Toni M NTE |
Erfahrungsbeschreibung:
Ich war dreizehn oder vierzehn Jahre alt. Wenige Monate zuvor war mein Stiefvater wegen Mißbrauch verurteilt worden. Ich war der Hauptzeuge und er wurde für 8 Jahre Gefängnis für seine Verbrechen verurteilt. Meine Mutter wollte nicht, daß der Fall zu Gericht gehe, weil sie fürchtete um unser Leben, falls er aus irgendeinem Grund wieder entlassen werden sollte, weil er war ein gewalttätiger Mann. Meine Mutter gab mir die Schuld, weil ich es ihr nicht schon früher gesagt hätte und sie hatten Probleme mit mir, weil ich ein rebellischer Teenager gewesen war und ihr Gefühl war, daß sie mich nicht gut genug vor diesem Mann beschützt hatte.
Eines abends hatten meine Mutter und ihr neuer Freund eine Verabredung und waren ausgegangen, ich wollte nicht allein gelassen werden und bekam einen Wutanfall, weil ich nicht eingeladen worden war. Meine Mutter und ich hatten einen kleinen Wortwechsel und sie ließ mich sowieso allein und ging aus.
Nachdem sie gegangen war, begann ich über all das nachzudenken, was sie
während unseres Streits gesagt hatte und wie sie mich seit der
Gerichtsverhandlung anders behandelte. Und ich wurde sehr wütend, dann
traurig und schließlich war ich wegen allem müde, müde zu wissen, daß
dieser Man mir mein Unschuld für fast 8 Jahre meines Lebens geraubt
hatte und zu wissen, daß dieser Mann meiner Mutter immer wichtiger sein
würde, als ich. Ich war müde, daß ich in der Schule wegen dem allen,
gemobbt wurde. Und ich hatte gerade beschlossen, daß mein Leben niemals
besser werden würde und ich gab auf und schaute überall im Haus herum,
ob ich nicht irgenwelche Pillen finden würde.
Meine Mutter hatte einmal vorher irgendwelche Nervenpillen genommen und
auch während des Streits, also suchte ich danach. Ich fand die Pillen
und noch eine andere Art von sanften Schmerzmedikamenten und noch
irgendwelche andere Sachen, die aussahen, als ob sie Schläfrigkeit
bewirkten.
Ich zog mein Lieblingsnachthemd an, zog mein Lieblings T-Shirt drüber,
daß meiner besten Freundin gehörte hatte und setzte mich auf mein Bett
und nahm alle Pillen nacheinander; 42 Stück. Dann schrieb ich eine
Nachricht, um meiner Mutter zu erzählen, daß es mir leid täte, daß ich
ihr Leben so schwer gemacht hatte und daß ich sie liebe und daß ich
hoffe, daß sie mich auch liebe. Ich trank was noch vom Wasser im Glas
übrig war, legte mich auf mein Bett, kreuzte meine Arme über der Brust,
und, an alles was ich mich erinnere, schlief ein.
Während des „Schlafes“ hatte ich einen „Traum“, aber es war kein Traum,
wenn das Sinn macht. Ich weiß nicht, an welchen Tag meines Komas das
geschah, oder ob es geschah, als ich in meinem eigenen Bett lag. Alles
an das ich mich erinnern kann, ist ein wunderschönes, weißes, helles
Licht, und das überwältigende Gefühl von Liebe und Akzeptanz. Ich
fühlte, als ob dies das beste Gefühl war, um das ich je gebeten hatte.
Ich hatte niemals zuvor oder danach, diese Art von Liebe gespürt. Ich
weiß, daß dort jemand/etwas mit mir war. Dieser Mensch/Ding erwies sich
als riesige Hand, die erhoben war, so als ob sie mich warnen würde, oder
zu stoppen. Die Hand war beleuchtet und weißer, als alle umgebende
Weisse. Ich hörte eine Stimme, die aus Richtung der Hand kam und sie
sagte: „Geh zurück, es ist nicht deine Zeit.“
Das Nächste, an das ich mich erinnere ist, daß ich mich wieder traurig
fühlte und daß ich etwas in meiner Nase hatte, ich konnte meine Mutter
hören und meinen Cousin Chris, wie sie miteinander sprachen, ich
erinnere mich nicht mehr, was sie sprachen, konnte aber sagen, wer sie
waren. Als ich aus meinem Koma erwachte, fragte ich meine Mom, was Chris
hier mache und sie sagte:“ Wie kannst du wissen, daß er hier war, wenn
du immer noch nicht bei Bewußtsein warst?“ Ich sagte ich, daß ich sie
reden gehört hatte. Dann sagte ich „Mama, es war so schön.“ Sie fragte,
worüber ich spreche und ich erzählte ihr, was ich gerade hier erzählte.
Es war für mich schwer, darüber zu reden, weil ich hatte einen Schlauch
in meiner Nase, der in meinen Magen ging und etwas Schwarzes auspumpte.
Bald danach kam mein Arzt herein und sprach mit mir und sie nahmen den
Schlauch heraus und dann kam er zurück und schimpfte mit mir, daß ich so
etwas versucht hätte und daß ich es niemals mehr wieder machen solle. Du
sollst immer noch einen Tag zuwarten, sagte er. Dann sagte er, wenn du
immer noch fühlst, daß du es tun willst, dann ruf mich an und ich bin
glücklich, wenn ich mit dir sprechen kann.
An diesem Tag sagte ich meiner Mami, daß mir meine Fersen schmerzen
würden und sie begann zu weinen. Es schien, daß sie mich am nächsten
Morgen aus dem Bett gezogen hat , nachdem sie mich zu wecken versuchte
und mich selbst zum Auto geschleppt hat. Und mich zum Spital gefahren
hat. Meine Füße hatten an alle vier Stufen außerhalb unserer Eingangstür
angeschlagen. Meine Mama war vier Fuß, zehn inches groß und ich war ca.
5 Fuß groß und wog 80 kg. Schwerer als sie. Sie sagte mir auch, daß sie
für mich ein Gebet gesprochen hätte, während ich im Koma lag.
Ihr Gebet war nicht das, was ich erwartet haben würde wie „Gott,
bitte laß mein Kind leben.“ Sie sagte stattdessen „Gott, wenn ihr Leben
besser wird, als es jetzt ist, dann laß sie bitte leben. Wenn es das
nicht wird, dann nimm sie bitte, damit sie nicht länger leiden muß.“ Ich
weinte, als sie mir das erzählte und ich bedankte mich bei ihr für ihre
Selbstlosigkeit.
Hintergrundinformationen:
Geschlecht: Weiblich
Datum an dem die NTE stattfand: November 1983 oder 1984
Gab
es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes
lebensbedrohliches Ereignis?
Ja Selbstmordversuch, ich versuchte mich umzubringen, Mama
fand mich in meinem Zimmer und hetzte mit mir zum Krankenhaus. Ich nahm
viele verschiedenen Pillen, nicht sicher welche es genau waren, aber ich
weiß, daß sie Nervenpillen genannt wurden. Für Menschen mit nervösen
Bedingungen.
NTE Elemente:
Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? gemischt
Gab es irgendwelche Drogen oder Medikamente, welche die Erfahrung beeinflussen hätten können? Unsicher, ich weiß nicht, ob die Medizin, die ich einnahm, um mich selbst umzubringen, viel mit dieser Erfahrung zu tun hat. Ich denke, wenn ich versucht hätte mir zu erstechen oder aufzuhängen etc., wäre es das selbe gewesen, wenn ich gefunden geworden wäre, bevor ich tot gewesen wäre.
War die Erfahrung auf irgendeine Weise mit einem Traum vergleichbar? Das Einzige, daß mich ähnlich fühlen ließ, war die Tatsache, daß ich in einem Koma war. Das war kein Traum, ich weiß es mit meinem ganzen Herzen und Seele. Ich weiß, daß das wahr gewesen ist und daß es irgendwo geschah. Ich kann nicht sagen, daß es der Himmel war, aber ich weiß, daß es nicht hier war.
Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Unsicher, es war auch so wie Licht. Ich konnte meinen Körper nicht sehen, aber ich konnte sehen, daß Licht rund um mich herum war, daß mich von allen Seiten beleuchtete.
Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Koma.
Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung. Es schien, als ob ich dort im Licht für eine lange Zeit gewesen bin , dann sah ich die beleuchtete Hand vor mir, und sobald mir mitgeteilt wurde, daß ich zurückgehen muß, spürte ich Traurigkeit und bemerkte meine Umgebung etc. sprechend, den Schlauch in der Nase, in einem Bett liegend.
Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Eine Stimme sagte zu mir „Geh zurück, es ist nicht deine Zeit“. Der Klang war die ganze Zeit hier, aber ich weiß nicht mehr, welche Klänge ich hörte. Es war als ob Lärm oder Musik dort waren, aber ich kann nicht mehr definieren, als ich weiß; es war keine Abwesenheit von Klang.
Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Mutter und Cousin sprachen und es war etwas in meiner Nase.
Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Ja, es war, als ob dort ein Tunnel aus Licht war, überall rundherum, oben, unten und seitwärts. Es kostete einige Zeit, um das Handbeschriebene von oben herzustellen. Ich weiß, daß ich nicht ging, mehr wie schweben oder durch das Licht schwimmen.
Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Ja, eine Hand, aber es war ein Wesen, mehr als eine Hand. Da war etwas mit der Hand und mir den Eindruck gab, daß eine Person oder ein Wesen irgendwie mit dieser Hand verbunden war. Die Hand war größer als ich war. Nachdem ich Zeit hatte, darüber nachzudenken, hatte ich den Eindruck, daß es Gott oder Christus gewesen sein könnte. Aber ich habe und will nicht behaupten ob er es war oder nicht, ich bin nicht sicher wer es war. „Geh zurück, es ist nicht deine Zeit.“
Die Erfahrung beinhaltete: Unirdisches Licht
Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Ja, helles Weiß und wunderschön, wie nichts war ich jemals vorher oder nachher gesehen habe.
Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich
Die Erfahrung beinhaltete: Sehr emotional getönt
Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Frieden, Glücklichsein, und Liebe, wie ich sie niemals zuvor oder seitdem gefühlt habe.
Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Nein, aber manchmal denke ich jetzt, daß ich sagen kann, ob jemand belästigt oder mußbraucht wird. Ich kann es auf eine Art spüren. Ich bin mir nicht sicher, wie ich es noch klarer erklären kann.
Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Nein, tatsächlich würde ich wirklich gerne wissen, ob es noch andere Menschen gibt, die vielleicht wie ich fühlen können. Ich fühle so, als ob ein Teil von mir selbst oder der Seele jetzt fehlt und dort ist, wohin ich gegangen bin, wo immer das auch sein mag. Ich fühle mich traurig, daß ich diese Liebe nicht hier auf Erden spüren kann.
Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Nein
Die Erfahrung beinhaltete: Grenze oder Punkt ohne Wiederkehr
Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Ja, die Begrenzung war die Hand, nein ich ging nicht hinüber. Ich wußte, daß die andere Seite der Hand die Vollkommenheit sein würde. Vollkommene Liebe, Wärme und Glücklichsein. Ich wachte auf, mit dem Wissen, daß ich so nahe an der vollkommenen Liebe gewesen bin, daß ich mir wünschte, ich hätte nicht aufwachen müssen.
Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Nein
Gott, Spiritualität und Religion:
Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher, GLAUBTE AN EINE HÖHERE MACHT, NICHT GENAU GOTT IM KONVENTIONELLEM SINNE, ICH KAM VON EINER LIBERALEN CHRISTLICHEN MUTTER, DIE NICHT IN DIE KIRCHE GING, SOLANGE ICH MICH ERINNERN KANN.
Welche Religion haben Sie jetzt?
LIBERAL, IMMER NOCH NICHT SICHER, OB ICH IRGENDEINER SPEZIELLEN
RELIGIÖSEN GLAUBENSRICHTUNG FOLGEN SOLL.
IMMER NOCH SUCHEND NACH ETWAS, VON DEM ICH GLAUBEN KANN, DASS ES DAS
RICHTIGE IST. ICH WILL EINE FUNDIERTE ENTSCHEIDUNG TREFFEN, UM SICHER ZU
GEHEN, DASS ICH AN DEN GLEICHEN ORT ZURÜCKKEHREN KANN, DEN ICH SAH.
Gab es
Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung?
Ja, ich fürchte mich nicht vor dem Sterben, wie es normalerweise
erfolgt, aber ich fürchte mich, daß ich versuche, mich nochmals selbst
zu töten. und dann vielleicht nicht an den gleichen Ort komme. Mein Leben wurde nicht besser in dem Sinn, weil ich seit damals depressiv bin. Ich habe nicht bemerkenswertes in meinem Leben getan, außer daß ich zwei schöne Kinder habe. Aber ich habe halbherzige Versuche unternommen, in der Hoffnung, daß es genug sein würde und ich zurückkehren könne. Ich spürte so, als ob jetzt etwas fehlt, was ich hatte, bevor das alles geschah.
Die Erfahrung beinhaltete: Präsenz unirdischer Wesen
Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:
Die Veränderungen in Ihrem Leben seit Ihrer NTE waren wie folgt: Zunehmende
Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Beziehungen sind enttäuschend, weil ich spürte, wie wahre, vollkommene Liebe sich wirklich anfühlt und weil ich das nicht wieder spüre, außer in meiner Erinnerung, wie angenehm das war und wie es sein könnte oder sollte. Tägliches Leben: überhaupt nicht viel Veränderung. Religiös: ich wählte es, keine spezielle Religion zu haben; ich denke, wenn ich die falsche Religion oder Sekte wählen würde, wäre ich vielleicht nicht in der Lage zurückzugehen. Karriere: ich wollte immer ein Dichter sein, hatte immer schon die Neigung zum Dichten, aber irgendwie scheint es jetzt noch wichtiger zu sein.
Nach der NTE:
Erlebten Sie eine Veränderung bei der Furcht vor dem Tod wegen Ihrer Erfahrung? Gespür für den Tod
War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Nein, ich erzählte es meiner Mama, die neben mir war, als ich aus dem Koma erwachte. Sie war überzeugt davon, daß es wahr sei, weil ich überhaupt nichts über dieses Thema vorher wußte und ich hatte keine Zeit, mir eine Geschichte auszudenken, sie sah, daß ich darüber zu sprechen anfing, sobald ich aus meinem 3-tägigen Koma erwachte.
Haben Sie irgendwelche übersinnlichen, außergewöhnlichen oder anderen besonderen Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht atten? Unsicher, nicht sicher, ob es paranormal ist, aber es scheint, daß ich ziemlich genau sagen kann, ob jemand mißbraucht wurde oder nicht. Vorher konnte ich das noch nicht.
Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Das Spüren der wahren, reinen und vollkommenen Liebe und das Wissen, wenn du stirbst, wirst du irgendwohin gehen können.
Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja, Mutter, Ehemann, Kinder und anderen engen Freunden. Der Ehemann glaubte, daß es vielleicht die Medikamente oder die Lichter des Krankenhauses gewesen sein könnten. Die Kinder sind unentschieden. Mutter glaubte mir augenblicklich, einige Freunde glauben, daß ich in den Himmel gegangen bin und andere denken, es war ein Traum. Ich hoffe, meinen Ehemann überzeugen zu können, daß ich irgendwo gewesen bin, weil er hat überhaupt keinen Glauben and ein Nachherdasein. Er glaubt, die Würmeer würden die Einzigen sein, die gewinnen werden, wer er stirbt. Aber er glaubt, daß ich glaube – und das ist für jetzt genug.
Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein
Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Ich habe mich über die Jahre hinweg gewundert, ob es möglich ist, daß am Ende des einen Lebens, der Beginn eines anderen sein kann. Ich bin mir nicht sicher, ob ich an Reinkarnation glaube, aber ich hoffe, daß das Leben, daß du hast nachdem zu gestorben bist, irgendwo anders ist, als auf diesem Planeten.
Gibt es irgendwelche anderen Fragen die wir stellen könnten, um Ihnen zu helfen, Ihre Erfahrung zu vermitteln? Ja, eine gute Frage könnte sein: „Wenn du denkst, daß du irgendwohin gegangen bist, würdest du zu diesem Ort zurückkehren wollen, wenn du stirbst?“ Diese Frage würde ich gerne am ersten Platz sehen. Ich will wissen, ob irgend jemand die Sehnsucht hat zurückzugehen und ob sie spüren wie ich, daß diese Welt Scheiße ist. Und es war viel besser dort.