Michael H NTE 261
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Erfahrungsbeschreibung:
Meine Familie und ich hatten gerade ein Hotel in
Minneapolis, Minnesota erreicht. Die letzten hundert Meilen hatte ich
meine Frau gebeten zu fahren, weil ich mich krank fühlte, ihr aber
nichts sagte. Während sie eincheckte, fühlte ich klamm einen
überwältigenden Druck auf meiner Brust. Der Sohn eines Arztes - ich
wußte sofort was los war. Ich ging in das Hotel, erzählte es ihr und dem
Portier, daß ich eine Herzattacke hatte und bald in ein Krankenhaus
gebracht werden wollte. Die Hilfe kam rasch. Ich wurde in einer Ambulanz
zu einem Krankenhaus gebracht. Im Notfallsraum fühlte ich mich ein wenig
besser.
Der Notfallsraum-Arzt gab mir Antacids und
sagte, daß ich vielleicht nichts weiter brauchen würde. Der Kardiologe,
der gerufen wurde, blickte nur einmal (ich konnte es sehen) auf das EEG
und begann ärgerlich mit dem Notfallsraum-Arzt zu sprechen. Dieser
Kardiologe kam dann und teilte mir mit, daß ich einen Herzinfarkt
erlitten hätte. Eine ganze Reihe von Menschen erschien dann und begannen
alle Arten von Dingen, die meisten mit Infusionen und Monitoren.
Ungefähr zu dieser Zeit, sagte er mir, daß ich eine Herzattacke hätte,
der Schmerz und der Druck wurden schlimmer.
Der Kardiologe im Notfallsraum teilte mir mit, daß ich eine Herzattacke
erleide. Er sagte, daß sie beginnen würden ein „Blutgerinnsel“ zu
bearbeiten, eine Schwester sagte zu mir, daß sie in den nächsten Minuten
sehr beschäftigt sein würden, wenn es also schien, daß sie sehr
beschäftigt sind und nicht ansprechbar für meine Fragen, solle ich mir
keine Sorgen machen, wie müßten nur alles wieder in Ordnung bringen und
koordinieren, daß ich wieder in Ordnung kämen würde. Aber ich erinnere mich, daß ich mich krank
fühlte und betroffen und ein Gefühl hatte, daß alles außer Kontrolle
geriete. Ich schloß meine Augen, während sie an mir arbeiteten.
Auf einmal schwebte ich in einer Schwärze, aber ich spürte keinen
Schmerz und keine Angst. Ich hatte den Eindruck, ich blickte auf mich
selbst und sah in der Ferne zwei Säulen, jede mit einer griechischen
Lampe an der Spitze, zwischen ihnen und hinter ihnen war ein glühendes
Licht. Irgendwie wuße ich intuitiv, daß ich nicht nach oben schweben und
durch sie hindurchgehen würde, also drehte ich mein Gesicht wieder der
Dunkelheit zu.
Plötzlich war ich wach und dort standen Menschen rund um mich herum, die
glücklich schienen. Eine Schwester fragte, ob meine Familie hereinkommen
könnte und mich ansehen. Aber ich sagte nein, es schmerzte, ich war
schwindlig, und ich wollte alleine gelassen werden. Der Arzt sagte, wir
können darauf achten, etwas mußte in durch Infusion injiziert worden
sein denke ich, weil sehr schnell fühlte ich keinen Schmerz und wie ich
später bemerkte (zwei Bypass-OP später), war es eine drogeninduzierte
Euphorie. Aber ich wollte niemand erzählen, was mit mir geschehen war.
Ich wollte nur eine Weile darüber nachdenken. Wenn ich versuchte,
darüber zu sprechen, schien es meine Frau und Kinder zu erschrecken, so
erzählte ich nur wenig, bis ich es viel später nochmals versuchte.
Hintergrundinformationen:
Geschlecht: Männlich
Datum an dem die NTE stattfand: 10. Mai 1990
Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes
lebensbedrohliches Ereignis? Ja
Herzattacke im Alter von 45, als ich dachte, daß ich bei guter
Gesundheit wäre.
NTE Elemente:
Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung?
gemischt
Gab es irgendwelche Drogen oder Medikamente, welche
die Erfahrung beeinflussen hätten können? Unsicher, der Kardiologe im Notfallsraum sagte mir,
daß ich eine Herzattacke hätte, und daß sie jetzt ein „Blutgerinnsel“
behandeln würden.
War die Erfahrung auf irgendeine Weise mit einem
Traum vergleichbar? Nein, siehe oben
Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ja, ich war in
Dunkelheit, in einer Leere, nur ich, niemand sonst.
Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten
Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Schwer zu sagen, ich
spürte immer, daß ich ICH war, während der Erfahrung. Das kann ich nur
mit der Zeit nach meiner ersten Bypass-OP vergleichen: ich sah Tornados,
ein Gebäude des Dorfes und das Kommen der Spanier. Blätter in das Meer
geworfen. Aber als ich wieder klar wurde, wußte ich, daß das nur
Halluzinationen gewesen waren.
Ich denke nicht, daß das, was ich im Notfallsraum erlebte, eine
Halluzination war. Es fühlte sich zu real an.
Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu
passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung. Später schien es für mich, daß dort wo ich
war, weder Zeit noch Raum war.
Hat sich Ihr Gehör auf
irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Nein
Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch?
Unsicher, rundherum Dunkelheit
Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Ja, zwei Säulen mit
einer Lampe auf jeder.
Welche Emotionen verspürten Sie während der
Erfahrung? Frieden, Freisein von Schmerz und Sorgen.
Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Nein
Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Nein
Die Erfahrung beinhaltete:
Grenze oder Punkt ohne Wiederkehr
Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine
begrenzende physische Struktur? Ja, ich sah den Weg zwischen den zwei
Säulen. Ich denke jetzt, daß ich das intuitive Gefühl hatte, daß das
Durchgehen zwischen ihnen gemeint hätte, eine
fundamentale Begrenzung würde überschritten werden.
Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne
Wiederkehr? Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte;
oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt.
Irgendwie wuße ich, daß ich mich nicht umdrehen sollte um zwischen den
zwei Säulen durchzugehen, also hatte ich das Gefühl, daß ich mich wieder
von ihnen wegdrehen sollte und zur Dunkelheit. Plötzlich erwachte ich
wieder im Notfallsraum.
Gott, Spiritualität und Religion:
Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher,
sekulärer Theist: glaubte an das, Was Ist, irgendwie persönlich, aber
nicht was viel im südlichen Protestantismus gedacht wird, wie es ist.
Welche Religion haben Sie jetzt? Gemäßigter Quäker
Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer
Erfahrung? Unsicher, ich hatte Depressionen, klinisch und wurde
behandelt. Ich lebte in Angst, jedesmal wenn mein Herz einen Schlag
ausgelassen hat.
Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:
Die Veränderungen in Ihrem Leben seit Ihrer NTE waren wie
folgt: blieben ungefähr die gleichen.
Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Ich
denke, das Licht ist immer dort und erreichbar, wenn ich nur dorthin
kommen will.
Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert
wegen Ihrer Erfahrung? Es hat mich einschließlich stärker in meinem
Glauben als zuvor gemacht, daß es ein Leben hinter diesem Leben, gibt.
Er führte mich weiter in meiner spirituellen Wanderung und leitete mich
dazu, daß ich die Mitgliedschaft „Der religiösen Gesellschaft von
Freunden (Quäker)“ anforderte und erhielt.
Nach der NTE:
Erlebten Sie einen Berufswechsel wegen Ihrer
Erfahrung? Arbeit oder Studien
Erlebten Sie eine körperliche Veränderung wegen
Ihrer Erfahrung? Physische Nachwirkungen
Haben Sie irgendwelche übersinnlichen, außergewöhnlichen oder anderen
besonderen Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht
hatten? Nein
Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie
besonders bedeutsam oder signifikant sind? Das Beste: von Schmerz und
Ängstlichkeit befreit zu sein, während ich im Dunkeln schwebte. Das
Schlimmste: zurück in den Notfallsraum zu kommen, schwindlig und mit
Schmerzen.
Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt?
Ja, ein wenig. Sie waren auf vorsichtige Art mitfühlend, darüber zu
sprechen, machte sie unsicher, denke ich. Meine jüngste Tocher fragte
mehrere Male danach. Sie sagt, daß das wirklich ist, was geschehen war.
Sie spricht von Erfahrungen, die von den anderen als paranormal
angesehen werden und scheint zu verstehen, worüber ich spreche.
Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung
reproduziert? Nein
Gibt es irgendetwas Anderes
betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Ja, seit ich eine
andere Herzattacke hatte, zwei Bypass-OP’s und zahlreiche Einweisungen
ins Krankenhaus wegen Herzrhythmusstörungen. Ich hatte vor der OP Angst,
aber nicht auf die gleiche Art wie vorher. Als ich erfuhr, daß meine
ersten Transplantate nicht arbeiteten und ich eine OP haben würde,
sobald wie es sich ergeben würde (relativ). Ich konnte meine Frau und
Kinder beruhigen. Jetzt denke ich, daß Wesen hier sind – nahe bei uns,
voller Bereitschaft uns zu helfen, voll Humor und Beruhigung, aber
kommen nur nahe, wenn sie gerufen werden.