Paul B NTE
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Erfahrungsbeschreibung:

Die Ereignisse welche um die NTE herum passierten: Ich hatte einen schweren Autounfall um 7:00 Uhr abends am 127. September 1963. Das Steuerrad hatte mich beim Aufprall vom Fahrersitz hochgehoben und schleuderte mein Gesicht gegen das Dachinnere des Wagens. Ich war damals 17 Jahre alt, und hatte gerade meinen ersten Autounfall. Ein Zusammenstoß mit einer Ziegelwand. Der Unfall passierte während einem heftigen Regensturm, als meine Bremsen mich im Stich ließen. Das Resultat davon war der Unfall.

Es waren kein Alkohol oder Drogen im Spiel. Ich kam von der Arbeit nach Hause und fuhr einen Mitarbeiter nach Hause.

Nach dem Zusammenstoß, als der Wagen wieder auf den Boden zurück knallte, nachdem er die Wand hochgegangen war, war ich betäubt, spürte brennende Schmerzen über meinem ganzen Gesicht, und stieg aus dem Wagen und legte mich ins nasse Gras. Ich erinnere mich dass diese Kühle  für einen Moment  meine Schmerzen linderte, die in meinem ganzen Gesicht  brannten.

Um 8:00 Uhr abends, war ich im Krankenhaus angekommen, wurde geröntgt und in einem Flur gelassen mit alkoholgetränkten Mullstückchen über den Augen um die Schwellung zu reduzieren. Meine Eltern, welche mir später erzählten dass ich alle zehn Minuten hochsprang und Mengen an Blut erbrach, welches ich geschluckt hatte, kümmerten sich um mich. Meine Verletzungen bestanden aus schweren Gesichtsfrakturen, von beiden Kiefergelenken, der Nasenmuschel, der  Mastoid, der Gaumen (an drei Achsen entlang) und der rechte Orbitalboden waren zerbröckelt, weshalb mein rechtes Auge in die Sinushöhle fiel. Sieben Zähne waren durch den Aufprall herausgefallen; zwei waren durch die Haut unter meiner Unterlippe herausgekommen. Das war das Ausmaß meiner Verletzungen, und, da sie so massiv waren, war ich in einen Zustand von Bewusstlosigkeit gerutscht, und erinnere mich nicht daran, während dieser Zeit Schmerzen gespürt zu haben.

Beschreibe im Detail die Ereignisse (in der Reihenfolge) wie sie passierten:

Nachdem ich für ungefähr zwei Stunden bewusstlos lag, wurde ich plötzlich in meinem Geist wach. Ich war mir bewusst dass etwas Schreckliches geschehen war, obwohl ich unsicher war was wirklich geschah. Ich wusste dass es ein ernster Moment war, einer aus dem ich mich nicht zurückziehen konnte, einer wo niemand für mich eingreifen oder ihn verändern konnte, kurz, etwas sehr Schlimmes war geschehen, und da gab es kein dahinter zurückgehen. Ich hörte Krankenhausgeräusche, ein Telefon klingeln, ein Doktor der ausgerufen wurde, Schritte, gedämpfte Aktivität, usw. Ich bemerkte Licht das durch etwas das meine Augen bedeckte drang.

Dann plötzlich begann ich mich ruhig zu fühlen, sehr ruhig. Ich erlebte eine Ruhe die mir unbekannt war, jedoch wurde ich nicht erschreckt von der Einzigartigkeit davon. Stattdessen fühlte ich mich bewusster als ich mich je fühlte. Ich bemerkte dass das Licht zu verschwinden begann, zuerst war es gleichmäßig, dann verschwand es schnell. Ich war nun eingekapselt in eine dreidimensionale tintenschwarze Leere, und die Geräusche vom Krankenhausflur wurden allmählich schwächer, dann waren sie-fort! Kein Ton. Kein Licht. Ich empfand intensive Gefühle von Ruhe und Stille verbunden mit einem wortlos wachen Geist. Ich spürte dann als würde ich mich still nach unten bewegen, wie in einem Lift, aber nur für einen kurzen Moment. Dann, als würde ich (sanft) nach unten gedrückt, und dann, still, leicht, nach oben freigelassen, fühlte ich mich aufsteigen und heraus aus meinem Körper. Ich stieg hoch und leicht nach links und mit einer beständigen, langsamen Geschwindigkeit. Ich erinnere mich noch an die Eigenartigkeit von alldem. Ich dachte ich würde jeden Moment wieder zu meinem Körper zurückkehren. Aber das tat ich nicht.

Ich war von meinem Körper losgelöst und begann eine Reise nach oben, weg von meinem Körper. Ich erkannte dass das Sterben war, dies war es vor dem die Leute oft Furcht ausgedrückt hatten, und sich davon distanzierten, wovon niemand reden wollte, was mir aber jetzt passierte! Und es war gar nicht so schlecht. Aber dann wurde ich auf meiner Spur gestoppt von einem intensiven Gefühl von emotionalem Schmerz  der von rechts von mir kam. Ich erlebte es als den Kummer meiner Eltern. Sie standen neben mir, an der rechten Seite meines Körpers, und versuchten einander zu trösten, da ihnen gesagt wurde sie sollten sich auf die Tatsache gefasst machen, dass ich wahrscheinlich die Schwere meiner Verletzungen nicht überleben würde. Ein katholischer Priester wurde herbei gerufen um die Letzten Sakramente zu spenden. Was ich wusste war dass ich keine Schmerzen hatte, und sie waren in extremen Schmerzen. Und es war das erste mal dass ich den Schmerz einer anderen Person erlebte, ihn nicht nur 'verstand' oder mit ihnen 'sympathisierte'; sonder wahrhaftig ihn spürte wie eine massive Schockwelle die meinen Geist überfiel.

Ich zerbrach die magnetähnliche Anziehung, die mich nach oben hob, und schwebte hinunter zum rechten Arm meiner Mutter, und war sofort überrascht dass sie sich nicht umdrehte um mich anzuschauen. Sie und mein Vater, der auf ihrer linken Seite stand, machten weiter damit meinen Körper anzusehen, welcher über jede Beschreibung hinaus beschädigt war. Ich erinnere mich dass ich nicht interessiert an meinem Körper war der dort lag, und stattdessen, intensiv konzentriert auf den Kummer meiner Eltern war. Plötzlich wusste ich dass sie mit der Zeit wissen würden dass ich keine Schmerzen hatte, dass es mir gut gehen würde, und dass sie dann beginnen könnten ihren Schmerz loszulassen. Diese Erkenntnis entspannte mich genug, um der magnetischen  Anziehung die sanft an mir zupfte, wieder nachzugeben um meine 'schwebende Flugbahn' wieder aufzunehmen. Das tat ich und bemerkte einen dünnen Streifen von Licht im oberen linken Bereich dieser tintenschwarzen Leere. Ich wusste durch diese Licht zu gehen würde mich vom Leben hier trennen, von meiner Familie, meinen Freunden, meiner Nachbarschaft, und vom Leben was in der Zukunft stattgefunden hätte. Dennoch fühlte ich wie etwas sich in mir entspannte, welches die Erlaubnis zeigte nach vorn ins Licht zu gehen. Dann plötzlich extrem links von mir eine Stimme, die ich nie identifizieren konnte, außer dass es eine männliche Stimme war, und obwohl ich das Wort 'Stimme' benutze, war es mehr wie eine sehr starke telepathische Kommunikation, sie rief, 'NEIN!...NOCH NICHT!' ich wurde sofort mit großer Kraft nach unten befördert und prallte zurück in meinen Körper.

Jetzt fürchtete ich mich und ich griff aus mit meiner rechten Hand und ergriff etwas. Ich hielt es fest! So fest dass ich mich von der Liege aufrichtete. In meiner rechten, fest geballten Faust, war das lila Stoffband das um den Hals des Priester lag, der jetzt anstelle meiner Eltern da war, und mir die Letzten Sakramente spendete. Alles was ich in jenem Moment wusste war dass er nicht zusammen zuckte. Er war bejahrt, mit schütterem Haar, Brille, und seinem Gebetbuch. Und auf seine entspannte, ruhige Art, strich er sanft, aber zielgerichtet einmal über meinen Vorderarm zum Handgelenk und sagte, 'Ruhig mein Sohn.' Jenes ruhige Gefühl von zuvor kam jetzt wieder zu mir zurück.

 

Hintergrundinformationen:

Geschlecht:    Männlich

Datum an dem die NTE stattfand:  09/17/1963

Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis?    Ja         Schwere Verletzungen durch Autounfall.

NTE Elemente:

Gab es irgendwelche Drogen oder Medikamente, welche die Erfahrung beeinflussen hätten können?   Nein  

War die Erfahrung auf irgendeine Weise mit einem Traum vergleichbar?     Sehr verschieden vom Träumen.

Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt?   Ja   Siehe Hauptbericht.

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit?     Siehe Hauptbericht.

Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen?   Nein  

Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden?   Siehe Hauptbericht. Ich 'hörte' eine Stimme.

Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen?   Von der Präsenz des Priester wurde mir vom Chirurgen erzählt welcher die Gesichtsrekonstruktion machte. Am Tag vor der Entlassung, fragte ich den doktor was er mir erzählen konnte über die Nacht des Unfalls. Meine Erinnerung an die NTE war mir bewusst geworden, und ich wusste nicht wie ich heraufbringen konnte was ich erlebt hatte. Er sah mich einen Moment an, legte sein Klemmbrett hin, und sagte, 'Wenn ich nur eine Minute später zu dir gekommen wäre, dann würden, mehr als sicher, dieses Gespräch nicht haben.' Ich fragte ihn was er damit meinte, und er sagte dass er ins Krankenhaus gerufen wurde als er in Brooklyn, New York, war eine Distanz von etwa zwanzig Meilen, durch eine sehr überlastete Gegend-in der Nähe des Kennedy Flughafens. Als er ankam, blieb er kurz stehen - aus Respekt - als er den Priester sah, welcher die Letzten Sakramente spendete, bemerkte aber dann dass dass ich 'zyanotisch' war und erklärte mir dann was dieser Begriff bedeutete. Meine Fingernägel, Ohren, Wangen, wurden blau! Schnell unterbrach er den Priester, rollte mich aus dem Flur in ein Zimmer und machte eine Nottracheotomie, mit einer kleinen Ausrüstung die er bei sich hatte.  Dann übergab er mich wieder dem Priester, ging fort um sich für die Operation zu schrubben, welche von 10:00Uhr abends bis 5:00Uhr morgens dauerte. Als Abschluss der Operation sagte er meinen Eltern dass er keine Voraussage für Überleben machen würde, bis ich aufhören würde zerebrospinale Flüssigkeit zu verlieren. Der Knochen an der Schädelbasis hatte einen Haarriss und diese Flüssigkeit rann heraus, und kam durch meinen Nasengang heraus. Was er ihnen sagte war, wenn der Flüssigkeitsverlust bis 12:00 Uhr Mittags aufhörte, dann hätte ich nur eine zehnprozentige Chance  zu überleben. Mir wurde erzählt dass der Flüssigkeitsverlust um 9:00 morgens aufhörte.

Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch?   Nein 

Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr?     Ja      Der Stimme.

Sahen Sie ein nicht irdisches Licht?     Ja  Siehe Hauptbericht.

Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten?    Nein

Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung?      Siehe Hauptbericht.

Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen?     Alles über das Universum      Siehe Hauptbericht.

Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit?    Ein kurzer Rückblick auf Freunde (mehr als die Familie), meine Nachbarschaft (ich war damals siebzehn und die 'Nachbarschaft' war unser Ort wo wir herumhingen), und der Gedanke an ein zukünftiges Leben das ich nicht erleben würde.

Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft?     Szenen aus der Zukunft der Welt      Nur die Ahnung dass mir irgendetwas im Leben bevorstand was für mich wichtig war zu tun.

Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur?     Nein

Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr?   Nein  

Gott, Spiritualität und Religion:

Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung?    Ja     Viel toleranter für die 'Schwierigkeiten' des Lebens und eine größere Wertschätzung des Geistes der in jedem von uns residiert.

Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:

Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung?   Die religiösen Praktiken hatte im Alter von vierzehn aufgehört, und ich spürte keinen Impuls zu ihnen zurückzukehren, aber ich gewann eine Wertschätzung für die Spiritualität die jedem Leben innewohnt.

Nach der NTE: 

War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken?     Ja     Es geschah 1963. Als ich mich wieder an die Erfahrung erinnerte etwa acht oder neun Tage nach dem Unfall (ich war drei Tage im Koma, und für vier weitere in einem komaähnlichen Zustand), ich hatte keinen Bezugsrahmen für das was ich erlebt hatte. Ich erinnere mich dass ich fühlte dass ich es meinem Freund Ed erzählen könnte, und freute mich darauf es ihm mitzuteilen. Ich teilte es Ed mit nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, einundzwanzig Tage nach dem Unfall. In den nächsten paar Jahren, teilte ich es drei oder vier von meinen engen Freunden mit, meinen Eltern und meinen zwei Brüdern.

Bis spätestens 1971, war ich Gesundheitserzieher geworden, und hielt Klassen für Gesundheitserziehung ab, für Abiturienten. Als Teil der Gruppe für mentale Gesundheit, behandelten wir eine Sektion über den Tod und das Sterben, und ich teilte ihnen mein Erlebnis mit. Ich war überrascht als einige jener Abiturienten welche im Juni ihren Abschluss machten, an ihrem freien Tag zum Erntedankfest zu Besuch kamen, und eine Kopie des Buchs von Elizabeth Kubler-Ross mitbrachten, welches gerade gedruckt worden war, und was sie lesen mussten für ihre Psychologiekurse als Anfänger an der Uni. Ich war erstaunt! Hier waren so ähnliche Situationen wie die meine (nicht genau gleich), aber ähnlich genug dass mir staunend bewusst wurde, dass es hier eine einzigartige menschliche Erfahrung gab, die nur die Erlaubnis brauchte um offen mitgeteilt zu werden. Elizabeth Kubler-Ross hatte jetzt diese Erlaubnis geliefert.

Obwohl ich gewusst hatte dass mein Erlebnis real war, verstand ich dass andere zweifeln würden, weil ich nur eine Person war, welche ihre subjektive Perspektive eines sehr privaten Erlebnisses behauptete.. Aber als ich so viele ähnliche Erfahrungen von so vielen Menschen von so verschiedenen Orten las, wurde es kristallklar, dass Menschen unter jenen Umständen des nahen Todes, kollektiv etwas erleben, was bis dato nicht adäquat dokumentiert wurde.

Haben Sie irgendwelche übersinnlichen, außergewöhnlichen oder anderen besonderen Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten?     Ja      Ich kam weg mit einer Fähigkeit die 'Menschen intuitiv zu erfassen, und ihre emotionale Logik zu verstehen.

Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt?     Ja    

Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert?     Nein