Tatsache suchte ich nach einer logischen Ursache. Als ich mich wieder gefasst hatte und rational zu denken begann, leuchtete der Flur wieder in voller Pracht auf und ging nach dem gleichen Prinzip wie zuvor wieder aus.

Es bestand kein Zweifel daran, dass ich wach und bei vollem Bewusstsein war. Alles außer der halben Wand, die jetzt den Flur einnahm, war an seinem Platz. Sie schreien immer noch auf dem Krankenhausflur. Ich denke jetzt rational, ohne Panik, aber ich sehe immer noch ganz deutlich den beleuchteten Korridor, der wieder ausgeht. So kam mir die einzige logische Tatsache in den Sinn. Der Prozess des Auslöschens des Lebens hat begonnen, und das Gehirn sendet ein Signal, das ich als den unendlich langen Korridor sehe, der in Dunkelheit versinkt! Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich diesen Gang hinuntergehen musste, sondern dass er ein Abbild meines Sterbeprozesses war.

Dann hatte ich das starke Gefühl, dass ein Teil von mir versuchte, sich von meinem Körper zu trennen. Im Laufe der Zeit hatte ich immer mehr das Gefühl, dass er sich bereits teilweise getrennt hatte. Ich konnte sogar die Umrisse meines Körpers erahnen, aber als völlig durchsichtige Gestalt, die sich langsam aus meinem Körper löste und sich in eine sitzende Position aufrichtete. Sie war in dem leicht verzerrten Hintergrundbild besser zu erkennen, weil ich durch es hindurchschaute.

Nun, es ist nicht möglich, dass ich jetzt sterbe! Ich, der bis vor ein paar Tagen noch völlig gesund und stark wie ein Stier war. Und das an einer Lungenentzündung, an der man heute gar nicht mehr stirbt. Aber das ist wiederum die einzige logische Lösung für diese doppelte Situation, die ich sehe und erlebe.

Das Licht war immer noch aus und nur der hinterste Teil des Flurs war noch erleuchtet.

Ich bin neunundfünfzig Jahre alt und es ist noch nicht an der Zeit zu sterben. Schon gar nicht für einen gesunden Menschen. Ich möchte auf jeden Fall noch länger leben, aber auch wenn ich sterbe, ist es ein Trost für mich, dass ich ein wirklich intensives und vielfältiges soziales, privates und berufliches Leben geführt habe, wie es nur wenige Menschen haben.

Hölle

Während ich noch fieberhaft über meine Situation nachdachte und davon überzeugt war, dass ich sterben würde, weil die Seele den Körper bereits verließ, ging das Licht im Flur wieder aus. Aber jetzt hat sich die Situation drastisch verändert. Der Schock, den ich erlebte, als ich den erleuchteten Flur sah, war ein blasser Schatten des Schocks, den ich damals erlebte und der mich erschütterte, als hätte ich eine Million Volt berührt.

Ich befand mich nicht mehr in dem Raum, sondern an einem völlig anderen Ort. Das Gefühl, inmitten einer Flamme zu stehen, traf mich wie ein Blitz. Ich befand mich in einem Raum, der auf den ersten Blick wie eine große, mit Flammen gefüllte Höhle aussah! HÖLLE!!!??? Die Farben waren gemischt und reichten von dunklerem Rot über helleres Rot bis hin zu Orange und Gelb, genau wie die Farben eines starken Feuers. Ich stand auf einem erhöhten Teil dieser riesigen Höhle, die unter mir abfiel und sich gabelte, und alles war von Flammen erfüllt. Unten, auf einem Plateau, standen mehrere schwarze Gestalten.

Ich fluchte heftig. 'Gibt es also wirklich eine Hölle? Bin ich gestorben und in die Hölle gekommen? Sind diese schwarzen Gestalten Diener in der Hölle !? Und warum bin ich, der ich mein ganzes Leben lang versucht habe, ehrlich zu leben und niemanden zu verletzen, in der Hölle gelandet?' Übrigens habe ich nicht an diese Art von Hölle geglaubt.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich von dem Schock erholt hatte. Zuerst bemerkte ich, dass es gar nicht heiß ist, sondern die Temperatur normal ist. Dann habe ich genauer hingesehen und festgestellt, dass diese hellen Farben keine Flammen sind, sondern die Umgebung so aussieht. Nicht einmal diese schwarzen Gestalten stechen die glühenden Feen irgendeiner sündigen Seele, wie sie mir in meiner Kindheit bei der Beschreibung der Hölle vorgetrompetet wurden, sondern reden. In der Zwischenzeit, um nicht zu gehen, näherte ich mich diesen schwarzen Gestalten.

Erst dann sah ich, wo ich eigentlich war. Ich stand auf einem glatten, aber unebenen hellbraunen Felsen, und davor und links davon waren ebenfalls senkrechte Felsen, so dass darüber nichts mehr zu sehen war. Die Felsen waren in den beschriebenen Farben, und nachdem ich den höllischen Schock überwunden hatte, sahen sie wirklich schön aus. Es waren die warmen Farben, die ich am schönsten finde.

Dann wurde ich auf die Menschen in Schwarz aufmerksam. Einer, ich nenne ihn Boss, stand etwa drei Meter und ein wenig rechts vor mir, und drei standen etwa zehn Meter entfernt, geradeaus. Sie waren in Umhänge gekleidet, die fast bis zum Boden reichten, und hatten große Kapuzen auf dem Kopf. Diese Umhänge sahen aus wie die der Franziskanermönche, aber sie waren fast ganz schwarz, nur ein schwacher Braunton war zu erkennen.

Ich schaute den Chef ein wenig misstrauisch von hinten an, aber ich sah den dreien direkt ins Gesicht. Warum ins Gesicht? Sie hatten doch gar keine Gesichter! Wo ihre Gesichter sein sollten, war absolute Schwärze, ohne den geringsten Umriss, so schwarz, dass es hart von ihrer schwarzen Kleidung abprallte. Ihre Ärmel waren lang und ihre Fäuste waren nicht zu sehen.

Der Boss sprach und gestikulierte mit seinen Händen, und die drei standen still und hörten zu. Obwohl ich in der Nähe des Chefs stand, hörte ich nichts von dem, was er sagte.

Plötzlich wurde mir klar, wo ich mich befand!!! Hier ist die Grenze, über die man in eine andere Dimension, eine andere Realität, eine andere Form, eine andere Welt, ein anderes Leben geht. Ich weiß nicht, wie ich sie genau definieren soll. Ich habe mich sogar für eine Weile an diese Grenze begeben und sie mir angesehen. Sie war wie ein hellgrauer Seidenvorhang, der unendlich hoch reichte und ständig leicht schwankte. Ich habe keine Ahnung, wie es jenseits dieser Grenze aussieht, aber ich habe gelernt, dass daran nichts falsch ist. Vielmehr gibt es eine erhabenere Fortsetzung des bestehenden Lebens. Mein Tod wird nicht eintreten und das Ende sein, sondern nur der Körper, der in diesem Leben mein Wirt war, wird sterben, während ich eine Verwandlung in eine andere Form erfahren und die Kontinuität fortsetzen werde, die ewig währt. Für eine kurze Zeit hatte ich auch eine Vision des ewigen Flusses, in dem sich alles existierende Leben bewegt. Ich konnte deutlich sehen, dass dieser Fluss mehrere Ebenen hatte, zwischen denen eine Lücke zu sehen war. Es gab etwa zehn Ebenen, und irgendwie wusste ich, dass diese Ebenen nicht gleich waren, sondern dass es sich um eine Abstufung handelte, und dass die höchste Ebene die beste war. In diesem Kurs liegt alles, was gewesen ist und sein wird. Das irdische Leben ist nur eine kurzzeitige Abweichung von diesem Fluss. Aber selbst dieses Flackern in Bezug auf die Ewigkeit bestimmt, auf welcher Ebene nach dem physischen Tod des Körpers die Kontinuität des Lebens des Menschen weitergehen wird.

Ich wusste auch, dass es kein Zurück in dieses Leben gibt, wenn ich die Grenze überschritten habe. Das Überschreiten der Grenze ist eine Einbahnstraße! Aber ich wusste auch, dass, obwohl ich die Grenze erreicht hatte und die Seele den Körper bereits verlassen hatte, es mit meinem irdischen Leben noch nicht vorbei war. Der Chef entscheidet sich für einen Wechsel und vielleicht für eine Rückkehr. Ich wusste, dass die Chancen dafür nicht sehr groß waren, aber die Möglichkeit besteht. Ich klammerte mich an diese Möglichkeit! Ich wusste glasklar, dass es jenseits der Grenze, nennen wir es mal so, eine vollkommenere Welt gab, also hatte ich nicht die geringste Angst.

Ich ging zurück zu dem Ort, an dem der Chef eine Weile mit den dreien gesprochen hatte. Das ermutigte mich sehr, denn ich hoffte, dass der Chef mich noch in mein irdisches Leben zurückbringen würde, da ich von der Grenze wieder zu ihm gekommen war. Ich hatte Zeit zum Nachdenken und war mir meiner Situation voll bewusst. Der Körper liegt auf dem Bett im Krankenhaus, und ich warte hier darauf, dass der Häuptling das Gespräch beendet und eine Entscheidung über mein weiteres Schicksal trifft. Ich hatte nicht das Gefühl, dass der Körper auf dem Bett lag und ich ein immaterieller Geist oder eine Seele war. Ich war dort in voller Körperform und nicht mit T-Shirt und Pyjamahose bekleidet, wie ein Körper auf einem Bett, sondern in meiner Alltagskleidung, Jeans und T-Shirt.

Ich dachte bereits völlig rational und mit kühlem Kopf: „Es gibt nichts, worüber ich mich beschweren könnte. Ich selbst habe keine Situation verursacht, die in – höchstwahrscheinlich – Tod mündete. Ich bin weder zu schnell oder zu unvorsichtig gefahren, habe somit auch keinen Unfall verursacht, in dem ich getötet werden hätte können, noch habe ich irgendetwas anderes rücksichtsloses oder unbedachtes getan das zu der Situation hätte führen können, in der ich mich nun befinde.

Ich habe mir einfach nur ein Bakterium eingefangen, das mich nun krank machte, welches irgendwo in der Luft herumflog. Vermutlich auf irgendeinem hochfrequentierten Flughafen, wo Menschen aus aller Welt zusammenkommen. Ich wollte nicht mal zum Arzt gehen (wobei es wahrscheinlich auch geblieben wäre, wenn ich nicht Blut gehustet hätte).“

„Ich will definitiv noch mein aktuelles Leben leben, ich bin immer noch stark, meine Körperfunktionen arbeiten einwandfrei und, so lächerlich es auch klingen mag, ich fühle mich jung. Ich habe Zeit, die Grenze zu überschreiten, ich werde nirgendwohin flüchten. Das Dasein ist ewig, davon bin ich jetzt überzeugt. Und das irdische Leben ist kurz, also könnte ich es noch etwas länger leben. Aber wenn der „Chef“ es anders entscheidet, was kann ich da tun?“

Obwohl ich das Leben, das ich bereits verlassen hatte, immer noch gerne leben wollte, war dies nicht das wichtigste Kriterium für mich. Ich habe Dinge erlebt und erfahren, welche die Mehrheit der Menschen nicht annähernd erlebt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits etwa 50 Länder bereist. Ich durfte unvorstellbare Schönheit sehen und wundervolle Momente erleben. Somit wäre ich nicht allzu traurig, wenn ich nun sterben müsste. Aber ich wäre fürchterlich traurig wegen meiner Frau und vor allem auch wegen meiner Tochter. Meine Tochter bereitet sich gerade darauf vor, die Firma von mir zu übernehmen, aber sie ist noch weit davon entfernt, die Zügel allein in der Hand zu halten. Würde ich so plötzlich sterben, wäre es ein unaussprechlicher Schock für die beiden, und sie müssten die Firmengeschäfte sofort übernehmen. Zusätzlich müssten sie die komplizierten Prozeduren einer offiziellen Übernahme durchlaufen und das Eigentumsrechte überschreiben. Sie hätten keinen Schimmer, dass ich weiter existiere und würden davon ausgehen, dass ich tot bin und um mich trauern.

Darüber nachzudenken machte mich sehr traurig und ich wartete angespannt auf die Entscheidung des „Chefs“, der gerade im Begriff war, das Gespräch zu beenden. Er überkreuzte seine Arme auf Hüfthöhe und schwenkte sie dann nach außen, womit er zu verstehen gab, dass er fertig war.

Und dann war ich an der Reihe.

Das Wesen, das mir am nächsten stand, zeigte auf mich und sagt: „ Was machen wir mit ihm?“

Der „Chef“ drehte sich zu mir und musterte mich zweimal von Kopf bis Fuß. Ich konnte ihn nun auch genau ansehen, da er mir zugewandt war und auch viel näher. Da war nicht die leiseste Ahnung eines Gesichts zu erkennen, nur finsterste Schwärze. Es fühlte sich an, als würde ich in unendliche, dunkle Tiefen blicken.

„Lass es bleiben.“, sagte der „Chef“.

Euphorische Freude und Dankbarkeit durchströmten mich mit überwältigender Intensität. Ich werde mein Leben weiterleben, ich werde meine Familie nicht in Schock und Trauer zurücklassen und ich werde meiner Tochter helfen, sich auf die Übernahme vollständig vorzubereiten!

„Lasst ihn ruhig so lange nachdenken, wie er kann.“, dachte ich.

Jesus

Ich fand mich an den Ufern des Sees Genezareth wieder!!! Da ich auch das Heilige Land bereist hatte, wusste ich ganz genau, wo ich mich befand. Ich war in der Nähe der heutigen Stadt Tabgha. Dort findet man die Primatskapelle sowie die Brotvermehrungskirche. Aber es war nicht die heutige Zeit, sondern 2000 Jahre früher.

Da vor mir, nur wenige Schritte voraus und etwas weiter rechts, stand Jesus und sprach zur Menschenmenge, genauso wie es in der Bibel geschildert wird. Es waren etwa 30 oder 40 Personen. Nun, frei von der Bürde des sicheren Todes, fühlte ich große Freude, so viel Glück zu haben und dieses Privileg genießen zu dürfen, persönlich an solch einem Event teilzuhaben, obwohl ich mich nie als einen Gläubigen im klassischen Sinne gesehen habe.

Ich prägte mir Jesus sorgfältig ein, versuchte mir jedes Detail zu merken. Jesus war etwa so groß wie ich, vielleicht etwas kleiner, so zwischen 175 und 180cm, gekleidet in eine Robe aus ungefärbtem Leinen, aber nicht weiß, sondern in einem leicht gelblichen Farbton (beige). An den Füssen trug er dunkelbraune Sandalen. Sein Haar war hellbraun und ging ihm bis zu den Schultern. Ich dachte sofort, dass er in den Filmen und Bildern immer mit langen Haaren gezeigt wurde, aber die hatte er gar nicht. Er hatte eine völlig normale Körperform, vielleicht sogar ein wenig schmal. Sein Publikum unterschied sich in seiner Aufmachung deutlich von ihm. Sie alle waren kleiner, wirkten Stärker, dunkelhäutig und hatten schwarzes Haar. Ihre Tuniken reichten ihnen nur bis knapp unter die Knie und bestanden aus gröberen Materialien in dunkleren Farbtönen, manche von ihnen waren sogar gefärbt.

Jesus sprach von der Notwendigkeit an Gott zu glauben, an seine Ordnung, an andere Menschen und an Liebe und Verständnis zwischen den Menschen. Er betonte die Notwendigkeit, an das Gute zu glauben und nicht nur, daran zu glauben, sondern auch Gutes zu tun und dementsprechend zu leben. Worte alleine bedeuten nichts ohne Taten. Man sollte Gutes tun und nach diesen Prinzipien leben. Man sollte in Liebe und Harmonie mit anderen Menschen leben und durch Worte und Taten positive Energie verströmen. Er sagte, vor Gott wären alle Menschen gleich und so sollten sie sich auch verhalten. Er wiederholte, dass nur Glaube an Gott, Glaube an die Liebe zwischen den Menschen, nach diesen Prinzipien zu leben, Gutes zu tun und anderen Liebe zu zeigen am Ende des Lebens belohnt würden. Alle, die sich an diese Prinzipien halten würden, sollten für ihre guten Taten belohnt werden. Und ganz besonders jene, die noch in diesem Leben das Wissen um die Verbindung mit Gott erlangen. Er hat mehrmals erwähnt, dass das Leben unendlich ist und dass der Platz, den wir einnehmen maßgeblich davon abhängt, wie wir uns in diesem Leben verhalten haben und welche Taten wir vollbracht haben.

Er sprach darüber, dass alle Menschen mit Gott verbunden sind, sie müssen nur das Wissen darüber erlangen. Jeder wird es erfahren, aber erst im Moment des Todes. Jene, die dies realisieren, während sie noch Leben, können sich extrem glücklich schätzen. Doch um dieses Wissen zu realisieren, müssen sie es sich durch ihren Glauben, ihre Anstrengungen und Taten verdienen.

Er wiederholte permanent, dass die Menschen sich gemäß dieser Prinzipien verhalten sollten und sprach über die Belohnungen, die sie für diese ihre Taten erhalten sollten, wenn ihre Zeit gekommen wäre.

Jemand aus der Menge fragte: „Und wird es dann auch wirklich so sein?“

„Das wird es, wenn ich es sage.“, sagte Jesus mit leicht erhobener Stimme.

Danach befanden wir uns an einem anderen Ort. Jesus hielt eine ähnliche Rede und es war wieder der gleiche Ablauf. Und wieder stellte jemand, der nicht völlig davon überzeugt war, was Jesus erzählte, eine ähnliche Frage. Auch ihm antwortete Jesus mit leicht erhobener Stimme und wieder befanden wir uns danach an einem anderen Ort.

Nach dem dritten Szenario, indem sich wieder alles ähnlich zutrug wie in den ersten beiden, wurde mir klar, dass ich jedes Mal demselben Segment Jesus‘ rede beiwohnte. Jesus erklärt, wie sich die Menschen verhalten sollen, woran sie glauben sollen und wie sie leben sollen, um am Ende ihres Lebens belohnt zu werden und jemand im Publikum zweifelt die Wahrheit seiner Worte an und stellt eine ähnliche, argwöhnische Frage.

„Ok, dieser Teil Jesus‘ Rede, der ich beiwohne, scheint auf mich zugeschnitten zu sein, denn ich glaube nicht wirklich an diese Beschreibungen und Interpretationen, wie sie von den Religionen beschrieben werden.“, dachte ich.

Jesus wandte sich in meine Richtung und sah mich für einige Sekunden an! Dann fiel es mir leichter zu lernen. Er hatte hellblaue Augen und ein mildes, rätselhaftes, etwas verträumtes Aussehen. Er hatte ein ebenmäßiges Gesicht, eingerahmt von einem ausgeprägten Dreitagebart. Er hatte keinen Vollbart, aber die Behaarung verlief von den Ohren bis zu den Kiefern, dünnte dann etwas aus und verdickte sich wieder am Kinn, wo die Barthaare auch etwas länger waren. Der Oberlippenbart war durch schmale Linien mit dem Kinn verbunden. Seine Haut daneben war extrem hell und hob sich stark von der dunklen Hautfarbe seiner Zuhörer ab.

Nach meinen Beobachtungen bewegten wir uns noch zu zwei weiteren anderen Orten, das Szenario blieb immer ähnlich. Die Rede fand im Freien statt und es waren zwischen 20 und 50 Personen anwesend. Jesus sprach jedes Mal von leicht unterschiedlichen Dingen, aber im gleichen Kontext. Er wiederholte, dass alle Menschen mit Gott verbunden sind, sie müssen nur das entsprechende Wissen darüber erlangen. Jeder würde es erfahren, am Ende seines Lebens, im Augenblick des Todes. Jene, die es schon früher realisieren, wären extrem gesegnet, sie müssten es sich aber durch Glaube, Anstrengung und Taten erarbeiten. Er sprach auch über den großen Stellenwert der Liebe und des Verständnisses unter den Menschen, über die Gleichheit unter ihnen und die Notwendigkeit, gute Taten zu vollbringen, über die Notwendigkeit, mit den anderen Menschen und der Natur in Harmonie zu leben, an Gott zu Glauben und an seine Ordnung. All jene, die sich daran halten würden, sollten für ihre guten Taten belohnt werden, besonders jene, die während ihrer Lebzeiten bereits herausfinden würden, dass sie mit Gott verbunden sind. Er erwähnte jedes Mal, dass das Leben unendlich ist und unser Platz nach dem Tod von unserem Veralten und unseren Taten abhängig ist.

Er sprach jedes Mal auch von negativen Seiten. Er sprach von Heuchelei, von der Heuchelei der Menschen, die etwas sagen, aber dann gegenteilig handeln, oder sich selbst falsch darstellen, um gesellschaftlichen Ruhm oder materielle Dinge zu erhalten. Am schlimmsten sind diejenigen, die lautstark darauf hinweisen, wie sie an Überzeugungen und Tugenden festhalten, ja sogar zur Verurteilung anderer aufrufen, obwohl sie selbst heimlich das Gegenteil tun. Aber Gott, der über uns Menschen mehr weiß als wir selbst, kann nicht betrogen werden. Am Ende des Lebens wird die Wahrheit ans Licht kommen. Darum ist es so wichtig, dass das Leben, unser Verhalten und unsere Taten mit den positiven Prinzipien im Einklang stehen, denn nur dann erhalten wir am Ende unseres Lebens eine Belohnung.

In keiner Ansprache war die Rede von Bestrafung für jene, die sich nicht so verhalten, wie er es predigte. Er sprach nur davon, dass jene, die sich an seine Worte halten würden, belohnt würden. Kein einziges Mal erwähnte er Einschränkungen, an die sich die Menschen halten sollten, ganz im Gegenteil. Jede seiner Reden war durchdrungen von Äußerungen, dass die Menschen sich bemühen sollten, glücklich zu leben, denn nur ein erfüllter Mensch hat positive Energie. Er sollte aber nicht nach eigennütziger Freude streben, die er ohne Rücksicht auf sein Umfeld erlangen würde, sondern nach Freude, die auch andere miteinschließen würde, die sich auch auf andere positiv auswirken würde, mit denen zusammen er die positive Energie noch steigern könnte. Er erwähnte keinerlei religiöse Merkmale und auch nicht die Notwendigkeit irgendwelche religiösen Vorschriften einhalten zu müssen. Er wiederholte nur die Notwendigkeit, an Gott zu glauben, an die göttliche Ordnung, an das Gute, an die Fortsetzung des irdischen Lebens. Nicht allein die Notwendigkeit zu glauben, sondern auch dementsprechend zu handeln und Gutes zu tun und dass es dafür eine Belohnung geben würde.

Jesus sprach viel detaillierter über diese Themen, als ich sie ausführe, aber ich machte mir nicht einmal die Mühe, mir all diese Details zu merken. Zuallererst war ich so fasziniert, dass ich Jesus live sehen konnte, dass ich mich gar nicht wirklich auf den Inhalt konzentrieren konnte. Durch die mehrfache Wiederholung erfasste ich die wichtigen Fakten sehr gut. Vielleicht war auch das der Grund, dass ich so viele davon miterlebt habe. Sogar die alten Römer sagten: „Repetitio est mater studiorum. - Wiederholung ist die Mutter der Studien.“

Es kam mir nicht in den Sinn, dass ich darüber schreiben würde und es interessant wäre, möglichst viele Details beschreiben zu können. Ich dachte nur daran, dass ich meine Erfahrung mit möglichst vielen Menschen teilen wollte um ihnen so die Bedeutung von Jesus‘ zu vermitteln. Erstens, dass alle Menschen mit Gott verbunden sind und dass im Augenblick des Todes jeder zu dieser Erkenntnis gelangt. Zweitens, dass sie sich an bestimmte Prinzipien halten sollen, welche da sind: Glaube an Gott und die Liebe Gottes, die Liebe der Menschen, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, positive Energie, Harmonie mit Mensch und Natur. Jene, die sich so gut wie möglich an diese Prinzipien halten und dementsprechend leben sollen belohnt werden.

Da all dies eine Weile dauerte, hatte ich Zeit über beides nachzudenken: darüber, was ich hörte und darüber, was ich erlebte, während ich auf die Entscheidung des „Chefs“ wartete. Nun konnte ich das Mysterium dieses ewigen Flusses, meiner Visionen, detailliert beleuchten. Nach dem Tod gelangt jeder in diesen Fluss, aber es macht einen Unterschied, in welcher Ebene man sich befindet. Jene, die ein positiveres Leben verbringen und voll positiver Energie sind, erreichen eine höhere Ebene als zuvor, und jene mit negativer Energie eine niedrigere. Die Unterschiede zwischen diesen Ebenen wurden mir nicht gezeigt, aber ich wusste eindeutig, dass sie sich unterschieden und dass „höhere Ebenen wertvoller“ waren. Mir wurde auch nicht gezeigt, in welcher Form die weitere Existenz stattfindet. Möglicherweise als Individuum oder vielleicht auch als Teil der Energie des neuen Levels. Ich für mich schloss aus meiner Erfahrung, dass die weitere Existenz uns als Ganzes erfasst, denn es wurde ja die Möglichkeit des Aufstiegs in höhere Levels angedeutet und auch „darin zu sein“.

Rückkehr

Nach dem fünften Durchlauf, in dem ich den Lehren Jesu beiwohnen durfte, fand ich mich schließlich im Krankenhauszimmer wieder.

Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass die vorher beschriebenen Erfahrungen einen Sturm in meiner Psyche ausgelöst haben. So außergewöhnlichen Erlebnissen beizuwohnen, von denen ich nie zuvor gehört hatte, dass sie jemand gehabt hätte, löste eine Lawine an Emotionen in mir aus.

Obwohl der Doktor, dem ich einige Monate später davon berichtete, überzeugt war, dass es lediglich Halluzinationen aufgrund eines Sauerstoffmangels gewesen waren, bin ich mir sicher, dass ich diese Begebenheiten tatsächlich erlebt habe. Warum bin ich so sicher? Weil ich in diese Erfahrung bei vollem Bewusstsein eingestiegen bin. Ich war zu Beginn wach und mir ganz klar der aktuellen Situation bewusst, in der ich mich befand. Genauso real war die Situation, in die ich dann gezogen wurde. Zu keiner Zeit während der gesamten Erfahrung verlor ich aus den Augen, dass ich in einem Krankenhauszimmer in Todesgefahr schwebte oder vielleicht sogar schon darüber hinaus war. Abgesehen von den ersten schockierenden Momenten, als ein beleuchteter Gang erschien und ich mich selbst in einem Areal wiederfand, von dem ich annahm, es wäre die Hölle, dachte ich die gesamte Zeit völlig nüchtern. Mir war bewusst, dass sich diese Realität neben der meines Erdenlebens entfaltete. Ich erlebte diese umwerfenden Situationen bei vollem Bewusstsein. Vom Schock als ich dachte, ich wäre in der Hölle bis zu der umfassenden Ruhe als ich verstand, dass die menschliche Existenz nicht mit dem Tod endet, sondern sich nur transformiert – zu einer anderen Realität. Mein brennendes Verlangen, in mein irdisches Leben zurückzukehren und die riesige Freude, Jesus‘ Reden beizuwohnen waren weitere bewusste emotionale Elemente. Und warum sollte so etwas nicht passieren können? Ich war nur ein Beobachter. Und was wissen wir Menschen schon über den Ursprung und die Funktionsweise der Welt und des Lebens auf ihr? Was wissen wir über das Universum? Unser Wissen ist weniger als ein Staubkorn in einer endlosen Wüste.

Unzählige Male betrachtete ich diese Erlebnisse in meinem Kopf und versuchte, sie zu analysieren. Wäre ich sofort teleportiert worden, hätte ich mit Sicherheit angenommen, es wäre ein Traum gewesen, denn dann hätte ich den Sprung sicher nicht mit der Realität verbunden. Aber als ich den beleuchteten Gang zum ersten Mal sah, während alles andere in dem Zimmer an seinem gewohnten Platz war, war ich überzeugt, bei vollem Bewusstsein zu sein, das mein Gehirn normal funktionierte, denn dieser Gang war absolut real. Ich hatte kein Verlangen und wurde auch nicht bedrängt, diesen Gang entlangzugehen, aber er brachte mich zur Überzeugung, dass das Leben langsam aus meinem Körper wich. Darum bin ich auch der Meinung, dass dieser Gang ein Zeichen war, um mich auf die kommenden Erfahrungen vorzubereiten, darauf, dass der Prozess des Sterbens begonnen hatte und wie ich damit umgehen sollte. Mein Verstand öffnete sich und es war mir möglich in die andere Realität einzutauchen.

Lange Zeit fragte ich mich, wie ich in so einer Situation ruhig bleiben konnte. Die Antwort erhielt ich mit den Ergebnissen meiner DANN-Analyse. Ich habe ein Gen, das umgangssprachlich „Krieger“ heißt. Im Gegensatz zu diesem Namen stimuliert es aber keine „Kriegsstimmung“, sondern ermöglicht es seinem Träger, in schwierigen und gefährlichen Situationen „ruhig Blut“ zu bewahren und rational zu reagieren. Damit gehen aber auch Genmängel einher. Alltägliche Routinen und einseitige Aufgaben sind für diese „Krieger“ sehr ermüdend und langweilig.

Vielleicht hat der Doktor teilweise recht, aber nicht in dem Sinne, dass es Halluzinationen waren, die durch Sauerstoffmangel entstanden, sondern genau andersrum: Der Sauerstoffmangel öffnete ein Portal zu einer anderen Bewusstseinsebene. Die berühmtesten Prophezeiungen der Geschichte fanden an Orten statt, an denen aufgrund der Verdunstung von Gasen Sauerstoffmangel in der Luft herrschte.

Der Tod beginnt immer, wenn das Herz stoppt und der Fluss des Sauerstoffs zum Gehirn dadurch unterbrochen wird. Aber der Sterbevorgang geschieht nicht so plötzlich, als würde man einen Schalter umlegen. Gehirntod tritt schrittweise ein, auch wenn es sich dabei um nur wenige Minuten handelt. In dieser Phase treten Prozesse in Kraft, die den Menschen unbekannt sind. Wenn der Sauerstofflevel einen kritischen Punkt erreicht, öffnen sich Portale in andere Realitäten und Dimensionen. Jene, die wie ich das Glück haben, aus diesem Bereich ins Leben zurückzukehren, können bezeugen, dass es diese übernatürlichen Erfahrungen gibt.

Hintergrundinformation:

Geschlecht: männlich

Zeitpunkt, als die NTE auftrat: 18.06.2013

NTE-Elemente:

Gab es zum Zeitpunkt Ihres Erlebnisses ein damit verbundenes lebensbedrohliches Ereignis? Erkrankung aufgrund eines Bakteriums, meine Lungen arbeiteten nur noch mit 10% Kapazität.

Wie beurteilen Sie den Inhalt Ihres Erlebnisses? Absolut wunderbar.

Hatten Sie das Gefühl, von Ihrem Körper getrennt zu sein? Nein, ich habe meinen Körper eindeutig verlassen und befand mich außerhalb davon.

Wie war Ihr höchstes Maß an Bewusstsein und Wachsamkeit während des Erlebnisses im Vergleich zu Ihrem normalen Alltagsbewusstsein und Ihrer normalen Wachsamkeit? Ein höheres Maß an Bewusstsein und Wachsamkeit als sonst. Vieles, das ich mir davor nicht erklären konnte, verstand ich plötzlich vollumfänglich. Wissen, dass ich zuvor nicht hatte, war plötzlich verfügbar und ich kann mich an alles bis ins kleinste Detail erinnern. Auch nach mittlerweile acht Jahren ist meine Erinnerung noch wie neu.

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung waren Sie auf der höchsten Stufe von Bewusstsein und Wachheit? Ausgenommen die beiden Momente, als ich den erleuchteten Gang sah und dachte, ich wäre tot und wäre in der Hölle war die gesamte Erfahrung absolut bewusst. Ich war sogar auf einer höheren Bewusstseinsebene als üblich.

Wurden Ihre Gedanken beschleunigt? Nein.

Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Nein

Waren Ihre Sinne lebhafter als sonst? Nein

Bitte vergleichen Sie Ihr Sehvermögen während des Erlebnisses mit Ihrem alltäglichen Sehvermögen, das Sie unmittelbar vor dem Zeitpunkt des Erlebnisses hatten. Die Erfahrung kann in keinster Weise mit jedweder Lebenserfahrung verglichen werden. Es war eine übernatürliche Erfahrung, die in einer anderen Realität, einer anderen Dimension stattfand.

Bitte vergleichen Sie Ihr Gehör während des Erlebnisses mit Ihrem alltäglichen Gehör, das Sie unmittelbar vor dem Zeitpunkt des Erlebnisses hatten. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sich mein Gehör verändert hatte.

Hatten Sie den Eindruck, dass Sie Dinge wahrgenommen haben, die anderswo vor sich gingen, sozusagen durch ESP? Nein

Gingen Sie in oder durch einen Tunnel? Nein

Haben Sie während Ihrer Erfahrung irgendwelche Wesen gesehen? Ich habe sie gesehen.

Sind Sie verstorbenen (oder lebenden) Wesen begegnet oder wurden Sie sich ihrer bewusst? Nein

Haben Sie ein helles Licht gesehen oder sich von einem hellen Licht umgeben gefühlt? Nein

Haben Sie ein unheimliches Licht gesehen? Ja. Zuerst sah ich einen erleuchteten Gang. Der Ort, an dem sich die gesichtslosen Leute befanden, war erleuchtet wie am sonnigsten Tag. Der ewige Fluss des Lebens wurde mir als ein hell schimmernder Fluss mit dunkleren Linien an den Übergängen gezeigt.

Hatten Sie den Eindruck, eine andere, unirdische Welt zu betreten? Eine eindeutig mystische oder überirdische Welt: zuerst kam ich an einen Ort mit hellem Gelb und Rot, von dem ich dachte, es wäre die Hölle. Dann erreichte ich die Grenze zum Nachleben, die wie eine Kombination aus einem grauen Vorhang und einer Wasseroberfläche wirkte. Dort erfuhr ich, dass es kein zurück mehr gibt, sobald man diese Grenze überschritten hat, aber ebenso, dass dahinter eine Welt wartet, die wertvoller, schöner und besser ist als jene, in der wir leben. Dann fand ich mich an den Ufern des Sees Genezareth wieder, wo Jesus sprach.

Welche Gefühle haben Sie während des Erlebnisses empfunden? Als ich glaubte, gestorben und zur Hölle gefahren zu sein, empfand ich nur Angst. Während ich auf die Entscheidung des „Chefs“ wartete, fühlte ich ein großes Verlangen, ins Leben zurückzukehren und auch die große Verzweiflung meiner Familie, falls ich es nicht tun würde. In dem Moment, als ich den Punkt ohne Wiederkehr erreichte und das Wissen erlangte, dass nach dem Leben ein endloser Lebensfluss weiterexistiert, erfüllte mich große Erleichterung und Freude darüber, dass ich die Möglichkeit bekam, das alles zu sehen und etwas dazuzulernen, das noch niemand, den ich kenne, zuvor erlebt hatte. Als ich Jesus sah und seinen Worten lauschte fühlte ich immense Freude und Frieden.

Hatten Sie ein Gefühl des Friedens oder des Wohlbefindens? Unglaublicher Frieden und Wohlgefühl

Hatten Sie ein Gefühl der Freude? Unglaubliche Freude

Hatten Sie ein Gefühl der Harmonie oder Einheit mit dem Universum? Ich fühlte mich verbunden (oder eins) mit der Welt.

Hatten Sie plötzlich den Eindruck, alles zu verstehen? Alles über das Universum. Ich sah das Ende des Lebens und erfuhr, dass es immer noch möglich war, zurückzukehren, obwohl die Seele den Körper bereits verlassen hatte. Aber nach der „Grenze“ gibt es kein Zurück mehr. Auch wenn es nicht das Ende ist und man nicht ins Nichts geht, denn hinter dieser „Grenze“ existiert eine andere, bessere Welt, eine höhere Ebene als jene der Erde und die Seele lebt darin weiter. Ich habe auch den unendlichen Fluss der Lebensenergie gesehen, von dem alles kommt und zu dem alles zurückkehrt. Als ich Jesus zuhörte, erkannte ich, dass Gott über allem ist und dass diese Tatsache allen Menschen im Moment ihres Todes bewusst werden wird. Es wurde mehrmals betont, dass jene, die sich an Gottes Gesetze halten, im Leben nach dem Tod belohnt werden.

Sind Ihnen Szenen aus Ihrer Vergangenheit wieder eingefallen? Nein, ich war mir meines vorigen Lebens bewusst, aber absolut normal mit normalem Bewusstsein.

Sind Szenen aus der Zukunft zu Ihnen gekommen? Nein.

Sind Sie an eine Grenze oder einen Punkt gekommen, an dem es kein Zurück mehr gibt? Ich kam zu einer absolut bewussten Entscheidung, zu meinem irdischen Leben zurückzukehren. Ich habe diese Grenze mit meinen Fingerspitzen berührt. Ich wollte die ganze Zeit zurück in dieses Leben. Ich dachte, 59 Jahre wären zu jung, um schon zu sterben, erst recht für meine Familie. Gerade erst fünf Tage zuvor war ich noch vollkommen gesund und stark und mein Tod wäre ein großer Schock für sie gewesen. Aber die Rückkehr wurde vom „Chef“ entschieden, also konnte ich nur darauf hoffen, dass er mich zurückschicken würde. Nach meiner Rückkehr von der „Grenze“ zu diesen Gesichtslosen, war ich mir fast sicher, dass es so sein würde. Aber niemals hätte ich erwartet, den See Genezareth vor 2000 Jahren zu sehen oder Jesus zu sehen und ihm zuzuhören.

Gott, Spiritualität und Religion:

Welcher Religion gehörten Sie vor Ihrer Erfahrung an? Keiner speziellen oder mehreren. Ich habe immer daran geglaubt, dass es einen Gott gibt, aber ich war auch überzeugt, dass keine Religion der Realität entsprach. Ich hielt mich selbst nicht für einen Gläubigen in dem Ausmaß, dass es zu einer Religionszugehörigkeit gereicht hätte.

Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Nein

Welcher Religion gehören Sie jetzt an? Keiner speziellen oder mehreren. Nun bin ich mir sicher, dass es einen Gott gibt und dass es eine Verbindung zwischen ihm und jedem Menschen gibt. Ich denke immer noch, dass der Glaube, zumindest jene Glaubensrichtungen, die ich kenne, kein realistisches Bild von Gott liefert. Sogar jetzt bezeichne ich mich nicht als Gläubigen, denn um ein solcher zu sein, müsste ich einer Religionsgemeinschaft angehören und nicht einfach nur an Gott glauben.

Enthielt Ihre Erfahrung Merkmale, die mit Ihren irdischen Überzeugungen übereinstimmen? Ich dachte zuvor, dass das Leben als ewig angesehen werden kann. Der Grund dafür war, dass alles, das in der physischen Welt existiert, aus Energie besteht. Und Energie geht nie verloren, sie erscheint nur in verschiedenen Formen. Ich fühlte, dass Körper und Geist aus demselben Ganzen bestanden. Beim Tod stirbt der mentale Teil und nach dem Tod verwandelt sich der Körper in eine andere Art von Materie oder Energie. Aber ich dachte nicht, dass die Seele in einer anderen Form weiterexistiert. Und schon gar nicht, dass das Leben ein Teil des ewigen Flusses ist, von dem es kommt und zu dem es zurückkehrt.

Haben sich Ihre Werte und Überzeugungen aufgrund dieser Erfahrung geändert? Ja. Es gab keine eindeutigen Veränderungen. Ich habe mich schon vorher bemüht, im Einklang mit den menschlichen Prinzipien zu leben, aber jetzt bin ich mit mir selbst strenger, denn ich bin überzeugt, dass es auch die Prinzipien Gotte sind. Ich glaubte auch zuvor, dass es einen Gott gibt, an die allgemeinen Funktionsweisen des Universums, aber nicht, dass es von den einzelnen Menschenleben abhängt. Ich bin jetzt überzeugt, dass jedes Menschenleben direkt mit Gott verbunden ist und dass nach dem irdischen Tod jedes Leben direkt in Evaluation (Auswertung) geht.

Sind Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz begegnet oder haben Sie eine nicht identifizierbare Stimme gehört? Ich bin eindeutig vier Wesen begegnet, oder deren Stimmen, die eindeutig mystisch oder überirdischer Herkunft war. Sie waren im Stil der Franziskaner gekleidet, sie waren nur schwarz. Sie hatten große Kapuzen über ihren Köpfen. Statt Gesichtern war da nur absolute Schwärze, die sich von ihrer schwarzen Kleidung abhob. Dann traf ich Jesus und wohnte seinen Reden bei. Da waren zwischen dreißig und fünfzig Menschen unter den Zuhörern.

Haben Sie verstorbene oder religiöse Geister gesehen? Ich habe sie tatsächlich gesehen.

Sind Ihnen Wesen begegnet oder bewusst geworden, die früher auf der Erde gelebt haben und in den Religionen namentlich beschrieben werden (z. B. Jesus, Mohammed, Buddha usw.)? Ich sah Jesus und wohnte seinen Reden bei. Ich habe dies bei der zweiten Frage detailliert beschrieben.

Haben Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die vorzeitige Existenz erhalten? Nein.

Haben Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die universelle Verbindung oder das Einssein erhalten? Ja, mir wurde der unendliche Fluss der Lebensenergie gezeigt. In ihm ist alles, das war, das ist und das sein wird. Von ihm kommt alles und zu ihm kehrt alles zurück. Ein dutzend Ebenen waren klar zu sehen und ich wusste, dass die höheren erstrebenswerter und wertvoller waren. In Rückschluss mit den Reden Jesu, in denen er von Belohnungen sprach, erschloss ich mir, dass diese wohl in Verbindung mit den höheren Ebenen stehen mussten. Also dass jene, die sich eine Belohnung verdienten, in eine höhere Ebene aufsteigen durften.

Haben Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die Existenz Gottes erhalten? Ja. Jesus sagte immer wieder, dass man an Gott glauben soll. Dass es einen Gott gibt, denn jeder im Moment seines Todes kennen würde. Jene, die diese Gewissheit noch während des Lebens erlangten, wären extrem gesegnet. Er erwähnte kein einziges Mal welche Rollen er in Bezug auf Gott einnimmt. Er wiederholte nur, dass man an Gott glauben soll und an Gottes Ordnung und dementsprechend leben. Jene, die sich an Gottes Gebote halten, gute Taten vollbringen und positive Energie verströmen würden nach dem Tod von Gott belohnt werden.

In Bezug auf unser irdisches Leben, abgesehen von der Religion:

Haben Sie während Ihrer Erfahrung besondere Kenntnisse oder Informationen über Ihre Bestimmung erhalten? Ja, ich hatte das Gefühl, besonderes Wissen zu erlangen, da mir die letzte Grenze des irdischen Lebens gezeigt wurde und dass das Leben dahinter weitergeht und mir wurde auch der unendliche Lebensstrom gezeigt. Darüber hinaus erhielt ich unbezahlbares Wissen, da ich den Lehre Jesu lauschen durfte. Ich denke, der Zweck dahinter war meine Aufgabe, dieses Wissen an so viele Menschen wie möglich weiterzugeben, daher beende ich gerade mein Buch „Ein Blick über die Grenze des Lebens“ (Originaltitel: A VIEW OVER THE BORDER OF LIFE).

Haben Sie während Ihres Erlebnisses Informationen über den Sinn des Lebens erhalten? Ja, Jesus sagte wiederholt, dass die Menschen an Gott glauben sollen und ebenso nach seinen Gesetzen leben, welche gleichzeitig menschliche Gesetze sind. Nur zu behaupten, an Gott zu glauben, zählt gar nichts. Ganz im Gegenteil, es wird in Gottes Augen sogar negativ bewertet. Jene die so tun, als wären sie streng gläubig, in Wahrheit aber andere verletzen, wurden mehrfach als sehr schweres Negativbeispiel genannt. Die Menschen müssen Gutes tun, in Liebe leben, mit Anderen respektvoll umgehen und im Einklang mit der Natur leben. So eine Lebensweise erschafft positive Energie, darum glaube ich, dass sie der Zweck und die Bedeutung des Erdenlebens sind.

Haben Sie während Ihres Erlebnisses Informationen über ein Leben nach dem Tod erhalten? Es existiert definitiv ein Leben nach dem Tod, ja. Als ich das Ende erreichte, wurde mir offenbart, dass das Leben nicht mit dem Tod unseres Erdenkörpers endet, sondern – in anderer Form – weitergeht. Ich sah eindeutig, dass hinter der Grenze eine andere Welt verborgen liegt, eine andere Dimension, ein anderes Leben. Mir wurde auch bewusst gemacht, dass dort eine höhere und bessere Form des Lebens herrscht als auf der Erde. Für einen Moment durfte ich auch den unendlichen Lebensstrom voll Lebensenergie sehen, in dem alles zusammenkommt, das war, das ist und das sein wird. Mir wurde nicht gezeigt, in welcher Form das Leben weitergeht, aber aus Jesus Wiederholungen, dass Personen, die es sich verdienen, nach dem Tod belohnt würden, schließe ich, dass die Seele in dieser höheren Welt als Individuum weiterleben wird.

Haben Sie Informationen darüber erhalten, wie wir unser Leben leben sollen? Nein

Haben Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die Schwierigkeiten, Herausforderungen und Nöte des Lebens gewonnen? Nein

Haben Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die Liebe gewonnen? Ja, Jesus wiederholte, dass die Menschen in Liebe miteinander leben sollten. Aber nicht nur mit ihren Liebsten, sondern mit allen anderen Menschen, anderen Wesen und der Natur. Solch eine Lebensweise erschafft Balance und positive Energie.

Was hat sich in Ihrem Leben nach Ihrer Erfahrung verändert? Mäßige Veränderungen in meinem Leben.

Haben sich Ihre Beziehungen durch diese Erfahrung besonders verändert? Ja. Sie haben sich nicht drastisch verändert, aber durchaus merkbar. Ich habe ein bisschen Schwierigkeiten, täglich mit anderen Menschen zu kommunizieren. Ich wollte vorher schon nie über unwichtige Dinge sprechen, die andere Menschen belasteten, jetzt finde ich es sogar abstoßend. Mein Gehirn und mein Bewusstsein arbeiten irgendwie auf einer höheren Ebene und ich finde es inakzeptabel, meine Kapazität mit absolut unwichtigen Dingen zu verschwenden. Daher habe ich die Gelegenheiten, in denen es zu solchen Gesprächen kommen könnte, reduziert. Früher liebte ich das Schnapsen/Tarockieren und ich diskutierte laut mit meinem Partner oder mit den Gegnern. Aber jetzt habe ich das Kartenspielen vollständig aufgegeben. Ich spiele vielleicht noch zwei- oder dreimal im Jahr und dann auch nur bei demselben Anbieter. Seit ich nicht mehr geantwortet habe, spielen die anderen zwar nach wie vor weiter, laden mich aber nicht mehr ein. Gespräche darüber, welche Karte man hätte spielen sollen oder auch nicht langweilen mich nun. Ich halte mich auch von anderen Plätzen fern, bei denen nur Smalltalk geführt wird. Ich möchte in Balance leben, umgeben von positiver Energie und meine Zeit nicht an Orten verbringen, wo mich die Unterhaltungen stören.

Nach der Nahtoderfahrung:

War es schwierig, die Erfahrung in Worte zu fassen? Nein.

Wie genau erinnern Sie sich an das Erlebnis im Vergleich zu anderen Lebensereignissen, die um die Zeit des Erlebnisses herum stattfanden? Ich erinnere mich an die Erfahrung genauer als an andere Lebensereignisse, die im gleichen Zeitraum stattgefunden haben. Meine Erfahrung kann mit nichts anderem verglichen werden. Mehr als acht Jahre sind seither vergangen und ich erinnere mich an absolut alles als wäre es erst gestern gewesen. Die Erinnerung ist so tief verankert, dass ich die kleinsten Details abrufen kann.

Haben Sie nach Ihrem Erlebnis irgendwelche übersinnlichen, nicht-alltäglichen oder anderen besonderen Gaben, die Sie vor dem Erlebnis nicht hatten? Nein

Gibt es einen oder mehrere Teile Ihres Erlebnisses, die für Sie besonders bedeutsam oder wichtig sind? Es gibt mehrere Teile. Mit dieser Erfahrung erhielt ich eine Erklärung für alles, das ich davor erlebt hatte. Mein ganzes Leben lang hatte ich das Gefühl, dass jemand bei mir war, wenn ich alleine war und in Frieden in mir ruhte. Es beunruhigte mich, weil ich es mir nicht erklären konnte. Jetzt weiß ich, dass ich richtig lag und dass ich die Anwesenheit einer parallelen Realität fühlte, sobald ich ungestört war. Als ich jung war, geriet ich mal in einen Autounfall und die Augenzeugen erzählten mir, dass ich mindestens zehn Atemaussetzer hatte, die einige Minuten anhielten, mich dann schüttelte und wieder zu atmen begann. Damals schrieb ich es meiner physischen Konstitution und meinem „harten Kopf“ zu, aber jetzt weiß ich, dass jemand entschieden hat, dass ich weiterleben soll. Genauso wie in meiner Erfahrung, in der ich alles bei vollem Bewusstsein erlebt habe. Besonders wichtig ist, dass mir bewusst wurde, dass es ein Leben nach dem Tod gibt und dass das Leben immer mit Gott verbunden ist. Und alles, was man in seinem Leben tut, wird irgendwo gespeichert.

Haben Sie diese Erfahrung jemals mit anderen geteilt? Ja, ich habe noch am selben Tag mit anderen Menschen darüber gesprochen. Zuerst waren sie wohl skeptisch, aber als sie erfuhren, dass es aufgrund der Erkrankung so schlecht um mich stand, dass noch niemand vor mir sie überlebt hatte, sahen sie es unter einem anderen Licht. Da ich nun seit acht Jahren hunderten von Menschen davon berichtet habe, kann ich ihre Reaktionen auch ziemlich genau einteilen. Etwa 20 Prozent von ihnen glauben es nicht und sagen, dass es unmöglich ist. Zirka die Hälfte von ihnen wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Aber ungefähr 30 Prozent der Menschen glauben fest daran und sehen an mir die Auswirkungen meiner Erfahrung. Besonders bei Menschen, die tödliche Krankheiten haben, sehe ich große Erleichterung. Ich denke das hat zwei Gründe: Zum einen bin ich sicher, dass sogar die tödlichste Krankheit überwunden werden kann und zum anderen geht das Leben in irgendeiner Form weiter, selbst nach dem irdischen Tod. Und alles ist mit Gott fest verbunden.

Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendwelche Kenntnisse über Nahtoderfahrungen (NTE)? Ja, ich habe über die Jahrzehnte oft gelesen, dass viele ihre Körper gesehen haben, während sie klinisch tot waren, während Operationen oder nach Unfällen. Sie erwähnten, dass sie durch erleuchtete Gänge schwebten und ein göttliches Licht sahen, göttliche Wesen oder ihre verstorbenen Vorfahren oder Verwandte. Das beeinflusste meine Erfahrung aber in keiner Weise, da sie völlig anders war und ich hatte keine dieser „üblichen“ Erfahrungen. Aber als ich einige Begebenheiten meines früheren Lebens Revue passieren ließ, kam ich zu der Schlussfolgerung, dass ich solche Erfahrungen bereits gehabt hatte. Bei einem Autounfall hatte ich mindestens zehn Atemaussetzer für lange Zeit und kam dann wieder zurück ins Leben. Das wurde mir von mehreren Personen berichtet, die als Augenzeugen vor Ort waren. Ich kann mich an nichts davon erinnern, dass ich in einer tiefen Bewusstlosigkeit lag. Und doch ist es erwiesen, dass ich in diesem Straßengraben ein Dutzend Mal gestorben bin und irgendetwas mich genausooft zurückgebracht hat. An den zweiten Vorfall hingegen kann ich mich gut erinnern, ich habe damals nur anders gedacht. Als ich in die Donau fiel und bewusstlos dahintrieb als mich die Wasserströmung in die Flussmitte zog, fühlte ich unglaubliche Erleichterung und Freude. Dann erhellte sich ein Teil des dunklen Nachthimmels und ich hörte eine ehrfurchtgebietende Stimme sagen: „Marian, schwimm und rette dich selbst!“ Ich schnellte hoch, hob meinen Kopf und sah, dass ich bereits einige Dutzend Meter vom Ufer entfernt war, von wo ein Taxifahrer und einer meiner Freunde völlig perplex zu mir sahen. Ich schwamm ans Ufer und entkam dem Fluss. Mir kam überhaupt nicht in den Sinn, dass mein Kopf ja unter Wasser war und ich so nicht aufblicken konnte, um zu sehen, dass sich ein Teil des Nachthimmels erhellte oder dass diese ehrfurchtgebietende Stimme nicht von jenen beiden am Ufer in etwa 100 Metern Entfernung kommen konnte.

Was glaubten Sie kurz (Tage bis Wochen) nach Ihrem Erlebnis über die Realität Ihrer Erfahrung? Die Erfahrung war definitiv real. Ausgenommen jene beiden Momente, als ich mich aufgrund des erleuchteten Ganges fürchtete und als ich dachte ich wäre gestorben und zur Hölle gefahren. Die gesamte übrige Zeit dachte ich logisch und war mir der beiden parallelen Realitäten bewusst. Der Körper liegt im Krankenhaus, aber ich als Person befinde mich in physischer Form und in Alltagskleidung auf dieser unglaublichen Reise. Ich reflektierte, was ich sah und was mir mitgeteilt wurde genauso wie über mein irdisches Leben und die Probleme, die mein Tod für meine Familie mit sich bringen würde. Die ganze Zeit über wollte ich wirklich zurück in mein irdisches Leben. Das Erdenleben ist kurz und ich wollte es weiterleben und das ewige Leben würde mir ja nicht davonlaufen.

Was glauben Sie jetzt über die Realität Ihrer Erfahrung? Die Erfahrung war definitiv real. Vom ersten Moment an war ich überzeugt, dass die Erfahrung real war und nach dem ich die Ereignisse davor analysiert hatte, bestätigte sich meine Überzeugung sogar noch. Wenn ich nach einem Autounfall ins Leben zurückkommen konnte, obwohl mich ein Arzt für tot erklärt hatte, oder aus der Donau entkommen konnte, nachdem mir gesagt wurde ich sollte schwimmen und mich selbst retten, ist das für mich Beweis genug. Wenn ich bereits mehrmals ins Leben zurückgeholt wurde, muss es auch einen triftigen Grund dafür geben. Als ich sah, dass meine Erfahrung Menschen in schwierigen Situationen half, sprach ich weiter darüber. Ich kam aber auch zum Schluss, dass ich ein Buch schreiben sollte, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Ich schrieb das Buch und nannte es „Ein Blick über die Grenze des Lebens“ (Originaltitel: A VIEW OVER THE BORDER OF LIFE).

Hat irgendetwas in Ihrem Leben jemals einen Teil der Erfahrung reproduziert? Ja, heute bin ich sicher, dass es so ist. Vor dieser Erfahrung hatte ich das Gefühl, jemand wäre bei mir und würde mich beobachten. Jetzt nicht mehr. Ich weiß nicht, wie ich es anders erklären soll, als das einige höhere Wesen mich irgendwie kontaktieren wollten und nun, da ich sie gesehen habe und auch ein Stück ihrer Realität, ist ihre Präsenz nicht mehr nötig. Im Alter von acht Jahren besuchte mich der Geist meines Großvaters, der einige Wochen zuvor gestorben war. Aber die eindrücklichste Erfahrung war der Ruf zu schwimmen und mich selbst zu retten, als ich bewusstlos in den Wellen der Donau dahintrieb.

Gibt es noch etwas, das Sie zu Ihrem Erlebnis hinzufügen möchten? Obwohl meine Erfahrung schon acht Jahre zurückliegt, denke ich immer noch die ganze Zeit darüber nach. Zuerst suchte ich nach einer Erklärung, warum so etwas ausgerechnet mir geschehen sollte. Ich fand keine Gründe dafür, außer vielleicht, dass ich schon mein ganzes Leben lang versuchte, nach den Prinzipien zu leben, die Jesus laufend wiederholte. Aber auch das war kein triftiger Grund für mich, denn das versuchen viele Menschen. Zumindest hoffe ich das. Nachdem mir dutzende Menschen sagten, dass Gott mich bestimmt zurückgebracht hat, weil ich eine Art Vertrag mit ihm habe, überlegte ich, ob das vielleicht der Grund sein könnte. So kam ich auf die Idee, dass es meine Aufgabe sein könnte, ein Buch über meine Erfahrung zu schreiben, um damit so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Als ich meine Erfahrung reflektiert und meine Schlussfolgerungen gezogen hatte, begann ich, es zu schreiben. Dadurch begann ich auch, mein gesamtes Leben zu analysieren. Ich war nicht gerade wenig überrascht, als ich auf einige eigenartige Vorkommnisse und unerklärliche Zufälle stieß, von denen ich dachte, sie wären normal und würden allen Menschen geschehen. Und bei manchen hatte ich einfach nicht die geringste Ahnung. Zum Beispiel, als ich einfach wusste, dass jemand, der mir nahe stand in zwei Jahren sterben würde. Ich erkannte aber auch einen sehr positiven Aspekt: Wenn die „Todeskandidaten“ mit der Behandlung rechtzeitig begonnen haben und auch ihre Lebenseinstellung änderten, waren sie immer noch am Leben. Das Schicksal der Menschen ist nicht vorbestimmt, aber wir können es mit unserer Lebensweise beeinflussen. Als ich diese Zusammenhänge nach meiner Erfahrung beobachtete, wurde mir klar, dass sie sich dem menschlichen Verständnis und den allgemeinen Möglichkeiten völlig entziehen. Ich weiß nicht, ob ich richtig liege, aber ich denke, die Gründe für meine Erfahrungen sind einerseits ein bisschen mehr oder tiefer zu sehen, als die meisten anderen Menschen und andererseits ein positiver Lebensstil für mich persönlich. Auch wenn ich nicht herausgefunden habe, was die wahren Gründe dafür waren, fühle ich nun eine starke Verpflichtung Gott gegenüber.

Gibt es weitere Fragen, die wir Ihnen stellen könnten, um Ihnen zu helfen, Ihre Erfahrung zu vermitteln? Es waren viele Fragen, die großzügig beantwortet werden konnten, somit denke ich, dass das meiste damit abgedeckt ist.