Rhonda J NTE |
Erfahrungsbeschreibung:
Ich wachte gegen 5.00 Uhr morgens auf, nachdem am Abend vorher in meinem Sessel eingeschlafen war, was sehr ungewöhnlich war. Ich stand auf und ließ meinen Hund heraus. Mir wurde ganz klar, dass etwas mit mir nicht stimmte, obwohl ich keine Schmerzen hatte. Als ich zum Badezimmer ging, nahm ich mein Telefon mit – was ich sonst nie tue. Kaum war ich im Badezimmer, wusste ich, dass ich dabei war, das Bewusstsein zu verlieren, und konnte noch mit den größten Anstrengungen die Notrufnummer wählen. Innerhalb von zwei bis drei Minuten kam ein Polizist zu mir ins Badezimmer in Begleitung von Feuerwehr und Sanitätern. Sofort versuchten sie, meine Vitaldaten zu erfassen, wobei nach ihrem Bericht Blutdruck und Puls nicht messbar waren. Ich war immer noch in meinem Körper, teils bei Bewusstsein, teils nicht, und betrachtete mich nicht als tot.
Sie trugen mich vom Badezimmer auf eine Trage und dann in den Krankenwagen für eine Fahrt von ca. 20 Minuten ins Krankenhaus. Als sie mich in den Krankenwagen beförderten, fragte ich nach eiskaltem Wasser. Sie sagten, sie hätten keins, so dass ich nach normalem Wasser fragte. Wieder sagten sie mir, sie hätten keins. Ich sagte ihnen dann, dass ich ohne Wasser sterben würde, was auch geschah. Zunächst wurde mir schwarz vor Augen, dann kam ich wieder zu mir, aber der Krankenwagen war von einem hellen Licht erfüllt, so hell, dass ich eigentlich hätte geblendet werden müssen; aber ich konnte im Gegenteil ganz klar sehen. Die Sanitäter waren um meinen Körper mit allen ihren Kräften beschäftigt; einer von ihnen rief ganz laut: „Randy! Randy! Bleib bei uns!“ Ich dachte, es sei komisch, dass er mich Randy nennt, während ich Rhonda heiße, aber ich dachte auch, es sei ganz in Ordnung, wenn er mich ruft, wie er will.
Sie waren sehr um mich bemüht, obwohl ich großen Frieden und keine Schmerzen hatte, obwohl ich schwebte und mich wohl, geschützt und voll Freude fühlte. Mein Empfinden in diesem Moment kann man mit Worten nicht beschreiben. Dann vernahm ich eine Stimme, die mir sagte, dass es für mich nicht an der Zeit sei, ich hätte noch Dinge zu tun, die noch nicht erledigt seien; ich würde aber die Wahl haben, ob ich sterben oder zurück in mein Leben kommen wollte. In diesem Moment war es so, als wenn mein Zeitgefühl schneller funktionieren würde, und zusammen mit dieser Stimme bei mir, die ich nicht erkannte und wovon ich nicht einmal wusste, ob es ein Mann, eine Frau, ein Mensch oder Gott war, bekam ich einen Überblick meines ganzen Lebens. Dann betrachteten wir zusammen die Dinge, die noch nicht erledigt worden waren. Ich sah, dass es den anderen, die auf mich angewiesen waren, gut gehen würde. Ich hörte und sah die Sanitäter im Hintergrund, die mit meinem Körper beschäftigt waren. Sie taten, was sie konnten, und das ohne Erfolg – ganz laut riefen sie zueinander, dass sie keinen Puls, keinen Blutdruck erhielten und dass ich nicht auf die Medikamente reagierte, die sie in meinen Körper hineingespritzt hatten. Es tat mir Leid, dass sie sich so ärgerten, während ich mich in einem so wunderbaren Zustand befand, dass ich ihn auf keinen Fall verlassen wollte. Sie versuchten es wieder mit den Elektroschocks, so dass ich wieder in die Welt der Lebendigen zurückkam mit all ihren Schmerzen. Ich wollte doch so gerne in die Ruhe der anderen Welt zurückkehren!
Ich wurde vom Krankenwagen in die Notaufnahme getragen und dann direkt in den OP-Raum. Ich hörte alles, was um mich gesprochen wurde (z.B. wie der Arzt einen Assistenten anschrie, weil mein Knie hochgelegt worden war). Während des Eingriffs sagte der Arzt ihnen, ich sollte mehr Morphin erhalten; ich kam dann in einen Zustand von Bewusstlosigkeit und wachte später in der herzchirurgischen Intensivstation auf, wo der Chirurg an meinem Bett saß. Er sagte: „Sie kennen mich nicht ...“ und ich unterbrach ihn: „Aber doch!“. So fing ich an, ihm zu erzählen, wer er war und was geschehen war. Er war offensichtlich verblüfft, dass ich ihm von der Notaufnahme und dem OP-Raum erzählen konnte, da er davon überzeugt war, dass es nicht möglich sei.
Hintergrundinformationen:
Geschlecht: Weiblich.
Datum an dem die NTE stattfand: Am 06. April 2005.
Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Unsicher. Herzanfall.
NTE Elemente:
Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Wunderbar.
Die Erfahrung beinhaltete: Außerkörperliche Erfahrung.
Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich verlor die Wahrnehmung meines Körpers.
Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal. Siehe oben.
Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Während des Rückblicks auf mein vergangenen Leben und der Vorschau der Dinge, die noch getan werden müssen.
Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Unglaublich schnell.
Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung. Schnellspeicher für den Geist.
Waren Ihre Sinne lebhafter als gewöhnlich? Unglaublich lebhafter.
Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Ja. Alles war von einem strahlend weißen Licht umgeben, aber nicht so wie bei einem Scheinwerfer, der blendet. Dieses Licht machte es nur möglich, dass man alles in den kleinsten Details sah. Da gab es keinen Unterschied zwischen physischen, mentalen, emotionalen und geistlichen Dingen – alles war eins. Alle Sinne waren eins. Und ich war eins mit dem Universum, und dies alles gehörte dazu.
Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Ja.
Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Ja, und die Tatsachen wurden nachgeprüft.
Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Ja. Ich kam von der Dunkelheit in das Licht, aber ich erinnere mich nicht an einen Tunnel.
Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Ja. Eine Stimme sprach mich an, die ich nicht kannte und zu keiner Form gehörte. Wir diskutierten über alles innerhalb von ein paar Sekunden, was in dieser Welt ein ganzes Leben in Anspruch genommen hätte. Sie war tröstend, beruhigend und liebevoll.
Die Erfahrung beinhaltete: Unirdisches Licht.
Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Ein Licht deutlich mystischen oder jenseitigen Ursprungs.
Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Ja Ein herrliches, helles Licht.
Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Nein.
Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Es war emotional – aber nur ganz positive Gefühle, von der Art, die ich vor dieser Erfahrung nie hätte träumen können.
Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl.
Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Unglaubliche Freude.
Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.
Die Erfahrung beinhaltete: Besonderes Wissen oder besonderen Zweck.
Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum
Die Erfahrung beinhaltete: Wahrnehmung vergangener Ereignisse Ihres Lebens.
Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Meine Vergangenheit blitzte vor mir auf, außerhalb meiner Kontrolle.
Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Szenen aus der Zukunft der Welt. Es war aber fast so, als dürfte ich nicht über dieses Wissen im jetzigen Leben verfügen; aber das stört nicht, das ist in Ordnung. So ist es im Universum. Es gehört zum Lernprozess.
Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein.
Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte; oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt.
Gott, Spiritualität und Religion:
Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher.
Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Ja. Ich glaube jetzt an ein universelles Einssein und bin der Ansicht, dass ich das Leben aus vielen Standpunkten erlebt habe – nicht nur aus dem jetzigen.
Welche Religion haben Sie jetzt? Liberal.
Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Ja. Ich glaube jetzt an ein universelles Einssein und bin der Ansicht, dass ich das Leben aus vielen Standpunkten erlebt habe – nicht nur aus dem jetzigen.
Die Erfahrung beinhaltete: Präsenz unirdischer Wesen.
Schienen Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz zu begegnen, oder hörten Sie eine nicht identifizierbare Stimme? Ich begegnete eindeutig einem Wesen oder einer Stimme, das/die klar aus einer mystischen oder nicht irdischen Quelle stammte.
Sahen Sie in Ihrer Erfahrung irgendwelche Wesen? Ich sah sie tatsächlich.
Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:
Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel? Ja. Wir sind alle Teile des Ganzen und das Ganze aus vielen. Es gibt keine Trennung zwischen dem Universum und uns selbst – wir sind das Universum, das Universum besteht aus uns. Ich bin ein Teil von dir, du bist ein Teil von mir, und wenn wir sterben, kommen wir wieder zusammen. Das Universum wächst und nimmt zu – es ist die Kraft des Lebens.
Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Ja. Geduldiger geworden.
Nach der NTE:
War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Ja. Die Erfahrung geschah zum Teil wie ein Blitz (Lebensrückblick), und, obwohl ich noch weiß, dass wir über unerledigte Dinge sprachen, kann ich mich nicht an die Einzelheiten erinnern – dagegen konnte ich von Einzelheiten berichten, wie die Sanitäter, Ärzte usw. handelten, als ich auf der anderen Ebene war.
Haben Sie irgendwelche übersinnlichen, außergewöhnlichen oder anderen besonderen Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Ja. Leute, mit denen ich arbeite, und andere fragen mich oft, woher ich all diese Weisheit habe. Und wenn ich jetzt mit meinen Jungs arbeite (psychisch kranken und verhaltensgestörten Jugendlichen), weiß ich manchmal Dinge, wovon ich nicht weiß, warum ich es weiß. Plötzlich habe ich große Geduld mit ihnen und sie erzählen mir, dass sie spüren, wie ich ihr Leid und ihre Probleme verstehe. Ein Kind sogar, das so krank war, dass scheinbar niemand Zugang zu ihm haben konnte, umarmte mich und wartete an der Tür, bis ich komme. Es hatte eine Nahtoderfahrung erlebt, als es versucht hatte, Selbstmord zu begehen, war bisher sehr unangenehm, und kam auf die Idee, dass ich ihm helfen konnte, das Licht zu finden.
Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja. Oft, weit und breit. Jugendliche sind sehr neugierig und stellen alle möglichen Fragen; jetzt aber arbeite ich mit Kindern in Not und, was sie brauchen, ist, dass man sie mehr bestätigt.
Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Ja. Ich hatte etwas darüber gehört, dachte aber, dass es eine physische Reaktion auf den Tod wäre. Jetzt aber weiß ich, dass das Leben zum Tod hin eine Abnahme der Aktivität sein sollte, nicht eine Zunahme.
Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war definitiv real.
Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war definitiv real.
Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein Mit einem Medikament oder einer Substanz ist es unmöglich, solch eine Erfahrung zu reproduzieren, ohne dass man dabei stirbt.