Mat Y NTE
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Erfahrungsbeschreibung:
Ich krachte mit etwa 45 bis 50 Meilen pro Stunde (70-80 km/h) kopfüber auf die Straße, nachdem mein Vater versucht hat die Führung zu übernehmen. Er zeigte nicht an, dass er anhält, ich raste in ihn hinein. Zuerst wurde ich für eine längere Zeit einfach ohnmächtig. Als ich wieder zu mir kam, war ich total kaputt. Ich blutete überall am Kopf, mein Körper fühlte sich völlig zerbrochen an, als gäbe es keine Heilung und Leute kamen um mich herum, um zu sehen, ob ich noch lebe. Mein Vater hielt mich aufrecht am Boden und sagte mir, ich sei in Ordnung, obwohl er gleichzeit darum betet, dass es so sei. Ich wurde abermals ohnmächtig.
Als ich „wieder zu mir kam“ war es, als würde ich in einem stockdunklen Raum erwachen. Ich fühlte geradezu nichts, wie als hätte ich keinen Körper, ich hatte schließlich keinerlei Tastgefühl. Nach einer kurzen Zeit sprach ein Mann zu mir, aber es klang wie ein verstärkter Gedanke in meinem Kopf. Es klang sehr hervorstechend, aber nicht aufdringlich, es klang wie ein freundlicher Großvater. Er sagte: „Du weißt, warum du hier bist?“ Ich sagte nichts, aber dann sprach er: „Oh, du weißt es, denn das sollte nicht so schwer sein.“ Scheinbar eine Ewigkeit geschah daraufhin nichts und schließlich sagte er: „Oh, mach dir keine Sorgen, sie wollen dich zurück haben.“ Direkt nachdem er dies gesprochen hatte, wachte ich nach einer reichlich zwanzigminütiger Krankenwagen-Fahrt im Krankenhaus auf mit etwa zehn bis zwölf Leuten des Notfallteams um mich herum.
Ich nannte es immer „den dunklen Raum“, aber als ich dort war, fühlte sich alles seltsam tröstlich an. Ich kann es einfach nicht beschreiben. Ich denke mal, es fühlte sich fast so an, als ob du ein fünf- oder sechsjähriger Junge bist, alle deine Freunde fahren in ein Ferienlager und du kannst nicht mit (meine Freunde fuhren damals und ich konnte nicht mit, weil es zu teuer war) und wenn sie dann am Ende der Sommerferien zurückkommen, dieses Gefühl der Erleichterung. Ich nehme an, es ist gut zu wissen, da geschieht etwas, wenn du stirbst, andererseits: War das eine „Hölle“?
Hintergrundinformationen:
Geschlecht: Männlich.
Datum an dem die NTE stattfand: 16. Oktober 2006.
Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Ja. Unfall. Kopfverletzung. Ich stürzte mit meinem Motorrad während einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Texas. Ich fuhr für die Livestrong Foundation im Gedenken an meine Cousine, die erst kürzlich an Gebährmutterhalskrebs gestorben ist. Sie war achtzehn.
NTE Elemente:
Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Gemischt.
Die Erfahrung beinhaltete: Außerkörperliche Erfahrung.
Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich verließ ganz klar meinen Körper und existierte außerhalb davon.
Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal. Im dunklen Raum fühlte ich mich rundum wach, schmerzfrei und hundertprozentig aufmerksam.
Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Im dunklen Raum fühlte ich mich rundum wach, schmerzfrei und hundertprozentig aufmerksam.
Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Unglaublich schnell.
Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung. Die Zeit verging sehr langsam. Ich glaube, ich war fast eine Stunde in dem dunken Raum.
Waren Ihre Sinne lebhafter als gewöhnlich? Unglaublich lebhafter.
Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Unsicher. Es war stockdunkel, ich kann dazu nichts sagen.
Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Ja. Alles geschah innerlich.
Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Ja, und die Tatsachen wurden nachgeprüft.
Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Nein
Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Ja. Die Stimme eines Mannes. Sie war unglaublich freundlich und schien sich der Tatsache bewusst zu sein, das dies alles für mich neu war. Es schien fast so, als sei er gekommen, mich willkommen zu heißen.
Die Erfahrung beinhaltete: Dunkelheit.
Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Ein Licht deutlich mystischen oder jenseitigen Ursprungs.
Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Nein.
Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Nein.
Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Ich war ruhig, nicht glücklich aber auch nicht traurig. ich fühlte mich getröstet und gelassen.
Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Erleichterung oder Ruhe.
Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Unglaubliche Freude.
Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.
Die Erfahrung beinhaltete: Besonderes Wissen oder besonderen Zweck.
Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum.
Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Meine Vergangenheit blitzte vor mir auf, außerhalb meiner Kontrolle.
Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Szenen aus der Zukunft der Welt.
Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein.
Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte; oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt.
Gott, Spiritualität und Religion:
Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher.
Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Ja. Ich war nie religiös und bin es auch jetzt nicht. Ich glaube, die verfassten Religionen bieten keine Wege, die den Menschen im Leben helfen; sie bewirken einfach nur mehr Totschlag und Hass rund um den Erdball. Ich bin viel mehr spirituell geworden und ich verstehe nun, da ist mehr als was wir sehen können. Da ist unsere Welt und wer weiß, ob es weitere da draußen gibt.
Welche Religion haben Sie jetzt? Liberal.
Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Ja. Ich war nie religiös und bin es auch jetzt nicht. Ich glaube, die verfassten Religionen bieten keine Wege, die den Menschen im Leben helfen; sie bewirken einfach nur mehr Totschlag und Hass rund um den Erdball. Ich bin viel mehr spirituell geworden und ich verstehe nun, da ist mehr als was wir sehen können. Da ist unsere Welt und wer weiß, ob es weitere da draußen gibt.
Die Erfahrung beinhaltete: Präsenz unirdischer Wesen.
Schienen Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz zu begegnen, oder hörten Sie eine nicht identifizierbare Stimme? Ich begegnete eindeutig einem Wesen oder einer Stimme, das/die klar aus einer mystischen oder nicht irdischen Quelle stammte.
Sahen Sie in Ihrer Erfahrung irgendwelche Wesen? Ich sah sie tatsächlich.
Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel? Ja. Irgendwie wusste ich, was da vorging, ohne dass es mir jemand erklärt hat. Es ist schwierig, dies wirklich zu beschreiben.
Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Ja. Ich lebte danach nicht das typische Studentenleben und meine Beziehungen gestalte ich nach dem Grundsatz „Die Zeit ist kurz, lass uns das beste daraus machen."
Nach der NTE:
War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Ja. Das umfassende Gefühl, wie mein Verstand und mein Körper mit der tatsächlichen Nahtoderfahrung zu ihrem Zeitpunkt umging, ist schwierg auszudrücken.
Haben Sie irgendwelche übersinnlichen, außergewöhnlichen oder anderen besonderen Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Unsicher. Ich habe eine unheimliche Begabung, Menschen wahrzunehmen und geradezu in ihnen zu lesen. Nur ganz ganz wenige Leute vermag ich nicht in wenigen Sekunden zu „scannen“.
Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Einfach die Tatsache zu kennen, wenn ich tatsächlich sterben werde, ist da ein freundlicher alter Mann, der mich willkommen heißt. Das ist tröstlich und ich lass mein Leben nicht einfach so verrinnen.
Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja. Zu meiner Freundin erzählte ich am 10. Juli 2010 davon, also etwa vier Jahre danach. Ich war nach dieser Erfahrung sehr verändert und dies war seitdem meine erste Verabredung, ich dachte, es ist richtig, dass sie darum weiß. Sie schien mir nicht zu glauben und meinte, ich hörte eben die Stimmen der Leute, die während meiner Bewusstlosigkeit um mich waren.
Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Ja. Auf Discovery Channel. Ich glaubte aber nicht daran. Ich studierte im Hauptfach Biologie und war sehr wissenschaftlich geprägt, und wenn es darauf ankam, glaube ich nicht solchen Sachen wie Geistergeschichten, NTEs oder an ein Leben nach dem Tod.
Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war wahrscheinlich nicht real. Ich denke einfach, es ist aufgrund des Traumas in meinem Gehirn entstanden.
Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war wahrscheinlich real. Ich habe viel darüber nachgedacht. Die Erfahrung war einfach zu klar und zu lebendig, um sie wegzuwischen, und zu detailgenau, um sie einfach zu ignorieren.
Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein.
Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Diese Erfahrung hat mein Leben zum Besseren verändert und ich bin froh, dass es passiert ist.