Erfahrungsbeschreibung:

Die äußeren Umstände:

Damals (Juni 1973), war ich eine Studentin in MU und Anfang 20. Ich war für ein paar Wochen quer durch Kanada getrampt (von Winnipeg bis Neufundland) bis zum Start meines Ferienjobs. Ich war schon ziemlich viel per Anhalter unterwegs (runter nach Kalifornien im Jahr davor) aber ich hatte noch nie im Dunkeln getrampt. Unglücklicherweise brachte mich eine besondere Situation dazu meine einzige Sicherheitsregel zu brechen. Ich fand mich in einer Situation wieder wo ich wußte, dass die Person 'andere Pläne' für mich hatte, andere als mir nur eine Mitfahrgelegenheit zu geben. Als ich das realisierte, versuchte ich aus dem fahrendem Auto zu springen ( ich dachte mir ein gebrochenes Bein und ein verletzter Körper waren besser als das was er vorhatte). Er griff mich am Arm und hielt das Auto auf einer dunklen Straße an, und als ich versuchte wegzulaufen fing er mich. Ich wurde zu einem Schreihals (aber da war niemand in der Nähe). Dann begann er mich zu würgen. Als ich das Bewußtsein verlor, hatte ich meine 'Nahtoderfahrung'.

Ich weiß nicht wie lange sie dauerte (wahrscheinlich höchstens 2-3 Minuten), und erstaunlicherweise hatte er mich, als ich aufwachte, losgelassen. Ich rannte in den Wald. Er versuchte mich zu finden und als es ihm nicht gelang, fuhr er davon. Ich blieb für Stunden (??) in dem Wald und als ich das Gefühl hatte er wäre wirklich weg, ging ich zurück zur Straße. Die Polizei griff mich auf, als sie mich sahen, wie ich mich in einen Graben fallen ließ (aus Angst er würde zurück kommen). Es stellte sich heraus, dass die paar Details, die ich benutzte um den Mann zu beschreiben, auf die Beschreibung eines Mannes passte, der für mindestens zwei schwere Vergewaltigungen in der Gegend gesucht wurde. Eine Frau lag noch immer im Krankenhaus. Bis heute glaube ich, dass ich dem Erwürgtwerden sehr nah kam -- Jeden Tag fühle ich mich dankbar dafür, dass ich überlebt habe. Ich werde 70 Jahre alt im August dieses Jahres, also passierte dies vor knapp 47 Jahren und meine Erinnerung an den Tag an dem es passierte, ist nach wie vor sehr lebendig.

Die Nahtoderfahrung selbst:

Ich wußte, dass ich gewürgt wurde. Der Fremde hatte versucht mich vom Schreien abzuhalten und legte seine Hände fest um meinen Hals und ich konnte fühlen wie ich wegdriftete. Plötzlich sah ich eine Art von Kaleidoskop (das ist die beste Weise wie ich es beschreiben kann) und ich war in seiner Mitte (wie das Schauen von verschiedenen großen TV - / Filmbildschirmen gleichzeitig.) Ich beobachtete verschiedene Zeiten in meinem Leben. Es war ein Kaleidoskop meiner Tramp-Erfahrungen -- Ich sah verschiedene Erfahrungen herum und herum gehen: Ich sah meine Mutter an mir zerren nicht zu trampen, ich sah eine Freundin, die mir erzählte wie besorgt sie um mich war, wegen meinem Trampen, ich sah eine TV Nachrichtensendung wo über ein Mädchen gesprochen wurde, dass getrampt war und umgebracht worden war und andere Situationen von mir beim Trampen. Alle Erfahrungen hatte ich, aber einige (wie die Nachrichtensendung) hatte ich vergessen, bis diese Situation sie mir wieder in Erinnerung gerufen hat.

Dann fühlte ich mich selbst durch eine sehr helle, strahlende Gegend gehen - nicht wirklich ein bestimmter Tunnel, sondern eher ein Gebiet von Licht und höchstem Frieden. Ich war mir der Welt unter mir irgendwie bewußt, aber es fühlte sich so friedlich und so liebevoll an in diesem Raum, indem ich mit und zu diesem Licht hingezogen wurde. Dann wurde ich einer Stimme gewahr (aber ich glaube nicht, dass es eine reale Stimme war), aber ich wurde mir bewußt, dass jemand sagte: 'Hast du deine Lektion schon gelernt?' Das kam mir als eine so tiefe, traurige Frage vor, in dieser Situation in der ich war. Ich konnte nur antworten (bzw. 'dachte' die Antwort): 'Ja, aber unglücklicherweise, ist es jetzt zu spät.' ... Nach einer Pause des Bedenkens, war die Antwort an mich: 'Es ist noch nicht deine Zeit. Du hast immer noch Arbeit zu erledigen.' Ein Teil von mir wollte einfach weiter mit dem Licht nach oben gehen - es war so friedlich und liebevoll. Aber plötzlich war ich zurück auf dem Erdboden. Der Mann hatte aufgehört mich zu strangulieren und ich rannte wie oben beschrieben davon. Ich weiß, ich war im Schockzustand, aber ich erinnerte mich komplett an das was ich gerade erfahren hatte. Alles was passiert war, musste innerhalb von einer oder zwei Minuten passiert sein, aber es schien als wäre ein ganzes Leben vergangen. Und ich betrachtete es als Wunder, dass ich am Leben war.

Diese Erfahrung trage ich mein ganzes Leben mit mir. Ich habe Geschichten von Menschen in Büchern gelesen, die sagten, sie hätten Nahtoderfahrungen gehabt, aber ich kannte nie wirklich jemand anderen. Ich sprach mit ein paar Freunden, aber weil sie keine solche Erfahrung gemacht hatten, verstanden sie es nicht wirklich. Ich arbeitete auch in der Psychatrie in den 70ern und 80ern, nachdem ich meinen Abschluss in Krankenpflege gemacht hatte, in dieser Umgebung wollte ich es nur ungern diskutieren, aus Angst für verrückt erklärt zu werden. Aber ich wußte, dass ich es nicht war...

Wie auch immer, vor ein paar Monaten starb eine meiner Freundinnen, und wir sprachen über eine Vielzahl an Dingen, und unglaublicherweise stellte es sich heraus, dass sie eine Nahtoderfahrung als Kind hatte, etwa mit 8 Jahren, als sie beinahe in einem See ertrunken wäre -- ihr älterer Bruder ertrank damals. Sie hatte das mit niemanden geteilt, so war es erstaunlich, dass wir beide eine ähnliche Erfahrung hatten mit dem Licht und der Stimme, die uns sagte zurückzugehen und unsere 'Arbeit' zu erledigen. Es war wunderbar so etwas zu teilen mit jemand, der einem so nahe steht, der eine Ähnliche Erfahrung durchgemacht hatte -- wir waren beide froh, dies miteinander zu teilen, aber leider starb sie nur ein paar Wochen später. Seltsamerweise, ein paar Monate vorher, sprach ich mit einem Toastmasters Freund, den ich seit über 20 Jahren kannte und wir kamen auf das Thema 'Außerkörperlichkeitserfahrungen'. Er bezog sich auf eine ähnliche Erfahrung, in der ihm auch gesagt wurde er solle zur Erde zurückkehren 'weil er noch Arbeit zu erledigen hätte'. Ich finde das so fantastisch, das nach all den Jahren, in denen ich es mit niemanden geteilt hatte, ich herausgefunden habe, dass zwei meiner besten Freunde diese Erfahrung ebenfalls durchgemacht hatten - und wir alle zur Erde zurückkehrten, nachdem wir die gleiche Botschaft erhalten haben, dass da 'noch Arbeit zu tun ist' auf Erden.

Ich weiß, dass diese Erfahrung mein ganzes Leben beeinflusst hat. Ich denke immer darüber nach, welche 'Arbeit' ich zu tuen habe, und ich versuche es zu meinem 'höchsten' Ziel zu machen, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten (obwohl es so nicht immer passiert, aber ich versuche es zu meinem Ziel zu machen). In meinem Leben war ich Krankenschwester, Ratgeber, Mutter von zwei wunderbaren Kindern und habe jetzt mein erstes 'echtes' Enkelkind (wenngleich mein 2. Mann und ich 5 wundervolle 'Stief-Enkelkinder' haben). Persönlich war ich immer ein 'Erforscher' des Lebens, habe die Poesie erforscht, habe geschrieben, gesungen und gemalt. Ein Sache, die ziemlich interessant ist, ist, dass nach meiner Nahtoderfahrung, ich niemals wirklich Angst vor dem Sterben hatte, weil ich weiß, dass da etwas ganz spezielles passiert nach dem Tod. Ich habe den Buddhismus studiert und andere Philosophien, die den Sinn des Lebens erforschen, aber ich glaube nicht wirklich (obwohl ich katholisch aufgezogen wurde), dass wir zu etwas so unheimlichen wie die Hölle verdammt werden. Ich glaube außerdem, dass für den größten Teil die organisierten Religionen keinen guten Job machen - aus diesem Grund war ich in keiner bestimmten Religionsgemeinschaft seit meinen jungen Jahren mit meinen Eltern.

Ich bin vor ein paar Jahren in Ruhestand gegangen und bin ziemlich viel gereist, aber erst in den letzten paar Monaten scheint es, dass ich mich dazu hingezogen fühle viele spirituelle Sachen zu lesen. Meine Freundin Lydia, die kürzlich verstorben ist (diejenige die ein ähnliche NTE hatte), war sehr spirituell und begann mit mir darüber zu reden die Spiritualität mehr zu erkunden, und jedes Buch, das ich jetzt lese, scheint diesem Pfad zu folgen. Tatsache ist, dass ich, als ich nach einem bestimmten Buch suchte, dieses Nahtoderfahrungsforum fand und hier fülle ich nun den Fragebogen aus.

** Zu ihrer Information, ich habe über 2 Stunden damit verbracht den Fragebogen auszufüllen und dann auf der letzten Seite (87% waren an dieser Stelle gespeichert), frohr der Fragebogen ein und ließ sich von mir nicht mehr abschicken. Daher sende ich nur diese Email ein, in der ich zwei der wichtigsten Fragen der Umfrage ausführlich beantwortet habe.

Ich habe über die Jahre hinweg gehört, dass es Gruppen von Menschen gibt, die Nahtoderfahrungen hatten, die sich zusammenfinden um darüber zu reden. Wenn eine solche Gruppe in ihrer Organisation existiert, wäre ich interessiert mehr darüber zu erfahren. Ich habe noch keine der Geschichten auf dieser Seite gelesen, weil ich nicht beeinflußt werden wollte bei meinem Ausfüllen des Fragebogens, aber jetzt bin ich interessiert daran es zu machen. Danke Ihnen.