Nostra J NTE
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Erfahrungsbeschreibung:
Nachdem ich
Blutgespendet hatte, wurde ich zum Erfrischungstisch gesetzt und trank
ein Coca-Cola. Ich fühlte mich ein bißchen unwohl in meinem Magen. Die
Frau die die Blutspender am Tisch beobachtete, war eine freiwillige
pensionierte Krankenschwester. Sie fragte mich ob ich OK wäre. Ich sagte
nein. Sie läutete die Glocke und eine Rot-Kreuz-Schwester kam herüber.
Sie blickte auf mich und dann rief sie um einen Rollstuhl. Sie bat mich
aufzustehen und mich hineinzusetzen. Ich machte es und dachte mir „Ich
bin so froh in diesem Stuhl zu sitzen und zu wissen, daß ich von
professionellen Menschen umgeben bin, die geübt sind, auf mich
aufzupassen.“
Ich fühlte
mich erschöpft und zutiefst erleichtert mich niederzusetzen. Dann schien
es, daß ich an einem anderen Ort war. Dort war viel Wind und der Wind
machte viel Lärm. Ich sah, daß ich in einem Tunnel war. Ich schien durch
die Luft zu schweben, durch den Wind angetrieben. Ich war sehr ruhig.
Dort war kein Gefühl von Sorge oder Angst. Ich war bereit dorthinzugehen,
wohin der Wind mich bringen würde. Ich hörte jemand
meinen Namen rufen „Nostra, Nostra“, sehr laut und eindringlich. Wer
immer meinen Namen rief, war offensichtlich in argen Schwierigkeiten und
brauchte meine Hilfe. Und er mußte auch – da er meinen Namen wußte – ein
Freund von mir sein. Ich mußte zurückgehen und diesem Freund helfen.
Die Erfahrung war definitiv real. Es ist jetzt 19 Jahre seit der
Erfahrung. Und ich weiß, daß ich eine schlechte Erinnerung habe, daß hat
mich schon seit meiner Kindheit geplagt. Aber ich habe niemals das
vergessen, was mich an diesem Tag passiert ist.
Ich öffnete meine Augen und sah einen fremden Mann dort, was mich
ziemlich verwirrt machte. Er war fast in meinem Gesicht, und auf seinem
Gesicht war das größte Grinsen, daß ich jemals gesehen habe. Er setzte
sich zurück aber er strahlte immer noch Glücklichsein aus. Er hatte
einen weißen Mantel an, obwohl ich wußte, daß er kein Arzt war, aber
einer der Techniker für’s Blut. Später bemerkte ich, warum er meinen
Namen kannte, weil es vorne auf meinem T-Shirt stand. Bevor ich Blut
gespendet hatte, hatte ich als Spende-Assistent gearbeitet und die
Schwester fragte uns, ob sie unsere Namen aufdrucken könne, um unsere
Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn sie Hilfe benötigte und wir keinen
Augenkontakt mit ihr machen konnten. Wir hatten ihn nochmals auf unserem
T-Shirt-Rücken gedruckt.
Der Bluttechniker verließ den Raum und die Hauptschwester begann meinen
Puls zu fühlen, dann meinen Blutdruck. Sie sagte „noch nichts“ und
setzte sich neben mich. Sie sagte mir „wir werden eine Weile warten“.
Sie fragte mich, wie ich mich fühle. Ich sagte, daß ich müde wäre. Sie
blickte mich eine bißchen ungewöhnlich an, nicht genau ihre gewöhnliche,
persönliche Art von Ruhe, und unerschütterliche Lässigkeit. Es dämmerte
mir, daß ich vielleicht die Ursache dieser Veränderung mit ihr war, aber
aus irgendeinem Grund, fragte ich sie überhaupt um nichts. Sie wollte,
daß ich mir ihr Konversation führe, und ihr sagen solle, was mit mir
geschehen war. Es schien, daß sie wissen wollte, was zu diesem Vorfall
geführt hatte. Ich sagte ihr, was ich bei meiner Arbeit mit den
Blutspendern getan hatte und verschiedene Vorfälle, wo eine Person
kleine Probleme hatte oder Angst und wie ich versucht habe, ihnen zu
helfen. Dann sagte sie, daß sie mir etwas mitzuteilen hätte. Sie sagte,
während ich bewußtlos gewesen war einige kleinere „Zuckungen“ hatte. Das
war für mich bedeutungslos, aber ich fragte sie immer noch nicht. Ich
spürte, daß ich eine Art Bedeutung für sie hatte und daß sie dachte, daß
das gefährlich war. Sie begann mich über physische Probleme zu fragen,
die vielleicht an diesem Tag zu dem Problem geführt hatten. Sie wollte
genau wissen, wie ich mich vor diesem Tag gefühlt hatte, und ob ich
irgendwelche Probleme gehabt hatte. Ich sagte ihr, daß ich in die
Menopause ginge und eine Periode ausgelassen hatte, aber das ich ein
paar Tage vor der Blutabnahme eine Periode gehabt hatte. Es war eine
sehr starke Periode gewesen, viel mehr als normal. Ich sagte ihr, daß
ich nicht glaube, daß das etwas gewesen war, daß mich vor der Blutspende
ausschloß, weil eine Periode ist keine Krankheit. Sie sagte mir, daß ich
für mindestens ein Jahr kein Blut mehr spenden solle,
und sie behielt mich im Blutspendezentrum bis mein Blutdruck und Puls
wieder normal waren.
Ich gehorchte ihren Anweisungen und setzte das Blutspenden ein Jahr
später wieder fort. Seit dieser Zeit ist mir nichts dergleichen mehr
passiert.
Hintergrundinformationen:
Geschlecht: Weiblich
Datum an dem die NTE stattfand: Juli 1990
Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Unsicher, die Details der Umstände sind oben beschrieben. Es klingt, als ob die Schwester dachte, daß ich ein lebensgefährliches Ereignis gehabt hatte. Ich persönlich, war niemals in Angst, mein Leben zu verlieren, auch nicht als ich im Tunnel war.
NTE Elemente:
Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Wunderbar
Die Erfahrung beinhaltete: Außerkörperliche Erfahrung
Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich verlor die Wahrnehmung meines Körpers
Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal
Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Ich spürte, wie ich in Ohnmacht fiel, als ich mich in den Rollstuhl setzte, aber kehrte fast augenblicklich wieder ins Bewußtsein zurück. Zuerste hörte ich den sehr lauten Lärm des Windes und dann wurde mir bewußt, daß mich der Wind bewegte. Dann sah ich, daß ich in einem Tunnel war. Ich war die ganze Zeit bei Bewußtsein. Dort war keine Trübung der Sinne. Die Tatsache, daß ich durch das Tunnel schwebte und mich bewegte, war aufregend.
Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Unglaublich schnell
Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung. Mein Körper schien nicht zu existieren. Ich schwebte durch das Tunnel.
Waren Ihre Sinne lebhafter als gewöhnlich? Unglaublich lebhafter
Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Nein
Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Nein
Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Ja, und die Tatsachen wurden nachgeprüft
Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Ja, das Tunnel hatte viel Wind und Lärm von dem Wind. Es war größer als mein Körper, sodaß es mich in keiner Weise beengte. Da war jede Menge Platz für den Wind, daß er mich durchschieben konnte. Da war eine Art Licht im Tunnel, sodaß es nicht finster war und ich in ihm sehen konnte. Es war kein helles Licht. Ich sah kein Licht am Ende von ihm.
Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Nein
Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Ein Licht deutlich mystischen oder jenseitigen Ursprungs
Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Unsicher. Da war ein Licht, daß mich umgab, sodaß das Tunnel nicht dunkel war. Es war nicht in der Nähe des Endes vom Tunnel, als die Stimme mich zurückrief.
Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich
Die Erfahrung beinhaltete: Sehr emotional getönt
Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Ich erinnere mich nicht, daß ich vom Körper getrennt war, aber ich spürte, daß ich zu meinem Körper zurückkehrte, als ich aus dem Tunnel zurückkam (freiwillig) .
Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl
Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Unglaubliche Freude
Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.
Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum
Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Meine Vergangenheit blitzte vor mir auf, außerhalb meiner Kontrolle
Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Szenen aus der Zukunft der Welt
Die Erfahrung beinhaltete: Grenze oder Punkt ohne Wiederkehr
Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein
Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte; oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt
Gott, Spiritualität und Religion:
Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher
Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Nein
Welche Religion haben Sie jetzt? Konservativ/fundamentalistisch
Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Nein
Schienen Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz zu begegnen, oder hörten Sie eine nicht identifizierbare Stimme? Ich begegnete eindeutig einem Wesen oder einer Stimme, das/die klar aus einer mystischen oder nicht irdischen Quelle stammte
Sahen Sie in Ihrer Erfahrung irgendwelche Wesen? Ich sah sie tatsächlich
Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:
Erhielten Sie
während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre
Bestimmung/Ihr Ziel?
Ja,
ich glaube, ich bin eine freundlichere Person. Ich fühle mich mehr
verbunden und einfühlender mit anderen Menschen. Ich hörte auf, Menschen
zu suchen, die meine Fähigkeiten so stark anerkennen. Ich finde mehr
Freunde mit meinen Freunden und der Familie.
Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung?
Ja,
ich liebe tiefer und habe weniger Stress. Ich vergebe viel einfacher.
Nach der NTE:
War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Unsicher. Es ist leicht in die Details zu gehen, was passierte und zu meinem Kollabieren führte und die Rückkehr zu meinem Körper, aber es ist schwer zu erklären, wie ich fühlte, als ich im Tunnel war.
Haben Sie irgendwelche übersinnlichen, außergewöhnlichen oder anderen besonderen Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Nein
Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Das Tunnel war der zentrale Teil meiner Erfahrung, und da war das unbeschreibliche Gefühl des Schwebens im Wind.
Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja, es war mehrere Wochen später, als ich die Erfahrung meinem Ehemann übermittelte. Er glaubte mir. Er versuchte, mich vom Blutspenden abzubringen. Er war nicht erfolgreich damit. Er war von meiner Erfahrung nicht beeinflußt. Ich habe sie letzlich zwei anderen Menschen erzählt. Es schien, als ob sie mir glaubten. Zumindest schien einer von diesen Menschen davon beeindruckt zu sein.
Hatten Sie vor
Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)?
Ja, ich
hatte von diesem Phänomen gehört und hatte einige NTE Erfahrungen
gelesen. Ich war unsicher, ob es eine wirklich religiöse Erfahrung war
oder eine rein zufällige physische Reaktion des Körpers beim Beenden der
Funktionen. Meine Erfahrung war nicht so tief, wie jene, die ich gelesen
hatte. Ich schreibe das dem Techniker zu, der meinen Namen rief. Immer
noch – bis heute – spürte ich wirklich, daß das meine Entscheidung war,
zurückzukommen oder nicht. Ich denke nicht, daß irgendetwas, das ich
gelesen hatte, meine Erfahrung beeinflußte. Ich denke jetzt, daß es ein
Übergangsstadium in die nächste Welt ist und nicht nur ein Beenden aller
Körperfunktionen ist.
Wie
beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand
(Tage oder Wochen)?
Erfahrung war
definitiv real
Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein