Sandra S NTE |
Erfahrungsbeschreibung:
Es war am nächsten Morgen meiner Rückkehr nach Hause, nachdem ich ein zu früh geborenes Mädchen durch Kaiserschnitt entbunden hatte. Der Artzt entließ mich früher, weil ich sehr deprimiert war. Ich hatte einen Monat zuvor einen Autounfall gehabt. Wir glaubten, daß die zu frühe Geburt meiner Tochter, ein Resultat der Verletzungen des Autounfalls war. Es zwichen 10 und 11h vormittag. Ich legte mich auf der Couch nieder und sah TV. Während der Werbungen spürte ich auf einmal ein schrecklichen Schmerz auf meiner Brust, die mich hinderten zu atmen…..und dann war ich weg. Dann spürte ich, daß ich in einem Raum war, dessen Farben ich nicht beschreiben kann. Ich war bei Bewußtsein und spürte eine Art von friedvoller, freudiger Hintergrundmusik.
Hintergrundinformationen:
Geschlecht: Weiblich
Datum an dem die NTE stattfand: 22. Juni 1980
Gab
es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes
lebensbedrohliches Ereignis?
Ja, ich bin mir nicht sicher, wie ich es bestimmen kann. Ich weiß, daß
ich während der Kaiserschnitt-OP die Anästhesie nicht optimal wirkte.
Ich hatte viel Schmerzen und mein Herz stoppte mehrere Male, jedoch
nicht für lange, nach den Berichten der Ärzten. Als ich jedoch wieder
zuhause war, war irgendein Draht zu meinem Leben nicht mehr vorhanden
und ich hatte die Erfahrung zuhause.
NTE Elemente:
Gab es irgendwelche Drogen oder Medikamente, welche die Erfahrung beeinflussen hätten können? Nein, ich glaube nicht. Es war vier Tage nach der Kaiserschnitt-OP. Sie gaben mir keine anderen Medikamente als Tylenol, um zu helfen, die Schmerzen zu erleichtern. Obwohl ich sehr deprimiert war, verschrieb mir der Arzt keine Anti-Depressiva. Sie dachten, daß es normal für mich wäre, deprimiert zu sein und daß es nach einiger Zeit vergehen würde.
War die Erfahrung auf irgendeine Weise mit einem Traum vergleichbar? Ich konnte es nicht zurückrufen. Ich war sehr verwirrt. Als ich es meiner Schwester erzählte, wußte ich nicht ob es ein Traum war, eine wahre Erfahrung, eine Vision, ein Produkt meiner Einbildung oder irgendetwas anderes wäre. Alles was ich sagen kann ist, daß es sehr real war und daß ich es nicht erklären konnte.Später dann fand ich heraus, daß es eine Nah-Tod-Erfahrung war. Nachdem ich die Geschichten von anderen gelesen hatte, konnte ich schließlich benennen, war ich erfahren hatte.
Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ja, ich wußte, daß ich es war, konnte aber meinen Körper nicht so sehen, wie ich wußte, daß er war.
Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Ich fühlte mich sehr wach und bewußt. Aber ich konnte meinen Körper nicht sehen. Ich wußte, daß ich es war, aber konnte mich in diesem Raum nicht sehen. Ich spürte nur, daß ich es war. Aber ich konnte hören, denken und ich fühlte mich besser und klarer, als ich je getan hatte.
Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung. Ich wußte, daß ich an einem anderen Ort als der Erde war. Ich sah keine Dinge; ich nahm nur vage andere Wesen rund um mich herum wahr. Ich hatte das starke Empfinden von Zeitlosigkeit. Es machte nichts aus! Ich wußte die ganze Zeit, daß ich überhaupt nicht bei Bewußtsein war. Erst als ich zurückkam, verglich ich das Gefühl mit meiner irdischen Sorge über Zeit.
Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Am Beginn der Erfahrung, hörte ich so etwas – wie eine Implosion/Explosion – ich bin nicht sicher. Hinterher, als ich in diesem Raum war, gab es dort eine Art Hintergrundmusik. Es war sehr interessant, weil es überall war, aber ich konnte nicht die Quelle herausfinden. Es war nicht laut oder so etwas. Es war absolut schön, unbeschreiblich.
Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Unsicher, ich denke, daß meine ganze Erfahrung in diesem - Raum, Tunnel oder Umgrenzung - war, wie immer du es auch benennen willst. Tatsächlich sah ich niemals ein brilliantes Licht, wie es die meisten Menschen beschrieben haben.
Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Ja, ich wußte, daß da überall andere Wesens ind. Ich konnte sie nicht klar sehen. Nach wenigen Momenten begann ich meinen Schwiegervater und meinen jüngsten Bruder zu erkennen. Sie waren ein Jahr zuvor verstorben, zwei Wochen voneinander getrennt. Die kamen auf mich zu, wo als ob sie zu mir schwebten, anstatt zu gehen. Ich war überrascht sie zu sehen. Ich fragte mich, was sie hier tun würden. Sie sprachen überhaupt nichts. Mein Schwiegervater streckte nur seine rechte Hand zu mir aus und als meine Hand die seine fast berührte, hörte ich eine Stimme, die mir in einem befehlenden Ton sagte: „Wenn du ihn berührst, wirst du sicherlich sterben, erinnere dich deines Sohnes Irving, er braucht dich. Du mußt zurückgehen, um für ihn dazusein.“ Ich wollte das nicht hören. Ich fühlte mich so wohl, daß ich nicht zurückgehen wollte. Es war so schön und ich fühlte mich so friedvoll! Es war so, als ob ich in mein wirkliches Zuhause zurückgegangen wäre.
Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Nein
Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Nein
Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Ich fühlte mich freudevoll, das glücklichste und stärkste Gefühl von Wohlbefinden. Es war, als ob mein innerstes, ganzes Sein, mit Friede, Harmonie und Ganzheit, mich berauschen würde. Ich erinnerte mich nicht an ein einziges Ding meines Lebens auf der Erde. Das war bis ich meinen Schwiegervater und meinen jüngsten Bruder auf mich zukommen sah, und dann begann ich eine Art Verwirrung zu spüren, ohne mich wirklich um das Wissen zu kümmern.
Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum. Ich wußte ohne zu wissen wie ich es wußte, daß wir alle liebende, friedevolle Wesen sind. Daß wir zu einem anderen Ort gehören und nicht zu diesem Planeten Erde oder diesem Leben. Ich spürte, daß da ein anderes Leben ist, welches das wahre Leben ist, daß wir alle haben sollten.
Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Nein
Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein
Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte; oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt. Ich mochte es überhaupt nicht. Es kostete mich schlechthin Zeit, um zurückzugehen. Wie auch immer, die Stimme, die ich hörte, war so autoritär; daß es für mich wirkte, ich könnte nicht ablehnen! Nebenbei, war es so, daß ich mich nur erinnerte, nachdem Er es mir gesagt hatte, daß ich einen Sohn hatte, der es noch benötigte, daß ich für ihn sorge. Als ich mich meines Sohnes voll erinnerte, war ich – wieder hier!
Gott, Spiritualität und Religion:
Gab
es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung?
Ja,
ich lernte es, mich nicht mehr vor dem Sterben zu fürchten. Tatsächlich
war ich wahrscheinlich am Beginn nach meiner Rückkehr darüber
erschrocken, nicht am Sterben, aber mehr wegen des
Nichtbeschreibenkönnens, was mit mir geschehen war, und als verrückte
Frau betrachtet zu werden. Nachdem ich über meine Erfahrung nachdachte,
spürte ich mich sehr beruhigt über die Idee vom Sterben; das Einzige,
nach dem ich nicht Ausschau hielt war es, eine Menge Schmerzen zu haben,
bevor ich tatsächlich auf die andere Seite wechsle.
Ich hörte auf, in die Kirche zu gehen. Ich glaubte, daß die meisten
Dinge, die dir Kirche lehrt, nicht genau waren und in einigen Fällen,
sogar falsch. Ich glaube nicht an ein Bild Gottes, als ein zorniges,
strafendes Wesen. Ich weiß auch, daß es einen Grund gibt, für alles das,
was geschieht. Oft verstehe ich nicht die Ursache, aber ich weiß, daß
ich es nicht verstehen muß. Ich muß es nur akzeptieren lernen. Es ist
manchmal schwer. Es heißt aber nicht, daß ich nie mehr leiden muß.
Tatsächlich spüre ich oft den Schmerz von anderen so, als ob es mein
eigener wäre. Es scheint, als ob ich hypersensitiv geworden bin.
Andererseits ist es für ich leichter, innere Gegebenheiten den Menschen
zu erklären. Ich kann ihre Gefühle besser beschreiben, als sie es können.
Es ist erstaunlich!
Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:
Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Schon oben beantwortet.
Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung?
Ich schämte mich das, einigen eng befreundeten Menschen zu erzählen. Ich
fürchtete mich, daß sie mich als verrückt ansehen werden. Nach einer
Weile, begannen mich die Menschen viel zu kritisieren, weil ich keine
Kirchengeher mehr war. Sie verstanden nicht, warum ich behauptete, daß
ich an Gott glaube, es aber ablehne in die Kirche zu gehen. Sie denken
auch, daß ich keine gute Mutter, Frau, Verwandte wäre, weil ich viel
meiner Zeit und Energie anwende, um anderen zu helfen. Sie verstehen
nicht, daß ich weiß, daß es meiner eigenen Familie ganz gut geht,
während andere unter Druck leiden. Natürlich liebe ich meine Familie
herzlich. Ich versuche, daß Beste was ich nur kann, für sie zu tun. Sie
sind meine höchste Priorität. Wie auch immer, ich spüre, daß wenn ich
anderen helfe, auch meiner Familie helfe. Ich weiß nicht, wie ich es
ihnen erklären soll, so daß sie es verstehen.
Ich habe
keine religiösen Praktiken, außer daß ich auf meine eigene Art bete. Ich
bete nicht in der traditionellen Art wie es die katholische Religion
tut, in der ich aufgezogen wurde.
Bezüglich
meiner Karriere-Chancen, nachdem ich 1991 in die USA gekommen war,
begann ich im sozialen/humanen Bereich zu arbeiten – oppositionell dem
geschäftsbetonten Bereich, was ich immer vorher getan hatte. Ich denke,
daß es erfüllender ist, als jede andere Art von Karriere, auch wenn es
nicht gut bezahlt ist.
Nach der NTE:
War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Ja, sie geschah so schnell in Erdenzeit gerechnet, aber es dauert letztlich eine halbe Stunde um sie zu beschreiben! Sie geschah während meine Schwester und ich TV schauten. Es gab gerade eine Serie. Während der Werbungs-Unterbrechung ging sie in das Geschäft oberhalb um Popcorn zu besorgen. Ich erinnere mich, daß eine Werbung über ein Reinigungsmittel lief, als die Erfahrun begann. Als ich „zurückkam“ war immer noch die gleiche Werbung und meine Schwester kam wenige Minuten später zurück. Sie fand eine andere Schwester vor, als die, die sie verlassen hatte.
Haben Sie irgendwelche übersinnlichen, außergewöhnlichen oder anderen
besonderen Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht
hatten? Nein, tatsächlich war ich sehr vor dem
Autounfall sehr einfühlsam. Ich erzählte meinem Ehemann an diesem Tag,
daß er extra achtsam sein solle, weil wir eine Neigung zu Unfällen
hätten. Es war Muttertag. Ich hatte auch Träume während meiner
Schwangerschaft von meinem kleinen Mädchen, daß es ein Mädchen werden
würde, und daß sie unmittelbar nach der Geburt sterben würde. Nach der
Erfahrung versuchte ich meine Wahrnehmungen zu negieren. Ich hatte
Angst, daß alles was ich sagen oder träumen würde, wahr wird! Ich wollte
fast gar nicht mehr träumen.
Erst kürzlich habe ich einiges von dieser Wahrnehmung wieder
zurückbekommen. Es ist so interessant, weil ich sehe Menschen jetzt
anders. Es ist zur gleichen Zeit schwer, weil ich mich wie eine, an
diese Welt schlecht angepasste Person fühle. Ich bin für Dinge
empfänglich, die die meisten Menschen nicht interessieren. Es scheint,
daß ich Erinnerungsprobleme habe, aber es ist nicht nur das. Ich weiß
nicht, wie ich es erklären soll!
Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt?
Ja,
in den meisten Fällen zweifelten die Menschen es an. Nur meine Kinder
und sehr wenig andere glaubten es! Ich habe nicht viele Menschen
getroffen, die das auch erfahren haben. Der Einzige, den ich kenne, kann
keine Details mitteilen. Es scheint ihm an Worten zu mangeln, um es zu
beschreiben. Der Einzige, daß er dazu klar aussagen kann ist, daß er Das
Licht sah.
Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein
Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Ich weiß nicht, ob diese Erfahrung als NTE gezählt werden kann. Sie war von kurzer Dauer, und ich sah nicht Das Licht. Wie auch immer, ich weiß, daß es der Auftakt dazu war. Dennoch änderte sich mein Leben zum Besseren. Ich danke Gott, daß ich sie haben durfte.
Gibt es irgendwelche anderen Fragen die wir stellen könnten, um Ihnen zu helfen, Ihre Erfahrung zu vermitteln? Ich würde gerne wisse, ob es andere gibt, die auch in diesen Räumen waren, ohne Das Licht zu sehen.